Christliche Gesprächskultur

Rund um Bibel und Glaube
Hiob
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Re: Christliche Gesprächskultur

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Sa 11. Jul 2020, 10:01 Obwohl ich das Paradox des atheistischen fixiert seins auf den lieben Gott, mehr als so manch Christ, immer wieder als bemerkenswert empfinde.
Nicht auf Gott, sondern aufs Ich - man neigt dazu, Selbstgemachtes zu vergöttlichen - das meine ich damit.
Sunbeam hat geschrieben: Sa 11. Jul 2020, 10:01 Es macht für mich schon einen bedeutenden Unterschied, ob ich mit einem fanatischen Evangelikalen diskutiere, oder einem dogmatisch traditionalistischen Katholiken, oder eben mit einem Christen, dem menschlich allzu menschliches nicht immer gleich verdammungswürdig ist.
Dass meine Vorwürfe umgekehrt auch auf Christen zutreffen, gestehe ich Dir gerne zu - sehe ich genauso. --- Wobei man bei Deiner Aufzählung etwas genauer hinschauen müsste.
Sunbeam hat geschrieben: Sa 11. Jul 2020, 10:01 Außerdem verstehe ich den Atheismus oder Agnostizismus, auch das, was unter Freigeisterei verstanden wird, unter einem oft weltanschaulichen Gärungsprozess, als ein Suchen und Prüfen
Das wäre der gute Fall, auf den ich aber nicht allzu oft stoße - damit habe ich überhaupt keine Probleme. - Was gäbe es besseres, als von verschiedener Warte aufrichtig zu suchen?
Sunbeam hat geschrieben: Sa 11. Jul 2020, 10:01 Dieser ungesunde und friedlose Dualismus des arroganten Atheisten und immer demutsvollen Christen, den verweise ich in das Reich der Fabel
Ich auch - aber das ist nicht meine Aussage. --- Meine Aussage ist, dass Atheisten/Agnostiker/Rationalisten/etc. dazu neigen, ihren Ansatz als selbstverständlich "fortschrittlicher" zu verstehen als den christlichen - als wäre der eigene Ansatz Folge einer Entwicklung aus dem "Esoterischen" des Christlichen heraus. - Dies geschieht oft mit einem unangebrachten Selbstbewusstsein oder gar Aggressivität, die es nicht leicht macht, vernünftige Gespräche zu führen.

Warum ist das? - Es scheint damit zu tun haben, dass man eigene Grundlagen nicht reflektiert, sich aber gleichzeitig als aufgeklärt versteht - das passt nicht zusammen.
Sunbeam hat geschrieben: Sa 11. Jul 2020, 10:01 so kratzt man sich oft in aller Nächstenliebe untereinander die Augen aus
Das liegt daran, dass es unter dem Label "Christ" ähnliche Kandidaten gibt, die sich umgekehrt überlegen und aggressiv gerieren. - Wie gesagt: Es gibt auf beiden Seiten welche (sogar viele), die man in EINEN Sack stecken könnte. - Würde man dann draufschlagen, würde man immer den richtigen treffen.
Sunbeam hat geschrieben: Sa 11. Jul 2020, 10:01 das liegt in der Eigenverantwortung eines jeden Menschen selbst
Nee - verantworten kann man nur, was man kapiert. - Aus meiner Sicht ist es eher Ausdruck von Minderbemitteltheit, gewürzt mit mangelnder Zurückhaltung (wobei dies ziemlich diplomatisch ausgedrückt ist).
Sunbeam hat geschrieben: Sa 11. Jul 2020, 10:01 jeder auch noch so lange Weg beginnt mit dem ersten Schritt.
Dafür wäre ein Forum eigentlich da - aber dazu muss man bereit sein, Stück für Stück nachzudenken.
Claymore
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Re: Christliche Gesprächskultur

Beitrag von Claymore »

Sunbeam hat geschrieben: Fr 10. Jul 2020, 14:22
Hiob hat geschrieben: Fr 10. Jul 2020, 12:25
AlTheKingBundy hat geschrieben: Fr 10. Jul 2020, 11:43 lovetrail hat geschrieben: ↑
Fr 10. Jul 2020, 10:01
Aha, die Wissenschaft ist natürlich rein und edel und richtet sich nur nach Fakten.

So ist es.
Das heißt: Gerade in Geisteswissenschaften sind "wissenschaftliche Fakten" und "das, was wirklich ist/war" nur im Idealfall identisch.
Du meinst jetzt die Geisteswissenschaften, oder?

Sonst würde eine Mathematikerin jetzt sagen: Hiob, du bekommst heute keinen Nachtisch und außerdem schläfst du heute Nacht auf der Couch.
Ich wüsste gerne die Definition von Naturwissenschaften, die Mathematik mit einschließen kann.

Die Mathematik ist i. Ü. ein schönes Beispiel, dass es nicht ernsthaft angezweifeltes Wissen gibt obwohl völlig unklar ist, was das zu mathematischen Aussagen entsprechende "das, was wirklich ist/war" denn nun sein soll.

Ein Apfel und ein noch ein Apfel ergeben zwei Äpfel, aber ein Öltropfen und ein weiterer Öltropfen ergeben manchmal nicht zwei Öltropfen, sondern nur einen. Das widerlegt 1 + 1 = 2 nicht.
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Re: Christliche Gesprächskultur

Beitrag von AlTheKingBundy »

Claymore hat geschrieben: Sa 11. Jul 2020, 15:39 Ein Apfel und ein noch ein Apfel ergeben zwei Äpfel, aber ein Öltropfen und ein weiterer Öltropfen ergeben manchmal nicht zwei Öltropfen, sondern nur einen. Das widerlegt 1 + 1 = 2 nicht.
Hängt vom Blickwinkel ab. Bezüglicher der Masse und des Volumens sind es 2 bezogen auf das eine Ausgangströpfchen.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879–1955)
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Re: Christliche Gesprächskultur

Beitrag von Claymore »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Sa 11. Jul 2020, 17:44Hängt vom Blickwinkel ab. Bezüglicher der Masse und des Volumens sind es 2 bezogen auf das eine Ausgangströpfchen.
Hier stimmt es, dass sich Masse und Volumen addieren, aber eben nicht immer. Und es geht um das generelle Prinzip dabei. Z. B. addieren sich 1 Liter Alkohol und 1 Liter Wasser nicht zu 2 Liter Gemisch. Bei Masse muss man schon genauer hinschauen, aber auch da gibt es Abweichungen, durch den Massendefekt.
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Re: Christliche Gesprächskultur

Beitrag von AlTheKingBundy »

Claymore hat geschrieben: Sa 11. Jul 2020, 22:00
AlTheKingBundy hat geschrieben: Sa 11. Jul 2020, 17:44Hängt vom Blickwinkel ab. Bezüglicher der Masse und des Volumens sind es 2 bezogen auf das eine Ausgangströpfchen.
Hier stimmt es, dass sich Masse und Volumen addieren, aber eben nicht immer. Und es geht um das generelle Prinzip dabei. Z. B. addieren sich 1 Liter Alkohol und 1 Liter Wasser nicht zu 2 Liter Gemisch. Bei Masse muss man schon genauer hinschauen, aber auch da gibt es Abweichungen, durch den Massendefekt.
Finde diese Überlegungen interessant. Bezüglich der Masse-Energiebilanz (in einem abgeschlossenen System) stimmt die Addition allerdings immer.
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Re: Christliche Gesprächskultur

Beitrag von Claymore »

AlTheKingBundy hat geschrieben: So 12. Jul 2020, 09:11 Finde diese Überlegungen interessant. Bezüglich der Masse-Energiebilanz (in einem abgeschlossenen System) stimmt die Addition allerdings immer.
Wobei in der QM man nur noch mit Erwartungswerten operieren kann. Also gilt es auf strikte Weise nicht immer.

Wie dem auch sei, es geht um das generelle Prinzip dahinter, dass wir nicht annehmen, dass 1 + 1 = 2 durch ein naturwissenschaftliches Experiment in Frage gestellt werden kann. Oder meinst du das etwa?

Das bedeutet ja nicht, dass keinerlei Verbindung zwischen der Mathematik und der Wirklichkeit existiert.
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Re: Christliche Gesprächskultur

Beitrag von AlTheKingBundy »

Claymore hat geschrieben: So 12. Jul 2020, 13:57
AlTheKingBundy hat geschrieben: So 12. Jul 2020, 09:11 Finde diese Überlegungen interessant. Bezüglich der Masse-Energiebilanz (in einem abgeschlossenen System) stimmt die Addition allerdings immer.
Wobei in der QM man nur noch mit Erwartungswerten operieren kann. Also gilt es auf strikte Weise nicht immer.
Na doch schon, nur für einen kurzen Zeitraum werden Teilchen aus dem Nichts=Quantenvakuum erzeugt, verschwinden dann aber auch wieder im Nichts.
Claymore hat geschrieben: So 12. Jul 2020, 13:57 Wie dem auch sei, es geht um das generelle Prinzip dahinter, dass wir nicht annehmen, dass 1 + 1 = 2 durch ein naturwissenschaftliches Experiment in Frage gestellt werden kann. Oder meinst du das etwa?
So tief habe ich nicht gleich gedacht. Ich finde die Überlegung nur interessant, wann Addition in der Praxis in aller Strenge gilt, bzw. welche Parameter sich da noch addieren und welche nicht. Es zeigt, dass man differenzierter denken muss.
Claymore hat geschrieben: So 12. Jul 2020, 13:57 Das bedeutet ja nicht, dass keinerlei Verbindung zwischen der Mathematik und der Wirklichkeit existiert.
Die Mathematik ist das Werkzeug der Naturwissenschaften, die in vielen Bereichen mit äußerster Präzision in der Lage ist, die Realität zu beschreiben. Nimm z.B. die Quantenelektrodynamik, wo die Theorie dazu in der Lage ist, Vorhersagen im Nachkommastellenbereich zu machen, die durch Verbesserung/Verfeinerung des Experiments stets bestätigt wurde.

Um es mal religiös zu sagen. Wenn es einen Gott gibt, dann ist er in erster Linie ein hervorragender Mathematiker und Physiker.
Beste Grüße, Al

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Re: Christliche Gesprächskultur

Beitrag von Helmuth »

Von der Gesprächskultur zur Quantenphysik, also darauf muss einer mal kommen. :lol:
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Christliche Gesprächskultur

Beitrag von AlTheKingBundy »

Michael hat geschrieben: So 12. Jul 2020, 19:24 Von der Gesprächskultur zur Quantenphysik, also darauf muss einer mal kommen. :lol:
Zu einer Gesprächskultur gehört eine gewisse Präzision der Sprache selbst - darum ging es. Das verstehst Du aber leider nicht und das ist eines deiner größten Probleme.
Beste Grüße, Al

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Helmuth
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Re: Christliche Gesprächskultur

Beitrag von Helmuth »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Mo 13. Jul 2020, 07:23Das verstehst Du aber leider nicht und das ist eines deiner größten Probleme.
Solche Sätze sind unnütz und sind für mich unkultiuviert im Sinne unserer Gesprächskultur. Und was meine präzise Ausdrucksweise anbelangt, so wurde mir bislang das Gegenteil von dem bescheingt, was du meints über mich hier aussagen zu können. Aber damit prahle ich nicht, denn Gaben hat man oder nicht. Darauf stolz zu sein ist nicht nötig, weil Gott sie so zuteilt wie er es für nötig hält.

Ich frage aber dich: Ist das dein tagtäglicher Umgang mit deinen Schülern? Du lehrst sie und im Anschluss sagst du ihnen: "Das werdet ihr nie verstehen und das ist eines eurer größten Probleme." Du könntest es auch kürzer formuliere und das wäre sprachlich auch gleich präziser, weil sich der Geist dadurch offener mitteilt im Sinne von: "Ihr Vollpfosten!" Wie erbauend. :thumbdown:

Wäre ich Direktor an eurer Schule, du würdest dir mit der Zeit eine Kündigung einhandeln. Wenn du meinst Wissen und Können reicht aus um ein Lehrer zu sein, würdest du bei mir falsch liegen. Gerade du solltest wissen, dass dazu auch eine pädagogische Qualfikation gehört. Das hat man dir auf der Uni sicher auch begebracht. Und ich, der ich keine Uni abgeschlossen haben, habe das bereits gelernt. Vielleicht gönnst du dir eine Nachschulung.

(Zur Info: ich war 6 Semester inskribiert für Mathe als Lehramt, habe es aber nicht abgeschlossen.)


Was unser Forum betrifft, ein an Jesus Gläubiger macht nicht ununterbrochen seine Brüder runter. Tue ich das bei dir? Und zwar so wie du? Sage es offen und ehrlich wie ich es zu dir sage. Wenn ja, habe auch ich ein Potetial nach oben bzgl. der Gesprächskultur. Nur heißt es nicht, weil ich das habe, hättest du das nicht. Hier sage ich: Du erst recht.
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