Die Apostelgeschichte

Themen des Neuen Testaments
Zippo
Beiträge: 2944
Registriert: Mo 23. Jan 2017, 00:17

Re: Die Apostelgeschichte

Beitrag von Zippo »

Michael hat geschrieben: So 2. Mai 2021, 12:38
Zippo hat geschrieben: Do 29. Apr 2021, 12:59 Paulus hat die Schriften studiert, das kann man aus allen seinen Briefen herauslesen. Aus diesen Schriften hat er bewiesen, daß Jesus der Christus ist, obwohl er nicht das erhoffte irdische Heil für Israel gebracht hat, sondern schmählich am Kreuz geendet ist. Apg 18,5 Diese Einsicht war durch göttliche Eingebung nicht zu haben, das mußte man nachlesen.
Beides meine ich. Ich denke zuerst wurde er durch Jesus persönlich belehrt in mehreren Visionen. Das Evangelium eröffnet sich nicht ganz von alleine. Ich denke nicht, dass ich es mir z.B. nach meiner Bekerhung allein durch die Bibel hätte erarbeiten können. Es muss mit Gemeinschaft verbunden sein. Zunächst wurde Paulus wie auch ich seiner Sünde überführt und ließ sich taufen. Der frisch bekehrte Paulus wurde danach sehr eifrig, blieb aber erfolglos.
Beides, das ist schon richtig. Zunächst hat Saulus den Jesus gesehen, den er verfolgt hatte und hatte sich bald darauf in Damaskus taufen lassen. Er hat sich dort bemüht, zu beweisen, daß Jesus der Christus ist. Aber er hat sich dort auch vehaßt gemacht und schließlich mußten die Jünger ihn an der Stadtmauer herablassen, damit er seinen Häschern entfliehen konnte. Apg 9,19-20 Jetzt war Paulus in einer schwierigen Situation, die Juden haben ihn gehaßt und die Jünger Jesu haben ihn immer noch gefürchtet. Vers 21
Saulus war gebildet und von Gamaliel in den jüdischen Überlieferungen und Schriften vertraut gemacht worden.
Deswegen war es ihm schon sehr früh möglich, die jüdischen Gelehrten in Damaskus in die Enge zu treiben.
Als er dann geflohen war, ging er nach Jerusalem, als sich aber dort das gleiche Unbehagen gegen seine Person entwickelt hat, hat er sich in seine Heimatstadt Tarsus begeben. Apg 9,26-30
Aber dort hat man ihn wohl auch nicht in Ruhe gelassen und er mußte nach Arabien fliehen, kam aber dann wieder nach Damaskus. Dort waren ja Schulen für jüdisches Schrifttum und Saulus konnte die Schriften noch einmal eingehend auf das Thema "Kann Jesus von Nazareth der Christus sein ? " untersucht. Apg 9,2.20

Der Heilige Geist hat ihn sicher gelehrt, aber es geht in der Apostelgeschichte und den Briefen der Apostel sehr viel um die Schrift. Wenn man "Schrift " in die online Konkordanz eingibt, dann kann man lesen, wie wichtig es war, solch ein Fundament zu haben und wie fleißig die Apostel darin geforscht haben. Und diejenigen, die eine Predigt der Apostel gehört haben, prüften anhand der Schrift, ob es sich so verhielt. Apg 17,10-11

Darüber hinaus hat Paulus noch viele Offenbarungen bekommen. Da gibt es so einiges im NT, was im AT nicht geschrieben steht.
Michael
So zog er sich kurze Zeit nach Arabien zurück, kehrte aber wieder nach Damaskus zurüch und blieb dann ca. 3 Jahre in der Stadt. Doch der Widerstand der Juden gegen seine öffentlichen Auftritte wurde immer heftiger, sodass er flüchten musste. Sie taten das, was Paulus zuvor machte. Sie bekämpften ihn, wie auch er zurvor Jesus verfolgte.

Er begab sich nun nach Jerusalem, um dort die führenden Apostel kenenzulernen. Ich vermute, dass er mit ihnen das Evangelium besprechen wollte, um zu sehen, ob das, was der Herr ihm zeigte auch dem enspricht, was die führenden Aposteel mittlerweile ausgearbeitet haben.

Da er seine Lehre nicht von Menschen hat, bleibt nur der Herr persönlich. Doch er konnte nur 2 Wochen bleiben, dann ging auch dort die Verfolgung los. Also wurde daraus nichts. So schreibt er im Gal-Brief, dass er das Evangelium nicht von Menschen hatte, wo er sich aber mittlerweile auf Mission befand.

Er konnte sein Lehre erst abstimmen nach der zweiten Missionsreise und das war ihm sehr wichtig, wie er auch in Gal. 2:2 schreibt. Zu dem Zeitpunkt war er aber schon davon überzeugt, dass allein der Glaube relevant ist und das Gesetz eine andere Aufgabe zu erfüllen hat. Die Details lehrt er dann in seinen Briefen an de Galater und Römer, die er nach dem Aposteltreffen dazu schrieb.

Dass die Beschneidung keine Relevanz für die Rettung habe, wurde schon in der ersten Apostelversammlung besprochen, von denen er auch den dazu verfassten Apostelbeschluss auf der 2. Reise den Gemeinden überbrachte.
Zippo hat geschrieben: Sa 1. Mai 2021, 19:27 Das Damaskuserlebnis ist sicherlich das Ereignis gewesen, wenn Paulus davon sprach, daß ihm der Herr erschienen ist.
Es war das Ereignis, an dem Jesus ihm zum ersten Mal erschienen ist. Aber dabei blieb es m.E. nicht. Vor allem zeigt seine Aussage in Gal. 2:2, dass ihn der Herr, ich sage immer wieder, persönlich begleitet, wenn er von einer Offenbarung spricht. So führte ihn der HG in seinem Dienst direkt durch das Wort des Herrn.
Die Offenbarung hat ihm in diesem Fall gezeigt, daß er nach Jerusalem gehen sollte, um sich mit den führenden Apostel abzusprechen. Denn auf einmal war sich Paulus unsicher. Er fragte sich, ob er vielleicht vergeblich gelaufen wäre und da sollten ihm die Brüder in Jerusalem wieder Sicherheit geben.
Michael

Dazu liefert Lukas einen weiteren für mich recht übereinstimmenden Hinweis:
Apg. 18:21 hat geschrieben: Ich muss unter allen Umständen das bevorstehende Fest in Jerusalem feiern; ich werde aber wieder zu euch zurückkehren, so Gott will! Und er segelte von Ephesus ab.
Er musste dringend die Apostel aufsuchen. Paulus vertiefte erst in zweiter Linie durch das Studium des AT seine Lehre. Die anderen Apostel erhielten diese Unterweisung bereits mehrere Jahre zuvor, als Jesus noch auf Erden wandelte. Paulus war schriftkundig, das wird keiner anzweifeln, aber allein die Schrift machte ihn nicht zum Paulus für den Herrn, solange er der Verfolger Saulus war. Sie eröffnete sich ihm damals nicht.

Ich denke die Grundlage erhielt er in Visionen höchstpersönlich. In etwa wie Mose am Horeb direkt mit ihm redete oder wie der Engel des Herrn zu Johannes redete. Was das Schrift-Studium anbelangt könnten ihm die anderen Apostel zu Jerusalem bereits weit voraus gewesen sein. Und auch sie führte der HG drekt.
Paulus hatte bestimmt viele Offenbarungen, aber wenn er im Gespräch mit den Juden war, mußte er sich in den Schriften auskennen.
Im Galaterbrief gibt es z. Bsp. diese Auslegung von den beiden Frauen Abrahams. Daß diese beiden Frauen zwei Bundesschlüsse meinen und auf das irdische bzw. himmlische Jerusalem hinweisen, das ist schon eine Auslegung der besonderen Art, da mischt sich die Kenntnis der Schriften mit Offenbarung. Gal 4

Seine ganze Auslegung, die vom Gesetz wegführt und die den neuen Bund auf die Grundlage der Verheißung an den Abraham aufsetzt, ist die Folge von ganz besonderer Offenbarung. Das hat ihm aber auch viele Feinde bei den Juden eingebracht. Gal 3
Bei den Heiden hatte er nicht so viele Probleme, deswegen wurde Paulus auch in erster Linie für die Missionierung der Heiden erwählt. Er hatte ja auch die nötigen Sprachkenntnisse.
Michael

Wie der HG die einzlenen führenden Apostel anführte ist für mich ein sehr spannendes Thema, denn das lehrt auch mich, wie man den Verkündigunsauftrag heute am besten nachkommt, wenn dich der HG nur indirekt anführt. Ich denke das interessiert auch andere Leser.

Daher bleiben wir bei dieser Führung noch eine Weile, gerade weil der nüchtere Berichterstatter Lukas darüber auch mehr schreibt als alle anderen. Lukas wurde ebenso nicht direkt vom HG geführt, aber umso wertvoller werden seine Zeugnisse für uns, da er die kannte, welche der HG direkt angeführt hatte.
Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 14981
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Die Apostelgeschichte

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: So 2. Mai 2021, 18:26 Die Offenbarung hat ihm in diesem Fall gezeigt, daß er nach Jerusalem gehen sollte, um sich mit den führenden Apostel abzusprechen. Denn auf einmal war sich Paulus unsicher. Er fragte sich, ob er vielleicht vergeblich gelaufen wäre und da sollten ihm die Brüder in Jerusalem wieder Sicherheit geben.
Wir erfahren nicht welche Offenbarung er erhielt. Eine Unsicherheit bzgl. des Evangelium vermute ich dahinter nicht. Aber dennoch, wenn du 10 Jahre auf Mission bist und kaum Kontakt zu den anderen führenden Aposteln hast, dann willst du sicher wissen, wie diese Apostel ihren Dienst ausrichten.

Paulus kannte leider hingegen viele falsche Apostel, die seinem Dienst entgegen wirkten. Und was die Lehre betrifft, so waren es zumeist Juden, die sich vom Gesetz nicht lösen konnten und in falscher Frömmigkeit Irrlehren verbreiteten. Das verstörte Paulus sehr

Von solche jüdischen Untrieben erführ er besonders im Zuge der 3. Missionsreise aus Galatien, aber er hatte weitere Lasten zu tragen mit Ephesus und Korinth, sodass er das galatische Gebiet nur durchreiste (Apg. 18:23). So schrieb er dazu den energischen Gal-Breif und sandte vermutlich Titus dorthin zurück. Dieser dürfte auch die Kollekte in den Regionen vorgenommen haben.


Über den HG

Kehren wir uns wieder dem HG zu, wie ich es vorhabe, sodass wir den Bezug zu Lukas Apg. nicht aus den Augen verlieren. Nach dem Pfingstereignis kam es zu einer kraftvollen Bekehrung, die von 3.000 auf 5.000 anstieg, aber dann kehrte wieder Ruhe ein. Man darf sich die Zeit nicht so vorstellen dass jeden Tag Wunder passierten, wiewohl jede Menge passierten. Ich kenne die charismatische Gemeinde und daher weiß ich, dass bei uns nicht weniger passiert, nur verteilt sich das weltweit.

Die Apostel waren auch damit beschäftigt die Jünger zu lehren und sie in die Nachfolge zu bringen, wie es Jesus mit ihnen getan hatte. Diesen Auftag zu lehren erhielten sie auch und dem haben wir heute ebenfalls nachzukommen, wenn sich Menschen bekehren.

Doch wie sollte sich das Evangelium am Anfang weiter verbreiten? Nach der Steinigung des Stephanus setzte eine Verfolgung ein, welche viele Jünger dazu zwang Jersualem zu verlassen. So drang das Evangelium weiter nach außen. Man benötigt beides, die Lehre in der Ortsgemeinde, denn die 5.000 neuen Jünger müssen die Nachfolge erst auch lernen und dann die weitere Verkündigung. Eine besondere Salbung lesen wir dazu beim Apostel Philippus:
Apg. 8:6-7 hat geschrieben: Und die Volksmenge achtete einmütig auf das, was Philippus sagte, als sie zuhörten und die Zeichen sahen, die er tat.  Denn aus vielen, die unreine Geister hatten, fuhren diese mit großem Geschrei aus; es wurden aber auch viele Gelähmte geheilt und solche, die nicht gehen konnten.
Er entfachte mit seinem Wirken große Aufmerksamkeit, sodass sich das Evangelium nun endlich über Jerusalem hinaus verbreitet hatte. Immer wo das Evangelium völlig neu ankommt, begleitet Gott es mit vielen Zeichen. Philippus erhielt wie wir es von Petrus oder Paulus lesen ebenfalls direkte Anweisungen vom HG, wie diese hier:
Apg- 8:29 hat geschrieben: Da sprach der Geist zu Philippus: Tritt hinzu und halte dich zu diesem Wagen!
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Zippo
Beiträge: 2944
Registriert: Mo 23. Jan 2017, 00:17

Re: Die Apostelgeschichte

Beitrag von Zippo »

Michael hat geschrieben: So 2. Mai 2021, 22:10
Zippo hat geschrieben: So 2. Mai 2021, 18:26 Die Offenbarung hat ihm in diesem Fall gezeigt, daß er nach Jerusalem gehen sollte, um sich mit den führenden Apostel abzusprechen. Denn auf einmal war sich Paulus unsicher. Er fragte sich, ob er vielleicht vergeblich gelaufen wäre und da sollten ihm die Brüder in Jerusalem wieder Sicherheit geben.
Wir erfahren nicht welche Offenbarung er erhielt. Eine Unsicherheit bzgl. des Evangelium vermute ich dahinter nicht. Aber dennoch, wenn du 10 Jahre auf Mission bist und kaum Kontakt zu den anderen führenden Aposteln hast, dann willst du sicher wissen, wie diese Apostel ihren Dienst ausrichten.
Dieses "vergeblich gelaufen wäre" aus Gal 2,2 findet sich oft in den Briefen des Paulus. Er hatte immer Angst, daß die gläubig gewordenen Juden ihren Gottesdienst wieder dem Gesetz des Mose gemäß bestreiten wollen und es den gläubig gewordenen Heiden aufzwingen wollten. Z. Bsp. die Beschneidung, das sollte aber Sache der Vergangenheit sein und mußte mit den führenden Aposteln abgesprochen werden. Ich glaube es geht in Gal 2,2 um das Apostelkonzil, da hatten wir ja schon drüber gesprochen.
"Rückfall in die Gesetzlichkeit" ist ja auch der ganze Tenor des Galaterbriefes. Grund für Paulus, den Galatern mal die wesentlichen Unterschiede der beiden Bündnisse zu erläutern.
Michael

Paulus kannte leider hingegen viele falsche Apostel, die seinem Dienst entgegen wirkten. Und was die Lehre betrifft, so waren es zumeist Juden, die sich vom Gesetz nicht lösen konnten und in falscher Frömmigkeit Irrlehren verbreiteten. Das verstörte Paulus sehr.

Von solche jüdischen Untrieben erführ er besonders im Zuge der 3. Missionsreise aus Galatien, aber er hatte weitere Lasten zu tragen mit Ephesus und Korinth, sodass er das galatische Gebiet nur durchreiste (Apg. 18:23). So schrieb er dazu den energischen Gal-Breif und sandte vermutlich Titus dorthin zurück. Dieser dürfte auch die Kollekte in den Regionen vorgenommen haben.


Über den HG

Kehren wir uns wieder dem HG zu, wie ich es vorhabe, sodass wir den Bezug zu Lukas Apg. nicht aus den Augen verlieren. Nach dem Pfingstereignis kam es zu einer kraftvollen Bekehrung, die von 3.000 auf 5.000 anstieg, aber dann kehrte wieder Ruhe ein. Man darf sich die Zeit nicht so vorstellen dass jeden Tag Wunder passierten, wiewohl jede Menge passierten. Ich kenne die charismatische Gemeinde und daher weiß ich, dass bei uns nicht weniger passiert, nur verteilt sich das weltweit.

Die Apostel waren auch damit beschäftigt die Jünger zu lehren und sie in die Nachfolge zu bringen, wie es Jesus mit ihnen getan hatte. Diesen Auftag zu lehren erhielten sie auch und dem haben wir heute ebenfalls nachzukommen, wenn sich Menschen bekehren.

Doch wie sollte sich das Evangelium am Anfang weiter verbreiten? Nach der Steinigung des Stephanus setzte eine Verfolgung ein, welche viele Jünger dazu zwang Jersualem zu verlassen. So drang das Evangelium weiter nach außen. Man benötigt beides, die Lehre in der Ortsgemeinde, denn die 5.000 neuen Jünger müssen die Nachfolge erst auch lernen und dann die weitere Verkündigung. Eine besondere Salbung lesen wir dazu beim Apostel Philippus:
Apg. 8:6-7 hat geschrieben: Und die Volksmenge achtete einmütig auf das, was Philippus sagte, als sie zuhörten und die Zeichen sahen, die er tat.  Denn aus vielen, die unreine Geister hatten, fuhren diese mit großem Geschrei aus; es wurden aber auch viele Gelähmte geheilt und solche, die nicht gehen konnten.
Er entfachte mit seinem Wirken große Aufmerksamkeit, sodass sich das Evangelium nun endlich über Jerusalem hinaus verbreitet hatte. Immer wo das Evangelium völlig neu ankommt, begleitet Gott es mit vielen Zeichen. Philippus erhielt wie wir es von Petrus oder Paulus lesen ebenfalls direkte Anweisungen vom HG, wie diese hier:
Apg- 8:29 hat geschrieben: Da sprach der Geist zu Philippus: Tritt hinzu und halte dich zu diesem Wagen!
Philippus ist noch eine interessante Figur in der Apostelgeschichte. Ist es eigentlich der Jünger Philippus ? Joh 1,43-44, Apg 1,13. Ein Philippus wird auch zum Diakon gewählt. Apg 6,5
Aber dann wird erzählt, wie Philippus in Samarien predigt und Zeichen vollbringt. Apg 8,5-13 Das Zeichen geschehen, scheint in erster Linie zu geschehen, weil es Aufmerksamkeit erregt hat.
Der Heilige Geist kam aber erst auf die Samariter, als Petrus und Johannes kamen. Diese mußten Zeuge sein, von dem, was sich dort abgespielt hat. Die Samariter waren bei den Juden verpönt, aber wenn Petrus und Johannes Zeugnis gaben, wurden die Samariter auch als Mitbrüder und -schwestern akzeptiert.Apg 8,14-17

Dann hat der Engel des Herrn den Philippus auf den Weg geschickt, um ihm die Jesaja Rolle auszulegen. Die hatte der Kämmerer aus Äthiopien käuflich erworben, aber nicht verstanden, was dort geschrieben steht.Apg 8,34
Nachdem Philippus seine Mission beendet hatte, heißt es, er wird entrückt und ward wiedergefunden in Asdod, das ist eine Stadt im Süden Judäas. Kann man sich vorstellen, daß der Prophet durch die Luft gehoben wurde oder ist eher ein wegreißen gemeint, also ein schnelles Lösen von dem Kämmerer, der ja zufrieden nach seiner Taufe wieder in seine Heimat gezogen war ?

Philippus predigte überall das Evangelium, bis er nach Cäsarea kam, wo er sich niederließ.
Denn in Apg 21,8 heißt es, daß Paulus den Philippus in Cäsarea besuchte, wo er mit 4 Töchtern lebte, die weissagten.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 14981
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Die Apostelgeschichte

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Mo 3. Mai 2021, 19:14 Philippus ist noch eine interessante Figur in der Apostelgeschichte. Ist es eigentlich der Jünger Philippus ? Joh 1,43-44, Apg 1,13. Ein Philippus wird auch zum Diakon gewählt. Apg 6,5
Gut beobachtet, danke für den Hinweis. Dann denke ich handelt es sich um den Diakon, wenn man dem Bericht des Lukas folgt:
Apg. 8:1 hat geschrieben: Saulus aber hatte seiner Ermordung zugestimmt. Und an jenem Tag erhob sich eine große Verfolgung gegen die Gemeinde in Jerusalem, und alle zerstreuten sich in die Gebiete von Judäa und Samaria, ausgenommen die Apostel.
Damit zeigt sich wieder, dass die Apostel einer anderen Aufgabe nachgingen, nämlich dem Dienst am Wort. Sie waren gewissermaßen für den Zugriff der Obrigkeit immun geworden. Die ersten Verhaftungen scheiterten durch das direkte Einschreiten des Herrn, also ließ man sie eine Zeit lang in Ruhe. So konnten sie sich ihrer Aufgabe widmen.
Zippo hat geschrieben: Mo 3. Mai 2021, 19:14 Der Heilige Geist kam aber erst auf die Samariter, als Petrus und Johannes kamen.
Ja eine bemerkenswerte Sache, über die man nachdenken kann. D.h. die Salbung des Philippus war nicht der Art, dass diejenigen, die durch seine Predigt zum Glauben gekommen sind, damit mit dem HG getauft wurden. Man kann das so auslegen, dass die Taufe mit dem HG nicht durch den Willen anderer Menschen erfolgt, sondern von dir selbst abhängt und vom HG selbst ausgeht.

Daher verließen die führenden Apostel ausnahmweise Jerusalem um in Samaria nach dem Rechten zu sehen. Das war meine ich ihr Gedankengang. Der des HG dürfte der gewesen sein, dass er ihre Autrität nochmals bestätigte, indem durch ihr Händeauflegen der HG gegeben wurde.

Das darf man wieder nicht als Gesetzmäßigkeit sehen, wie das der Zauberer Simon eventuell meinte und diese Gabe für seine niederen Triebe begehrt hatte. Die Gabe des HG ist jedenfalls keine Taufe von Menschen, sondern kommt von oben und die Voraussetzung ist Buße und Umkehr.

Derart ware viele schon durch Johannes Dienst getauft, die dann, wie er selbt weissagte, nach ihm durch den Messias mit dem HG getauft werden. Diese Thema ist komplex und erhält durch Lukas Berichte eine sehr wertvolle Perspektive.
Zippo hat geschrieben: Mo 3. Mai 2021, 19:14 Philippus predigte überall das Evangelium, bis er nach Cäsarea kam, wo er sich niederließ. Denn in Apg 21,8 heißt es, daß Paulus den Philippus in Cäsarea besuchte, wo er mit 4 Töchtern lebte, die weissagten.
Richtig. Hier sehen wir, dass Salbung nicht auf Lebenszeit gilt. Sie steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Dienst der Verkündigung. Nachdem Philippus diesen ausgerichtet hatte, ist er sesshaft geworden, hat eine Familie gegründet, er wurde quasi ein ganz normaler Familienvater, aus der 4 Töchter hervorgingen.

Gott segnete sie aber, indem sie die Gabe der Weissaung erhalten haben. Diese Gabe ist auch uns zueigen, wenn wir im Glauben wandeln. Darüber belehrte uns der Apostel Paulus.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 14981
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Die Apostelgeschichte

Beitrag von Helmuth »

Einige Gedanken zum HG über Vorfälle wie Lukas aus der Apostelgeschichte berichtet.
Apg. 5:3 hat geschrieben: Petrus aber sprach: Ananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, sodass du den Heiligen Geist belogen hast und von dem Erlös des Gutes etwas für dich auf die Seite geschafft hast?
Wir kennen sicher die Geschichte, wie nach der scharfen Zurechtwiesung durch Petrus Ananias sofort danach tot umgefallen ist. Desgleichen seine Frau etwas später.

Lukas schreibt über das Wirken des HG und das Wirken des Satans. Ich gehe davon aus, dass es sich um ein getauftes und gläubiges Ehepaar gehandelt hatte. Waren sie auch neugeboren? Das wissen wir nicht. Wir lesen, dass sie sich von Satan betrügen haben lassen und der HG eine sehr strenge Maßnahme ergriffen hatte. Sie diente m.E. auch zur Disziplinierung der anderen Brüder.

Ich lege das so aus. Es handelt sich hier um eine Form der Lästerung des HG. Und zwar derart, dass Gott vor aller Augen Wunder wirkt und die Gemeinde darüber hinaus reich mit Gütern versorgt und zwar im Überfluss. Durch dieses Zeugnisse war die Gegenwart Gottes nicht nur sichtbar sondern auch erlebbar bis in jede tiefste Seele.

Dennoch blieb das Ehepaar habgierig und wandte sich nicht von deser Sünde ab. Man hätte auch bekennen können, dass man noch nicht bereit wäre alles zu geben, aber so wolle man als Zeichen des guten WIllens zunächst einen Teil hergeben. Ich denke, es wäre alles rechtens gewesen. So aber logen sie.

Heute betrügen Christen zu Hauf sowohl Menschen als auch Gott, aber keine Seele bricht deswegen tot zusammen. Die Vergehen sind mitunter weit größer, aber keiner stirbt unmittelbar daran. Warum nicht? Diese Sünde ist auch nicht mit der Todesstrafe verbunden.

Ich meine das: Wenn der HG Wunder vor aller Augen offenbart, gelten schärfere Gesetze. Denn in dieser Situation musst du nicht einmal Gott glauben, dass er der Versorger aller ist, er erfüllt sein Wort vor aller Augen und stellt es damit unter Beweis. Insoferen lästert man den HG und daher gilt dann ein strengerer Maßstab.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Zippo
Beiträge: 2944
Registriert: Mo 23. Jan 2017, 00:17

Re: Die Apostelgeschichte

Beitrag von Zippo »

Michael hat geschrieben: So 9. Mai 2021, 18:53
Zippo hat geschrieben: Mo 3. Mai 2021, 19:14 Philippus ist noch eine interessante Figur in der Apostelgeschichte. Ist es eigentlich der Jünger Philippus ? Joh 1,43-44, Apg 1,13. Ein Philippus wird auch zum Diakon gewählt. Apg 6,5
Gut beobachtet, danke für den Hinweis. Dann denke ich handelt es sich um den Diakon, wenn man dem Bericht des Lukas folgt:
Apg. 8:1 hat geschrieben: Saulus aber hatte seiner Ermordung zugestimmt. Und an jenem Tag erhob sich eine große Verfolgung gegen die Gemeinde in Jerusalem, und alle zerstreuten sich in die Gebiete von Judäa und Samaria, ausgenommen die Apostel.
Hier geht es doch um Stephanus. Der war ja auch Diakon und ein belesener Redner zugleich.

In Wkipedia bezweifelt man, daß der Diakon Philippus mit dem Evangelisten identisch ist. Woran könnte das liegen ?

Michael
Damit zeigt sich wieder, dass die Apostel einer anderen Aufgabe nachgingen, nämlich dem Dienst am Wort. Sie waren gewissermaßen für den Zugriff der Obrigkeit immun geworden. Die ersten Verhaftungen scheiterten durch das direkte Einschreiten des Herrn, also ließ man sie eine Zeit lang in Ruhe. So konnten sie sich ihrer Aufgabe widmen.
Zippo hat geschrieben: Mo 3. Mai 2021, 19:14 Der Heilige Geist kam aber erst auf die Samariter, als Petrus und Johannes kamen.
Ja eine bemerkenswerte Sache, über die man nachdenken kann. D.h. die Salbung des Philippus war nicht der Art, dass diejenigen, die durch seine Predigt zum Glauben gekommen sind, damit mit dem HG getauft wurden. Man kann das so auslegen, dass die Taufe mit dem HG nicht durch den Willen anderer Menschen erfolgt, sondern von dir selbst abhängt und vom HG selbst ausgeht.

Daher verließen die führenden Apostel ausnahmweise Jerusalem um in Samaria nach dem Rechten zu sehen. Das war meine ich ihr Gedankengang. Der des HG dürfte der gewesen sein, dass er ihre Autrität nochmals bestätigte, indem durch ihr Händeauflegen der HG gegeben wurde.
Das ist wohl eher die charismatische Auslegung. Ich glaube eher, daß die Apostel Zeugen sein sollten, wenn der Heilige Geist auf die eher verpönten Samariter fiel. Dann konnten sie in der Jerusalemer Urgemeinde davon berichten.
Michael

Das darf man wieder nicht als Gesetzmäßigkeit sehen, wie das der Zauberer Simon eventuell meinte und diese Gabe für seine niederen Triebe begehrt hatte. Die Gabe des HG ist jedenfalls keine Taufe von Menschen, sondern kommt von oben und die Voraussetzung ist Buße und Umkehr.
Es geht in der Gemeinde um den Willen Gottes und nicht um den Willen des Fleisches. Da kann nicht jemand irgendwo die Hände auflegen und dann kommt der Heilige Geist. Joh 1,13
Michael

Derart ware viele schon durch Johannes Dienst getauft, die dann, wie er selbt weissagte, nach ihm durch den Messias mit dem HG getauft werden. Diese Thema ist komplex und erhält durch Lukas Berichte eine sehr wertvolle Perspektive.
In Ephesus fand Paulus einmal Jünger, die waren mit der Taufe des Johannes getauft. Das hat der Heilige Geist aber nicht akzeptiert. Die Jünger mußten auf den Namen Jesus getauft werden. Apg 19 Dann erst kam der Heilige Geist.
Michael
Zippo hat geschrieben: Mo 3. Mai 2021, 19:14 Philippus predigte überall das Evangelium, bis er nach Cäsarea kam, wo er sich niederließ. Denn in Apg 21,8 heißt es, daß Paulus den Philippus in Cäsarea besuchte, wo er mit 4 Töchtern lebte, die weissagten.
Richtig. Hier sehen wir, dass Salbung nicht auf Lebenszeit gilt. Sie steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Dienst der Verkündigung. Nachdem Philippus diesen ausgerichtet hatte, ist er sesshaft geworden, hat eine Familie gegründet, er wurde quasi ein ganz normaler Familienvater, aus der 4 Töchter hervorgingen.

Gott segnete sie aber, indem sie die Gabe der Weissaung erhalten haben. Diese Gabe ist auch uns zueigen, wenn wir im Glauben wandeln. Darüber belehrte uns der Apostel Paulus.
Eine Begabung gilt, meine ich, schon auf Lebenszeit. Diese Gabe ist ja meistens auf den einzelnen Charakter zugeschnitten, die reservierten nachdenklichen Menschen, werden Lehrer und die forscheren werden Diakone oder Evangelisten, oder ähnliches.

Von Philippus dem Evangelisten sagt man, daß er in Hierapolis gestorben ist. Hat man da wirklich das Grab des Evangelisten gefunden ?

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 14981
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Die Apostelgeschichte

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Sa 15. Mai 2021, 16:07 Eine Begabung gilt, meine ich, schon auf Lebenszeit. Diese Gabe ist ja meistens auf den einzelnen Charakter zugeschnitten, die reservierten nachdenklichen Menschen, werden Lehrer und die forscheren werden Diakone oder Evangelisten, oder ähnliches.
Eine Gabe des HG kann man persönlich handhaben, weil sie, wie der Name sagt, "gegeben" wurde. Das ist zu unterscheiden von der Salbung. Die Salbung ist das Wirken des HG selbst und dient Gottes Zwecken. Daher kann es sein, dass sie stärker oder schwächer wird oder auch ausbleibt, ganz nach Gottes souveräner Entscheidung.

Den Unterschied merkt man hier:
Markus 6:5 hat geschrieben: Und er konnte dort kein Wunder tun, außer dass er wenigen Kranken die Hände auflegte und sie heilte.
An den Gaben Jesu lag es wohl nicht, denn er predigte fortwährend in seiner Gabe des Lehrens, sondern dass der HG keinen Unglauben würdigt. Lukas schreibt aber auch, dass einem der HG selbst gegeben werde.
Apg 5:32 hat geschrieben: Und wir sind seine Zeugen, was diese Tatsachen betrifft, und auch der Heilige Geist, welchen Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen.
Ich denke hier müssen wir etwas vorsichtiger herangehen, was den Begriff des HG ausmacht. Zunächst sagt Petrus, dass Jesus sie als seine Zeugen eingesetzt hat. Und dieses Zeugnis bestätigt auch der HG und zwar unabhängig vom seinem Wirken in einem Menschen. Es wird damit ihr Dienst bestätigt von denen, die Gott durch sie erreichen will.

Und anderseits wird er persönlich von Gott denen gegeben, die ihm gehorchen. Hier redet er dann von einer Gabe des HG. Wobei ich meine, dass man das nicht in einem wortwörtlichen Sinne verstehn kann, da der HG ja Geist ist, sondern als jene geistliche Wirkung, wie Gott einen Verlorenen für sich wiedergewinnt, indem er sein Herz verwandelt. Und das bedingt Glauben, der sich durch Gehorsam zeigt.

Diese beiden Dinge sind sind also nicht völlig ident, wiewohl man immer von dem einen HG redet, und man muss daher auf die Sprechweise achten, was jeweils gemeint ist. Da die Apg. sehr viel über den HG berichtet, so ist sie zum Studium sehr geeigent.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Zippo
Beiträge: 2944
Registriert: Mo 23. Jan 2017, 00:17

Re: Die Apostelgeschichte

Beitrag von Zippo »

Michael hat geschrieben: Sa 15. Mai 2021, 08:35 Einige Gedanken zum HG über Vorfälle wie Lukas aus der Apostelgeschichte berichtet.
Apg. 5:3 hat geschrieben: Petrus aber sprach: Ananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, sodass du den Heiligen Geist belogen hast und von dem Erlös des Gutes etwas für dich auf die Seite geschafft hast?
Wir kennen sicher die Geschichte, wie nach der scharfen Zurechtwiesung durch Petrus Ananias sofort danach tot umgefallen ist. Desgleichen seine Frau etwas später.

Lukas schreibt über das Wirken des HG und das Wirken des Satans. Ich gehe davon aus, dass es sich um ein getauftes und gläubiges Ehepaar gehandelt hatte. Waren sie auch neugeboren? Das wissen wir nicht. Wir lesen, dass sie sich von Satan betrügen haben lassen und der HG eine sehr strenge Maßnahme ergriffen hatte. Sie diente m.E. auch zur Disziplinierung der anderen Brüder.
Wehret den Anfängen, sagten die Römer. Genauso war es im AT bei Achan und seiner Familie, der sich an dem Gebanntem vergriffen hatte. Da hatte Israel keinen Sieg mehr und sie mußten nachdenken, warum das so war. Josua 7
Im Fall von Hananias und Saphira war schon eine große Gebebereitschaft, aber sie haben eben heimlich etwas zurückbehalten, haben das aber nicht ehrlich zugegeben. Was sie getan haben, war eigentlich sehr menschlich, es hätte ja auch alles schiefgehen können, wovon sollten sie dann leben ? Aber sie hätten den Heiligen Geist nicht belügen dürfen. Apg 5,4
Michael

Ich lege das so aus. Es handelt sich hier um eine Form der Lästerung des HG. Und zwar derart, dass Gott vor aller Augen Wunder wirkt und die Gemeinde darüber hinaus reich mit Gütern versorgt und zwar im Überfluss. Durch dieses Zeugnisse war die Gegenwart Gottes nicht nur sichtbar sondern auch erlebbar bis in jede tiefste Seele.
Die Apostel verkündeten das Evangelium und hatten Gottes große Unterstützung, wie das auch manchmal bei Erweckungen der Fall ist. Apg 4,33
Wenn man sich so ganz auf die Verkündung des Evangeliums konzentriert, dann bleibt keine Zeit für den Erwerb der zum Leben notwendigen materiellen Gütern. Deshalb war man in den ersten Tagen sehr auf Spenden angewiesen. Ich glaube nicht, daß da ein großer Überfluß da war, aber es heißt zumindest in Apg 4,34, daß keiner Mangel leiden mußte.

Michael

Dennoch blieb das Ehepaar habgierig und wandte sich nicht von deser Sünde ab. Man hätte auch bekennen können, dass man noch nicht bereit wäre alles zu geben, aber so wolle man als Zeichen des guten WIllens zunächst einen Teil hergeben. Ich denke, es wäre alles rechtens gewesen. So aber logen sie.
Als Habgier würde ich das nicht bezeichnen, eher als Vorsichtsmaßnahme, und wäre die Lüge nicht gewesen, dann wäre es auch in Ordnung gewesen.
Michael

Heute betrügen Christen zu Hauf sowohl Menschen als auch Gott, aber keine Seele bricht deswegen tot zusammen. Die Vergehen sind mitunter weit größer, aber keiner stirbt unmittelbar daran. Warum nicht? Diese Sünde ist auch nicht mit der Todesstrafe verbunden.
Die Lüge wird auch weiterhin von Gott geahndet, aber tot umfallen wird niemand. Das war nur in den Anfängen so. Es erinnert mich auch ein wenig an den Holzaufleser am Sabbat, den die ganze Gemeinde Israel steinigen mußte.
Das Ergebnis war, daß sich die ganze Gemeinde gefürchtet hat. Apg 5,11.
Michael

Ich meine das: Wenn der HG Wunder vor aller Augen offenbart, gelten schärfere Gesetze. Denn in dieser Situation musst du nicht einmal Gott glauben, dass er der Versorger aller ist, er erfüllt sein Wort vor aller Augen und stellt es damit unter Beweis. Insoferen lästert man den HG und daher gilt dann ein strengerer Maßstab.
Das kann schon sein, wenn Gottes Gegenwart mächtig vertreten ist, dann erwartet er mehr. Das Gleiche vielleicht bei den harten Strafmaßnahmen im AT. Gott hat auch sicher gewarnt.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Zippo
Beiträge: 2944
Registriert: Mo 23. Jan 2017, 00:17

Re: Die Apostelgeschichte

Beitrag von Zippo »

Michael hat geschrieben: So 16. Mai 2021, 07:46
Zippo hat geschrieben: Sa 15. Mai 2021, 16:07 Eine Begabung gilt, meine ich, schon auf Lebenszeit. Diese Gabe ist ja meistens auf den einzelnen Charakter zugeschnitten, die reservierten nachdenklichen Menschen, werden Lehrer und die forscheren werden Diakone oder Evangelisten, oder ähnliches.
Eine Gabe des HG kann man persönlich handhaben, weil sie, wie der Name sagt, "gegeben" wurde. Das ist zu unterscheiden von der Salbung. Die Salbung ist das Wirken des HG selbst und dient Gottes Zwecken. Daher kann es sein, dass sie stärker oder schwächer wird oder auch ausbleibt, ganz nach Gottes souveräner Entscheidung.
Von "gegeben" kann man das ableiten. Der Heilige Geist signalisiert, was er in dem Einzelnen wirken möchte. 1 Kor 12,11 Das sind meistens auch Aufgaben in der Gemeinde, die einem Spass machen.
Michael

Den Unterschied merkt man hier:
Markus 6:5 hat geschrieben: Und er konnte dort kein Wunder tun, außer dass er wenigen Kranken die Hände auflegte und sie heilte.
An den Gaben Jesu lag es wohl nicht, denn er predigte fortwährend in seiner Gabe des Lehrens, sondern dass der HG keinen Unglauben würdigt. Lukas schreibt aber auch, dass einem der HG selbst gegeben werde.
Das war, als der Herr Jesus in seiner Vaterstadt war, dort haben sie sich an ihm geärgert und fanden sein Auftreten anmaßend, vielleicht waren sie auch neidisch. Auf einmal liefen sie alle zu diesem Jesus.
Gott der Vater in ihm hat bestimmt, welche Werke getan werden und bei dieser Haltung der Nazarener, wollte er dann auch nichts tun.Joh 5,19-20, Joh 14,10.
Der Herr Jesus hatte Gemeinschaft mit Gott dem Vater, das ist meiner Einsicht nach etwas mehr, als wenn Christen vom Heiligen Geist begabt werden.
Michael
Apg 5:32 hat geschrieben: Und wir sind seine Zeugen, was diese Tatsachen betrifft, und auch der Heilige Geist, welchen Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen.
Ich denke hier müssen wir etwas vorsichtiger herangehen, was den Begriff des HG ausmacht. Zunächst sagt Petrus, dass Jesus sie als seine Zeugen eingesetzt hat. Und dieses Zeugnis bestätigt auch der HG und zwar unabhängig vom seinem Wirken in einem Menschen. Es wird damit ihr Dienst bestätigt von denen, die Gott durch sie erreichen will.
Die Apostel waren Zeugen, für das, was sie mit ihrem Messias erlebt hatten und sollten auch Zeugen sein, für das, was der Heilige Geist in seinem Auftrag in der Welt ausrichtet, also daß das Evangelium sich ausbreitet, zunächst bei den Samaritern und dann bei den sogenannten Heiden.
Die Apostel wurden durch die Werke, die durch sie geschahen, bestätigt, auftretende Probleme wurden beseitigt, wenn die Apostel z. Bsp. eingesperrt wurden, dann hat man sie wieder freilassen müßen.
Michael

Und anderseits wird er persönlich von Gott denen gegeben, die ihm gehorchen. Hier redet er dann von einer Gabe des HG. Wobei ich meine, dass man das nicht in einem wortwörtlichen Sinne verstehn kann, da der HG ja Geist ist, sondern als jene geistliche Wirkung, wie Gott einen Verlorenen für sich wiedergewinnt, indem er sein Herz verwandelt. Und das bedingt Glauben, der sich durch Gehorsam zeigt.
Einmal geht es um den Glaubensgehorsam, daß man sich als Sünder vor Gott erkennt und Buße tut, dann kommt die Taufe und dann kam der Heilige Geist auf die Getauften. Dann geht es noch um weitere Gehorsamsschritte, die der Heilige Geist segnen kann. Das ergibt sich aus dem persönlichen Gespräch jedes Einzelnen mit Gott, um den Platz in der Gemeinde zu erkennen, Paulus vergleicht es ja auch mit einem Leib, wo jedes Glied für das andere sorgt. Und das will auch der Heilige Geist zeigen, z. Bsp. auch, um welche Menschen man sich kümmern sollte. 1 Kor 12,18, Eph 4,15-16
Michael

Diese beiden Dinge sind sind also nicht völlig ident, wiewohl man immer von dem einen HG redet, und man muss daher auf die Sprechweise achten, was jeweils gemeint ist. Da die Apg. sehr viel über den HG berichtet, so ist sie zum Studium sehr geeigent.
Letzten Satz verstehe ich nicht ganz. Die Apostel haben so mancherlei Wunder gewirkt, das heißt, sie hatten die Gabe der Heilung und Wundertaten. Aber der Heilige Geist hat ihnen auch gezeigt, wann diese Wundertaten geschehen sollen.
Genauso, wie der Vater im Herrn Jesus dem Sohn alle Werke gezeigt hat, hat der Heilige Geist den Aposteln gezeigt, was sie tun sollen.
Wir, die wir den Heiligen Geist auch in uns haben, sollten merken, was für Begabungen wir haben und was und wann der Heilige Geist in uns wirken möchte.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 14981
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Die Apostelgeschichte

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: So 16. Mai 2021, 15:08 Die Apostel wurden durch die Werke, die durch sie geschahen, bestätigt, auftretende Probleme wurden beseitigt, wenn die Apostel z. Bsp. eingesperrt wurden, dann hat man sie wieder freilassen müßen.
Ja, das hat das Wirken des HG auch z.B. damals ausgemacht. Die Apostel waren "geheligt", ausgesondert um das Evangelium zu verbreiten. Der HG hat dazu Hindernisse aus dem Weg geräumt.
Zippo hat geschrieben: So 16. Mai 2021, 15:08 Einmal geht es um den Glaubensgehorsam, daß man sich als Sünder vor Gott erkennt und Buße tut, dann kommt die Taufe und dann kam der Heilige Geist auf die Getauften.
Ich denke das ist kein Regelwerk für eine Reihenfolge. Damals war das so. Mal wirkt der HG so mal so. Es hängt von dier Situation ab und jeder erlebt es auch individuell. Bei mir war es so, dass ich zuerst den HG erhielt, was ein intensives Erlebnis war, und erst ca. ein halbes Jahr später erfolgte meine Taufe im Wasser.

Damals war die Wassertaufe des Johannes eine Vorbereitung. Diejenigen, die sich von ihm bereitwillig taufen ließen, zeigten ihre Bußberetischaft und erhielten später die Gabe des HG. Das galt für die Juden, die aus ganz Israel zu ihm zur Taufe gingen und war von Gott soin die Wege geleitet worden.

Heute ist es in der Regel umgekehrt. Keiner tauft sich zuvor mit Wasser, wenn er nicht auch an Jesus glaubt. Es sei denn man folgt nur einer kirchlichen Traditon, die so aber nutzlos ist. Heute ist die Wassertaufe ein Bekenntnis, dass wir glauben, weil wir den HG schon innewohendend haben. Und so wurde es eigentlich dann das Muster für die Heiden.
Apg 10:44 hat geschrieben:  Während Petrus noch diese Worte redete, fiel der Heilige Geist auf alle, die das Wort hörten.
Ich nehme an, diese Römer, auf die der HG fiel, waren nicht bei der Taufe des Johannes. Nach seinem Tode konnte er nicht mehr taufen, also stellte sich das dann ein. Auf die Heiden fällt zuerst der HG und dann lassen sie sich auch auf den Namen Jesus mit Wasser taufen. So versieglt der HG dann die Heiden. Das ist wie gesagt keine feste Regel läuft aber mehrheitlich so ab.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Antworten