Rilke hat geschrieben: ↑So 1. Dez 2019, 17:44
Travis hat geschrieben: ↑So 1. Dez 2019, 17:35
Für die Salbung musste nach dem Gesetz der Sabbat abgewartet werden, weshalb erst am Samstag nach Sonnenuntergang damit begonnen werden konnte. Es war also Samstag Abend oder Sonntag in aller Frühe als die Frauen zur Salbung kamen um die Bestattungsriten abzuschließen.
Es gab und gibt in der jüdischen Tradition keine religiöse Pflicht zum Salben eines Leichnams. Das war "nur" ein Erfordernis um unangenehme Gerüche während des Beerdigungsaktes zu vermeiden. Jesus wurde nach seiner Kreuzigung und kurz vor Schabbatbeginn noch ins Grab gelegt. Somit war die Zeremonie gezwungenermaßen damit beendet. Es kam sicher regelmäßig vor, dass Menschen kurz vor Schabbatbeginn verstarben, die man dann zweckmäßig sehr früh und ohne viel Vorbereitung ins Grab legte.
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass es historische Zeugnisse solcher nachträglichen Einbalsamierungen nach Schabbat gibt - wäre über belehrende Hinweise aber dankbar.
Hi Rilke (Jesus wurde am selben Tag vom Kreuz genommen, wie soll es da zu Verwesungsgerüchen gekommen sein?)
Zwischen Abnahme Jesu vom Kreuz und Grablegung in eine neue Grabhöhle die Josef von Arimathäe für sich hat bauen lassen und nun Jesu hineinlegen liess, oder legte, gibt es zwischen den Evangelisten einige Ungereimtheiten.
Nur Markus erwähnt das Vorhaben von den beiden Frauen, Jesus mit wohlriechendem Oel zu salben.
Bei Markus steht
Mk 16,1 Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und ihn zu salben.
Bei Matthäus steht nichts vom Salben Mt 28,1 Als aber der Sabbat vorüber war und der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria Magdalena und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen.
Johannes auch nicht Joh.20, 1 Am ersten Tag der Woche kommt Maria Magdalena früh, als es noch finster war, zum Grab und sieht, dass der Stein vom Grab weggenommen war.
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Bei Johannes wurde Jesus in ein Leinentuch mit Spezereien gelegt.
Joh 19,40 Da nahmen sie den Leichnam Jesu und banden ihn in Leinentücher mit Spezereien, wie die Juden zu begraben pflegen.
Weder Markus noch Matthäus erwähnen Spezereien im Zusammenhang mit dem Leinentuch.
Mk 15,46 Und der kaufte ein Leinentuch und nahm ihn ab vom Kreuz und wickelte ihn in das Tuch und legte ihn in ein Grab, das war in einen Felsen gehauen, und wälzte einen Stein vor des Grabes Tür.
Mt 27,57 Am Abend aber kam ein reicher Mann aus Arimathäa, der hieß Josef und war auch ein Jünger Jesu. 58 Der ging zu Pilatus und bat um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, man sollte ihm den geben. 59 Und Josef nahm den Leib und wickelte ihn in ein reines Leinentuch 60 und legte ihn in sein eigenes neues Grab, das er in einen Felsen hatte hauen lassen, und wälzte einen großen Stein vor die Tür des Grabes und ging davon.
lg Maryam
Es gibt bezüglich der Unmengen von Aloe und Myrrhe, welches Nikodemus am Tag der Kreuzigung Jesu geranschleppte diverse Thesen,was ihn dazu bewogen hat.
Joh 19,39 Es kam aber auch Nikodemus, der vormals in der Nacht zu Jesus gekommen war, und brachte Myrrhe gemischt mit Aloe, etwa hundert Pfund.