Aber-Glauben - Ab-Glauben - Glauben

Rund um Bibel und Glaube
Hiob
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Aber-Glauben - Ab-Glauben - Glauben

Beitrag von Hiob »

Betreiben wir Aber-Glauben (oder tun das nur die anderen)? - Glauben wir ab, weil irgendwo was steht? - Was ist eigentlich Glauben.

So - das ist sehr allgemein gehalten. - Legt mal los.
Ziska
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Re: Aber-Glauben - Ab-Glauben - Glauben

Beitrag von Ziska »

Ab-Glauben ist mir im Zusammenhang mit Glauben nicht bekannt.
Aberglaube dagegen schon.

Ab-Glaube.... Was verstehst du darunter?
So wie Ab-Stellen? Ab-Hauen? Ab-Drücken? Ab-ackern?

Irgendwie ist das Ab-Glaube kein richtiges Wort...
Ab-Stellen, Ab-Hauen, Ab-Drücken (aber ohne Bindestrich) dagegen schon...
LG Ziska
Wird die Erde eines Tages zerstört? Nein!

Warum nicht? Antworten gibt die Bibel!


https://www.jw.org/de/biblische-lehren/ ... zerstoert/
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Bonnie
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Re: Aber-Glauben - Ab-Glauben - Glauben

Beitrag von Bonnie »

Danke :)
Hiob hat geschrieben: Di 29. Okt 2019, 14:57 Gläubige definieren ihren Glauben oft über Ab-Glauben. - Der Katholik sagt dann, dass Maria leiblich gen Himmel gefahren ist und verteidigt es - das gehört zu seiner Glaubensrichtung. - Der Evangele sagt, dass Jesus das Wort ist und verteidigt ist - das gehört zu seiner Glaubensrichtung. - Der ZJler sagt, dass das Paradies dereinst im naturalistischen Sinne auf der Erde wieder erstellt wird (also vorher schon mal da war) - das gehört zu seiner Glaubensrichtung. - Der Naturalist sagt, dass es keine Wunder geben kann - das gehört zu seiner Glaubensrichtung. - Jeder spult Gelerntes runter.
Aber das ist doch nur dann eine Gefahr, die sich ergibt, wenn man seinen Glauben nicht immer wieder reflektiert. Dieses Problem sehe ich vor allem dann, wenn man "automatisch" einer Kirche oder Glaubensgemeinschaft angehört und nie damit angefangen die Lehren derselben zu hinterfragen (oder sie nicht hinterfragen durfte) und anhand der Bibel zu überprüfen, oder?

Vielleicht bin ich naiv, aber ich gehe eigentlich immer davon aus, dass das die Mehrzahl der Christen tut, oder? Ehrlicherweise muss ich allerdings sagen, dass ich mir da sehr unsicher bin.

Aus meinem Nähkästchen, ich habe mir meinen Glauben nicht aus meiner Glaubensgemeinschaft gezogen, sondern mir meine Glaubensgemeinschaft nach den zentralen Lehren ausgesucht, die ich mir "erarbeitet" habe. 100% Übereinstimmung zu dem was ich vertrete gibt es derweil nicht, da aber Lehren davon betroffen sind, von denen nicht das Heil abhängt, kann ich damit leben und DIE Kirche oder Glaubensgemeinschaft gibt es sowieso nicht.

Gezwungenermaßen habe ich mich vor und nach meinem Ausstieg bei der WTG mit sehr vielen Lehren auseinander gesetzt, so dass ich nach einer gewissen Zeit wusste, was ich noch immer glaube, glaube oder nicht mehr glaube und an welchen Punkten ich deshalb meine Gemeinde messen werde. Ein Wechsel der Bibelübersetzung war dabei nötig und SEHR hilfreich und auch die Tatsache, dass ich frei war/bin mich mit unterschiedlichen Auslegungen auseinanderzusetzen. Das ist die Kurzversion, wie ich zu meinen Glaubensansichten kam. Ich habe längst nicht zu allem eine Erkenntnis und musste auch erst einmal lernen, Dinge stehen zu lassen, die ich einfach nicht verstehe. Vielleicht nie verstehen werde, vielleicht einfach noch nicht verstehe. Stopp, ich habe noch die vielen Geschwister verschiedener Denominationen vergessen, denen ich ein Loch in den Bauch fragen durfte und darf ;) .

Der (ge-)wichtigste Faktor für mich war jedoch die Leitung durch unseren Herrn Jesus. Ich habe das am Anfang als ich in meiner Gemeinde war nicht gleich kapiert, aber im Rückblick auf die letzten Jahre kann man genau erkennen, warum ich in dieser Gemeinde gelandet bin. In der Folge sind unglaublich viele Dinge passiert, die sich im Rückblick wie Perlen an einer Schnur aufreihen.

Ich möchte da, wo ich stehe nicht einfach stehen bleiben, aufmerksam sein, ob sich in meiner Gemeinde etwas verändert oder einschleicht, und auch bereit sein Lehren, die ich vertrete zu überprüfen. Genau diesen unreflektierten Glauben, das kritiklos übernehmen, was man in der Kirche oder Glaubensgemeinschaft schon immer gehört hat, wollte ich auf gar keinen Fall mehr und ich hoffe, dass ich da auch noch in Jahren wachsam sein werde.
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.
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Opa Klaus
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Re: Aber-Glauben - Ab-Glauben - Glauben

Beitrag von Opa Klaus »

Hallo Bonnie und Ziska, ich bin nun 85 Jahre alt und vor 40 Jahren bei J.Z. ausgestiegen, weil ich "hinterfragt" habe.
Allerdings habe ich noch keine passende "Gemeinschaft" für mich gefunden. Dafür aber sehr viele unbiblische Lehren.
Bonnie hat geschrieben: Di 29. Okt 2019, 16:49 Aber das ist doch nur dann eine Gefahr, die sich ergibt, wenn man seinen Glauben nicht immer wieder reflektiert. Dieses Problem sehe ich vor allem dann, wenn man "automatisch" einer Kirche oder Glaubensgemeinschaft angehört und nie damit angefangen die Lehren derselben zu hinterfragen (oder sie nicht hinterfragen durfte) und anhand der Bibel zu überprüfen, oder?
Bei der Definition von "Glaube" spielt wohl die Sicht eines geistigen Auges die Hauptrolle. Was man mit den geistigen Augen sieht ist schwierig jemand anderen zu "beweisen". Allerdings spielt auch besonders vor dem geistigen Auge jegliche 'Halluzination', Illusion schnell einen Streich um jemand "hinters Licht zu führen". Wachsamkeit ist da geboten.
In den vergangenen 40 Jahren suchte ich die Hilfe Gottes für klare Sicht meines geistigen Auges denn Gott sagte sie zu.
40 Jahre habe ich meine Erkenntniss erst analog, dann digital verbreitet und mich dabei auf einem sehr schmalen Pfad wiedergefunden, den bisher niemand mitgehen wollte, außer meiner Frau.
Der Stellenwert des ganzen Glaubens-Komplexes scheint sehr niedrig zu sein.
Man darf wenig an festgefahrenen Ansichten rütteln.
Genau das erlebte Gott selbst kurz nach dem Sündenfall bei A+E:
Gott regte sie an, darüber nachzudenken
> was sie SELBST getan haben > -
als Antwort bekam Gott NUR zu hören >was ANDERE getan haben.<
Also "kämpfen Götter gegen Dummheit selbst vergeblich ".

Der "Baum der Erkenntnis" war als Alarmanlage gedacht, für getrübte geistige Sicht, für schädliche Illusionen,
die sich in Fehlinterpretationen genüber dem "Baum" zeigen würde.
Ich versteh das so wie dargelegt .weil ich mir bewusst bin, ich könnte total daneben liegen. www.prueter.eu und www.weltverbesserung.eu "Der schrecklichste der Schrecken ist der Mensch in seinem Wahn"
Maryam
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Re: Aber-Glauben - Ab-Glauben - Glauben

Beitrag von Maryam »

Hiob hat geschrieben: Di 29. Okt 2019, 15:28 Betreiben wir Aber-Glauben (oder tun das nur die anderen)? - Glauben wir ab, weil irgendwo was steht? - Was ist eigentlich Glauben.

So - das ist sehr allgemein gehalten. - Legt mal los.
Hi Hiob

Ich glaube, besser noch ich bin schon längst überzeugt, dass es im zwischenmenschlichen Bereich längs viel liebe- und verständnisvoller zugehen würde, wenn sich Christen mehr mit dem Umsetzen der göttlichweisen Verhaltens- und Vergebungslehren Jesus Christus beschäftigen würden.

Ich glaube, dass zuvieles Bibellesen viele Christen eher dazu abhalten, zu werden wofür sie Gott genaugenommen geschaffen hat. Eine Betriebsanleitung kann man auch weglegen, wenn man sie mal gut durchgelesen und praktisch mehrmals die Anweisungen angewandt hat.

Ich glaube, dass diejenigen die glauben, dass alle biblischen Anleitungen zu wahrem glaubwürdigen Christsein hinfällig seien, wenn sie glauben, aus Glauben errettet zu sein (das bezog Paulus eh auf sich)auf dem Holzweg sind, solange sie sich nicht im Sinne Jesus Christus verändern.

Ich glaube, dass Bibelstellen wie Römer 7 viele Christen einreden -sollten- , dass es ihnen im ganzen Leben niemals möglich sei den Verführer zur Sünde in ihnen für immer zum Schweigen bringen zu können.

Ich glaube dass man vor 2000 Jahren erst durch Jesus Christus zu glaubwürdigem Gottesglauben gefunden hat.

lg Maryam
Hiob
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Re: Aber-Glauben - Ab-Glauben - Glauben

Beitrag von Hiob »

Ziska hat geschrieben: Di 29. Okt 2019, 16:28 Ab-Glaube.... Was verstehst du darunter?
So wie Ab-Stellen? Ab-Hauen? Ab-Drücken? Ab-ackern?
Nee: Wie ab-kupfern. ---- Es erscheinen oft Bibel-Interpretationen, die mir sklavisch abgelesen erscheinen: Da steht es, so ist es - ohne darüber nachzudenken, was in einem selbst dazu gehört, es genau so zu verstehen (und andere anders). --- Zu tun hat das mit der jeweiligen Formatierung durch Gruppen, in denen man ist - das gilt für alle.

Nun ist das ja erst mal nicht falsch - man BRAUCHT die Gruppe. - Aber man sollte sie als "Kinderstube" verstehen, von der man sich insofern emanzipieren sollte, dass man sich fragt: "Könnte es auch anders richtig sein?". --- Damit meine ich NICHT pastorale Dinge oder Gebete, sondern den theologischen Unterbau, den jede Konfession hat. --- Und diese Emanzipation gibt es nicht immer (um es milde auszudrücken).
Bonnie hat geschrieben: Di 29. Okt 2019, 16:49 ich habe mir meinen Glauben nicht aus meiner Glaubensgemeinschaft gezogen, sondern mir meine Glaubensgemeinschaft nach den zentralen Lehren ausgesucht, die ich mir "erarbeitet" habe.
War bei mir genauso. - Ich ging von der Frage aus, wie eine Lehre aussehen müsste, dass am Ende keine spirituelle Frage unbeantwortet zurückbleibt, und bin dann WIRKLICH überraschenderweise bei "Gott ist die Liebe" gelandet - allerdings hat das den "Preis", dass ich Allversöhner bin.
Bonnie hat geschrieben: Di 29. Okt 2019, 16:49WTG
Ich habe vergessen, was das ist.
Bonnie hat geschrieben: Di 29. Okt 2019, 16:49 Ein Wechsel der Bibelübersetzung war dabei nötig und SEHR hilfreich und auch die Tatsache, dass ich frei war/bin mich mit unterschiedlichen Auslegungen auseinanderzusetzen.
:thumbup: - Das war bei mir genauso. - Als ich endlich die AT-Übersetzung von Buber hatte, waren plötzlich 9 von 10 Fragen, die ich vorher hatte, geklärt. --- Das würde zu einem ganz anderen Thema führen: Wie schlagen sich konfessionelle Vor-Überzeugungen auf die Übersetzung der Bibel nieder? Wäre ein interessanter Thread.
Bonnie hat geschrieben: Di 29. Okt 2019, 16:49 Der (ge-)wichtigste Faktor für mich war jedoch die Leitung durch unseren Herrn Jesus.
Da würde ich jetzt den HG anführen, aber das ist unterm Strich egal. - Es gibt diese Momente, in denen einem etwas auf Anhieb komplett klar ist, man aber feststellen muss, dass das woanders überhaupt nicht klar ist. - Von irgendwo her muss das kommen.
Bonnie hat geschrieben: Di 29. Okt 2019, 16:49 Genau diesen unreflektierten Glauben, das kritiklos übernehmen, was man in der Kirche oder Glaubensgemeinschaft schon immer gehört hat, wollte ich auf gar keinen Fall mehr und ich hoffe, dass ich da auch noch in Jahren wachsam sein werde.
JA - aber das gibt es auch Fallstricke (die Dich überhaupt nicht zu betreffen scheinen, aber gesellschaftlich die Regel sind). - Denn unter "kritisch" versteht man heute oft, Sachen durcheinander zu bringen, die man von Grund auf schlicht nicht verstanden hat.

Gerade vor kurzem musste ich hören, dass Naturalisten meinen, dass die Auferstehung unmöglich gewesen sein kann, weil sich ein Leib maximal mit Lichtgeschwindigkeit bewegen können, somit der auferstandene (oder meinetwegen auch himmel-fahrende) Jesus erst 2000 Lichtjahre entfernt sein könne - was nach kosmischen Maßstäben wirklich nicht viel ist. - Wenn also Jesus bereits im Himmel angekommen sei, dann hieße dies, dass der Himmel irgendwo im Weltall um die Ecke ist - oder es gibt ihn nicht. - --- Das nennt man dann "kritisch-aufgeklärt". ---- Wahnsinn.
Opa Klaus hat geschrieben: Di 29. Okt 2019, 17:22 ich bin nun 85 Jahre alt
Ich wünshte mir, ich wäre in Deinem Alter noch so fit wie Du. :thumbup:
Maryam hat geschrieben: Di 29. Okt 2019, 17:58 Ich glaube, besser noch ich bin schon längst überzeugt, dass es im zwischenmenschlichen Bereich längs viel liebe- und verständnisvoller zugehen würde, wenn sich Christen mehr mit dem Umsetzen der göttlichweisen Verhaltens- und Vergebungslehren Jesus Christus beschäftigen würden.
Zustimmung. - Ich würde sogar noch eins draufsetzen: Ich finde es fatal, dass sich Hinz und Kunz überhaupt mit Theologie beschäftigt, und würde es vorziehen, wenn die Heilige Messe wieder auf Latein gelesen werden würde. - Denn das Wesen der Gottnähe ist nicht intellektuell-erklärender, sondern mystischer Natur.

Das sagt natürlich der Richtige. :lol: - Aber leider ist es so, dass inzwischen die Gesellschaft derart von säkularen Weltanschauungen/ERsatz-Religionen überschwemmt ist, dass man dem in deren Sprache etwas entgegensetzen muss. ---- Unterm Strich hast Du nichtsdestoweniger recht.
Maryam hat geschrieben: Di 29. Okt 2019, 17:58 Ich glaube, dass Bibelstellen wie Römer 7 viele Christen einreden -sollten- , dass es ihnen im ganzen Leben niemals möglich sei den Verführer zur Sünde in ihnen für immer zum Schweigen bringen zu können.
Wobei Dein Römer 7 schon ein bißchen mit Römer 2,14 kollidiert:
14 Denn wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur aus tun, was das Gesetz fordert, so sind sie, obwohl sie das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz. 15 Sie beweisen damit, dass des Gesetzes Werk in ihr Herz geschrieben ist; ihr Gewissen bezeugt es ihnen.
Maryam hat geschrieben: Di 29. Okt 2019, 17:58 Ich glaube dass man vor 2000 Jahren erst durch Jesus Christus zu glaubwürdigem Gottesglauben gefunden hat.
Wenn Paulus vom "neuen Menschen" spricht, meint er das nicht rhetorisch, sondern knallhart. - Wahrscheinlich wissen sogar die Nachdenklicheren unter uns nicht, welch ein Paradigmen-Wechsel das NT in Sachen Menschenbild mit sich bringt (auch wenn die Kirche in ihrer Geschichte oft genug dagegen verstoßen hat).

Jetzt sind wir mittendrin: Was wir hier tun, ist weder dem Aber-Glauben noch dem Ab-Glauben frönen. ;)
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Kolibri
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Re: Aber-Glauben - Ab-Glauben - Glauben

Beitrag von Kolibri »

Hiob hat geschrieben: Di 29. Okt 2019, 15:28 Betreiben wir Aber-Glauben (oder tun das nur die anderen)? - Glauben wir ab, weil irgendwo was steht? - Was ist eigentlich Glauben.

So - das ist sehr allgemein gehalten. - Legt mal los.
Lieber Hiob,

Manchmal muss man auch hinter einen Menschen schauen können warum denkt er so warum reagiert er so oder warum hat er diesen Glauben. Ist es denn Aberglaube , wenn ein Jemand aus einer anderen Kultur kommt, eine andere Erziehung besitzt , andere Erfahrungswerte ?

So lass mich von ganz früh anfangen, ich bin geboren auf den Philippines und eine Kinara-ya Frau, ein kleines Naturvolk auf der Insel Panay in der Province Antigue, ich gehöre zum Nordstamm, Pandan Antigue - Libertad, der Südstamm beginnt bei San Jose. Uns unterscheidet eigentlich nicht viel, eher das der Südstamm ein anderes Dialekt spricht, auf unserer Insel leben mehrere Völker die Aklan, die Ilongos die Capiznon und die mit uns sprachlich Verwandten Hamtikanon.
Von anfang an bereits im Alter von 5 Jahren ging ich in die Lehrer meiner Grossmutter. Sie war so etwas wie eine magische Frau die mit Kräutern , Pflanzen andere Menschen heilen konnte, sie nahm dafür nur Naturalien für ihre Dienstleistungen, meistens immer etwas für unser Haus. Denn wir lebten alle zusammen in einer kleinen Bambushütte in der Barangay Bulanao. So lernte ich auch schnell unsere Mythen Geister kennen, wie man sie beschwichtigt, wie man zu ihnen spricht. Abends las sie wiederum uns allen aus der Bibel vor. Denn auch die Kinarayas waren sehr katholisch.
So hatten wir einen Mischglauben, trotz der Missionierung der Kirche im 15 jh , schaffte es die Kirche nie, unsere Naturreligion und Glauben auszurotten . Meine Oma war durchaus sehr weltoffen, als junges Mädchen hatte sie auf der Seite der Hukbalaha gegen die Japaner gekämpft, hatte sich an Frauenbewegungen beteiligt und für den Erhalt unserer Natur eingesetzt. Bis heute hat meine Familie Kontakte zu den Nachfolgern der Huks die New People Army of the Philippines. Mein Vater er wurde von Muslime umgebracht, weil er seinen christlichen Glauben nicht ablegen wollte, versorgte mit seinem Fischfang so zum Beispiel oft Familienangehörigen die oft Leute im Kampf um ihre Unabhängigkeit und Freiheit verloren hatten.

Aber wir sind nicht nur Christen, es gibt viele Buddhisten vor allem auch Taoisten die auf den Inseln Negros und Cebu stark vertreten sind. Dann gibt es Kinarayas die überhaupt nicht christlich sind und nicht wollen und weiter auf abgelegende Inseln und Wälder leben und ihre Naturreligion als ihre einzig wahre Religion sehen. Dann gibt es die kleinen Igorot, ihre Religion ähnelt den der Polynesier von denen wir ja alle irgendwie abstammen. So kann ich oft die Maoris oder auch die Menschen aus Hawaii, zumindestens einige Wortlaute verstehen.
Alles das umgab mich, als ich bis zu meinem 14 Lebensjahr auf den Philippinen verweilte. Ich sang in der Kirche und führte Volklore Tänze auf, mit meiner Oma durchführte ich ein Singsang um die Geister zu besänftigen , war mit ihr Wochenlang mit einem Boot unterwegs zu anderen Inseln um zu handeln, Wochenlang im Dschungel um Pflanzen zu sammeln um Warane und Vögel zu jagen die ich heute eher schützen würde. Ging aber auch auf die National Highschool Patria Antigue, lernte also auch die weltlichen Dinge kennen.
Erlebte islamische Aufstände auf Mindanao, sah wie Soldaten Frauen und Kinder von den Bäumen runter schnitten die Islamisten dort aufgehangen hatten.

Ich lernte so viel kennen und lerne immer noch vieles kennen, in Australien auf einer Farm die ich arbeitete lernte ich meinen heutigen Mann kennen, wir machten Weltreisen, haben Freunde unter den Aborigionals unter den Massais und Nationalparkrangers in Afrika, die uns eingeladen haben und wir dort im kommenden März und April 6 bis 8 Wochen verweilen werden. So lerne ich viele Glaubensrichtungen kennen, ich kenne Menschen die ich sehr gerne mag, sie sind Hinduisten, glauben an die Naturreligionen, geben ihr ganzes Leben für den Erhalt eines TaoTempels, diese Menschen haben Spirit, sie haben eine Ausstrahlung die einen mitnimmt, aber sie würden dich nie missionieren, sie freuen sich aber wenn du aus Respekt an ihre Zeremonien teilnimmst. Diese Menschen sind Gott sehr nahe und ja an Bonnie ich kann das beurteilen

Wenn du so denkst und so aufgewachsen bist, dann kann man dich nicht mehr in eine kleine Ecke drängen, du hast einen wachen Verstand. Für mich bedeutet der Glaube an Gott an Jesus an Maria, immer noch sehr viel und spielt eine grosse Rolle in meinem Leben . Aber ich weiss auch, dass Menschen die einen anderen Glauben haben als ich, genauso richtig liegen wie ich die an Jesus glaubt. Der Muslime sagt, Allah ist gross auch wenn ich den Islam mit all seiner Gewalt ablehne so hat dieser eine grosse wahre Bedeutung. Gott zeigt sich in seiner vielseitigsten Form , Gott zeigt sich jedem Volk anders, Gott ist Buddha, Allah , Gott ist auch die spirituelle Natur, Gott ist überall, umgibt uns durchfliesst uns, nur jeder nimmt ihn anders war.

Und deswegen darf und kann man nicht seinen Glauben andere überstülpen, Überzeugung ist gut, ein Jemand mitnehmen ist gut, aber sich hinstellen und sagen nur ich kenne die Wahrheit ist sehr gefährlich und führt zu bösen. Wer einen selbsternannten Lichtbringer folgt, wird ihn in die Dunkelheit folgen. Religion ist Segen und Fluch zugleich.
Zusehr ist der Mensch über den Glauben beeinflussbar und zu bösen Taten bereit.

Religion dient den Menschen sich zu finden, die Liebe zu entwickeln um für sich für andere gutes zu tun. Aber der Mensch dient weder der Religion noch Gott, denn Gott schafft keine Skalven Gott schafft Menschen mit der Fähigkeit zu denken zu lieben, Gott dient den Menschen solange de Mensch in der Lage ist zu glauben zu lieben.

Alles andere ist Missbrauch des GLaubens
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Kolibri
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Re: Aber-Glauben - Ab-Glauben - Glauben

Beitrag von Kolibri »

Maryam hat geschrieben: Di 29. Okt 2019, 17:58
Hiob hat geschrieben: Di 29. Okt 2019, 15:28 Betreiben wir Aber-Glauben (oder tun das nur die anderen)? - Glauben wir ab, weil irgendwo was steht? - Was ist eigentlich Glauben.

So - das ist sehr allgemein gehalten. - Legt mal los.
Hi Hiob

Ich glaube, besser noch ich bin schon längst überzeugt, dass es im zwischenmenschlichen Bereich längs viel liebe- und verständnisvoller zugehen würde, wenn sich Christen mehr mit dem Umsetzen der göttlichweisen Verhaltens- und Vergebungslehren Jesus Christus beschäftigen würden.

Ich glaube, dass zuvieles Bibellesen viele Christen eher dazu abhalten, zu werden wofür sie Gott genaugenommen geschaffen hat. Eine Betriebsanleitung kann man auch weglegen, wenn man sie mal gut durchgelesen und praktisch mehrmals die Anweisungen angewandt hat.

Ich glaube, dass diejenigen die glauben, dass alle biblischen Anleitungen zu wahrem glaubwürdigen Christsein hinfällig seien, wenn sie glauben, aus Glauben errettet zu sein (das bezog Paulus eh auf sich)auf dem Holzweg sind, solange sie sich nicht im Sinne Jesus Christus verändern.

Ich glaube, dass Bibelstellen wie Römer 7 viele Christen einreden -sollten- , dass es ihnen im ganzen Leben niemals möglich sei den Verführer zur Sünde in ihnen für immer zum Schweigen bringen zu können.

Ich glaube dass man vor 2000 Jahren erst durch Jesus Christus zu glaubwürdigem Gottesglauben gefunden hat.

lg Maryam
Liebe Maryam,

Ich sehe es ähnlich wie du . Es ist gut, wenn Menschen in der Bibel lesen, ihr Leben nach der Bibel richten wollen, denn sie gibt ihnen Halt und ein Lebenssinn. Für sie ist es der richtige Weg und sie sollen ihn auch gehen. Aber so wie du es beschreibst, wenn ein Jemand die Bibel wie eine Betriebsanweisung benutzt und es nichts anderes mehr gibt, dann bewegt er sich auf ein sehr schmalen Weg, ein Schritt daneben und dieser Jemand kann in einem Abgrund stürzen, dann ist es wirklich Zeit die Bibel auch mal wegzulegen.

Ich habe burische Farmer kennengelernt in Südafrika, besser die Ehefrauen mein Mann denn er geht ja auf alle Menschen zu, wiederum mit den Männern. Sie leben oft heute noch im tiefsten Glauben nach dem Alten Testament, sie suchen dort die Antwort auf allem , auf jede Frage . So Gastfreundlich sie auch sind, aber sie sind gefangen in ihrem GLauben und sehen nicht darüber hinaus. Sie sind auch sehr rassistisch , dadurch dass ich englisch spreche und ihr burisches entziffern konnte , ein überbleibsel und mischmasch einer holländischen deutschen hottentotten Sprache und mit der Ehefrau zusammen betete , wurde ich akzeptiert, als wir dort zu Gast waren und man mit mir auch über Religion sprach.
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Re: Aber-Glauben - Ab-Glauben - Glauben

Beitrag von Hiob »

Kolibri hat geschrieben: Di 29. Okt 2019, 20:42 Ist es denn Aberglaube , wenn ein Jemand aus einer anderen Kultur kommt
Nein. - Nur das ist Aber-Glaube, was gegen den Willen Gottes verstößt.
Kolibri hat geschrieben: Di 29. Okt 2019, 20:42 Aber ich weiss auch, dass Menschen die einen anderen Glauben haben als ich, genauso richtig liegen wie ich die an Jesus glaubt.
Ja - Zustimmung. - Siehe Römer 2,14.

"Wahrer Glaube" ist das, was am selben Strick an unterschiedlichen Stellen in die selbe Richtung zieht.
Kolibri hat geschrieben: Di 29. Okt 2019, 20:42 Alles andere ist Missbrauch des GLaubens
Ich unterschreibe alles, was Du hier schreibst. --- Jeder Dienst, der reinen Herzens geleistet wird, ist letztlich Dienst für den EINEN Gott.

PS: Dass es dann doch Unterschiede zwischen den Religionen gibt und wichtige Gründe dafür, sollte dabei schon im Bewusstsein sein. - Aber aus meiner Sicht ist Christ-Sein NICHT "ein besserer oder frömmerer Mensch sein", sondern einen Erkenntnis-Vorsprung haben. - Unabhängig davon gilt immer wieder 1.Kor. 13
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Opa Klaus
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Re: Aber-Glauben - Ab-Glauben - Glauben

Beitrag von Opa Klaus »

Wenn ich hier Plädoyers für universellen "Liebes-Glauben/Religion" lese, frage ich mich, wozu Jesus überhaupt da gewesen ist.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Alles Leid+Elend der Menschheit hat nichts mit Liebesmangel zu tun,
sondern mit einer sehr schädlichen Vorliebe zu Gedankenfreiheit = zügellosem Geist/Fantasie!

Duzend mal habe ich schon erklärt, dass unser Geist, unsere Fantasie
genauso Segen und Fluch sein kann wie Feuer,
je nach Umgang damit!
Beides muss in Schach gehalten, bezähmt, beherrscht werden.
Die Gedanken und Meinungen sind genau so wenig „frei“ wie Feuer frei sein darf.
Alles Leid+Elend der Menschheit wird durch zügellosen Umgang mit unserem Geist/Fantasie erzeugt.

Diese Vorliebe zu Hirngespinsten scheint wie eine heftige Droge zu wirken und ist schlecht zu heilen.
Noch mal:
Die Ursache vom ewigen Leid+Elend der Menschen ist zügelloser Geist/Fantasie!
Mit dem Sündenfall in Eden hat dieses Elend angefangen >>>
>> mit einer Fehlinterpretation über den Zweck des Baumes der Erkenntnis.
Eva wollte über den Verdauungskanal Wissen im Kopf erhalten > doch! sooo doof kann ein Mensch sein.
DAS wird aber frenetisch abgestritten und weiter geht die elende Fehlinterpretation per Fantasie.
Zuletzt geändert von Opa Klaus am Di 29. Okt 2019, 22:29, insgesamt 2-mal geändert.
Ich versteh das so wie dargelegt .weil ich mir bewusst bin, ich könnte total daneben liegen. www.prueter.eu und www.weltverbesserung.eu "Der schrecklichste der Schrecken ist der Mensch in seinem Wahn"
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