Selbstliebe!!!?

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Faust

Re: Selbstliebe!!!?

Beitrag von Faust »

Selbstliebe ist die einzig wahre Liebe, wenn wir ehrlich darüber nachdenken. Selbst die Liebe zu Gott ist letztendlich eine erweiterte, ins Unendliche ausgedehnte Selbstliebe :) wenn wir Gott lieben, dann lieben wir unser Wahres Selbst. Jede Liebe ist eine Spielart der Selbstliebe. Thomas Merton wurde „heilig“, weil er sich selbst in allem und jedem zu lieben wusste und so ein Meister der Liebe wurde. Aham Brahmasmi! In Indien sagen sie, dass Gotteserkenntnis die höchste Selbsterkenntnis ist. „Das Selbst“ ist dort einer der Namen Gottes, denn nur Gott kann wirklich sagen: „ICH BIN“ - in der griechischen Septuaginta-Übersetzung „ego eimi ho on“ , ich bin der Seiende- eine magische Formel, die eigentlich schon alles beinhaltet, was wir wissen müssen.
helena
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Re: Selbstliebe!!!?

Beitrag von helena »

lovetrail hat geschrieben: Sa 8. Jun 2019, 12:57 Rembremerding: Hand auf's Herz: Wieviel Erfahrung hast du mit heterosexueller Partnerschaft?
lovetrail: Hand aufs Herz: Was geht das uns an ??
Faust

Re: Selbstliebe!!!?

Beitrag von Faust »

Rembremerding hat geschrieben: Sa 8. Jun 2019, 12:18Wäre es anders, wäre man aus Erkenntnis (Gnosis) gerettet und nicht aus Glauben. Deshalb kann Liebe auch eine Entscheidung sein. Da Gott uns liebt, als wir noch seine Feinde waren, ist Liebe so etwas wie ein "Naturgesetz" der Schöpfung. Sie ist das Licht in der Welt. Es gibt Lichtschalter, aber keine Finsternisschalter. Dort, wo keine Liebe ist, ist Finsternis
Sehr gut gesagt :thumbup:
Dies gelingt nur, weil man in dieser Selbstliebe aus dem unbedingten Geliebtsein von Gott schöpft
Bei solchen Diskussionen müsste eigentlich die Frage gestellt werden: wer oder was ist das Selbst eigentlich, wo beginnt es und wo hört es auf, wer bin ich wirklich? Diese Frage wird von Mystikern und Philosophen nicht ganz grundlos seit Jahrtausenden diskutiert und meditiert. Gott lieben, das bedeutet für mich: die Selbstliebe auf alles ausdehnen. Heilung ereignet sich dort, wo wir die Selbstliebe ausdehnen - und das beginnt in der Beziehung zwischen Mann und Frau, Adam und Eva, denn dort begegnen sich die beiden Hälften Gottes, vereinen sich, werden sich ihrer selbst bewusst und genießen sich in der Glückseligkeit der miteinander geteilten Selbstliebe.

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lovetrail
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Re: Selbstliebe!!!?

Beitrag von lovetrail »

helena hat geschrieben: Sa 8. Jun 2019, 15:16
lovetrail hat geschrieben: Sa 8. Jun 2019, 12:57 Rembremerding: Hand auf's Herz: Wieviel Erfahrung hast du mit heterosexueller Partnerschaft?
lovetrail: Hand aufs Herz: Was geht das uns an ??
Ja du hast recht, es geht uns nix an- hätte mich nur mal interessiert, wieviel Substanz hinter diesen geölten Worten steckt.

LG
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Mimi
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Re: Selbstliebe!!!?

Beitrag von Mimi »

Rembremerding hat geschrieben: Sa 8. Jun 2019, 12:18 ....so etwas wie ein "Naturgesetz" der Schöpfung.
Deshalb ist es so wichtig das göttliche Gebot der Liebe auch auf sich zu beziehen und zu leben, wie es die Hl. Schrift auch aussagt. Man muss diese Liebe Gottes in sich selbst erkennen, zulassen und sich deshalb lieben. Sonst macht sich Finsternis breit, Verbitterung, Minderwertigkeitskomplexe, Selbstsucht und dann auch Lieblosigkeit gegenüber dem Nächsten
Dazu auch....
1.Korinther 13….
Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle….
….. aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
„Man muss diese Liebe Gottes in sich selbst erkennen, zulassen und sich deshalb lieben.“!!!
Eine weitere Fortsetzung in dieser Richtung wäre:
Sonst könnte ich meinen Gott ja auch nicht wirklich lieben.
Was mit dieser Liebe nicht! gemeint ist, lässt sich genauso deutlich im 1.Korinther 13 nachvollziehen!
„Sonst macht sich Finsternis breit, Verbitterung, Minderwertigkeitskomplexe, Selbstsucht und dann auch Lieblosigkeit gegenüber dem Nächsten.“
Gehöre zu den Menschen, welchen im bisherigen Leben ein Übermaß! an ungerechter Diffamierung,
Entwürdigung, Erniedrigung und Verachtung entgegengebracht wurde, nicht nur vereinzelt – wie es jedem mal passiert.
Ich konnte es nicht mehr verstehen (selbstverständlich ausgenommen der Dinge, die mal durch eigenes Fehlverhalten entstanden).
Stellenweise litt einst sogar mein Lebenswillen dadurch sehr. Ich denke, es gäbe mich auf irdischer Ebene nicht mehr – hätte der Herr mich nicht liebevoll wieder aufgebaut, mein Selbstwertgefühl wieder hergestellt und mich gelehrt, mich selbst zu lieben, zu achten und zu respektieren.
Heute bin ich so öfter die Gesprächs-und Anlaufstelle für Verzweifelte, „Geächtete“ und
„Niedergemachte“. :D
....Im Geist habt ihr angefangen, wollt ihr's denn nun im Fleisch vollenden? (Galater 3,3)
Rembremerding

Re: Selbstliebe!!!?

Beitrag von Rembremerding »

Mimi hat geschrieben: So 9. Jun 2019, 13:02 Ich denke, es gäbe mich auf irdischer Ebene nicht mehr – hätte der Herr mich nicht liebevoll wieder aufgebaut, mein Selbstwertgefühl wieder hergestellt und mich gelehrt, mich selbst zu lieben, zu achten und zu respektieren.
Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt? Ihr gehört nicht euch selbst; denn um einen teuren Preis seid ihr erkauft worden. Verherrlicht also Gott in eurem Leib! (1Kor 6:19-20 NEÜ)
Des Christen Leib ist ein Tempel Gottes. Und dann soll man sein Heiligtum nicht lieben können? Mit etwas ungeliebten kann man Gott doch nicht verherrlichen! Man darf lieben, was Gott so sehr liebt, dass er seinen einzigen Sohn dafür gab. Er war der Preis, mit dem unser Leib, unser Selbst, zurückgekauft wurde.
Und wohlgemerkt: Wir sind ein Tempel Gottes und nicht des eigenen Egos!
Jesus Christus wohnt seit der Wiedergeburt in uns und durch und mit ihm pflegen, bewahren, schützen und fördern wir unseren Leib, lieben wir ihn.
Heute bin ich so öfter die Gesprächs-und Anlaufstelle für Verzweifelte, „Geächtete“ und
„Niedergemachte“. :D
Und ist es nicht wunderbar, dass Gott dir auch die Gnade schenkte, dass du im Nachhinein auch den Sinn deines Leidenswegs erkennen kannst?

Servus :wave:
Mimi
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Re: Selbstliebe!!!?

Beitrag von Mimi »

:wave:
Ist es nicht oft so, bei vielen -
das verzweifelte „Ringen“ um das eigene Vertrauen zu und mit Gott?
„Ich lasse Dich nicht, Du segnest mich denn..“
1.Mose 32,27
(....Jakob stand auf in der Nacht... „
und zum Schluss: „Da ging ihm die Sonne auf.“)
....Im Geist habt ihr angefangen, wollt ihr's denn nun im Fleisch vollenden? (Galater 3,3)
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lovetrail
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Re: Selbstliebe!!!?

Beitrag von lovetrail »

Ja Mimi, aber kommt dieses Selbstbewusstsein dann nicht doch von Gott? Er gibt uns doch erst ein neues Selbstverständnis bzw macht uns zu einer neuen Schöpfung. Das Minderwertigkeitsgefühl und den Selbsthass können wir mit Christus begraben.

Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, wieder zur Furcht, sondern einen Geist der Sohnschaft habt ihr empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater!


LG
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Re: Selbstliebe!!!?

Beitrag von Mimi »

Hallo lovetrail,
aber sicher, vielleicht habe ich mich etwas mißverständlich ausgedrückt.
Ich war am Boden - (soweit kann Lieblosigkeit und Brutalität von Mitmenschen über einen längeren Zeitraum wirklich gehen)- dann klammerte ich mich an ihn fest - man könnte auch sagen, ich
"krallte" mich an ihm fest - wie jemand an eine rettende Hand, die aus einer gefährlichen Flut zieht.
Er richtete mich wieder auf, gab mir ein neues Selbstverständnis.
....Im Geist habt ihr angefangen, wollt ihr's denn nun im Fleisch vollenden? (Galater 3,3)
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Magdalena61
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Re: Selbstliebe!!!?

Beitrag von Magdalena61 »

Was ist denn so schrecklich daran, sich selbst anzunehmen, wie man ist, auch dann, wenn man noch nicht so ist, wie man sein sollte, und auch gut zu sich selbst zu sein, so lange man nicht auf Kosten anderer lebt?

Und selbst, wenn wir "Liebe" richtig definieren könnten, wovon wir, fürchte ich, doch noch ziemlich weit entfernt sind: Unter welchen Voraussetzungen kann man sie leben?

Ist es nicht vielmehr so, dass man sich, wenn man nicht gerade als Einsiedler oder in einem Kloster lebt, vielfach von "Nächsten" abgrenzen muss, um von der sozialen Umwelt (bisweilen auch von Glaubensgeschwistern) nicht ausgesaugt, ausgenützt, überrannt und gefressen zu werden?

Wer in dieser Gesellschaft Schwäche zeigt- und eine sanftmütige, geduldige, liebende Haltung ohne jegliche Aggression wird nun einmal als Schwäche ausgelegt- der wird nicht wirklich respektiert. Seine Bedürfnisse und seine Rechte werden mißachtet, seine Grenzen werden übertreten, man nimmt ihn nicht für voll, man lässt ihn die Arbeiten machen, zu denen sonst keiner Lust hat, auch in Gemeinden.

Seine Zeit wird von anderen verplant, und weil es so bequem ist, einen folgsamen Sklaven zu haben, darf er nicht aufbegehren, denn dann schüchtert man ihn ein und droht ihm mit dem Entzug der Beziehungen, um ihn wieder in die Position zu bringen, die er als naiv- gläubiger Idealist dummerweise einmal eingenommen hatte.

Sein Lebensraum wird immer kleiner, er kann kaum eigenständig nach seinen eigenen Vorstellungen und Wünschen agieren und verzettelt sich irgendwann nur noch darin, das Schlimmste abzuwenden... ich möchte mal denjenigen sehen, der, wenn er ins Abseits gedrängt und ihm alles genommen wurde, das wichtig ist für seine Existenz und für sein Wohlbefinden, dann noch von Herzen lieben kann.

Solche Beispiele findet man überall. Mir fällt gerade der Fachbegriff nicht ein. Menschen, die keine Stacheln haben, leben gefährlich.

Gott zu lieben ist vorrangig. Gott zu lieben kann aber auch bedeuten, die Interessen Gottes entschlossen zu verteidigen und in diesem Sinne dem oder den Nächsten klare Grenzen zu setzen, die von den Betroffenen und von anderen Christen nicht unbedingt als "Liebe" interpretiert werden.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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