Das Lukas-Evangelium

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PeB
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Re: Das Lukas-Evangelium

Beitrag von PeB »

Darf ich einen grundsätzlichen Gedanken äußern?
Hier wird unter anderem über die Motivation des Lukas diskutiert: fuhr er als Geschichtsschreiber mit?

Ich denke:
die Apostel haben das Evangelium in Naherwartung zu Lebzeiten mündlich gepredigt. Als dann die ersten von ihnen gestorben sind und die anderen alt wurden, befand man es offenbar als notwendig, das mündlich dargelegte niederzuschreiben, damit es nicht mit dem Tod der Augenzeugen verloren geht.

Lukas' Motivation war schlicht die eines Christen, der die Überlieferung aufrecht erhalten wollte. Die Art und Weise, wie er die Dinge aufgeschrieben hat, waren seiner Ausbildung geschuldet.

Die gleiche Motivation sollte auch für Matthäus, Markus und Johannes gegolten haben.
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Zippo
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Re: Das Lukas-Evangelium

Beitrag von Zippo »

PeB hat geschrieben: Di 24. Nov 2020, 12:31
Zippo hat geschrieben: Di 24. Nov 2020, 12:02 Der Name kann aus dem griechischen abgeleitet werden und bedeutet "in das Licht hineingeboren" Das ist zwar ein trefflicher Name, aber so würde vielleicht kein Jude seine Kinder nennen ?
Es könnte sich dann aber durchaus um einen Ehrennamen handeln, so wie "Petrus" oder "Paulus". Der Name Lukas könnte darauf hindeuten, dass hier ein ehemaliger Heide auf Christus getauft wurde und somit "in das Licht hineingeboren" wurde.
Ja, das klingt danach. Aber Menschen werden auch körperlich ins Licht hineingeboren. Den Namen hat es damals vielleicht schon häufiger gegeben.

Die Namen in der Bibel haben ja bei der Übersetzung möglicherweise auch eine Wandlung erfahren. Matthäus liest sich auf Hebräisch Mattatjahu und bedeutet "von Gott gegeben"

Markus ist vom lateinischen "Marcus" abgeleitet, dem römischen Kriegsgott "Mars" geweiht. Ein Jude wird doch wohl nicht Marcus geheißen haben ?

Lukas ist lateinisch im griechischen heißt es "leukos": hell

Johannes ist hebräisch und bedeutet "Gott ist gnädig"

Simon oder Simeon ist hebräisch und bedeutet "hören" und "erhören"
Kephas ist aramäisch und bedeutet Stein genau wie Petrus im griechischen. Das ist ein Ehrenname für Simon gewesen, weil der Herr Jesus auf diesen Fels seine Gemeinde bauen wollte.

Es ist schon schwierig aus der Sprachherkunft eines Namens etwas abzuleiten.

Aufgrunddessen könnte man ja auch z. Bsp. den Matthäus für einen Heiden halten. Aber davon sprechen die Gelehrten nicht im Internet.
Der Lukas wird allerdings im NT erwähnt und es klingt nicht nach einem Beinamen , wie bei Simon Petrus. Und man hält ihn für einen aus Troas stammenden , römischen Mann. Warum soll man das nicht einfach mal glauben ?

Das sage ich jetzt auch zu Michael.

Gruß Thomas
Zuletzt geändert von Zippo am Mi 25. Nov 2020, 19:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das Lukas-Evangelium

Beitrag von Zippo »

Michael hat geschrieben: Di 24. Nov 2020, 14:35
Zippo hat geschrieben: Di 24. Nov 2020, 12:02 Das bestätigt die Vermutung, daß Lukas in Troas dazugestoßen ist, ähnliches habe ich auch in Wikipedia gelesen.
....
Das Autorenthema können wir beenden. Solange dem nichts widerspricht (wei bei Titus) und die historische Forschung keine anderen glaubhaften Belege liefert, bleiben wir dabei von Lukas zu reden. Das Puzzle sitzt.
Einverstanden.
Michael
Zippo hat geschrieben: Di 24. Nov 2020, 12:02 Aber da Lukas von Augenzeugen spricht, wird er den Apostel Philippus und Petrus, vielleicht auch Kornelius und weitere Augenzeugen kennengelernt haben.
Dass es eine Begegung mit Philippus gegeben hatte lässt sich daraus ableiten:
Apg 21:8 hat geschrieben: Am folgenden Tag aber zogen wir, die wir Paulus begleiteten, fort und kamen nach Cäsarea; und wir gingen in das Haus des Evangelisten Philippus, der einer von den Sieben war, und blieben bei ihm.
Einen klareren Beleg kann man kaum liefern. Und danach begaben sie sich gemeinsam nach Jerusalem zu den damals führenden Aposteln.
Guter Hinweis. Lukas hat den Philippus kennengelernt und der hat ihm die Geschichte mit dem Kämmerer erzählt. Philippus ist übrigens ein Name aus dem makedonischen Sprachraum und bedeutet Pferdefreund.
Aber Philippus ist auch ein Jünger Jesu gewesen. Also entweder hat man damals den Juden auch fremdländische Namen gegeben, was ich weniger glaube oder die Namen haben mit den Übersetzungen der Texte eine Veränderung erfahren.
Michael
Zippo hat geschrieben: Di 24. Nov 2020, 12:02 Ich denke Lukas sollte als Geschichtsschreiber mitreisen.
Das wäre zu spekulativ. Dann hätte Paulus das z.B erwähnt, dass er ihn mit dieser Aufgabe betraut hatte. Wann er sich genau bekehrt hatte und wann ihn der HG dazu drängte das Zeugnis für Theophilus abzufassen, dazu haben wir nicht genügend Anhaltspunkte.
Man könnte Lukas als ersten Geschichtsschreiber der Kirchengeschichte auffassen, das hat er ja gemacht. Er hat recherchiert und aufgeschrieben.
Michael
Den Zeitpunkt wo er mit dem das Evangelium in Kontakt kam, setzt ich ab Troas, nach meine Recherchen ca. um 49 n. Chr. Wann er sich bekehrt hatte wissen wir nicht. Vorher konnte er wohl keine Augenzeugen befragt haben. Wie er in deren Kontakt gekommen ist wissen wir nur ansatzweise.

Einige lernte er im Zuge der Missiopnsreisen kennen, wie er aber als einziger zur Geburtsgeschchte Johannes des Täufers kam, wissen wir nicht. Dazu war wahrscheinlich der Kontakt zu Maria nötigt. Jetzt kann man nach Belegen suchem wann und wie er sie kennengelernt hatte. Eines sollte feststehen. Vorher kann der Ev-Bericht nicht abgefasst worden sein.

Ich vermute, er fasste beide Berichte in Rom ab, also kaum vor 60. n Chr. Zuerst das Ev., dann die Apg. Dort hatte möglicherweise alles Material zusammengetragen, das er dazu brauchte. Und er tat das wie ich vermute völlig unabhängig von Paulus. Welchen Dienst er für Paulus erbrachte, wissen wir nicht, von anderen namentlich Erwähnten wissen wir weit mehr. Soweit mein Stand.
Na dann können wir uns ja jetzt mit dem ersten Kapitel des Lukasevangeliums beschäftigen.

Gruß Thomas
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Helmuth
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Das Lukas-Evangelium - Motiv

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Mi 25. Nov 2020, 19:33 Lukas hat den Philippus kennengelernt und der hat ihm die Geschichte mit dem Kämmerer erzählt.
Das ist was ich als "innerbiblische Forschung" betrachte. Dieser Schluss kann legitim gezogen werden. Aber es wäre auch möglich, dass er das von jemand anderem bereits erfahren hat. Wie gesagt, es wäre möglich. Diese Möglichkeiten muss man immer berückschtigen.

Jedenfalls würde ich dann, wenn ich Lukas wäre, Philippus fragen, ob sich die Taufe des Kämmeres genau so ereignet hatte. Seine Darstellung als Augenzeuge hätte grundsätzlich Vorrang gegenüber anderen.
Zippo hat geschrieben: Mi 25. Nov 2020, 19:33 Man könnte Lukas als ersten Geschichtsschreiber der Kirchengeschichte auffassen, das hat er ja gemacht. Er hat recherchiert und aufgeschrieben.
Treffer, versenkt! 8-) Genau mein Rede. Ihm zu folgen zeichnet die Spur der ersten Gemeindegründungen, beginnend mit Jerusalem.
Zippo hat geschrieben: Mi 25. Nov 2020, 19:33 Na dann können wir uns ja jetzt mit dem ersten Kapitel des Lukasevangeliums beschäftigen.
Einverstanden. Dann beginne ich mit seiner Einleitung, in der er sein Motiv, warum er diesen Bericht abfasst, darlegt:
Lukas 1:1-4 hat geschrieben: Nachdem viele es unternommen haben, einen Bericht über die Tatsachen abzufassen, die unter uns völlig erwiesen sind, wie sie uns diejenigen überliefert haben, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen sind,  so schien es auch mir gut, der ich allem von Anfang an genau nachgegangen bin, es dir der Reihe nach zu beschreiben, vortrefflichster Theophilus,  damit du die Gewissheit der Dinge erkennst, in denen du unterrichtet worden bist.
Das Motiv wird sehr deutlich beschrieben. Ziel war es einer vom ihm sehr hochgeschätzen Person namens Theophlius ein Zeugnis Jesu zu geben unter Berufung auf Tatsachen, Augenzeugen und Dienern des Wortes.

Die angeschriebene Person muss Lukas wohl bekannt und außerordentlich wichtig gewesen sein oder auch umgekehrt, und sie kannte Jesus schon aus anderen Unterrichtungen.

So wurde eine an sich privat erstellte Biographie über Jesus an eine Einzelperson später zu einem Bericht an alle Welt. Doch alle Welt zu informieren tat nicht er, das war also weder sein Motiv noch sein Werk, sondern später das des HG.

Ob Lukas dafür einen Auftrag erhalten hatte oder ob er aus rein eigenem Antrieb schreibt, bleibt dabei ungewiss. Aber so wie er schreibt, schreibt nur jemand, der auch von Jesus überzeugt ist, sprich an ihn glaubt.

Lukas ist sich seiner Sache also gewiss, indem er von völlig erwiesenen Tatsachen redet. Er war zu diesem Zeitpunkt bereits bekehrt und damit ein Nachfolger Jesu. Andere täten sich das nicht an.

Aber genau solche haben in sich das vom HG angetriebene Bedürfnis das Zeugnis Jesu auch anderen weiterzugeben, die sie wertschätzen, um sie für Jesus zu gewinnen oder sie in ihrem beginnenden Glauben zu stärken.

Ich überlasse es dir/euch, dem weitere Gedanken hinzuzufügen.
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Re: Das Lukas-Evangelium - Motiv

Beitrag von Zippo »

Michael
Ziel war es einer vom ihm sehr hochgeschätzen Person namens Theophlius ein Zeugnis Jesu zu geben unter Berufung auf Tatsachen, Augenzeugen und Dienern des Wortes.
Dss gäbe dem Lukasevangelium den Charakter eines Briefes. Aber es fehlt ja die Grußformel am Schluss.
Deswegen könnte man annehmen, daß das Lukasevangelium an einen x-beliebigen Gottesfreund geschrieben ist und nicht an eine bestimmte Person.

Nach den einleitenden Worten wird dann die Geschichte erzählt, wie der Vater von Johannes dem Täufer, also Zacharias, die Geburt seines Sohnes verkündet bekommt.
Es handelt sich um eine Geburt von einer als unfruchtbar geltenden Frau, die zumal hochbetagt, eigentlich kein Kind mehr bekommen kann. Das erinnert ein wenig an Sarah, der Frau Abrahams.

Der Engel Gabriel erscheint als Engel des HERRN am Räucheraltar und verkündet ihm diese Botschaft. Im AT erscheint der Engel des HERRN immer ohne Namen. Hier nennt er seinen Namen, es ist wahrscheinlich nicht der Engel, der dem Mose am bernnenden Dornbusch erschienen ist. 2 Mose 3. Der stellt sich mit den Namen Gottes vor.

Es gibt eigentlich nur zwei Engel , die dieser Bezeichnung wirklich entsprechen und Botschaften von Gott an die Menschen herantragen.
Im NT ist es eben Gabriel, der Engel der vor Gott steht, der den Menschen Botschaft bringt. Lk 1,11.19
Er verkündet die Geburt des Johannes, der vor dem Herrn hergehen würde, dem Gott Israels, im Geist und in der Kraft Elias. Er soll die Herzen der Väter zu ihren Kindern bekehren. Lk 1,16-17. Kannst du dir darunter etwas vorstellen ?

Weiterhin soll er die Ungläubigen zu der Klugheit der Gerechten wenden, um dem Herrn ein wohlvorbereitetes Volk darzustellen.
Da kann ich ja schon eher etwas mit verbinden, weil Johannes der Täufer zur Buße aufgerufen hat. Es gab in Israel wohl Einige , die gar nicht mehr an den Herrn glauben konnten.
Außerdem war viel Sünde im Land.

Der Engel spricht von Elia und stellt damit eine Verbindung her zu einer Zeit, wo Israel im Begriff war den HERRN ihren Gott zu verlassen, um anderen Göttern nachzurennen, wie z. Bsp. dem Baal.
Außerdem wird eine Verbindung zu Mal 3,1 gelegt. Da wird von "meinem Engel" gesprochen, der vor mir her den Weg bereiten soll. Geht man von dem himmlischen Boten aus, war es Gabriel, geht man von einem irdischen Boten aus, war es Johannes.
Das Wort "mal'ak", das hier Ursprung ist, kann ja beides heißen. Es kann einen himmlischen Boten oder einen irdischen Boten bezeichnen.

Dann würde der HERR, also der Engel des Bundes zu seinem Tempel kommen. Ein Engel, dessen Erscheinen sie in der Zeit des Maleachi begehrt hätten, würde erscheinen.Mal 3,1
Wer könnte dieser Engel sein ? In Ri 2,1 wird der Engel des HERRN benannt und er sagt er hätte den Bund mit dem Volk Israel geschlossen.
Also wird es sich hier um den Engel handeln, der dem Mose die Gesetzestafeln überreicht hat. Apg 7,30-38
Dieser wird nun in Maleachi angekündigt. Was hat das zu bedeuten ? Ich bin bisher immer davon ausgegangen, daß dieser Engel des Bundes , der dem Mose die Gesetzestafeln überreicht hat, herabgekommen ist , um in der Gestalt des Menschen Jesus sein Volk zu besuchen.

Die Israeliten hatten sich das natürlich anders vorgestellt, denn dieser Engel, der als Wolkensäule vor dem Volk Israel in der Wüste vorhergegangen ist, war damals mit großer Herrlichkeit und für alle sichtbar nach der Einweihung des Salomonischen Tempels in denselben eingezogen.1 Kö 8,11
Mag sein , daß nach dem babylonischen Exil und der Wiederherstellung des Tempels, ein Begehren Israel war, daß sich dieses Ereignis wiederholt. Aber es ist nie geschehen.

Aber der 12 jährige Jesus hat den Tempel besucht und es könnte ja sein, daß in ihm der Engel des Bundes war.Lk 2,49

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Helmuth
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Re: Das Lukas-Evangelium - Motiv

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Do 26. Nov 2020, 12:55 Dss gäbe dem Lukasevangelium den Charakter eines Briefes.
Ich denke nicht, dass es ein Brief werden sollte sodern eine geordnete Zusammnstellung aller Tatsachen, die dem Lukas bzgl Jesus bekannt waren, für Theophilus-
Zippo hat geschrieben: Do 26. Nov 2020, 12:55 Deswegen könnte man annehmen, daß das Lukasevangelium an einen x-beliebigen Gottesfreund geschrieben ist und nicht an eine bestimmte Person.
Dass der Bericht persönlich adressiert ist, das steht geschrieben. Vielleicht ging es um eine Gruppe, die dem Theophilus unterstand. Wir wissen über die Person leider nichts. Wieder wird nur vermutet, wer das gewesen sein könnte.

Aber die Anrede "vortrefflichster" macht man nicht gegenüber jedermann. So meine ich, es handelt sich um eine sehr hochgestellte Person. Vielleicht war Lukas ihr Arzt. Dass er Arzt war bestätigt uns Paulus.
Zippo hat geschrieben: Do 26. Nov 2020, 12:55 Nach den einleitenden Worten wird dann die Geschichte erzählt, wie der Vater von Johannes dem Täufer, also Zacharias, die Geburt seines Sohnes verkündet bekommt.
Ja, ich danke dir, dass du zu der Berichterstattung deine Gedanken anführts. Den Sinn und Zweck hat der Thread. Fühle dich frei, wie du seine Worte interpretierst. Ich werde noch einige Bemerkungen machen, was Lukas wieder als Historiker auszeichnet.
  • Er nennt detaillierte Namen und der Beziehungen untereinander. Zacharias, seine Herkunft, sein Beruf, seine Frau und seine Dienstabteilung für den Tempeldienst.
  • Er gibt uns recht klar Hinweise in welche Zeit das Geschehen einzuordnen ist. Dazu gibt er an, dass es unter Herodes, des Königs von Judäa passiert ist. Im Kap. 2 erfahren wir, dass es unter der Regentschaft des Kaisers Augustus war und Kyrenius war Statthalter in Syrien.

    Augustus und Kyrenius wären für das Zeugnis Jesu nicht wichtig, aber im Gegensatz zu anderen macht er die Angaben. So denke ich, dass er damit dem Theophilus auch die für seine Kultur wichtigen Bezugspunkte liefert.

    Für uns wertvoll, weil wir so erfahren, dass die Stadt Nazareth, die Herkunft Josefs, damals unter syrischer Verwaltung stand. Es gab damals noch nicht die Stadt Tiberias, das Nazareth näher läge, sonst hätte er diesen Namen erwähnt.
  • Er lässt gleich von Anbeginn sehr viele Zeugen auftreten, welche Jesu Geburtsgeschichte begleiten, da waren die beiden Familen Josef & Maria und Zacharias & Elisabeth, dann die Engel, und zwei Peronen, Simeon und ein alte Witwe Hanna, welche über das Kind weissagten.

    Von den Personen lebten zum Zeitpunkt der Niederschrift sicher noch so manche Angehörgen der nächsten und übernächsten Generation. Durch die Fülle der begleitenden Zeugen und Angaben kann man nur schwer einen Schluss für spekulative Angaben ziehen.
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Re: Das Lukas-Evangelium - Motiv

Beitrag von Zippo »

Michael hat geschrieben: Do 26. Nov 2020, 14:55
Zippo hat geschrieben: Do 26. Nov 2020, 12:55 Dss gäbe dem Lukasevangelium den Charakter eines Briefes.
Ich denke nicht, dass es ein Brief werden sollte sodern eine geordnete Zusammnstellung aller Tatsachen, die dem Lukas bzgl Jesus bekannt waren, für Theophilus-
Zippo hat geschrieben: Do 26. Nov 2020, 12:55 Deswegen könnte man annehmen, daß das Lukasevangelium an einen x-beliebigen Gottesfreund geschrieben ist und nicht an eine bestimmte Person.
Dass der Bericht persönlich adressiert ist, das steht geschrieben. Vielleicht ging es um eine Gruppe, die dem Theophilus unterstand. Wir wissen über die Person leider nichts. Wieder wird nur vermutet, wer das gewesen sein könnte.

Aber die Anrede "vortrefflichster" macht man nicht gegenüber jedermann. So meine ich, es handelt sich um eine sehr hochgestellte Person. Vielleicht war Lukas ihr Arzt. Dass er Arzt war bestätigt uns Paulus.
Soweit habe ich es im Wikipedia auch nachgelesen.

Das Lukas Evangelium und die Apostelgeschichte sind so umfangreiche Berichte, daß man nicht glauben kann, daß es nur an eine Einzelperson gerichtet ist.
Michael
Zippo hat geschrieben: Do 26. Nov 2020, 12:55 Nach den einleitenden Worten wird dann die Geschichte erzählt, wie der Vater von Johannes dem Täufer, also Zacharias, die Geburt seines Sohnes verkündet bekommt.
Ja, ich danke dir, dass du zu der Berichterstattung deine Gedanken anführts. Den Sinn und Zweck hat der Thread. Fühle dich frei, wie du seine Worte interpretierst. Ich werde noch einige Bemerkungen machen, was Lukas wieder als Historiker auszeichnet.
Bring doch ruhig auch mal deine Interpretation.

Was war das für ein heiliges Räuchern ? Das ganze Volk stand vor dem Tempel und betete.
Groß vor dem Herrn sollte der Knabe werden, der geboren wird und keinen Wein trinken, wie ein Nasiräer ?
Im Geist und in der Kraft des Elia sollte er Viele zu dem HERRN ihrem Gott bekehren. Warum diese Bezugnahme auf Elia ?

Warum sollten die Herzen der Väter zu ihren Kindern bekehrt werden ? Hatte man zu der Zeit die Kinder vernachlässigt oder hatten Kinder den besseren Glauben ?
Es gibt ja dieses Wort in Ps 8,2 , das in Mt 21,16 zitiert wird. Das war zu der Zeit der Tempelreinigung, aber der Herr hat auch viele Kranke geheilt und die Kinder haben geschrien: "Hosianna, dem Sohn Davids"
Die waren noch reinen Herzens, hatten Freude an den Werken Jesu und hatten offensichtlich den größeren Glauben , wie die Väter.

Zacharias bekam mitgeteilt, daß seine Frau, die unfruchtbar war, nun gebären sollte. Der Engel spricht aber davon , daß die Gebete des Zacharias nun erhört werden.
Und als es dann soweit war, konnte er nicht glauben, daß es passiert.
Ja, so sind wir Menschen oft, vielleicht machen es die Erfahrungen, die wir im Laufe unseres Lebens machen .
Es erinnert mich z. Bsp. daran, wie ich um die Erlösung von dem Corona Virus bete. Ich hoffe zwar, daß Gott uns hilft, aber richtig glauben kann ich es nicht. Ich glaube, daß Gott existiert und daß er helfen könnte, aber daß er helfen wird , glaube ich wenig.
Michael
  • Er nennt detaillierte Namen und der Beziehungen untereinander. Zacharias, seine Herkunft, sein Beruf, seine Frau und seine Dienstabteilung für den Tempeldienst.
  • Er gibt uns recht klar Hinweise in welche Zeit das Geschehen einzuordnen ist. Dazu gibt er an, dass es unter Herodes, des Königs von Judäa passiert ist. Im Kap. 2 erfahren wir, dass es unter der Regentschaft des Kaisers Augustus war und Kyrenius war Statthalter in Syrien.

    Augustus und Kyrenius wären für das Zeugnis Jesu nicht wichtig, aber im Gegensatz zu anderen macht er die Angaben. So denke ich, dass er damit dem Theophilus auch die für seine Kultur wichtigen Bezugspunkte liefert.

    Für uns wertvoll, weil wir so erfahren, dass die Stadt Nazareth, die Herkunft Josefs, damals unter syrischer Verwaltung stand. Es gab damals noch nicht die Stadt Tiberias, das Nazareth näher läge, sonst hätte er diesen Namen erwähnt.
Vielleicht kommt hier zum tragen, daß Lukas römischer Abstammung ist, so wird es jedenfalls im Internet behauptet. Theophilus vielleicht auch. Da interessieren eben einige römische Eckdaten , damit der zeitliche Rahmen gesteckt ist.
Es gab ja auch die heutige Zeitrechnung noch nicht und eine Weltpresse gab es auch noch nicht. Da mußte man sich an den Namen der Regenten orientieren, sonst hätte man die Geburt des Weltheilands nicht richtig einordnen können.
Michael

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  • Er lässt gleich von Anbeginn sehr viele Zeugen auftreten, welche Jesu Geburtsgeschichte begleiten, da waren die beiden Familen Josef & Maria und Zacharias & Elisabeth, dann die Engel, und zwei Peronen, Simeon und ein alte Witwe Hanna, welche über das Kind weissagten.

    Von den Personen lebten zum Zeitpunkt der Niederschrift sicher noch so manche Angehörgen der nächsten und übernächsten Generation. Durch die Fülle der begleitenden Zeugen und Angaben kann man nur schwer einen Schluss für spekulative Angaben ziehen.
Das Zacharias und seine Frau noch gelebt haben, könnte man bezweifeln, die waren ja schon wohlbetagt, als die Geburt des Johannes verkündet wurde. Aber es waren ja zum Zeitpunkt des Räucherns viele Menschen anwesend und die haben sich sicher genau bei Zacharias erkundigt, was er da gesehen hat und vielleicht sogar aufgeschrieben. Es gab ja auch gläubige Menschen in Israel und die warteten auf den Messias.

Gruß Thomas
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Helmuth
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Re: Das Lukas-Evangelium - Motiv

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Fr 27. Nov 2020, 13:14 Das Lukas Evangelium und die Apostelgeschichte sind so umfangreiche Berichte, daß man nicht glauben kann, daß es nur an eine Einzelperson gerichtet ist.
Ich versuche zu jedem Gedanken einen Beleg zu finden, wobei ich der innerbiblischen Berichterstattung klar den Vorzug geben. Finde ich dazu nichts passendes zählen eigene Mutmaßungen so gut wie nichts. Die vorhandeenn Belege kann aber aber nicht negiere. Er schreibt beide Berichte an diese eine Person.
Apg. 1:1 hat geschrieben: Den ersten Bericht habe ich verfasst, o Theophilus, über alles, was Jesus anfing zu tun und zu lehren,
Man kann die Namensnennung "Theophilus" nicht übergehen.
Zippo hat geschrieben: Fr 27. Nov 2020, 13:14 Bring doch ruhig auch mal deine Interpretation.
Ich bin mit deinen Ausführungen zufrieden und ergänze noch: Lukas berichtet, wiewohl er höchstwahrscheinlich nichtjüdischer Herkunft war, mehr über das jüdische Tempelwesen als die anderen Berichterstatter mit Ausnahme des Schreibers des Hebärerbriefes.

Er schildert uns zu den Geburtgeschichten um Johannes und Jesus Dinge aus dem Tempelwesen, die an sich nur Insider kennen würden und nennt auch die vom Gesetz geforderten Bestimmungen in Zusammenhang mit Jesu Geburt. Das ist für einen Nichtjuden beachtlich.
Zippo hat geschrieben: Fr 27. Nov 2020, 13:14 Es gab ja auch gläubige Menschen in Israel und die warteten auf den Messias.
Genau so einen Zeugen bringt er mit Simeon, der über Jesus und Maria weissagt. Wenn ich mich nun dem 3. Kapitel zuwende, so hatte ich schon gesagt, dass alle Evangelisten ein einhellliges Zeugnis über die Berufung und den Auftrag des Johannes des Täufers ablegen. Aber eine Sache finde ich besonders erwähneswert:
Lukas 2:1-2 hat geschrieben: Aber im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius, als Pontius Pilatus Statthalter von Judäa war und Herodes Vierfürst von Galiläa, sein Bruder Philippus aber Vierfürst von Ituräa und dem Gebiet von Trachonitis, und Lysanias Vierfürst von Abilene,  unter den Hohenpriestern Hannas und Kajaphas, da erging das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias, in der Wüste.
Zuvor sehen wir wieder die fast minutiöse Aulistung der historischen Eckdaten welche eine Einordnung in das jahr 29 n. Chr. mit hoher Trefferquote erlauben. Jenachdem wie man den Maßstab anlegt stimmt das Datum mit einer max. Abweichung von + 1 Jahr.

Aber ich möchte die Formulierung: "da erging das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias" hervorheben. Wir finden das bei keinem der anderen Evangelisten. Er berichtet hier ganz im Stil der AT-Berichterstatter, indem sie schreiben, dass das Wort Gottes an den Propheten erging.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Das Lukas-Evangelium - Motiv

Beitrag von Zippo »

Michael hat geschrieben: Fr 27. Nov 2020, 15:32
Zippo hat geschrieben: Fr 27. Nov 2020, 13:14 Bring doch ruhig auch mal deine Interpretation.
Ich bin mit deinen Ausführungen zufrieden und ergänze noch: Lukas berichtet, wiewohl er höchstwahrscheinlich nichtjüdischer Herkunft war, mehr über das jüdische Tempelwesen als die anderen Berichterstatter mit Ausnahme des Schreibers des Hebärerbriefes.
Dafür zitiert er weniger das AT , wie z. Bsp. Matthäus. Trotzdem wird an Worte des AT erinnert. In der Rede Gabriels, der im NT als Engel des Herrn in Erscheinung tritt, wird z. Bsp. am Mal 3,1 erinnert. Trotzdem herrschte zur Lebzeit Jesu eine Unklarheit, wer Elia ist.
Auf dem Berg der Verklärung erscheint einigen Jüngern der Mose und der Elia und die Jünger sprachen den Herrn Jesus auf die umlaufende Meinung an, daß dem Menschensohn und Messias der Elia vorangehen sollte.
Der Herr spricht die mysteriösen Worte, daß der Elia einerseits gekommen ist, andererseits wird er noch kommen, um alle Dinge wieder herzustellen.Mt 17,11. Wie ist das zu verstehen ?
Der Engel des Herrn hat doch eindeutig auf Johannes gezeigt und gesagt, daß dieser im Geist und in der Kraft Elias vor dem Herrn hergehen wird , um ihm ein wohlvorbereitetes Volk zuzurichten.

Es waren also bis dahin nur wenige Zeugen, die dieses Gespräch des Zacharias mit dem Engel Gabriel kannten.
Manchmal wurde der Herr selbst als Elia angesehen. Einige behaupteten , daß der Menschensohn mit Elia gleichzusetzen sei. Mt 16,14
Aber es gab auch ganz klare Schriftstellen, daß Elia kommen sollte, bevor der Tag des Herrn käme. Mt 3,23 Hier ist das Wort das Gabriel zitiert.

Gibt es ein zweifaches Erscheinen des Elia, bzw. einer Person, die im Geist und in der Kraft des Elia dem Menschensohn vorwegeilen soll ?

In Mal 3,1 wird auch von einem solchen Boten gesprochen. Er soll dem Engel des Bundes den Weg bereiten.
Der Engel des Bundes kann mit dem Engel in Beziehung gebracht werden, der mit dem Volk Israel auf dem Berg Sinai den Bund geschlossen hat. Ri 2,1, Apg 7 . Das Begehren des Volkes Israel könnte sich auf das Erscheinen des Engels beziehen, der bei der Einweihung des Tempels als Wolkensäule sichtbar , in das Allerheiligste eingezogen ist.

Der Engel des Bundes kann sich aber auch auf den neuen Bund beziehen, der in Jer 31,31 dem Volk Israel versprochen wird. Dann würde das Wort mal'ak=Bote auf den irdischen Boten Jesus deuten, der diesen Bund verkündigt hat.
Aus meiner Sicht, ist der Herr Jesus beides gewesen, sowohl der menschliche Bote des neuen Bundes und in ihm war auch der Engel des Bundes präsent, also der Himmelsbote, der mit dem Volk Israel auf dem Sinai den Bund geschlossen hat.
Kannt du da auch noch mitziehen , Michael ?

Michael
i
Er schildert uns zu den Geburtgeschichten um Johannes und Jesus Dinge aus dem Tempelwesen, die an sich nur Insider kennen würden und nennt auch die vom Gesetz geforderten Bestimmungen in Zusammenhang mit Jesu Geburt. Das ist für einen Nichtjuden beachtlich.
Das stimmt. Noch zu Zeiten Jesu war vieles nebulös. Man fragte sich wer der Menschensohn und wer Elia wäre. Jetzt wollte Lukas mal Klarheit bringen hat viele kleine Dialoge zusammengetragen , der Lobpreis des Simon und der Elisabeth. Hannas Lobpreis wird nicht überliefert, aber da finden sich sehr inhaltsgeladene Worte, die man sich auch mal genauer ansehen sollte. Es paßt ja ganz gut in die Vorweihnachtszeit.
Michael
Zippo hat geschrieben: Fr 27. Nov 2020, 13:14 Es gab ja auch gläubige Menschen in Israel und die warteten auf den Messias.
Genau so einen Zeugen bringt er mit Simeon, der über Jesus und Maria weissagt. Wenn ich mich nun dem 3. Kapitel zuwende, so hatte ich schon gesagt, dass alle Evangelisten ein einhellliges Zeugnis über die Berufung und den Auftrag des Johannes des Täufers ablegen. Aber eine Sache finde ich besonders erwähneswert:
Lukas 2:1-2 hat geschrieben: Aber im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius, als Pontius Pilatus Statthalter von Judäa war und Herodes Vierfürst von Galiläa, sein Bruder Philippus aber Vierfürst von Ituräa und dem Gebiet von Trachonitis, und Lysanias Vierfürst von Abilene,  unter den Hohenpriestern Hannas und Kajaphas, da erging das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias, in der Wüste.
Hier muß ich etwas korrigieren. Es ist das 3 Kapitel von Lukas, nicht das zweite.Es wird in Lk 3,4 gesagt, daß sich mit Johannes Predigt ein Wort aus Jesaja erfüllt :
"Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste. Bereitet den Weg des Herrn und macht seine Steige gerade. Täler sollen voll werden, Hügel erniedrigt, was krumm ist soll gerade werden, was uneben ist , schlichter Weg. Und alles Fleisch wird den Heiland Gottes sehen.
Jes 40,3
Michael
Zuvor sehen wir wieder die fast minutiöse Aulistung der historischen Eckdaten welche eine Einordnung in das jahr 29 n. Chr. mit hoher Trefferquote erlauben. Jenachdem wie man den Maßstab anlegt stimmt das Datum mit einer max. Abweichung von + 1 Jahr.

Aber ich möchte die Formulierung: "da erging das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias" hervorheben. Wir finden das bei keinem der anderen Evangelisten. Er berichtet hier ganz im Stil der AT-Berichterstatter, indem sie schreiben, dass das Wort Gottes an den Propheten erging.
ca. 29 n. Chr soll Johannes der Täufr gepredigt haben, das wird auch von dem Geschichtschreiber Josephus bestätigt. Quelle Wikipedia
Da geschah das Wort Gottes zu Johannes, Hier wird das griechische Wort "rhema" übersetzt.
Was war da nochmal der Unterschied zu dem Wort "logos" ?

Der Lukas hat sicherlich die Worte seiner Augen und Ohrenzeugen wortwörtlich übernommen und damit auch ihre Ausdrucksweise.

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Re: Das Lukas-Evangelium - Motiv

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Sa 28. Nov 2020, 13:33 Der Engel des Herrn hat doch eindeutig auf Johannes gezeigt und gesagt, dass dieser im Geist und in der Kraft Elias vor dem Herrn hergehen wird , um ihm ein wohlvorbereitetes Volk zuzurichten.
Hier liefert uns gerade Lukas ein klärendes Wort, vermittelt durch den Engel Gabriel des Herrn, das den sich gebildeten theologischen Dunstkreis um die Person Johannes lüftet:
Lukas‬ ‭1:17‬ hat geschrieben: Und er wird vor ihm hergehen im Geist und in der Kraft Elias, um die Herzen der Väter umzuwenden zu den Kindern und die Ungehorsamen zur Gesinnung der Gerechten, um dem Herrn ein zugerüstetes Volk zu bereiten.‭‭
Mein Ziel des Threads ist es nicht in theologische Debatten zu verwickeln, sondern Lukas in seiner Funktion als Evangelist als großartigen Berichterstatter darzustellen mit historischer Zuverlässigkeit, mit der darin vom HG geleitet wurde.
Zippo hat geschrieben: Fr 27. Nov 2020, 13:14 Hier muß ich etwas korrigieren. Es ist das 3 Kapitel von Lukas, nicht das zweite. ... Jes 40,3
Das stimmt, wobei die formale Kapiteleinteilung nur von untergeordneter Bedeutung ist. Nochmals hervorheben möchte ich dazu das:
da erging das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias
Wir finden eine solche Formulierung bei keinem der anderen Evangelisten. Er berichtet hier ganz im Stil der AT-Berichterstatter, indem sie schreiben, dass das Wort Gottes an den Propheten erging.

Das ist ein schöner Beleg, dass besonders Historiker im Dienst des Herrn derart auslegend auf bereits historisch belegtes und geoffenbartes Material zurückgegriffen hatten.
Zippo hat geschrieben: Fr 27. Nov 2020, 13:14 Der Lukas hat sicherlich die Worte seiner Augen und Ohrenzeugen wortwörtlich übernommen und damit auch ihre Ausdrucksweise.
Das muss der Berichterstatter. Wenn er einen Bericht abändert, weil er etwas anderes denkt, dann ist er nicht mehr glaubwürdig. Er kann darauf hinweisen, aber er darf keinesfalls ein Zeugnis abgeändert wiedergeben. Er muss :!: gewissemaßen sogar Fehler bewusst in Kauf nehmen. Es geht hier um die Authentizitat seines Berichts.

Damit bricht das "Alle Schrift" Dogma zusammen. Es wäre keine Leitung vom HG, wenn er eine Zeugenaussage abändert. Er kann sich entscheiden, ein für ihn strittiges Zeugnis nicht in den Bericht mit aufzunehmen, oder er macht was man machen sollte, wenn es die Wichtigkeit erfordert: Er befragt mehrere Zeugen, um Klarheit zu bekommen, was die Tatsachen sind.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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