Oleander hat geschrieben: ↑Mi 11. Dez 2019, 22:26
Johannes 10,34
Jesus antwortete ihnen: Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: "Ich habe gesagt: Ihr seid Götter"?
35 Wenn er jene Götter nannte, an die das Wort Gottes erging - und die Schrift kann nicht aufgelöst werden -, 36 sagt ihr von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst, weil ich sagte: Ich bin Gottes Sohn?
Das wäre von drei Zitaten die härtest Nuss.
Zunächst zu den AT-Zitaten - dazu heißt es in WiBiLex:
"Göttersöhne erscheinen im Alten Testament ... als Rudimente eines polytheistischen Göttersystems". - "Göttersöhne" wären also sozusagen ein sprachliches Auslauf-Modell.
Was meint Jesus jetzt laut Johannes? In "bibelkommentare.de steht dazu:
"Wenn nun der Herr Jesus, angesichts der Haltung der Obersten des Volkes, die ihn wegen Seines Anspruchs, Gottes Sohn zu sein, tadeln, ja steinigen wollten, sich auf diesen Ausspruch in Psalm 82 beruft, so will Er damit folgendes dokumentieren: Wenn der Heilige Geist jene Richter, welche doch fehlbare und schwache Menschen waren, mit "Götter" betitelte, wie viel mehr habe Er das Recht, sich so zu nennen, da Er doch durch Seine Werke, Wunder und Zeichen, wie auch durch Seine wunderbaren Worte, seine Autorität und Allmacht, also Seine Göttlichkeit bestätigt hatte und bewiesen, dass Er also nicht nur Mensch sei, sondern nichts anderes als Gottes Sohn sein könne" (A. Küpfer in: Bibelkommentare.de)
Bei got questions steht:
"Psalm 82,1 sagt: „Gott steht in der Gottesgemeinde und ist Richter unter den Göttern.“ Aus den anschließenden drei Versen wird klar, dass das Wort „Götter“ sich auf richterliche Beamte, Richter und andere Personen in Regierungs-/Entscheidungspositionen bezieht. Einen menschlichen Richter „Gott“ zu nennen indiziert folgende drei Dinge: 1) er hat Autorität über andere Menschen, 2) die Macht, die er durch sein Amt inne hält, ist zu respektieren bzw. zu fürchten und 3) er erhält seine Macht und Autorität durch Gott selbst, der als Richter der ganzen Welt dargestellt wird in Vers 8".
Weiter geht es mit:
"Der Punkt von Psalm 82 ist, dass irdische Richter mit Unvoreingenommenheit und wahrer Gerechtigkeit richten müssen, weil selbst Richter eines Tages vor dem Richter (Gott) stehen werden. Verse 6 und 7 warnen die menschlichen Richterämter davor, dass auch sie gerichtet werden: „Wohl habe ich gesagt: Ihr seid Götter und allzumal Söhne des Höchsten; aber ihr werdet sterben wie Menschen und wie ein Tyrann zugrunde gehen.“ Diese Passage sagt aus, dass Gott die Menschen in ihre hohen Ämter mit Autorität gestellt hat, in welchen sie wie Götter unter den Leuten angesehen werden. Sie müssen sich daran erinnern, auch wenn sie Gott in dieser Welt repräsentieren, dass sie sterblich sind und Gott gegenüber Rechenschaft anzulegen haben, über wie sie diese Autorität genutzt haben".
Jesus sagt also bei Johannes (salopp formuliert): "Wenn sogar Sterbliche im AT als Götter bezeichnet wurden: Was regt Ihr Euch auf, wenn ich mich nicht mal als Gott, sondern als Gottes Sohn bezeichne?".