Vom Zwecke der Heiligung

[Maryam]

Heiligung hat etwas mit dem Streben nach einer geistlichen Gesinnung zu tun.
Fleischlich Gesinnte werden das Reich Gottes nicht erben. Weil sie innerlich die Alten (geblieben) sind, unerlöst sozusagen, mit etwas christlicher Tünche außen dran.

LG

Hi Magdalena
Genau so sehe ich es auch. Darum lehrte ja auch Paulus, dass welche Christus angehören, ihr Fleisch gekreuzigt haben, was ich mit vollkommenem Ablegen einst vorhanden gewesener fleischlciher Gesinnung gleichsetze. (Solange man dies nicht gänzlich geschafft hat, vergibt der gnadenvolle Gott natürlich solchen ihre Rückfälle, wohl mit der Hoffnung nehme ich an, dass sie diese bald nicht mehr benötigen sondern sich von ihm auch nurmehr zu Guten Werken motivieren/führen lassen. Eph.2.10, 2. Tim 3,17.

Somit haben jene welche eine neue Kreatur in Christus geworden sind, ihre bisherigen schlechten Gewohnheiten =fleischliche Gesinnung erkannt, sie bereut und sich davon getrennt, diesen alten sündigen Menschen ausgezogen. Dies führt dann ja bekanntlich zu einer innigen Gottverbundenheit...Denn wer in der Liebe BLEIBT, bleibt in Gott und Gott in IHM.

lg Maryam

[Travis]

...
was ich mit vollkommenem Ablegen einst vorhanden gewesener fleischlciher Gesinnung gleichsetze. (Solange man dies nicht gänzlich geschafft hat, vergibt der gnadenvolle Gott natürlich solchen ihre Rückfälle, wohl mit der Hoffnung nehme ich an, dass sie diese bald nicht mehr benötigen sondern sich von ihm auch nurmehr zu Guten Werken motivieren/führen lassen...

Womit sich Dein Ansatz nicht mehr von dem unterscheidet, was bereits hier gesagt wurde. Der Unterschied ist nur, dass es biblisch kein "solange" gibt, es sei, man hat das mit der Erlösung des Leibes bei Jesu Wiederkehr noch nicht verstanden. Um ein geisterfülltes Leben überhaupt erst anfangen, geschweigen denn führen zu können, muss man halt geisterfüllt sein. Entsprechend steht die erfolgte Heiligung (Zustand) als erfolgter Eigentumsübergang bereits fest, wenn Menschen in der Bibel dazu aufgefordert werden. Auch dies folgt eine zwingenden Logik. Denn nur wenn Heiligung (Zustand) bereits stattgefunden hat, ist eine Heiligung (Prozess) überhaupt möglich.

[Galahad]

Warum sollte ich "Heiligung betreiben"? Gut, du sagst jetzt, das "machen" macht halt der Heilige Geist, wir sollen eben "zulassen". Okay. Aber warum? Wozu? Das ist die Frage.

Das kam in meinem Beitrag ebenfalls zur Sprache. Es dient der Beziehungspflege. […]

Also das verstehe ich alles nicht. Vielleicht ist es doch besser, erstmal zu dann doch zu klären, was denn eigentlich die Heiligung genau ist.

Es scheinen sich ja auch die anderen Poster alle nicht einig zu sein, worum es genau geht.

Das mit "Beziehungspflege" habe ich schon mal von einem Baptisten präsentiert bekommen, der nannte das aber nicht Heiligung, aber nach dem lesen deiner Beiträge hier kann ich mir gut vorstellen, der meinte das aber auch.

Du @Travis unterscheidest zwischen Heiligung(Zustand) und Heiligung(Prozess), weshalb verwenden wir für zwei Sachen das gleiche Wort?

Ich kenne die Aufforderung "an unserer Heiligung zu arbeiten" als primären Lebensinhalt definiert und frag mich was das soll.

Wann bist du denn fertig mit der Heiligung?

Jagt nach dem Frieden mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird!

Du fragst nach dem Ziel. Das ist "den Herrn sehen", wie geschrieben steht.

Das ist mal eine klare Antwort. Ich brauche (den Frieden und) die Heiligung um den Herrn zu sehen. Damit kann ich erstmal leben.

Das ist natürlich dann eine Definition der Heiligung, die @Michael hier vertritt, die die Heiligung als Erlösungsnotwendig begreift.

Von der Variante wäre ich weniger Fan von. Na, mal sehen…

Zum Thema Erlösung habe ich auch noch einen Thread aufgemacht. Vielleicht kann man da entsprechendes klären usw.

[Travis]

Also das verstehe ich alles nicht.

Intellektuell oder in Bezug auf das, was du bisher darunter verstehst?

Du @Travis unterscheidest zwischen Heiligung(Zustand) und Heiligung(Prozess), weshalb verwenden wir für zwei Sachen das gleiche Wort?

Die deutsche Sprache hat trotz breiten Wortschatzes gewisse Begrenzungen. Es ist daher auch nicht ungewöhnlich, dass man sich mit dem jeweiligen Grundtext befassen muss, um einigen Dingen auf den Grund zu gehen.

Das ist mal eine klare Antwort. Ich brauche (den Frieden und) die Heiligung um den Herrn zu sehen. Damit kann ich erstmal leben.

Das ist natürlich dann eine Definition der Heiligung, die @Michael hier vertritt, die die Heiligung als Erlösungsnotwendig begreift.

Wer Heiligung im Alltag primär zweckorientiert begreift, schafft sich völlig unnötige Probleme. Aber gut, kann ja jeder für sich entscheiden.

Ich kenne die Aufforderung "an unserer Heiligung zu arbeiten" als primären Lebensinhalt definiert und frag mich was das soll.

Wer beispielsweise heiratet wird an seiner Beziehung arbeiten und (im Idealfall) alles daran setzen, dass die Beziehung gelingt. Heiraten tut man allerdings nur am Anfang. Wer neugeboren wird, setzt alles daran (wie, habe ich unten beschrieben), um dieser Neugeburt entsprechend zu leben. Neugeboren wird er allerdings am Anfang, wie Geburten das so an sich haben.

[Galahad]

Intellektuell oder in Bezug auf das, was du bisher darunter verstehst?

Wie du die Heiligung beschreibst, finde ich wie gesagt gut gemacht. Nur, ich verstehe nicht, wie die in den evangelikalen Glauben einzubauen ist.

Bei @Michael ist das einfach:
a) man wird "gerettet" also Wiedergeburt durch den Heiligen Geist
b) man kümmert sich um die Heiligung
c) Jesus kommt wieder
d) man ist dabei, denn man hat sich ja um die Heiligung gekümmert.

Bei dir ist es unlogisch:
a) man wird "gerettet" also Wiedergeburt durch den Heiligen Geist
b) man kümmert sich um die Heiligung
c) Jesus kommt wieder
d) man ist dabei, denn man ist ja wiedergeboren durch den Heiligen Geist
e) was man bei b) gemacht hat ist ja egal.

Und e) ist nunmal, was ich nicht verstehe. Dein Glaube macht doch keinen Sinn, provokant gefragt.

[Helmuth]

Und e) ist nunmal, was ich nicht verstehe. Dein Glaube macht doch keinen Sinn, provokant gefragt.

Travis denkt zu theologisch. Das macht das Verstehen für andere oft schwer. Aber ich meine was er punkto Heiligung schreibt verstehe ich durchaus.

Ich versuche es einmal mehr untheologisch und einmal typisch theologisch:

Untheologisch:
Die Neugeburt im Geist ist nur der Start eines Wettlaufs. Aber der Läufer muss auch die Ziellinie erreichen. Nur wer die Zielinie erreicht kommt in die Wertung. Alle anderen nicht, sie sind ausgeschieden.

Theologisch:
Der in dir eingepflanzte Same allein reicht Gott nicht. Du musst auch Früchte aus diesem Samen in deinem Leben hervorbringen. Ohne Frucht kein ewiges Leben. Die Früchte werden am Ende von Gottes Ernetarbeitern geerntet und gesammelt, fruchtleer geblieben Pflanzen bzw. verdorrten Früchte werden verbrannt.

Was Früchte sind dafür gibt es wieder Worte Gottes.

[Lena]

Die Heiligung bezweckt für meine Mitmenschen das ich für sie bekömmlicher bin.

[Magdalena61]

Vielleicht ist es doch besser, erstmal zu dann doch zu klären, was denn eigentlich die Heiligung genau ist.

Das Hinwachsen zu Christus in allen Stücken.

Eph. 4,15 (LUT): Lasst uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus

Das ist doch normal für einen Christen.
Wenn er Interesse hat an Jesus, dann möchte er mehr darüber erfahren, was Jesus will. Und er strebt danach, sich mehr und mehr mit Christus zu identifizieren. Nicht, weil er fürchtet, von Gott verworfen zu werden, sondern, weil er fasziniert ist von Jesus und Ihn einfach umwerfend gut/ einmalig/ unerreicht findet.
Jesus tut gut. Und davon will man immer mehr haben.
So sehe ich "Heiligung" von der menschlichen Seite aus.

Eure Definitionen sind für mich etwas umständlich. Was, wozu, in welcher Gemeinde und so.

Der Mensch leidet an der Welt. Er versucht, das Leiden zu verringern. Für sich selbst und, wenn's gut läuft, auch für andere. Dazu muss er sein Leben und seine Gewohnheiten überdenken und optimieren. Dabei orientiert er sich an den Ratschlägen, Weisungen und Geboten der Bibel. Das ist für mich "Heiligung". Mehr kriegen wir eh nicht hin.

Das Geistliche kommt von Gott. Das können wir nicht selbst machen. Aber wir können offen sein für das Wirken des Heiligen Geistes. Nicht: "Überrede mich, Gott, überzeuge mich, und dann überlege ich es mir vielleicht einmal...", sondern: "Herr, wo siehst du einen Veränderungsbedarf in meinem Leben? Vergib mir meine Unzulänglichkeit, bitte, und hilf mir... nach deinem Willen zu leben"- und darauf bedacht sein, dem Hl. Geist mehr Raum zu schaffen in unserem Leben.

Nun könnte man natürlich fragen: Wie geht das? Dem Heiligen Geist Raum schaffen? und darüber sprechen.
LG

[Helmuth]

Nun könnte man natürlich fragen: Wie geht das? Dem Heiligen Geist Raum schaffen? und darüber sprechen.

Ja, man könnte das, wie so bei vielen Dingen. Ich mache aber immer mehr die Erfahrung, man muss über die wichtigen Dinge gar nicht so viel reden, weil sich vieles an einem Punkt entscheidet:

Man gehorcht entweder oder man gehorcht nicht. Eines führt zur Heiligung, das andere zum Abfall.

[Zippo]

Hallo zusammen,

es fällt mir schwer über Heiligung zu reden. Aber die anderen Themen sind ja eingschlafen. Es klingt alles so theoretisch. Damit wollte ich euch nicht schlecht machen. Es ist ja alles richtig , was da gesagt wird. Aber wie machen wir das ?
Wenn wir dem Herrn Jesus ähnlicher werden wollen , müßen wir ja auch so bescheiden leben , wie er und so leiden , wie er ?
Ob wir ein geheiligtes Leben führen , da könnten wir eigentlich eher nahestehende Personen befragen und diejenigen Menschen , die mit uns Kontakt hatten und haben.
Das würden wir natürlich nie machen, aber wenn diese mit unserem Leben zufrieden sind , haben wir einen Anhaltspunkt, wie es um unser Leben bestellt ist.

Natürlich muß auch Gott zufrieden sein.

Ist es vielleicht auch wichtig, ob wir zufrieden mit Gott sind ? Ich bin z. Bsp. mit Gott nicht unbedingt zufrieden.
In der Bibel klingt immer alles toll und im täglichen ist es eher nicht so toll.

Mit Menschen komme ich besser zurecht. Die kann ich besser verstehen. Sie haben vielleicht auch nicht so eine Ausrichtung auf die Ewigkeit.
Da geht es mehr um das tägliche leben und überleben.

Gruß Thomas