Beides, das ist schon richtig. Zunächst hat Saulus den Jesus gesehen, den er verfolgt hatte und hatte sich bald darauf in Damaskus taufen lassen. Er hat sich dort bemüht, zu beweisen, daß Jesus der Christus ist. Aber er hat sich dort auch vehaßt gemacht und schließlich mußten die Jünger ihn an der Stadtmauer herablassen, damit er seinen Häschern entfliehen konnte. Apg 9,19-20 Jetzt war Paulus in einer schwierigen Situation, die Juden haben ihn gehaßt und die Jünger Jesu haben ihn immer noch gefürchtet. Vers 21Michael hat geschrieben: ↑So 2. Mai 2021, 12:38Beides meine ich. Ich denke zuerst wurde er durch Jesus persönlich belehrt in mehreren Visionen. Das Evangelium eröffnet sich nicht ganz von alleine. Ich denke nicht, dass ich es mir z.B. nach meiner Bekerhung allein durch die Bibel hätte erarbeiten können. Es muss mit Gemeinschaft verbunden sein. Zunächst wurde Paulus wie auch ich seiner Sünde überführt und ließ sich taufen. Der frisch bekehrte Paulus wurde danach sehr eifrig, blieb aber erfolglos.Zippo hat geschrieben: ↑Do 29. Apr 2021, 12:59 Paulus hat die Schriften studiert, das kann man aus allen seinen Briefen herauslesen. Aus diesen Schriften hat er bewiesen, daß Jesus der Christus ist, obwohl er nicht das erhoffte irdische Heil für Israel gebracht hat, sondern schmählich am Kreuz geendet ist. Apg 18,5 Diese Einsicht war durch göttliche Eingebung nicht zu haben, das mußte man nachlesen.
Saulus war gebildet und von Gamaliel in den jüdischen Überlieferungen und Schriften vertraut gemacht worden.
Deswegen war es ihm schon sehr früh möglich, die jüdischen Gelehrten in Damaskus in die Enge zu treiben.
Als er dann geflohen war, ging er nach Jerusalem, als sich aber dort das gleiche Unbehagen gegen seine Person entwickelt hat, hat er sich in seine Heimatstadt Tarsus begeben. Apg 9,26-30
Aber dort hat man ihn wohl auch nicht in Ruhe gelassen und er mußte nach Arabien fliehen, kam aber dann wieder nach Damaskus. Dort waren ja Schulen für jüdisches Schrifttum und Saulus konnte die Schriften noch einmal eingehend auf das Thema "Kann Jesus von Nazareth der Christus sein ? " untersucht. Apg 9,2.20
Der Heilige Geist hat ihn sicher gelehrt, aber es geht in der Apostelgeschichte und den Briefen der Apostel sehr viel um die Schrift. Wenn man "Schrift " in die online Konkordanz eingibt, dann kann man lesen, wie wichtig es war, solch ein Fundament zu haben und wie fleißig die Apostel darin geforscht haben. Und diejenigen, die eine Predigt der Apostel gehört haben, prüften anhand der Schrift, ob es sich so verhielt. Apg 17,10-11
Darüber hinaus hat Paulus noch viele Offenbarungen bekommen. Da gibt es so einiges im NT, was im AT nicht geschrieben steht.
Die Offenbarung hat ihm in diesem Fall gezeigt, daß er nach Jerusalem gehen sollte, um sich mit den führenden Apostel abzusprechen. Denn auf einmal war sich Paulus unsicher. Er fragte sich, ob er vielleicht vergeblich gelaufen wäre und da sollten ihm die Brüder in Jerusalem wieder Sicherheit geben.Michael
So zog er sich kurze Zeit nach Arabien zurück, kehrte aber wieder nach Damaskus zurüch und blieb dann ca. 3 Jahre in der Stadt. Doch der Widerstand der Juden gegen seine öffentlichen Auftritte wurde immer heftiger, sodass er flüchten musste. Sie taten das, was Paulus zuvor machte. Sie bekämpften ihn, wie auch er zurvor Jesus verfolgte.
Er begab sich nun nach Jerusalem, um dort die führenden Apostel kenenzulernen. Ich vermute, dass er mit ihnen das Evangelium besprechen wollte, um zu sehen, ob das, was der Herr ihm zeigte auch dem enspricht, was die führenden Aposteel mittlerweile ausgearbeitet haben.
Da er seine Lehre nicht von Menschen hat, bleibt nur der Herr persönlich. Doch er konnte nur 2 Wochen bleiben, dann ging auch dort die Verfolgung los. Also wurde daraus nichts. So schreibt er im Gal-Brief, dass er das Evangelium nicht von Menschen hatte, wo er sich aber mittlerweile auf Mission befand.
Er konnte sein Lehre erst abstimmen nach der zweiten Missionsreise und das war ihm sehr wichtig, wie er auch in Gal. 2:2 schreibt. Zu dem Zeitpunkt war er aber schon davon überzeugt, dass allein der Glaube relevant ist und das Gesetz eine andere Aufgabe zu erfüllen hat. Die Details lehrt er dann in seinen Briefen an de Galater und Römer, die er nach dem Aposteltreffen dazu schrieb.
Dass die Beschneidung keine Relevanz für die Rettung habe, wurde schon in der ersten Apostelversammlung besprochen, von denen er auch den dazu verfassten Apostelbeschluss auf der 2. Reise den Gemeinden überbrachte.
Es war das Ereignis, an dem Jesus ihm zum ersten Mal erschienen ist. Aber dabei blieb es m.E. nicht. Vor allem zeigt seine Aussage in Gal. 2:2, dass ihn der Herr, ich sage immer wieder, persönlich begleitet, wenn er von einer Offenbarung spricht. So führte ihn der HG in seinem Dienst direkt durch das Wort des Herrn.
Paulus hatte bestimmt viele Offenbarungen, aber wenn er im Gespräch mit den Juden war, mußte er sich in den Schriften auskennen.Michael
Dazu liefert Lukas einen weiteren für mich recht übereinstimmenden Hinweis:
Er musste dringend die Apostel aufsuchen. Paulus vertiefte erst in zweiter Linie durch das Studium des AT seine Lehre. Die anderen Apostel erhielten diese Unterweisung bereits mehrere Jahre zuvor, als Jesus noch auf Erden wandelte. Paulus war schriftkundig, das wird keiner anzweifeln, aber allein die Schrift machte ihn nicht zum Paulus für den Herrn, solange er der Verfolger Saulus war. Sie eröffnete sich ihm damals nicht.Apg. 18:21 hat geschrieben: Ich muss unter allen Umständen das bevorstehende Fest in Jerusalem feiern; ich werde aber wieder zu euch zurückkehren, so Gott will! Und er segelte von Ephesus ab.
Ich denke die Grundlage erhielt er in Visionen höchstpersönlich. In etwa wie Mose am Horeb direkt mit ihm redete oder wie der Engel des Herrn zu Johannes redete. Was das Schrift-Studium anbelangt könnten ihm die anderen Apostel zu Jerusalem bereits weit voraus gewesen sein. Und auch sie führte der HG drekt.
Im Galaterbrief gibt es z. Bsp. diese Auslegung von den beiden Frauen Abrahams. Daß diese beiden Frauen zwei Bundesschlüsse meinen und auf das irdische bzw. himmlische Jerusalem hinweisen, das ist schon eine Auslegung der besonderen Art, da mischt sich die Kenntnis der Schriften mit Offenbarung. Gal 4
Seine ganze Auslegung, die vom Gesetz wegführt und die den neuen Bund auf die Grundlage der Verheißung an den Abraham aufsetzt, ist die Folge von ganz besonderer Offenbarung. Das hat ihm aber auch viele Feinde bei den Juden eingebracht. Gal 3
Bei den Heiden hatte er nicht so viele Probleme, deswegen wurde Paulus auch in erster Linie für die Missionierung der Heiden erwählt. Er hatte ja auch die nötigen Sprachkenntnisse.
Gruß ThomasMichael
Wie der HG die einzlenen führenden Apostel anführte ist für mich ein sehr spannendes Thema, denn das lehrt auch mich, wie man den Verkündigunsauftrag heute am besten nachkommt, wenn dich der HG nur indirekt anführt. Ich denke das interessiert auch andere Leser.
Daher bleiben wir bei dieser Führung noch eine Weile, gerade weil der nüchtere Berichterstatter Lukas darüber auch mehr schreibt als alle anderen. Lukas wurde ebenso nicht direkt vom HG geführt, aber umso wertvoller werden seine Zeugnisse für uns, da er die kannte, welche der HG direkt angeführt hatte.