Opa Klaus hat geschrieben: ↑So 16. Mai 2021, 11:47
Außerdem will ich ein Bewusstsein dafür öffnen,
dass solche
Spiele mit dem Feuer unserer Fantasie zu einer sehr starken Sucht werden können.
Diese Art
Substanz-ungebundene-Sucht, die jederzeit spielend leicht im Kopf zu beschaffen ist, sehe ich als die zur Normalität gewordene unbewusste (Spiel-)Sucht an, die zwar den Menschen in schönste Wunschwelten und Luftschlösser entführt, aber auch abschneidet von der unverzichtbaren notwendigen Realität.
Und er damit zum Verlierer im Kampf mit der Realität wird.
DAS ist dann der böse Preis für seine geliebten "Fantasie-Spiel-Sucht".
Ein Spruch kennt dazu "Opium für das Volk" - wobei die Religionen die größten Droigen-Dealer sind.
Langsam aber sicher wird mir deutlicher, was Du mit "substanz-ungebundener-Sucht" meinst.
Wobei ich hier zwei Arten sehe:
die eine ist innerpsychisch. Also in uns selbst. (Ich hatte Sucht als "Mengenkontrollverlust" definiert). Hier hat der Buddhismus Begriffe für, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. "Anhaften" versus "loslassen" können. Wir können gedanklich und gefühlsmäßig immer wieder um dieselben Sachen kreisen. Die Sucht kann die gleiche sein wie bei Substanzen, nur der körperliche Entzug fehlt. Aber die Abhängigkeit kann sich lebenslang erstrecken, also sehr lange. Weil es eine Sucht ist, die nicht tötet, aber einen "nur" leiden lässt. An den PC zu gehen kann eine Gewohnheit sein aber auch eine Sucht. Jemanden "Hassen" ist eine solche Sucht. "VERliebt sein" auch. Die Kontrolle ist wenig oder gar nicht mehr. Es ist gut wenn uns etwas gefällt und wenn wir uns wohlfühlen können. Aber wenn wir immer mehr davon wollen kann aus einer Gewohnheit ein Zwangsverhalten werden.
Die andere ist nicht innerpsychisch, sondern vermittelt. Das ist die, die Du anscheinend aufgrund persönlicher Erfahrung meinst: Die Übernahme einer Ideologie (eines Gedankensystems, das sich gegen Kritik inmmunisiert hat) an die dann die Selbstwahrnehmung der eigenen Persönlichkeit gekoppelt wird. Das können religiöse Denksysteme sein (die waren da geschichtlich quantitativ sehr erfolgreich), müssen aber nicht. Letztlich gerät man als Person in die Abhängigkeit von einer Gruppe, die sich am gemeinsamen Denksystem orientiert und die Mitglieder belohnt und Gruppenfremde mit Abwehr bis Herabwertung begegnet.
Der Suchtcharakter wird auch nicht so schnell erkannt, weil die "Dysfunktionalität im Alltag" fehlt. Also die Leute können (anders wie bei zB harten Drogen) regelmäßig einer Arbeit nachgehen, verwahrlosen nicht, usw.