Münek hat geschrieben: ↑Sa 21. Dez 2019, 05:33
Natürlich weiß die RKK heute, dass im hebräischen Originaltext nicht von einer "Jungfrau", sondern nur von einer "jungen
Frau" die Rede ist. Der Matthäusevangelist benutzte damals die griechische Übersetzung (Septuaginta), in der "junge Frau"
fälschlicherweise mit "Jungfrau" wiedergegeben ist.
Das kann BEIDES bedeuten. - Diese Frage ist sachlich NICHT entschieden.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 21. Dez 2019, 05:33
"Die Gottessohnschaft Jesu beruht nach kirchlichem Glauben nicht darauf, dass Jesus keinen menschlichen Vater hatte;
die Lehre vom Gottsein Jesu würde nicht angetastet, wenn Jesus aus einer normalen menschlichen Ehe hervorgegangen
wäre. Denn die Gottessohnschaft, von der der Glaube spricht, ist kein biologisches, sondern ein ontologisches Faktum,
kein Vorgang in der Zeit, sondern in Gottes Ewigkeit."
Merci. ---- Tja, was MEINT Ratzinger damit?
Ich lese hier:
1) Gottessohnschaft ist anders begründet als darüber, dass Jesus keinen menschlichen Vater hatte. ---- Aber das heißt doch nicht, dass Jesus einen menschlichen Vater hatte, sondern nur, dass er auch dann "Gottessohn" sein könnte, wenn er einen menschlichen Vater hätte. --- Man müsste hier die RKK fragen, wie sie "HG = Erzeuger" sonst begründet.
2)"Denn die Gottessohnschaft, von der der Glaube spricht, ist kein biologisches, sondern ein ontologisches Faktum,
kein Vorgang in der Zeit, sondern in Gottes Ewigkeit"
Richtig - aber möglicherweise ist die HG-Zeugung eine historisch geschehene Offenbarungs-Größe für dieses ontologische Faktum.
Mit anderen Worten:
Ranke-Heinemann argumentiert durchaus schlüssig, dass es so gewesen sein könnte, wie sie meint - aber sie widerlegt damit nicht die Version der RKK, die ebenfalls so gewesen sein könnte.
Jetzt bräuchte man einen guten Theologen, der umfassend erklären kann, warum die RKK auf ihre Version besteht. Es könnte ja Gründe geben, warum Ranke-Heinemann zwar in diesen einen Punkt eine gute Alternative bietet, dies aber nicht ausreicht, um die RKK-Version als Ganzes zu kippen. - Diesen Theologen haben wir hier nicht an Bord.