Dass Streitigkeiten bei Christen nicht normal sind, geht beispielsweise aus folgender Bibelstelle hervor:Otto2 hat geschrieben: ↑Mo 22. Feb 2021, 07:37 Jeder darf an deinem Verhalten und deinen Ausführungen Kritik üben, insbesondere dann, wenn gewissen Ansichten widersprochen werden muß. Dazu gehört dann auch eine Bibelversauslegung, die absolut nicht haltbar ist, wie beispielsweise deine Anführung von Matthäus 10, um Streitigkeiten als normale biblische Erscheinung hinzustellen.
Eigentlich hätten noch viel mehr User darauf allergisch reagieren müssen.
2. Timotheus 2:24-26 DELUTEin Knecht aber des HERRN soll nicht zänkisch sein, sondern freundlich gegen jedermann, lehrhaft, der die Bösen tragen kann und mit Sanftmut strafe die Widerspenstigen, ob ihnen Gott dermaleinst Buße gebe, die Wahrheit zu erkennen, und sie wieder nüchtern würden aus des Teufels Strick, von dem sie gefangen sind zu seinem Willen.
Eine andere Bibelstelle zur Verdeutlichung christlicher Maßstäbe wird allerdings häufig missverstanden und als Beleg der Lehre von der Dreieinigkeit ausgelegt: Phillipper 2. Nur diesmal vorne anfangend, damit man Paulus besser verstehen kann als bei der Verspflückerei einzelner Verse:
Zunächst beschreibt Paulus in den ersten Versen wie die Einstellung der Gemeinde eigentlich sein sollte:
Philipper 2:1-4 NBHGilt bei euch so etwas wie eine Ermutigung, Christus zu folgen? Gilt ein tröstender Zuspruch, der aus der Liebe kommt; eine Gemeinschaft durch den Heiligen Geist, ein herzliches Erbarmen? Dann macht doch meine Freude vollkommen, indem ihr in derselben Einstellung und Liebe von ganzem Herzen zusammensteht und nichts aus Streitsucht oder Ehrgeiz tut! Seid vielmehr bescheiden und achtet andere höher als euch selbst! Denkt nicht nur an euer eigenes Wohl, sondern auch an das der anderen!
Und dann folgt die eigentlich zentrale Aussage von Paulus:
Philipper 2:5 NBHEure Einstellung soll der von Jesus Christus gleichen:
Oder mit anderen Worten: Was Paulus zuvor in den ersten Versen von den Gläubigen erwartet hatte, erklärt er nun anhand des Vorbildes für alle Christen, nämlich anhand von dem Verhalten von Jesus Christus.
Philipper 2:6 NBHEr war genauso wie Gott / und hielt es nicht gewaltsam fest, Gott gleich zu sein.
Zwar wird dieser Satz von Anhängern der Dreieinigkeit so ausgelegt als ob hier von einer Präexistenz Jesu vor seiner Geburt die Rede wäre, aber meiner Ansicht nach spricht Paulus hier von der Zeit zwischen Jesus Taufe bis zu seiner Gefangennahme im Garten Getsemane: Jesus hatte die Vollmacht von Gott alle möglichen Wunder zu tun, die man normalerweise nur von Gott selbst erwarten könnte - mit Paulus Worten: „Er war genauso wie Gott“. Das ist aber nicht das Gleiche wie „Er war Gott“. Aber Jesus hielt dieses „genauso sein wie Gott“ nicht fest, was meiner Ansicht nach bedeutet, dass er nicht zu den Mitteln griff, um sich selbst zu schützen, wie er es dank der Vollmacht von Gott hätte tun können.
Philipper 2:7-8 NBHEr legte alles ab / und wurde einem Sklaven gleich. / Er wurde Mensch / und alle sahen ihn als Menschen. Er erniedrigte sich selbst / und gehorchte Gott bis zum Tod - zum Verbrechertod am Kreuz.
Jesus ertrug alles, seine Gefangennahme, den Spott und Hohn, die Erniedrigung, dass jeder in schlecht behandeln konnte, das Auspeitschen, die Dornenkrone und schließlich sogar eine Hinrichtung wie die eines Verbrechers. Nicht zu überlesen: „und gehorchte Gott bis zum Tod“ - eine Aussage, die ebenfalls völlig sinnfrei wäre, wenn Jesus selbst Gott wäre.
Philipper 2:9-11 NBHDarum hat Gott ihn über alles erhöht / und ihm den Namen geschenkt, / der über allen Namen steht: Denn vor dem Namen Jesus wird einmal jedes Knie gebeugt; / von allen, ob sie im Himmel sind, auf der Erde oder unter ihr. Und jede Zunge wird bekennen: / "Jesus Christus ist der Herr!" / So wird Gott, der Vater, geehrt.
Nur mit welchem „Namen“ hat Gott ihn über alles erhöht? Da behaupten Anhänger der Dreieinigkeit, dass es sich um „Jesus Christus“ handele, aber meiner Meinung nach geht es um „Herr“, weswegen dann auch die anschließende Begründung dazu passt: jedes Knie wird sich vor ihm beugen. Wenn Paulus darauf verweist, dass „so Gott, der Vater, geehrt wird“, dann doch deshalb, weil der Gläubige sein Knie vor demjenigen beugt, den Gott als Herrn einsetzte.
Aber eigentlich ging es Paulus darum, dass Nachfolge Jesu auch bedeutet, dass man als Gläubiger danach streben sollte dem Vorbild Jesu zu folgen.
Grüße,
Daniel.