Hiob hat geschrieben: ↑Mi 28. Okt 2020, 14:22
Zippo hat geschrieben: ↑Mi 28. Okt 2020, 12:17m
Was Johannes hebräisch, aramäisch gedacht hat, können wir heute nicht mehr wissen oder hast du da Text vorliegen ? Da müßen wir uns mit den griechischen Abschriften bzw. Übersetzungen zufrieden geben.
Das ist wissenschaftlich relevant, aber doch nicht in der Sache. - Die Sache ist, dass Johannes hebräisch/aramäisch gedacht hat und für SEIN Verständnis von "erkennen" ein griechisches Wort gesucht hat, das - naturbedingt - die hebräischen Konnotationen dieses Wortes nicht ausreichend abdeckt (das ist oft wie bei der stillen Post). - Also muss man hebräische Konnotationen hinter das greichische Wort stellen, um dem Sinn gerecht zu werden.
Das kannst du jetzt auch nicht sagen. Es geht ums erkennen im weitesten Sinne. Das erkennen der Geschlechtlichkeit, das erkennen von logischen Zusammenhängen, das erkennen von Wesensmerkmalen usw.
Das wird mit dem Wort "jada" ausgedrückt und im NT mit dem Wort "ginoko". Vergleiche Mt 1,25, Mt 12,7, 15
Es geht in beiden Fällen um das verstehen und nicht um das optische erkennen bzw. wiedererkennen. Da gibt es im Hebräischen das Wort "nakar" 1 Mo 27,23.
Es ist eigentlich egal, wie Johannes gedacht hat, hebräisch oder aramäisch oder griechisch, weil der Wortsinn immer der gleiche ist.
Es hat keine Berechtigung aus dem "jada" eine Philosophie zu machen.
Wenn man z. Bsp. Gott erkennt 1 Joh 4,16 , dann versteht man, wie er ist.
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Mi 28. Okt 2020, 12:17
Das kann man jetzt geistlich etwas übertragen. Wenn Gott den Menschen erkennt und der Mensch erkennt Gott, dann entsteht auch Nachwuchs und die Liebe ist Kennzeichen dieser Beziehung.
Kann man so sehen - hier wäre auch das Motiv "Jesus und die BRaut" interessant. - Aber vielen Dank für Dein Zitat - ganz auf meiner Linie.
Was passiert jetzt, wenn Gott den Menschen erkennt ?
Gewöhnlich beginnt die Beziehung mit Gott durch die Vermittlung des Evangeliums. Das ist der heilige Same, der in den Boden der Seele eindringt und entweder bringt er Frucht hervor oder er verdorrt. Mt 13,3-8
Wenn der Same aufgeht, dann lernt der Mensch Gott kennen und versteht, wie er ist.
Und es entsteht so etwas wie eine jungfräuliche Beziehung, die einer Verlobung gleicht 2 Kor 11,2 , auch dem Verhältnis zwischen Braut und Bräutigam, wo beide Seiten sich mehr und mehr erkennen.
Mit der Braut wird allerdings nicht der einzelne gläubige Mensch bezeichnet, sondern die Braut ist die himmlische Stadt Jerusalem. Off 21,2
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Mi 28. Okt 2020, 12:17
in der Erkenntins ist eben mehr als nur eine Gedankenleistung, es geht auch darum, wie wir leben und lieben.
Das ist doch exakt meine Aussage seit 1848 - wieso kommt das nicht rüber? - Es ist doch gerade mein Anliegen, dass "jada" mit dem kognitiven "Erkennen" im Deutschen nur sehr bedingt zu tun hat. - Man muss "jada" konsequent ent-intellektualisieren, wenn man es verstehen will.
Weil man den Eindruck hat, daß du aus dem "jada" eine Philosophie machen willst. Dabei heißt es auch in dem Zusammenhang von Joh 17,3 nur "erkennen". Da habe ich mich vielleicht unglücklich ausgedrückt.
Ich meinte eigentlich, daß das Erkennen Gottes nicht ohne Folgen bleiben kann, So hat es ja auch der Johannes in seinen Briefen ausgedrückt. " Wer sagt, er habe Gott erkannt, der soll auch lieben, weil Gott die Liebe ist. Das heißt z. Bsp. "nicht sündigen" oder Gott und den Nächsten lieben und sogar "sein Leben für die Brüder lassen" 1 Joh 3,16 sagt Johannes.
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Mi 28. Okt 2020, 12:17
Was passiert denn, wenn man erkennt, wie man erkannt ist ? Erkennt man dann seine Begabungen ?
Dann geht es nicht mehr um Begabungen, sondern nur noch um Gott. - Dann ist das Menschlich-Materielle abgestreift - verstehe es im Sinne der "Visio Beatifica" ("Visio" heißt ja "Schau", verstanden als höchstes Erkennen).
Wieso soll ich das Menschliche abstreifen ? Bei der Erkenntnis Gottes geht es z. Bsp. darum, daß Gott die Liebe ist.
Und da geht es ja auch um das achten seiner Gebote und auch um das liebevolle Füreinander in der Gemeinde. Eph 4,15-16 Jedem Menschen sollen wir in Liebe begegnen und ihm auf diese Weise eine Begnung mit Gott ermöglichen.
Gott erkennen , das ist nicht nur eine seligmachende Schau, das muß auch in die Tat umgesetzt werden, je nachdem, welche Begabung vorliegt.
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Mi 28. Okt 2020, 12:17
Ich habe automatisch erkannt, was ich tun sollte, dann ging es auch eine Weile gut und dann wurde ich von der Gegenseite ausgebremst.
Das passiert mir genauso. Weltlich würde man vielleicht sagen, dass hier noch "Der Geist ist willig, aber der Fleisch ist schwach" reinkommt. - Wenn man aber ins absolute Licht im Sinne von "erkennen, wie man erkannt ist" hineingestellt wird, gibt es keine Gegenseite mehr. - "Erkennen, wie man erkannt ist" geht erst, nachdem das Böse seine Macht verloren hat.
Das Fleisch ist schwach, sagte unser Herr vor der Kreuzigung. Er selbst fürchtete sich vor der Kreuzigung und die Jünger schliefen vor Müdigkeit ein.
Aber um solche Schwäche geht es bei uns doch eigentlich nicht. Wir haben vielleicht manchmal keine Lust.
Ich hatte auch nicht immer die Lust die alte Dame zu besuchen, die auf meinen Besuch soviel Wert gelegt hat und manchmal hat der Heilige Geist gedrängt. Aber dann ging es wieder und ich hatte eine schöne Zeit.
Dieses Ausbremsen kommt aber vielmehr vom Geist. Das ist diese Müdigkeit und Erschöpfung die manchmal auch mit Aggressivität einhergeht.
Die Gegenseite verschwindet niemals ganz. Wen du auf einem guten Weg bist, dann gibt es mehr Repressalien, wie Hiob sie hatte. Oder Paulus 2 Kor 11.
Wenn du auf einem falschen Weg bist, dann bekommst du sogar vom Satan noch Hilfe. Vielleicht gibt er dir sogar ein gutes Gefühl und viele Gründe, die dir einreden sollen, daß es gut ist , was du machst.
Mit dem Erkennen im Spiegel ist vielleicht gemeint, daß man so allmählich begreift, was Gott sich bei der Berufung eines Menschen gedacht hat.
Jeder Mensch hat etwas zu bieten und der Heilige Geist will es fördern.
Auf keinen Fall will er , daß wir selig in unserer Gottesbetrachtung, völlig losgelöst von allem Irdischen , Materielllen und Menschlichen in unserem Sessel einschlafen.
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Mi 28. Okt 2020, 12:17
Unser Mentor ist der Herr Jesus, dem sollen wir vertrauen.
Eben - das ist der Unterschied zum General. ---- Aber auch hier: Man muss erst mal begnadet werden zu erkennen, dass Jesus dieser Mentor ist. - Das sind viele nicht.
Zippo hat geschrieben: ↑Mi 28. Okt 2020, 12:17
Das Bild des Soldaten wird im NT schon mal für die Nachfolge gewählt
Eine böse Sache, die zwar gut gemeint wird, aber dadurch böse wird, weil sie eine Steilvorlage für das Eindringen des anderen Geistes ist.
Hier geht es wieder um das richtige Verstehen. Denk mal an die Heilsarmee, die haben es doch gut verstanden ?
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Mi 28. Okt 2020, 12:18
Ich könnte mir vorstellen, daß das richten vor diesem Richterstuhl schon mal weh tut.
Deine Beispiele finde ich etwas zu besonders. Nein, am Ende werden wir da von Gott erkannt und das wird nicht immer angenehm sein.
Zu Lebzeiten können wir uns ja was vormachen und finden uns vielleicht sogar manchmal recht toll.
Aber vor dem Thron Gottes und in seinem Geist können wir uns nicht mehr belügen und fühlen uns schuldig.
Da hat sich schon der vielgerühmte und hart geplagte Hiob noch als schuldig bekannt. Hiob 42,5-6
"Ich hatte von dir mit den Ohren gehört, aber nun hat mein Auge dich gesehen. Darum spreche ich mich schuldig und tue Buße in Staub und Asche.
Das sehen allein kann es nicht gewesen sein, aber der Geist Gottes hat bewirkt, daß Hiob sich erkannt hat und auch verstanden hat, wo er nicht richtig gelegen hat.
Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.