Der Weg zur Vollkommenheit

Themen des Neuen Testaments
Spice
Beiträge: 11444
Registriert: Di 22. Mai 2018, 15:38

Der Weg zur Vollkommenheit

Beitrag von Spice »

abgetrennt von hier: viewtopic.php?f=29&t=6593&start=80#p402250
Hiob hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 13:35
Spice hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 10:47 das Streben eines Christen gilt nicht dem Staat, sondern der eigenen Vollkommenheit.
Ohne da in OT abzugleiten: Ich kenne es eigentlich nur so, dass das Streben hin geht zur Erkenntnis seiner UN-Vollkommenheit.
Spice
Beiträge: 11444
Registriert: Di 22. Mai 2018, 15:38

Re: Der Weg zur Vollkommenheit

Beitrag von Spice »

Spice hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 14:05
Hiob hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 13:35
Spice hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 10:47 das Streben eines Christen gilt nicht dem Staat, sondern der eigenen Vollkommenheit.
Ohne da in OT abzugleiten: Ich kenne es eigentlich nur so, dass das Streben hin geht zur Erkenntnis seiner UN-Vollkommenheit.
Wenn man unvollkommen ist - und das weiß jeder Mensch von sich - sollte man nach Vollkommenheit streben. Das ist jedenfalls die Botschaft des Evangeliums: Seid vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist. (Mt. 5,48)
Spice
Beiträge: 11444
Registriert: Di 22. Mai 2018, 15:38

Re: Der Weg zur Vollkommenheit

Beitrag von Spice »

Hiob hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 14:12
Spice hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 14:05 Wenn man unvollkommen ist - und das weiß jeder Mensch von sich - sollte man nach Vollkommenheit streben. Das ist jedenfalls die Botschaft des Evangeliums: Seid vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist. (Mt. 5,48)
Oje - das kann aber nicht so gemeint sein, dass ein Mensch auch nur eine Chance hätte, im Irdischen die Vollkommenheit zu erreichen. - Es geht mehr in die Richtung "Sehr den teleologischen Endpunkt, an dem alles vollkommen sein wird und orientiert Euch daran". -- Es wäre zu klären, wie die Theologie diese Stelle interpretiert - da gibt es sicherlich viele Abhandlungen dazu.
Spice hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 14:25
Hiob hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 14:12
Spice hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 14:05 Wenn man unvollkommen ist - und das weiß jeder Mensch von sich - sollte man nach Vollkommenheit streben. Das ist jedenfalls die Botschaft des Evangeliums: Seid vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist. (Mt. 5,48)
Oje - das kann aber nicht so gemeint sein, dass ein Mensch auch nur eine Chance hätte, im Irdischen die Vollkommenheit zu erreichen.
Weshalb denn nicht? - Meinst Du Jesus stellt "Forderungen" auf, die wir nicht erfüllen können?
Es wäre zu klären, wie die Theologie diese Stelle interpretiert - da gibt es sicherlich viele Abhandlungen dazu.
Die besten "Abhandlungen" dazu sind für mich diese: "Seid vollkommen" und hier (überhaupt ist das der beste christl. Blog, den ich kenne und der klarste "Glaubenslehrer").
Spice
Beiträge: 11444
Registriert: Di 22. Mai 2018, 15:38

Re: Der Weg zur Vollkommenheit

Beitrag von Spice »

Hiob hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 19:42
Spice hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 14:25 Meinst Du Jesus stellt "Forderungen" auf, die wir nicht erfüllen können?
Naja - wenn man es so versteht, wie es in Deinem Link steht ...
M. Reichelt
Wer in der Heiligung etwas fortgeschritten ist, erkennt möglicherweise sogleich, dass jeder Mensch ontologisch gesehen, bereits vollkommen ist. Jedes Lebewesen ist ein spezifischer Ausdruck des Lebens an sich. Das Leben ist vollkommen.
... dann hast Du natürlich recht. - Aber die Menschen verstehen normalerweise was anderes darunter - nämlich GEISLTICH vollkommen sein.

Dann verstehen sie eben etwas Falsches darunter. Denn Jesus ist gekommen, uns LEBEN zu geben, nicht "Geist", der machtlos ist gegenüber dem "Fleisch"/Ego.

Für mich ist vollkommen werden zu können, das herrlichste Angebot, das es gibt. Es ist mir möglich einmal vollkommen leidfrei zu sein und der Weg beginnt jetzt. JETZT kann schon die Seele immun werden!
Anthros
Beiträge: 3535
Registriert: Do 2. Jul 2020, 09:25

Souveränität statt Geschrei

Beitrag von Anthros »

Spice hat geschrieben: Mi 27. Jan 2021, 08:24 Die besten "Abhandlungen" dazu sind für mich diese: "Seid vollkommen" und hier (überhaupt ist das der beste christl. Blog, den ich kenne und der klarste "Glaubenslehrer").
Unter "hier" heißt es in der Zusammenfassung: "Der Mensch ist bestimmt, seine wahre Natur zum Ausdruck zu bringen. Wer sich nicht als ewig begreift und sich deshalb weiter mit seinem Leib und damit der Vergänglichkeit identifiziert, bleibt weiter unter dem Gesetz der Sünde und des Todes. Oder anders ausgedrückt: Er bleibt in der Verdammnis, in der er bisher gelebt hat."

Solches kann nur begreiflich werden durch das Streben nach innerer Souveränität, während die kirchlichen Dogmen sich gegenteilig ausdrücken und abhängig machen, sich dazu auf die Bibel berufen, was zum Beispiel in ein hysterisches Geschrei nach "Jesus" und "nur die Bibel" mündet, was auf dem stumpfen Wortglauben basiert und der den Horizont so beschränkt, dass er nur im Sinne des Wortglaubens erweiterbar ist, was wieder im stumpfen Auswendiglernen der Bibel mündet.
Benutzeravatar
Lena
Beiträge: 5509
Registriert: So 1. Sep 2013, 18:33

Re: Der Weg zur Vollkommenheit

Beitrag von Lena »

Hiob hat geschrieben: Di 26. Jan 2021, 13:35 Ich kenne es eigentlich nur so, dass das Streben hin geht zur Erkenntnis seiner UN-Vollkommenheit.
Je näher man dem Licht kommt, je deutlicher sieht man jede Runzel, jeden Flecken,
jedes unvollkommene. Darum empfinden Menschen, die vor andern als heilige gelten,
sich selbst, als begnadigte Sünder. Der Weg der Vollkommenheit geht hinunter. Es ist
ein Weg der Demut und der Selbsterkenntnis.

Waren das deine Gedanken, lieber Hiob, oder hast Du es anders gedacht?
Benutzeravatar
Nobody2
Beiträge: 4350
Registriert: Mi 16. Dez 2020, 22:35

Re: Der Weg zur Vollkommenheit

Beitrag von Nobody2 »

Vollkommenheit... ist möglich. Wir Menschen der heutigen Zeit sind jedoch quasi Lichtjahre davon entfernt. In der Bibel ist die Rede von den 144.000.

Das sind die, die erstmalig vollkommen sein werden. Es sind aber nur 144.000 Seelen. 144.000 aus mehr als 7 Milliarden. Eine Seele auf 50.000 Menschen. Daran kann man erkennen, wie schwierig es für uns in der heutigen Zeit ist, die Vollkommenheit zu erreichen. Auf Deutschland kämen somit z.B. ca. 1660 Menschen.

Diese Seelen müssen „erkauft“ werden. Sie müssen durch eine grosse Trübsal gehen. Niemand kann heute die Vollendung erreichen, ohne durch eine grosse Trübsal zu gehen. Und das Blut des Lammes ist der Preis. In seinem Blut werden diese Seelen rein gewaschen. Nur das Blut des Lammes kann die Sünden weg waschen. Sie sind dann unbefleckt, also wahrhaftig, reden nur die Wahrheit, leben keusch und enthaltsam, auch in Gedanken, Worten, Vorstellungen. Es gibt keinen Makel mehr an ihnen, nichts. Alle Sünden sind getilgt und heraus gereinigt. Sie sind also wie Jesus. Sie sind vollendete Diener Gottes.

Durch ihren Dienst werden dann alle anderen Menschen, die sich zu Gott bekennen und guten Willens sind, die Vollendung auch erreichen können, ohne durch eine grosse Trübsal gehen zu müssen. Das wird dann im kommenden „goldenen Zeitalter“ geschehen, wenn das Böse gebannt ist und der Mensch nicht mehr mit aller Gewalt daran gehindert wird, dem Göttlichen entgegen zu wachsen. Zusammen mit den 144.000 in einer Welt, in der nur noch Menschen leben, die auf das seelische Wachstum ausgerichtet sind, nach einer Apokalypse, wird es also zum Kinderspiel, die Vollkommenheit zu erreichen. Jeder wird es schaffen, jeder wird es erreichen, es wird selbstverständlich sein.

Aber heute ist die Situation genau andersherum.
13. Und es antwortete der Ältesten einer und sprach zu mir: Wer sind diese, mit den weißen Kleidern angetan, und woher sind sie gekommen ?
14. Und ich sprach zu ihm: Herr, du weißt es. Und er sprach zu mir: Diese sind’s, die gekommen sind aus großer Trübsal und haben ihre Kleider gewaschen und haben ihre Kleider hell gemacht im Blut des Lammes.
1. Und ich sah das Lamm stehen auf dem Berg Zion und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, die hatten seinen Namen und den Namen seines Vaters geschrieben an ihre Stirn.
2. Und ich hörte eine Stimme vom Himmel wie eines großen Wassers und wie eine Stimme eines großen Donners; und die Stimme, die ich hörte, war wie von Harfenspielern, die auf ihren Harfen spielen.
3. Und sie sangen ein neues Lied vor dem Stuhl und vor den vier Tieren und den Ältesten; und niemand konnte das Lied lernen denn die hundertvierundvierzigtausend, die erkauft sind von der Erde.
4. Diese sind’s, die mit Weibern nicht befleckt sind-denn sie sind Jungfrauen-und folgen dem Lamme nach, wo es hingeht. Diese sind erkauft aus den Menschen zu Erstlingen Gott und dem Lamm;
5. und in ihrem Munde ist kein Falsch gefunden; denn sie sind unsträflich vor dem Stuhl Gottes.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
Hiob
Beiträge: 7468
Registriert: Di 1. Jan 2019, 00:21

Re: Der Weg zur Vollkommenheit

Beitrag von Hiob »

Spice hat geschrieben: Mi 27. Jan 2021, 08:29 Für mich ist vollkommen werden zu können, das herrlichste Angebot, das es gibt. Es ist mir möglich einmal vollkommen leidfrei zu sein und der Weg beginnt jetzt.
Da sind wir auf einer Linie: "Der Weg beginnt jetzt" - aber die Erfüllung ist nicht im Dasein.
Spice hat geschrieben: Mi 27. Jan 2021, 08:29 JETZT kann schon die Seele immun werden!
Puuh - da wäre ich vorsichtig. - Ich weiß, was Du meinst, und hoffe, Du hast recht. - Aber ich weiß nicht, ob ich diesen Satz halten könnte, wenn ich am Kreuz hänge.
Lena hat geschrieben: Mi 27. Jan 2021, 10:50 Je näher man dem Licht kommt, je deutlicher sieht man jede Runzel, jeden Flecken,
jedes unvollkommene. Darum empfinden Menschen, die vor andern als heilige gelten,
sich selbst, als begnadigte Sünder. Der Weg der Vollkommenheit geht hinunter. Es ist
ein Weg der Demut und der Selbsterkenntnis.

Waren das deine Gedanken, lieber Hiob, oder hast Du es anders gedacht?
Das passt gut - Du bist (inzwischen traditionell) eine gute Gedankenleserin. :) :thumbup:

Und schon kommt der nächste Fallstrick des Bösen, den ich spüre: Man erkläre sich zum Demütigsten (möglichst mit vollem Bauch) und schon sei man auf dem richtigen Weg. Das meinst Du nicht, aber ich spüre, dass hier wieder mal eine Falle ist, in die man tapsen kann. - Etwas konkreter:

Ich empfinde einerseits, dass der Mensch, je mehr er erkennt, um so kleiner und demütiger wird. Das spüre ich richtiggehend. - Gleichzeitig spüre ich: Holla, das darf nicht zur falschen Routine werden, indem man Demut zum Standard-Bekenntnis macht, aber das Gefühl dafür verliert. - Ein guter Indikator, auf dem falschen Weg zu sein, ist, wenn jemand dabei ein weinerliches und versklavtes Gesicht dazu macht - im Gegenteil: Man muss sich dabei frei und erlöst fühlen, dann ist es richtig. :)
Anthros
Beiträge: 3535
Registriert: Do 2. Jul 2020, 09:25

Hölle statt Vollkommenheit

Beitrag von Anthros »

Nobody2 hat geschrieben: Mi 27. Jan 2021, 11:26 Vollkommenheit... ist möglich. Wir Menschen der heutigen Zeit sind jedoch quasi Lichtjahre davon entfernt. In der Bibel ist die Rede von den 144.000.
Den Heutigen bleibt nur noch die Hölle! - Auch für Nobody!
Anthros
Beiträge: 3535
Registriert: Do 2. Jul 2020, 09:25

Worthülsen

Beitrag von Anthros »

Lena hat geschrieben: Mi 27. Jan 2021, 10:50 Je näher man dem Licht kommt, je deutlicher sieht man jede Runzel,
Je mehr sollte erleuchtet werden.

Lena hat geschrieben: Mi 27. Jan 2021, 10:50 Der Weg der Vollkommenheit geht hinunter. Es ist
ein Weg der Demut und der Selbsterkenntnis.
Worthülsen!
Antworten