Evangelikalismus

Rund um Bibel und Glaube
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Bonnie
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Re: Evangelikalismus

Beitrag von Bonnie »

Ams hat geschrieben: Do 3. Okt 2019, 18:00 Und: Ich glaube daß Dir der Evangelikalismus erstmal gut tut. Auch wenn ich ihn immer noch für eine Verzerrung halte... so dann doch nicht für so eine starke, wie die ZJ/WTG-Verzerrung.
lg Ams
Da kann ich dir nur sagen, ich kann bisher nicht einmal deutlich einstufen, ob ich evangelikal unterwegs bin. Ja, es gibt Lehren, die ich vertrete, die aus dieser Ecke kommen. Auf meine Gemeinde treffen manche zu, andere dagegen gar nicht. Das ist aber jetzt erstmal zweitrangig, mir geht es darum, die Bezeichnung "evangelikal" besser erfassen zu können.

Was ich dir aber versichern kann, wenn ich aus welchen Gründen auch immer meine Gemeinde/Glaubensgemeinschaft verlasse, wird mir nicht mein Gaube und mein Heil abgesprochen, und das ist Vergleich dann schon mal ein sehr großer Vorteil.
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.
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Andreas
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Re: Evangelikalismus

Beitrag von Andreas »

Der Evangelikalismus hat seine Wurzeln im Pietismus, der eine othodox-konservative Reaktion moderner Entwicklungen in der Theologie ist, Der Evangelikalismus begenet solchen modernen Entwicklungen mit Fundamentalismus. Hier ist das kurz aber nicht ganz kurz zusammengefasst.
Encarta 2004 professional, Artikel Fundamentalismus. Microsoft Corporation, Redmond 2004. hat geschrieben:Eine frühe Form des christlichen Fundamentalismus, die gleichzeitig den Begriff „Fundamentalismus” erstmals als Selbstbezeichnung gebraucht hat, entstand in den USA Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Vertreter dieser Bewegung vertraten die Auffassung, dass die Wörter des Originaltextes der Bibel von Gott selbst inspiriert seien. Damit könne es keinen Zweifel an den biblischen Aussagen geben. Es waren vor allem fünf Fundamente, die man als unbezweifelbar ansah:
  1. Die Bibel ist von Gott inspiriert und damit unfehlbar.
  2. Christus ist leiblich auferstanden.
  3. Im Prozess der Zeugung und Geburt Jesu blieb Marias Jungfräulichkeit erhalten.
  4. Jesu Sühneopfer geschah stellvertretend für die ganze Menschheit.
  5. Jesus wird leiblich auf Erden wiederkehren.
Ihren Namen „Fundamentalisten” erhielt die Bewegung durch eine zwölfbändige Schriftenreihe, die sie zwischen 1910 und 1915 herausgab: The Fundamentals. A Testimony to the Truth.

Bekannt wurden die Fundamentalisten vor allem durch ihren „Antievolutionskreuzzug”, in dem sie die Lehren der Darwin’schen Evolutionstheorie attackierten. Dieser Kreuzzug erreichte seinen Höhepunkt 1925 im so genannten „Affenprozess” gegen den Lehrer John Thomas Scopes. Die Fundamentalisten versuchten in diesem Prozess zu beweisen, dass der Mensch nicht vom Affen abstamme, dass eine solche Behauptung gotteslästerlich sei und die Höherwertigkeit des Menschen in Frage stelle. Da es ihnen vor allem um den weißen Menschen ging, fanden sie hierbei auch Verbündete in rechtsextremen und rassistischen Kreisen (siehe Rassismus). Den Prozess, in dem Scopes verlor und zu einer Strafe von 100 US-Dollar verurteilt wurde, erklärte der Oberste Gerichtshof wegen Verfahrensfehlern für ungültig. Es sollte weitere 43 Jahre dauern, ehe die Evolutionstheorie in den USA legal gelehrt werden durfte. Erst 1968 verurteilte der Supreme Court, die Oberste Gerichtsbehörde der Vereinigten Staaten, alle Gesetze, die dies verbieten, als verfassungswidrig.

In den siebziger Jahren erlebte der Fundamentalismus in den USA einen größeren Aufschwung. Er organisierte Protestkampagnen gegen das Recht auf Abtreibung, die Gleichberechtigung der Frau und die Sexualaufklärung an den Schulen. 1998 stritten die Fundamentalisten in der Lewinsky-Affäre für die Amtsenthebung von US-Präsident Bill Clinton wegen schwerer moralischer Verfehlungen. Christliche Fundamentalisten wenden sich heute vor allem gegen eine historisch-kritische Bibelforschung (siehe Exegese), gegen die Verbreitung der Darwin’schen Evolutionstheorie, gegen Abtreibung, Prostitution, Pornographie und Feminismus.

Christlicher Fundamentalismus findet sich heute in den USA vor allem innerhalb verschiedener Richtungen des Evangelikalismus und in der pfingstlich-charismatischen Bewegung. In Deutschland gelten die Partei Bibeltreuer Christen (PBC) und die Christliche Mitte (CM) als christlich-fundamentalistisch.
Ams

Re: Evangelikalismus

Beitrag von Ams »

Bonnie hat geschrieben: Do 3. Okt 2019, 18:07 Was ich dir aber versichern kann, wenn ich aus welchen Gründen auch immer meine Gemeinde/Glaubensgemeinschaft verlasse, wird mir nicht mein Gaube und mein Heil abgesprochen, und das ist Vergleich dann schon mal ein sehr großer Vorteil.
Richtig :thumbup: Zumindest nicht in dieser extrem krassen Form wie bei den ZJ.

Gott ist viel viel Gnädiger als die ZJ es sich jemals erträumen würden.

Ebenso aber auch die (allermeisten) Evangelikalen.
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Helmuth
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Re: Evangelikalismus

Beitrag von Helmuth »

Vom Begriff her verstehe ich darunter die sich zu dem Evangelium von Jesus Christus entsprechenden Bekennenden des christlichen Glaubens. Man versteht sich dabei bibeltreu. Also zähle ich mich dazu.

Hier ein recht gut aufklärender Link:
https://www.planet-wissen.de/kultur/rel ... al100.html

Bezogen auf meine Heimstadt eine Liste dazuzählender Gemeinden:
https://freikirchen.at/freikirchen/gemeinden/wien/

Summa summarumm ein rech bunter Haufen von Freien Gemeinden, was aber nicht leichter macht in den Bemühungen um Zusammenarbeit. Viele haben sich mittlerweile der Evangelischen Allianz angeschlossen (auch meine Ex Muttergemeinde) und zählen damit zu einer gesetzlich anerkannten Religionsgemeinschaft. Das waren wir von 20 Jahren alle nicht.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Bonnie
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Re: Evangelikalismus

Beitrag von Bonnie »

Ams hat geschrieben: Do 3. Okt 2019, 18:11 Gott ist viel viel Gnädiger als die ZJ es sich jemals erträumen würden.
Die lassen wir aber jetzt bitte raus. Zu dem Thema gibt es genügend eigene Threads. Bitte. Ok?
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.
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Bonnie
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Re: Evangelikalismus

Beitrag von Bonnie »

Michael hat geschrieben: Do 3. Okt 2019, 18:13 Vom Begriff her verstehe ich darunter die sich zu dem Evangelium von Jesus Christus entsprechenden Bekennenden des christlichen Glaubens. Man versteht sich dabei bibeltreu. Also zähle ich mich dazu.

Hier ein recht gut aufklärender Link:
https://www.planet-wissen.de/kultur/rel ... al100.html

Bezogen auf meine Heimstadt eine Liste dazuzählender Gemeinden:
https://freikirchen.at/freikirchen/gemeinden/wien/

Summa summarumm ein rech bunter Haufen von Freien Gemeinden, was aber nicht leichter macht in den Bemühungen um Zusammenarbeit. Viele haben sich mittlerweile der Evangelischen Allianz angeschlossen (auch meine Ex Muttergemeinde) und zählen damit zu einer gesetzlich anerkannten Religionsgemeinschaft. Das waren wir von 20 Jahren alle nicht.
Danke, ich schau später rein :) !
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.
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Nevis

Re: Evangelikalismus

Beitrag von Nevis »

Ams hat geschrieben: Do 3. Okt 2019, 17:25

Evangelikalismus ist in meinen Augen Zeugen Jehovas light bis medium...
und manchmal durchaus auch genauso.

Seh ich auch so.

"Evangelikal" bedeutet doch nur allzu-oft:

- Leugnung der Evolution
- Behauptung, dass die Welt 4000 Jahre alt sei
- usw
Ams

Re: Evangelikalismus

Beitrag von Ams »

Nevis hat geschrieben: Do 3. Okt 2019, 23:26 - Behauptung, dass die Welt 4000 Jahre alt sei
- usw
Ja.

Das ist ein gutes Beispiel wenn geistliches o. spirituelles ...
in fleischlichen oder weltlichen Maßstab gepresst wird.

Das gleiche zB mit Maria... "Jungfrau Maria".

Jungfrau ist einfach nur ein spirituelles Sinnbild für rein im Herzen, Gedanken und Seele. Kein Falsch darin.

Ideale Gebärerin und Mutter --> für den Sohn Gottes.

Das war Mutter Maria :Herz2:

Das hat in aller erster Linie eine innere Bedeutung... für alle Menschen:

"Selig die reinen Herzens sind, sie werden Gott sehen."


Bornierte Fleisches-Dogmatiker... und nur diese... machen daraus aber ein Biologisch zu aktzeptierendes Hardcore-Dogma von welchen angeblich die Messiasschaft Jesus anhängen würde... oder das Christ-Sein...

(das gleiche mit dem Konstrukt "Trinität")
Maryam
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Re: Evangelikalismus

Beitrag von Maryam »

Bonnie hat geschrieben: Do 3. Okt 2019, 17:50

Nach meiner Erkenntnis ist Zungenreden kein typisch evangelikales Merkmal.
Hi Bonnie
Zungenreden wird bei uns in der Schweiz den Pfingstgemeinden zugeordnet. Sie orientieren sich glaubensmäss auch mehr an dereinst von religiösen Machthaber der RKK konzilisch abgesegneten Glaubensdogmen, wie die wohl eigentlich zu Unrecht genannten "Evangelikalen" diverser Freikirchen.

Denn die Frohe Botschaft, das Evangelium Jesus Christus Reich Gottes betreffend, das damals nahte, als der Sohn des wahren Gottes, namentlich UNSEREM VATER im Himmel die Voraussetzungen hierfür lehrte und korrigierte, was diesem damals im Wege stand wird von den Evangelikalen NICHT so weitergelehrt, wie es Jesus seinen Jüngern aber ans Herz legte zu verbreiten.
Lk 8,1 Und es begab sich danach, dass er von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf zog und predigte und verkündigte das Evangelium vom Reich Gottes; und die Zwölf waren mit ihm,
Lk 9,6 Und sie gingen hinaus und zogen von Dorf zu Dorf, predigten das Evangelium und heilten an allen Orten.
Lk 16,16 Das Gesetz und die Propheten reichen bis zu Johannes. Von da an wird das Evangelium vom Reich Gottes gepredigt, und jedermann drängt mit Gewalt hinein.
Im Evangelikalismus wird hingegen ausgerechnet die Kreuzigung des fleischgewordenen Wortes des allein wahren Gottes als Evangelium verbreitet. Der Querbalken des Kreuzes sei die einzige Möglichkeit einen weder von Jesus noch von Paulus oder Jesus Jüngern tiefen unüberwindbaren Graben zwischen Gott und Mensch zu überbrücken, der durch Adams genuss der Frucht der Erkenntnis von gut und böse entstanden sei.(= weiteres christusfernes Erbsündedogma im Evangelikalismus,

Typisches evangelikales Merkmal das mir vor Jahren schon aufgefallen ist: Viele Gläubige reden sich und andern ein, allein durch ein "Bekehrungsgelübde", "Übergabegebet" schon "errettet" zu sein. Sie zählen sich dann zu den "ERLÖSTEN" und alle andern Menschen, die dies nicht taten als die UNERLÖSTEN.

lg Maryam
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