Innerer Friede und Freiheit

Rund um Bibel und Glaube
Rembremerding

Innerer Friede und Freiheit

Beitrag von Rembremerding »

Absolute Freiheit bedeutet nicht alles tun zu dürfen, sondern in allem Denken, Tun und angetan werden frei zu bleiben.

Friede und Freiheit wohnt in der Mitte des Menschen. Die Mitte ist das Göttliche im Menschen und damit seine Liebe.

Deshalb ist Friede, Normalität, nie langweilig, denn Liebe ist nie langweilig. Sie hat Leidenschaft und Harmonie, Schönheit, Ermutigung, Geisteskraft (Ideen und "ein über sich hinausgehen") und Freude.
Und Passion: Im Sinne eines Leidenswegs, aber auch im Sinne eines ganz in etwas oder jemanden aufgehens.

Vieles was heute geschieht, ist, "dass endlich mal was passiert". Es entströmt einem inneren Unfrieden des Menschen, einer Suche nach Aufgabe, Sinn und Ziel, die man mit Aktionismus zu befriedigen sucht. Krank macht also nicht eine Langeweile (eigentlich Muse) in Harmonie und Frieden (Normalität), sondern der Verlust derselben. Und es ist die Hybris des Menschen, die sich diesen Verlust dann als Gewinn einredet.

Sich zu vergleichen und zu werten, ist eine Möglichkeit immer noch unfrei zu sein. Man muss auch Frieden damit finden, dass die Welt nun mal so ist, wie sie ist. Man ist also dankbar, weil man in Gott Frieden gefunden hat, aber nicht, weil man in dieser Welt ohne Gott keinen Frieden finden würde. Dankbarkeit, Frieden und Freiheit müssen in allem sein und unabhängig von äußeren Umständen, weil Gott in allem ist.

Wer in dieser Freiheit seinen Frieden und Dankbarkeit findet, kann aus der Mitte seines Seins heraus, Gottes Liebe, diese durch sein Leben auch in Wort und Tat in die Welt tragen. Nur so wird man davor bewahrt einen „geistigen Burnout“ zu erleiden oder ständig enttäuscht zu werden, was nur zur Verbitterung und steten Misstrauen führen würde.

-- ein Ostergedanke --

Servus :wave:
Faust

Re: Innerer Friede und Freiheit

Beitrag von Faust »

Rembremerding hat geschrieben: Sa 20. Apr 2019, 11:06Vieles was heute geschieht, ist, "dass endlich mal was passiert". Es entströmt einem inneren Unfrieden des Menschen, einer Suche nach Aufgabe, Sinn und Ziel, die man mit Aktionismus zu befriedigen sucht. Krank macht also nicht eine Langeweile (eigentlich Muse) in Harmonie und Frieden (Normalität), sondern der Verlust derselben. Und es ist die Hybris des Menschen, die sich diesen Verlust dann als Gewinn einredet
Seraphim Rose sprach vom Nihilismus der ruhelos gewordenen Massen, den er Vitalismus nannte und in einer auf Zerstörung alles Tradierten hin ausgerichteten Denkweise sichtbar wird, die durch ein unablässiges Drängen und Gedrängtsein geprägt wird. Hinter dem Aktionismus steht immer schon der Nihilismus. Nihilismus ― die Ideologie des Antichristen: Der Glaube an das Nichts als Quell des Untergangs - mich wundert es ein bisschen, dass kaum ein Christ darauf Bezug nimmt. Offenbar ist der gute Seraphim zu weit vom Mainstream entfernt :) mit so einem Querkopf und Sonderling möchte offenbar niemand etwas zu tun haben - und das macht ihn gerade für mich zu einer faszinierenden Figur :lol:
-- ein Ostergedanke --
Ostern ist ein Symbol dafür, dass es immer noch möglich ist in Beziehung zum Göttlichen zu leben, die Seinsfülle des lebendigen Gottes zu erfahren und Hoffnung auf Sinn in Leben und Tod zu finden. Kaum jemand hat so gut wie Rose beschrieben, in welcher Situation sich Christen heute befinden:

„Der Nihilismus unseres Zeitalters ist in allem“, warnt Rose, „und wer nicht, mit Gottes Bestand, beschließt, ihn im Namen der Seinsfülle des lebendigen Gottes zu bekämpfen, den hat dieser bereits bezwungen. Wir sind an den Rand des Abgrunds zum Nichts gebracht, und wir werden, ob wir sein Wesen erkennen oder nicht, infolge der Affinität zu dem stets vorhandenen Nichts in uns ohne jede Hoffnung auf Erlösung von ihm verschlungen werden ― es sei denn, wir bleiben reinen und festen Glaubens in Christus, ohne den wir wahrlich nichts sind.“


Rembremerding

Re: Innerer Friede und Freiheit

Beitrag von Rembremerding »

Faust hat geschrieben: Sa 20. Apr 2019, 12:36 Hinter dem Aktionismus steht immer schon der Nihilismus.
Was im Innern ohne Ziel und Sinn verloren, soll sich im Äußern wiederfinden. Doch damit fehlt auch diesem Ziel und Sinn. Aktionismus bedeutet Unfreiheit. Nihilismus wird aber dennoch nicht die Kraft des Lebens aufhalten können. Siehe Ostern.

Es ist ein gesellschaftliches Problem, wenn sich Glauben und Leben in der Kirche der Gegenwart immer mehr entzweien. Es war Hegel, der dieses Auseinanderklaffen als eine Gestalt der Entfremdung der gesamten Neuzeit erkennt. Ihr ausgeprägter Individualismus, eine Emanzipation des Subjekts, ließ die äußere Welt immer mehr nur zum bloßen Objekt werden, zum toten Material, mit dessen Hilfe die moderne Wissenschaft und Technik immer perfekter die menschliche Herrschaft über die Welt ausüben kann. Die äußere Wirklichkeit wurde somit entmythologisiert, entwahrheitet (siehe Gender) und entsakralisiert.
Die Religion indes zog sich immer mehr in das Subjekt zurück, wo sie zu einer inhaltslosen und leeren Sehnsucht nach dem Unendlichen wird. Das Ergebnis im Objekt und Subjekt ist eine gähnende Leere, denn die äußere Welt wird flach und banal, die innere Welt des Subjekts hohl und leer. Von beiden Seiten her tut sich ein sinnloses Nichts auf, eben Nihilismus.

Im Nihilismus ist Friede und Freiheit verunmöglicht.
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Hexenjagd
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Re: Innerer Friede und Freiheit

Beitrag von Hexenjagd »

Es ist ein unbeschreibliches Gefühl so uns Christi Geist frei gemacht hat und der Friede Jesu in unseren Herzen wohnt.
Wenn Euch der Sohn frei macht, so seid Ihr wirklich frei, seid getrost, meinen Frieden gebe ich Euch.
Danke Herr Jesus.

LG
5. Mose 18, 10
Es soll niemand unter dir gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen läßt, oder einer, der Wahrsagerei betreibt oder Zeichendeuterei oder ein Beschwörer oder ein Zauberer,
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Laodizea
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Re: Innerer Friede und Freiheit

Beitrag von Laodizea »

Rembremerding hat geschrieben: Sa 20. Apr 2019, 11:06
Vieles was heute geschieht, ist, "dass endlich mal was passiert". Es entströmt einem inneren Unfrieden des Menschen, einer Suche nach Aufgabe, Sinn und Ziel, die man mit Aktionismus zu befriedigen sucht...

Sich zu vergleichen und zu werten, ist eine Möglichkeit immer noch unfrei zu sein.

Man muss auch Frieden damit finden, dass die Welt nun mal so ist, wie sie ist. Man ist also dankbar, weil man in Gott Frieden gefunden hat, aber nicht, weil man in dieser Welt ohne Gott keinen Frieden finden würde.
Hallo, interessante Gedanken!
Dein erste Abschnitt scheint den Unerlösten, Gottfernen zu beschreiben.
Während im Zweiten ich mich selbst wieder finde.
Dazu nun eine Frage.
Als Jesu Nachfolger in dieser Welt, ich meine im Anbetracht der vielen eingewanderten Heidenvölker in heimische Gefilde...
Ich erlebe nun täglich was es bedeutet unter ihnen zu leben! und stelle mir vor das man in D-land inzwischen auch weiss welch Schwierigkeiten so auftauchen können.
Also, Frage: wie geht Christus- Nachfolger damit, in der heutigen Zeit um?
Kürzlich las ich in den Psalmen die Frage; was tut der Gerechte, wenn die Grundfesten der Erde bersten?
Also mal weg mit der "Schönwetter in Deutschland Brille"

Was tut ihr, ändert es etwas im tägl. Umgang mit Gott, wie wirken sich die Umstände auf euer Glaubensleben aus?
Ich will da einiges an Erfahrungen teilen, herzl. Einladung an alle, sich zu beteiligen mit Alltags-Erlebnissen!

Und hier bleibt die Frage wie Christen heute in einem veränderten Deutschland ihren tägl. Frieden bekommen und halten bis zum Abend.

Gruss, Laodicea
Höre Israel: Jahwe, unser Gott, ist ein einziger Jahwe!
5. Mose 6,4
Maryam
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Re: Innerer Friede und Freiheit

Beitrag von Maryam »

Rembremerding hat geschrieben: Sa 20. Apr 2019, 11:06 Vieles was heute geschieht, ist, "dass endlich mal was passiert". Es entströmt einem inneren Unfrieden des Menschen, einer Suche nach Aufgabe, Sinn und Ziel, die man mit Aktionismus zu befriedigen sucht. Krank macht also nicht eine Langeweile (eigentlich Muse) in Harmonie und Frieden (Normalität), sondern der Verlust derselben. Und es ist die Hybris des Menschen, die sich diesen Verlust dann als Gewinn einredet.
Wer in dieser Freiheit seinen Frieden und Dankbarkeit findet, kann aus der Mitte seines Seins heraus, Gottes Liebe, diese durch sein Leben auch in Wort und Tat in die Welt tragen. Nur so wird man davor bewahrt einen „geistigen Burnout“ zu erleiden oder ständig enttäuscht zu werden, was nur zur Verbitterung und steten Misstrauen führen würde.
Hi Rembremerding,

habe Dein Post gern und aufmerksam gelesen. Gottes Liebe in Wort und Tat in die Welt tragen verbinde ich mit geruhsamem beherzten Ausschau halten, respektive dem auf sich zu kommen lassen, der uns von Gott vorbereiteten Aufgaben/Werke nach unseren Möglichkeiten zur rechten Zeit am rechten Ort (himmelseits genial koordiniert) was dann nicht einem inneren Unfrieden entspringt sondern aus dem Innern kommt, dem Herzen und Befriedigung bringt, seinen ureigenen Platz im Leben auszufüllen.

lg Maryam
jesher

Re: Innerer Friede und Freiheit

Beitrag von jesher »

Laodizea hat geschrieben: Sa 20. Apr 2019, 19:18Was tut ihr, ändert es etwas im tägl. Umgang mit Gott, wie wirken sich die Umstände auf euer Glaubensleben aus?
Deeskalation ist ein notwendiges Verhalten. Entsprechend gehen meine Frau und ich auch mit unseren Mitmenschen um. Wir fangen keine Streits an, nehme keine Provokationen auf. Wir setzen also Römer 12,18 "Ist's möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden." sehr konsequent um. Klar muss man auch mal Debatten führen, aber sie verlaufen von unserer Seite grundsätzlich freundlich aber deutlich. Auch die auf Rö 12,18 folgenden Verse sind mir sehr wichtig.
Rö 12,19+20 hat geschrieben:19 Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben (5. Mose 32,35): »Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.« 20 Vielmehr, »wenn deinen Feind hungert, so gib ihm zu essen; dürstet ihn, so gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln« (Sprüche 25,21-22).
und auch dort hören wir nicht auf sondern setzen fort mit:
Rö 12,21 hat geschrieben:21 Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.
Im Alltag lassen wir uns also schon mal übervorteilen wenn klar ist, dass alles andere nicht wirklich etwas bringen würde. Da mussten wir lernen Gott zu vertrauen. Er versorgt uns und lässt uns nicht untergehen. Im persönlichen Gespräch kann man da einiges aus dem Alltag berichten.
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Bonnie
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Registriert: So 24. Feb 2019, 14:53

Re: Innerer Friede und Freiheit

Beitrag von Bonnie »

Rembremerding hat geschrieben: Sa 20. Apr 2019, 11:06 Absolute Freiheit bedeutet nicht alles tun zu dürfen, sondern in allem Denken, Tun und angetan werden frei zu bleiben.
Das ist sooo wahr :D .

Als ich zu unserem Herrn Jesus gefunden habe, habe ich persönlich auch noch eine andere Freiheit, als die in Folge von dir geschilderte erfahren.

Ich durfte die Bibel ohne irgendwelche Hilfsmittelchen lesen, mit Geschwistern über Glaubensansichten und Lehren diskutieren. Ich wurde frei auch mal zu sagen, nö - ich verstehe das anders als du, weil...(Bibelstelle, Bibelstelle, Bibelstelle). Und, so es nicht um heilsnotwendige Lehren geht, einander einfach stehen zu lassen, weil es Dinge gibt, die man verschieden auslegen kann, ohne gleich vollkommen auf dem Holzweg zu sein.

Und nicht zu vergessen, die Freiheit bei Lehrdifferenzen, diese offen äußern zu dürfen OHNE den Ausschluss/Rauswurf aus einer Glaubensgemeinschaft als Damoklesschwert über sich schweben zu sehen.

Mir hat diese Freiheit unglaublich viel Erleichterung verschafft und große Freude und Dankbarkeit darüber, wie Jesus Christus mich geführt, und der Vater mich zu sich gezogen hat.
Zuletzt geändert von Bonnie am Di 23. Apr 2019, 17:25, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.
Hebräer 11,1
Rembremerding

Re: Innerer Friede und Freiheit

Beitrag von Rembremerding »

Maryam hat geschrieben: Di 23. Apr 2019, 11:09 habe Dein Post gern und aufmerksam gelesen. Gottes Liebe in Wort und Tat in die Welt tragen verbinde ich mit geruhsamem beherzten Ausschau halten, respektive dem auf sich zu kommen lassen, der uns von Gott vorbereiteten Aufgaben/Werke nach unseren Möglichkeiten zur rechten Zeit am rechten Ort (himmelseits genial koordiniert) was dann nicht einem inneren Unfrieden entspringt sondern aus dem Innern kommt, dem Herzen und Befriedigung bringt, seinen ureigenen Platz im Leben auszufüllen.
lg Maryam
Gottes Liebe in Wort und Tat in die Welt tragen, heißt darin von Gottes Liebe getragen zu sein.
Beherzt Ausschau halten, wie Jesus, der die Menschen anblickte, sie achtete, aber nicht in Aktionismus verfiel, sondern das Notwendige erfrägt und erspürt.
Dann wird überall die richtige Zeit und der richtige Ort, denn das Leben ist dort. In jenem Umfang und Anspruch, den Gott will. Dies schenkt Frieden.

Und Freiheit, denn im Willen Gottes zu sein, bedeutet, in seiner absoluten Freiheit zu sein.

Nur zwei Dinge, die dann der Weisheit Gottes für uns entspringen:
Vernunft
Urvertrauen.

Vernunft, die Dinge zu bewerten und zu unterscheiden.
Urvertrauen, die Dinge auch in Liebe und damit positiv und im Guten betrachten zu können.

Servus :wave:
Rembremerding

Re: Innerer Friede und Freiheit

Beitrag von Rembremerding »

Bonnie hat geschrieben: Di 23. Apr 2019, 12:14 Und nicht zu vergessen, die Freiheit bei Lehrdifferenzen, diese offen äußern zu dürfen OHNE den Ausschluss aus einer Glaubensgemeinschaft als Damoklesschwert über sich schweben zu sehen.
Freiheit ist etwas, das Gott uns zusammen mit der Liebe gegeben hat. Er nimmt sie uns deshalb nie mehr weg, nur wir selbst und andere Menschen wollen sie uns nehmen.
Wir nehmen sie uns, wenn wir uns an etwas haften, was nicht Gott ist.
Andere wollen sie uns nehmen, wenn sie meinen, zu wenig davon erhalten zu haben.

Das korreliert mit der Liebe, die zur Freiheit gehört: Behalten wir die Liebe ausschließlich für uns, kann sie uns nicht frei machen. Und wenn uns jemand ohne Liebe begegnet, will er seine Unfreiheit durch unsere Freiheit ersetzen oder zumindest seine Unfreiheit überall einsetzen.

Servus :wave:
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