Was ist Theologie?

Rund um Bibel und Glaube
Maryam
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Maryam »

Michael hat geschrieben: Do 26. Mär 2020, 09:57
Hiob hat geschrieben: Do 26. Mär 2020, 09:38 Wenn Du das Wort Gottes in Deiner Art verstehst, ist es kategorial nicht das Wort Gottes (Was Gott meint, weiß nur er selbst zu 100%), sondern Deine Auffassung davon.
Das Wort Gottes steht mal wie geschrieben. Damit ist es eine objektive Größe um aus deinem Wortschatz zu graben. Wichtig ist meine Aufnahme in das Herz, das mit einer von mir aus motivierten Bereitwilligkeit einhergeht. Nun eine weitere Arbeitsthese:
Hi Michael
Ich halte es mit den damaligen Jüngern und Aposteln, nämlich dass für mich nur die Lehren aus Jesus Christus Mund DAS Wort Gottes ist,
Lk 11,28 Er aber sprach: Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren.
und was im AT als auch im NT NICHT mit der Theologie Jesu Christi vereinbar ist zählt für mich nicht als Wort Gottes, somit auch nicht als Lehre Gott betreffend.

Zudem wurden die Lehren Gottes aus Christi Mund = Worte Gottes mündlich respektive brieflich weitergegeben
Apg 6,7 Und das Wort Gottes breitete sich aus, und die Zahl der Jünger wurde sehr groß in Jerusalem. Es wurden auch viele Priester dem Glauben gehorsam.
Apg 8,14 Als aber die Apostel in Jerusalem hörten, dass Samarien das Wort Gottes angenommen hatte, sandten sie zu ihnen Petrus und Johannes.
Apg 12,24 Und das Wort Gottes wuchs und breitete sich aus.
Apg 13,5 Und als sie in die Stadt Salamis kamen, verkündigten sie das Wort Gottes in den Synagogen der Juden; sie hatten aber auch Johannes als Gehilfen bei sich.
aber keine Bücher des AT verteilt und zu Dauerstudium angepriesen. Was man vom AT wissen musste wurde ja ins NT gerettet, der Rest ist Geschichte Israels, und für Historiker sicher interessant, heilsgeschichtlich aber nicht relevant.
Man kann ja im NT sehr gut erkennen, dass die Jünger die Theologie Jesu Christi übernahmen und weiterverbreiteten, ebenso Paulus.

Wenn jemand noch immer an der Fehlwiedergabe von 2. Tim 3,16 festhält, dann kommt es aber sehr stark darauf an, welche Bibel er oder sie zum Wort Gottes erklärt. Denn die Bibeln sind in sich teils extrem stark uneins. So sagt dasselbe Bibelzitat beispielsweise Gal 2,16 in der Lutherbibel was anderes aus, als in der Hoffnung für alle. (kein Wunder behaupten Hoffnung für alle Leser, bei Gott würden gute Werke nicht zählen) und solche widersprüchliche Aussagen gleicher Bibelzitate in verschiedenen Übersetzungen gibt es nicht Wenige!

lg Maryam
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Helmuth
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Helmuth »

Maryam hat geschrieben: Do 26. Mär 2020, 13:00 Und was im AT als auch im NT NICHT mit der Theologie Jesu Christi vereinbar ist zählt für mich nicht als Wort Gottes, somit auch nicht als Lehre Gott betreffend.
Danke für deinen interessanten Beitrag, das meine ich auch so. Aber es legt auch offen, dass du hier die eigene für dich persönliche Theologie entworfen hast. Lass mich deine Worte wie folgt interpretieren:

Ich glaube nur an das was ich will und persönlich für richtig halte. Ich widerspreche dabei selbst Jesus, wenn ich ihm in seinen Aussagen nicht zustimmen will.

Diese Theologie ist ein Wunschdenken des eigenen Herzens für eine wohl heile Welt, die sich auch viele humanistisch gesinnte Menschen wünschen und dabei nicht einmal an Gott glauben. In gewisser Weise achten sie auch Jesus, erkennen in ihm aber nicht, dass er für unsere Sünde sterben musste. Darunter befinden sich auch viele Agnostiker.

Menschlich gesehen verständlich, keiner auf der Welt sollte leiden, auch Jesus nicht und Gott selbst wünscht das und versichert uns eine neue Welt, in der das einmal auch so sein wird.

Und dennoch ist leider auch eine Musik, die es so wie du dir das wünscht nicht spielt. Das sage ich nebenbei. An sich lieferst du mir hier ein gutes Beispiel dafür wie gefährlich und verführerisch Theologie sein kann, die dem geoffenbarten Wort Gottes offen widerspricht.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Spice
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Spice »

Ich habe noch einen Gedanken, weshalb "das Wort" nicht genügt: Gott will uns die Wahrheit nicht fix und fertig vorsetzen, denn dann hätten ja die Menschen nichts zu tun. Das Wesen des freien Willens oder des Menschen ist ja, tun zu dürfen, was man will.
Nun will ja der unerleuchtete Mensch alles Mögliche, was ihm nicht guttut. Er soll also das Bedürfnis bekommen, die Wahrheit zu lieben und so immer mehr zu erkennen. Dann ist sein Wollen in die richtige Richtung gelenkt.
Maryam
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Maryam »

Michael hat geschrieben: Do 26. Mär 2020, 13:20
Maryam hat geschrieben: Do 26. Mär 2020, 13:00 Und was im AT als auch im NT NICHT mit der Theologie Jesu Christi vereinbar ist zählt für mich nicht als Wort Gottes, somit auch nicht als Lehre Gott betreffend.
Danke für deinen interessanten Beitrag, das meine ich auch so. Aber es legt auch offen, dass du hier die eigene für dich persönliche Theologie entworfen hast. Lass mich deine Worte wie folgt interpretieren:

Ich glaube nur an das was ich will und persönlich für richtig halte. Ich widerspreche dabei selbst Jesus, wenn ich ihm in seinen Aussagen nicht zustimmen will.

Diese Theologie ist ein Wunschdenken des eigenen Herzens für eine wohl heile Welt, die sich auch viele humanistisch gesinnte Menschen wünschen und dabei nicht einmal an Gott glauben. In gewisser Weise achten sie auch Jesus, erkennen in ihm aber nicht, dass er für unsere Sünde sterben musste. Darunter befinden sich auch viele Agnostiker.

Menschlich gesehen verständlich, keiner auf der Welt sollte leiden, auch Jesus nicht und Gott selbst wünscht das und versichert uns eine neue Welt, in der das einmal auch so sein wird.

Und dennoch ist leider auch eine Musik, die es so wie du dir das wünscht nicht spielt. Das sage ich nebenbei. An sich lieferst du mir hier ein gutes Beispiel dafür wie gefährlich und verführerisch Theologie sein kann, die dem geoffenbarten Wort Gottes offen widerspricht.
Hi Michael
Deine Interpretation meiner Worte entspricht keineswegs meiner Glaubensüberzeugung. Ich bezeuge ja seit eh und je, dass für mich einzig und allein das durch Jesus Christus offenbarte Gottverständnis als allein gültiger Massstab für wahre Göttlichkeit in AT und NT zählt.

Und da befinde ich mich mit den damaligen Jüngern und auch mit Paulus in bester Gemeinschaft. Auch sie übernahmen vollkommen die Theologie von Jesus Christus, richteten ihren Gottesglauben nach dem von IHM Geoffenbarten aus, was seltsamerweise noch nicht alle Gläubigen erkannt zu haben scheinen.

Wie wertest Du denn die Worte Johannes in 1. Johannes 5,20, dass ihm bewusst wurde, dass der Sohn Gottes gekommen sei um ihnen Einsicht über den wahrhaftigen Gott zu geben? Johannes folgerte dann auch, dass wer in der Liebe bleibt in Gott bleibt und Gott in ihm.

Jesus Christus opferte sein Leben vergoss sein Herzblut, indem er insbesondere seine jüdischen Glaubensgeschwister auf den rechten Weg führen wollte um ihnen Versöhnung mit dem allein wahren Gott zu ermöglichen und sicher nicht, um "Strafe" für Sünden, die 2000 Jahre später getan werden bereits damals auf sich zu nehmen.

Jene These "Papstologie" basiert auf Fehlübersetzungen und widerspricht der "Theologie" Jesu Christi. Das Lamm Gottes kam um die damalige Sünde zu entfernen, hinwegtragen nicht zu tragen. Gleichermassen sandte ja Jesus seine Jünger wie Lämmer unter Wölfe.

Die Schriftgelehrten waren die Wölfe im Schafspelz deren Väter die Propheten des Vaters im Himmel auf dem Gewissen hatten. Sie forderten Jesus Kreuzigung um ihm die Verbreitung seiner "Theologie* zu verunmöglichen, weil jene mit ihrer Theologie nicht wirklich übereinstimmte. Oder findest Du schon? Wenn ja worin?

lg Maryam
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Helmuth
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Helmuth »

Maryam hat geschrieben: Do 26. Mär 2020, 15:54 Deine Interpretation meiner Worte entspricht keineswegs meiner Glaubensüberzeugung.
Es geht mir hier nicht um deine theologische Überzeugung per se. Diese kann getrost deine Sache bleiben. Ich habe dazu nur deshalb einmal Stellung bezogen weil ich es für das Threadthema "Was ist Theologie" für interessant befand. Jetzt habe ich aber nicht vor deine konkrete Meinung dazu weiter zu vertiefen. Dabei stündest du auch auf verlorenen Posten, und warum habe ich dir ebenfalls schon mehrmals mitgeteilt.

Bislang hat keiner eine brauchbare Defintion geliefert zur Themenfrage "Was ist Theologe". Jeder redet gerne, was er theologsch denkt aber nicht, worauf sie basiert. bzw was die Grundlage seiner jeweils spezifischen Denkweise ist.

Meine ist easy. Theologie ist bereits gegeben und enthalten in den Heiligen Schriften. Darüber hinaus bedarf es keiner weiteren. Die eigene Denkweise hat sich darauf auszurichten und nicht umgekehrt. Derart soll sie auch unser Handeln motivieren.

Andere Meinungen? Diese wären hier gefragt und wenn geht auch mit einer Erläuterung.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
renato23
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von renato23 »

Michael hat geschrieben: Do 26. Mär 2020, 09:23
Man hat aber für das AT ganze 1500 Jahre benötigt einen einheitlichen Kanon so abzufassen, dass er das reine Wort Gottes bzw. eine reine Theolgie enthält. Jesus bestätigt ihn auch.
Sorry Michael, aber Jesus bestätigte nur aus dem AT was jeweils auf sein Kommen als Retter des Volkes Israel hinwies. Paulus übrigens auch.
Michael hat geschrieben:Deshalb denke ich, weil das NT nicht in derselben Weise wie das AT gebildet wurde, haben wir heute den Salat, dass sich 1000 Theologen bemühen ihre eigene NT-Sichtweise als "von Gott gelehrt" zu predigen und das bis hin zur rigorosen Verbndlichkeitserklärung.
Es waren bei der Kanonisierung ja keine Nachfolger Christi am Werk sondern eigentliche Mithraisten. Ihnen war mitnichten daran gelegen dem Volk zu ermöglichen Kraft zu schöpfen,Mut zu bekommen, sich gegen Machtmissbräuche erfolgreich zur Wehr setzen zu können.
Michael hat geschrieben:Ich erwähne dazu beispielhaft die sog Chicago Erklärung zum Thema "Die Irrtumslosigkeit der Schrift". Eine Ausgeburt eines theologisch motoviert zustandegekommenen Exzesses, nur um etwas zu verteidigen, was die Schrift in der Art gar nicht bezeugt.
Das ist ebenso, wie die einst abgesegnete Unfehlbarkeit des jeweiligen Papstes Lug und Trug. Wölfe im Schafspelz gab es schon vor und zu Jesus Zeiten. Gibt es auch heute noch.
Michael hat geschrieben:Mir genügt an sich das AT und das NT. Am NT würde ich sogar noch einige Promille zusammenstreichen, um das unentwegt strittige theolgische Zeugs rauszubekommen, das mehr zum Irrtum als zur Wahrheit beiträgt.
Das AT brauchte ich nur um Klarheit zu bekommen, wie wichtig es war, dass es noch ein NT gab.Zusammenstreichen würde ich nichts im NT, was die Luther 1912 anbelangt.
Michael hat geschrieben:Oder aber es sind die Theologen deshalb notwendig, damit dieser Prozess der Kanonisierung für das NT endlich zu seinem Abschluss kommt.
Soviel Bibel braucht kein Mensch, am Wenigsten ein jesusorientierter Christ
Aber dafür braucht es geisterfüllte Theologen und wohl kaum diejenigen, welche die theologischen Fakultäten an den Universitäten nominieren.
Ich gebe eh nichts auf solche aus einzelnen Bibelzitaten zusammengebastelten Dogmen, welche der Theologie des einzigen Gotteskenners aus Nazareth widersprechen.

Gesegnete Grüsse renato
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Münek
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Münek »

Hiob hat geschrieben: Do 26. Mär 2020, 08:40
Münek hat geschrieben: Do 26. Mär 2020, 04:02 Die folgende zentrale Aussage in Joh. 3:16 ist an Klarheit nicht zu überbieten:

"Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass
alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben."
Es ist ganz offensichtlich trotzdem unklar, weil jeder was Unterschiedliches darunter versteht.
Du neigst dazu, an sich einfache und verständliche Sachverhalte ohne Not zu "verkomplizieren". :)
Hiob hat geschrieben:Rein sprachlich im Sinne von "ewig-leben = nicht-tot-sein" ist das natürlich klar - die Frage ist aber: Ist das so gemeint?
Die o.g. Stelle aus dem Johannesevangelium hat nicht ohne Grund im christlichen Glaubensbekenntnis ihren Niederschlag gefunden:

"Ich glaube an die Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Lebens."
Hiob hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Do 26. Mär 2020, 04:02
Hiob hat geschrieben: Das Problem: Dieser Instinkt ist nicht objektiv darstellbar.
Genau - und schon haben wir den Salat...
Der Salat ist größer, wenn Ergebnisse von Wissenschaft, die innerhalb ihrer Methodik objektiv darstellen, selber als objektiv im Sinne "wirklich" versteht - denn genau das kann falsch sein.
Im Gegensatz zu dogmatischen Ideologien postuliert Wissenschaft KEINE ewiggültigen "Wirklichkeiten". :)
Hiob
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Hiob »

Münek hat geschrieben: Fr 27. Mär 2020, 13:34 Du neigst dazu, an sich einfache und verständliche Sachverhalte ohne Not zu "verkomplizieren".
Ich neige dazu, über den Tellerrand hinauszuschauen - das trifft es eher.
Münek hat geschrieben: Fr 27. Mär 2020, 13:34 Im Gegensatz zu dogmatischen Ideologien postuliert Wissenschaft KEINE ewiggültigen "Wirklichkeiten".
Aber sie erweckt den Eindruck, dass die Erkenntnis nur wissenschaftlicher Natur sein könne - oder irre ich mich da?

NB: Die Gleichsetzung von "Dogmen" mit "IDeologie" ist laienhaft und somit zeitgemäß. ;)
Otto
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von Otto »

Ja was ist denn Theologie? Da steckt das gr. Wort Theos (Gott) und Logos (Wort) drinnen. Eigentlich jeder der sich Gedanken über Gottes Wort macht und darüber redet/erklärt/interpretiert kann als Theologe bezeichnet werden...
Michael hat geschrieben:Meine ist easy. Theologie ist bereits gegeben und enthalten in den Heiligen Schriften.
Die „Heiligen Schrift“ IST Gottes Wort und nicht Theologie. Theologie ist wenn ein Mensch daraus (nach @ Hiob) ein Glaubensmodell konstruiert. Im idealen Fall hilft der HG dabei.
LGrüße von Otto
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AlTheKingBundy
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Re: Was ist Theologie?

Beitrag von AlTheKingBundy »

Michael hat geschrieben:Meine ist easy. Theologie ist bereits gegeben und enthalten in den Heiligen Schriften.


Das zeigt mal wieder, dass man mit dir nicht einmal im Ansatz inhaltlich diskutieren kann, weil du dir alles derart umdefinierst, dass nur noch ein sinnloser Wortbrei herauskommt, den kein normal denkender und sprechender Mensch verstehen kann.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879–1955)
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