Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

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Zippo
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von Zippo »

PeB hat geschrieben: Do 14. Jan 2021, 13:26
Michael hat geschrieben: Do 14. Jan 2021, 13:18
Abischai hat geschrieben: Do 14. Jan 2021, 11:13 Sie huldigen und opfern dem Sohn Gottes.
Woher wusste sie, dass es der Sohn Gottes ist?
Hier:
Matthäus 2,11 hat geschrieben:und fielen nieder und beteten es an
Was für einen Grund gäbe es, einen König anzubeten, wenn es sich nicht um jenen verheißenen gesalbten König handeln sollte?
Die drei Weisen fallen ja eigentlich vor einem gewöhnlichen Kind nieder. Sie hatten das Kind bei Herodes vermutet, aber das war ein Irrtum.
Jetzt hat sie der "Stern" von Jerusalem nach Bethlehem geleitet und dort sahen sie ein neugeborenes Kind einer einfachen Familie. Auf die Frage hin konnte ihnen Josef sicher sagen, daß er aus dem Hause Davids war und deswegen zur Volkszählung nach Bethlehem gekommen war.
Maria konnte von ihrer Begegnung mit dem Engel berichten, der ihr gesagt hat, daß ihr Sohn als Gottes Sohn bezeichnet werden würde. Lk 1,35
Aber äußerlich sah es alles andere danach aus. Es war ja wahrscheinlich sowieso sehr selten, daß ein Aufgebot von fremden Landen kam, um ein neugeborenes Kind zu sehen und sich vor ihm niederzuwerfen. Hat man das bei einem neugeborenen Kind eines Königs irgendeines anderen Landes getan ?

Da verdichtet sich die Vermutung, daß bei diesen Weisen ein besonderer Glaube zu finden war und das läßt wieder auf gläubige Juden schließen, die etwas mehr als nur einen König erwarteten.
Und möglicherweise kannten sie die Verheißung eines solchen Königs, den Gott als seinen Sohn bezeichnen würde. 2 Sam 7,13-14
An das Kommen eines solchen gesalbten Königs , der zugleich Sohn Gottes sein sollte glaubten Viele in Israel , auch die Pharisäer. Joh 1,34, 49,
Der Herr Jesus hat sich selbst auch als Sohn Gottes bezeichnet. Joh 3,36 Aber als er es den Pharisäern bezeugt, da wollen sie es nicht wahrhaben, es schien ihnen eine Anmaßung. Lk 22,70-71
Aber die Weisen hatten den Glauben, obwohl sie nichts besonderes sahen und brachten ihre kostbaren Gaben.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von Zippo »

PeB hat geschrieben: Do 14. Jan 2021, 10:54
Erich hat geschrieben: Do 14. Jan 2021, 10:49
4.Mose 24,17 
Ich sehe ihn, aber nicht jetzt; ich schaue ihn, aber nicht von Nahem.
Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen
und wird zerschmettern die Schläfen der Moabiter und den Scheitel aller Söhne Sets.
Diese Schriftstelle werden die Weisen aus dem Morgenland wohl gekannt haben.
Das sage ich ja:
PeB hat geschrieben: Do 14. Jan 2021, 09:12 Wenn sie jedoch dem Stern aus Bileams Prophezeiung gefolgt sind, dann konnten sie diesen logischerweise erst dann wieder "sehen", nachdem ihnen auch die Prophezeiung bezüglich Geburtsort Bethlehem zugegangen war.
Das ist der Stern, dem sie gefolgt sind.
Mit den Verheißungen über den Messias hat es etwas Besonderes. Sie stehen meist in einem Zusammenhang, dessen Erfüllung zunächst in der Geschichte Israels zu finden ist, sodaß nicht jedermann seine weitere Bedeutung erkennen kann.
Betrachtet man die Geschichte Israels, werden die Moabiter schon früher geschlagen.
Der Kampf gegen die Midianiter, der später geschildert wird, ist sicher auch ein Kampf gegen die Moabiter. Warum wird ein anderer Name verwandt ?

Es ist überraschend, wenn man liest, daß Gott den Moabietern und Ammonitern gar nichts antun wollte, weil die Söhne Lots waren.
Er wollte deren Land nur umziehen, aber sie haben der Sache nicht getraut und deswegen den Bileam für sich einspannen wollen.
Manchmal sieht man Feinde , die gar nicht da sind, Ängste sind ohne Grund und Streitigkeiten sinnlos. Hätten die Mobiter sich nur abwartend verhalten, wäre gar nichts passiert.
Aber der Kampf gegen Moab findet so kein Ende.

Im Buch der Richter steht, daß Gott die Israeliten mal 18 Jahre lang unter die Herrschaft des Eglon gebracht hat. Ri 3,14
Dann haben sie zu dem HERRN geschrien und ein Mann namens Ehud hat den Moabiterkönig dann mit einer List umgebracht. Später haben dann die Israeliten ihre Schlacht am Jorden geschlagen und haben dafür gesorgt, daß die Moabiter den Jordan nicht mehr überqueren. Ri 3

Der Ehud wird in Ri 3,15 sogar als Heiland bezeichnet, er war allerdings ein Bejaminiter. Das Volk Israel könnte trotzdem denken, daß mit Ehud der "Stern aus Jakob" gekommen war bzw. die Verheißung Bileams gegen das Volk der Moabiter erfüllt war.

Später hat sich König David noch einmal gegen Moab aufgemacht und sie vernichtend geschlagen. 2 Sam 8,2. Darin könnte man auch eine Erfüllung der Verheißung des Bileam sehen.

Es hat schon was Besonderes, wenn jetzt die Weisen diese Verheißung über den "Stern aus Jakob und das Zepter Israels" auf einen neugeborenen König bzw. Messias deuten.
Da hat Gott ihnen einen Glauben ins Herz gegeben, den man nicht hätte haben müßen.

Der Herr Jesus hat den Moabitern nichts angetan, er kam ja auch nicht, um in weltlicher Weise zu retten, wie es die Israeliten erwartet haben.
Wenn man die Moabiter nicht als Sinnbild für diejenigen Menschen ansehen würde, die dem Herrn Jesus widerstanden haben, damit sie nicht in das Reich Gottes kommen, könnte man damit gar nichts anfangen.

Die Methodik und Idee für die Hurerei stammt seltsamerweise von Bileam, der das Wort gegen Israel richten sollte, aber dann doch Israel segnen mußte. Er hat vielleicht gedacht, daß er sich mit diesem Rat vor den Moabitern schützen könnte. Denn Balak der Moabiterkönig war schon zornig, weil er die Vernichtung Moabs prophezeit bekam. Bileam sollte ja das Volk Israel verfluchen und Moab zum Sieg verhelfen. 4 Mo 24,10
Aber Bileam mußte Moab verfluchen und Israel segnen, die Verheißung des Sieges über die Moabiter geht allerdings in eine spätere , letzte Zeit. 4 Mo 24,14

Bileam wußte aber, wie man die Israeliten kriegen kann und Gott sich im Zorn gegen sie wendet.Mit Frauen und falschen Göttern geht das sind das sind die Waffen und Methoden Satans.

Damit hat er die junge Gemeinde der Christen auch gekriegt, ich denke da an die Sendschreiben. Off 2,14.
Ehebruch und ungläubige Ehepartner haben schon mal viel Elend gebracht, ich vermute, daß es heute noch genau so ist. Da kann die Beziehung zu Gott schnell auskühlen.
Vielleicht ist es schon mal sinnvoll, eine Ehebeziehung rechtzeitig zu beenden, wenn man merkt, daß es nicht klappt. Da haben zwei Menschen geheiratet, die sich vielleicht mögen, aber für eine eheliche Beziehung reicht es einfach nicht.
Aber das geht nicht, wenn schon Kinder da sind, die brauchen beide Eltern.

Götzendienst haben wir in unserer westlichen Welt weniger, aber dafür wird dem Mammon gedient. Auch Christen verwenden schon mal einen Großteil ihrer Zeit und Kraft dem Geldverdienen. Dabei sollen wir uns mit dem Notwendigsten begnügen. 1 Tim 6,8. Ansonsten besteht die Gefahr, daß sich Gott aus unserem Leben zurückzieht.

Das hat schon Salomo gewußt, das Reichtum nicht glücklich macht und auf falsche Wege führt. Spr 11,28, Spr 17,1, Spr 23,4. Und Salomo kannte sich mit dem Reichtum und seinen Folgen aus.
Die Geldliebe ist die Wurzel allen Übels, sagt Paulus seinem Schützling Timotheus. 1 Tim 6,10 ElbÜ

Gruß Thomas
Zuletzt geändert von Zippo am Fr 15. Jan 2021, 14:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von PeB »

Michael hat geschrieben: Do 14. Jan 2021, 16:05
PeB hat geschrieben: Do 14. Jan 2021, 15:34 Lass uns doch mal spinnen, der Stern zu Bethlehem wäre tatsächlich die Dreifachkonjunktion von Jupiter und Saturn im Jahr 7 vuZ gewesen:
Nein tut mir leid, mit Dämonenlehre beschäftige ich mich nicht
Ich auch nicht.
Zur Aufklärung: eine Konjunktion ist keine Dämonenlehre, sondern der astronische Fakt, dass zwei Planeten aus Blickrichtung Erde an einem Punkt zusammen am Himmel stehen.
Der Astronom Johannes Keppler war der erste, der die These aufgestellt hat.
Michael hat geschrieben: Do 14. Jan 2021, 16:05 Aber was ist mit meiner Frage: Wie leitet ein Stern? Beschreibe das.
Das habe ich bereits. Du musst lesen.
Die "Leitung" durch den Stern ist eine Folge der Bewegung der Planeten am Nachthimmel.
De facto hat die Planetenkonjunktion von Jupiter und Saturn die magoi zunächst nach Westen geleitet und dann - falls sie im November in Jerusalem waren - nach Süden in Richtung Bethlehem.

Aufgrund des Umstandes, dass sowohl die Erde als auch die anderen Planeten sich um die Sonne drehen, erscheinen die Planetenbewegungen vom (mobilen) Standort der Erde aus nicht linear am Nachthimmel wie die der Sterne, sondern sie bewegen sich bogen- und kreisförmig und scheinen sogar zeitweise rückläufig zu wandern. Das ist astronomisches Wissen und hat überhaupt nichts mit Astrologie zu tun.
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von PeB »

Michael hat geschrieben: Do 14. Jan 2021, 16:05 Ich orte da einen Denkfehler.
Der liegt aber bei dir. Du denkst hier zu oberflächlich.
Michael hat geschrieben: Do 14. Jan 2021, 16:05 Das Pendeln innerhalb der 33 Tage ist möglich, aber unwesentlich. Es geht auch nur um diesen Zeitraum. Doch nach Erfüllung des Reinigungsopfers gab es keine Notwendigkeit mehr nach Bethlehem zurückzugehen. Welche sollte das sein?
Das römische Steuerrecht, falls du Lukas folgst. Glaubst du denn etwa, Maria und Josef reisen zur Steuererhebung, unterschreiben ein Formular und sind fertig? Ich habe es oben doch schon erklärt. Der Zensus erfordert einen längeren Zeitraum der Standorttreue der zu Erfassenden, damit Doppelzählungen unterbleiben.
Wir befinden uns in der Antike!!! Keine Computer, kein Steueramt, kein Einwohnermeldeamt...

Falls du Lukas nicht folgen willst: wo waren Maria, Josef und das Kind untergebracht? NICHT im Stall, mein Lieber!!!
Sondern mutmaßlich bei Verwandten. Warum sollte man also direkt nach der Pflichterfüllung das Haus verlassen. Vielleicht nicht für einen Österreicher, aber für mich wäre das ein wenig unhöflich.
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von PeB »

Zippo hat geschrieben: Do 14. Jan 2021, 19:57 Da verdichtet sich die Vermutung, daß bei diesen Weisen ein besonderer Glaube zu finden war und das läßt wieder auf gläubige Juden schließen, die etwas mehr als nur einen König erwarteten.
Sehe ich genauso!

Ergänzen wir die Überlegungen mit dem von mir vorgelegten Fakt, dass der Begriff "magoi" zur Zeit Jesu allgemein für "Priester" aus dem mesopotamisch-persischen Raum gebraucht wird, dann liegt durchaus die Vermutung nahe, dass es sich um jüdische Geistliche gehandelt haben könnte, die wussten, wonach sie Ausschau halten.
Verstehen wir gleichzeitig den Stern vorrangig als jenen aus der Bileam-Prophezeiung, wird der Sachverhalt sehr deutlich.
Ob dabei tatsächlich ein entsprechender faktischer Himmelkörper gesichtet wurde ist dabei gar nicht von Belang.

Wir erinnern uns, dass die Erwartungshaltung an die Erscheinung des Messias im Judentum zur Zeit Jesu insgesamt groß war - wofür bibelinterne Aussagen die Grundlage bilden - wird eine runde Sache daraus.
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Ich präferiere zwar nicht den Zusammenhang der Prophezeiung Bileams aus 4. Mose 24 und den Magoi aus Matthäus 2, aber dennoch davon mal ausgehend, könnte sich ein weiterer interessanter Zusammenhang ergeben. Denn wir erfahren über Bileams Herkunft
4. Mose 22,5 Und er sandte Boten zu Bileam, dem Sohne Beors, nach Pethor, das am Strome (der Euphrat) ist, in das Land der Kinder seines Volkes, um ihn zu rufen...
Bileam und sein Volk, also die Midianiter werden hier am Euphrat verortet. Das ist eigentlich nicht der Ort, wo die Bibelexegese üblicherweise die Midianiter vermutet. Die Magoi gelten als Meder, welche wiederum gar nicht so weit weg vom Euphrat weilten. Die hebräische Bezeichnung für Meder und Midianiter ist auch weitgehend identisch. Selbst von den Medern zu den Magoi wäre es begriffstechnisch nicht all zu weit, da beispielsweise im Arabischen das G wie ein dsch ausgesprochen wird. Zu diesen Gedanken hinzufügen kann man noch, dass Moses Schwiegervater ein Midianiter und ein Priester war. Hätte sich Mose mit einer Familie eingelassen, die einen völlig anderen Glauben hatte und auch noch amtlich in diese Religion intergriert war ? Oder umgekehrt ? Der gleiche Glaube wird nach meiner Auffassung in der Geschichte stillschweigend vorausgesetzt. Ich halte es für nicht besonders weit hergeholt, wenn man sowohl den Israeliten, als auch den Midianitern/Medern den selben Glauben an den einen Schöpfergott zugesteht. Das ist auch enfernt verwandt mit dem Zoroastrismus, wobei das damit noch mal deutlich komplizierter wird. Ich sehe da wirklich nur an der Basis Gemeinsamkeiten, wobei man bei den Erscheinungen, wie sie sich uns heute darbieten, sehr vorsichtig sein muss, nicht verschiedene Epochen qua Pars-Pro-Toto Fehlschluss zu vermischen oder zu verwechseln.
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von Zippo »

PeB hat geschrieben: Fr 15. Jan 2021, 13:48
Zippo hat geschrieben: Do 14. Jan 2021, 19:57 Da verdichtet sich die Vermutung, daß bei diesen Weisen ein besonderer Glaube zu finden war und das läßt wieder auf gläubige Juden schließen, die etwas mehr als nur einen König erwarteten.
Sehe ich genauso!

Ergänzen wir die Überlegungen mit dem von mir vorgelegten Fakt, dass der Begriff "magoi" zur Zeit Jesu allgemein für "Priester" aus dem mesopotamisch-persischen Raum gebraucht wird, dann liegt durchaus die Vermutung nahe, dass es sich um jüdische Geistliche gehandelt haben könnte, die wussten, wonach sie Ausschau halten.
Verstehen wir gleichzeitig den Stern vorrangig als jenen aus der Bileam-Prophezeiung, wird der Sachverhalt sehr deutlich.
Gott kann Verse wichtig machen, daß kennen ja auch gläubige Christen.
PeB
Ob dabei tatsächlich ein entsprechender faktischer Himmelkörper gesichtet wurde ist dabei gar nicht von Belang.
Ein Himmelskörper im Westen, der sonst nicht beobachtet wurde. Da wurde schon viel gerätselt, weil Menschen ja immer gerne eine naturwissenschaftliche Erklärung haben wollen. Es könnte z. Bsp. ein Komet gewesen sein.
Es könnte aber auch ein Wunder Gottes gewesen sein. Gott spricht , es werde Licht und es ward Licht. So war es am ersten Schöpfungstag. 1 Mo 1,2.
Gerade so hell und besonders, daß die Weisen aufmerksam wurden , aber der Rest der Welt hat sich nicht sonderlich dafür interessiert.
PeB
Wir erinnern uns, dass die Erwartungshaltung an die Erscheinung des Messias im Judentum zur Zeit Jesu insgesamt groß war - wofür bibelinterne Aussagen die Grundlage bilden - wird eine runde Sache daraus.
Der Messias wurde von vielen Israeliten erwartet. Und die Weisen wurden durch Gottes Wirken auf die Prophezeiung des Bileam gestossen. Vielleicht hatten sie neben der Thora auch noch einige Propheten.

Den Propheten Micha hatten sie nicht. Aber dafür die Schriften von Daniel. Vielleicht hat auch Jeremia den Weggeführten einige Rollen mitgegeben.
Er hat ja das Volk Israel in die Gefangenschaft begleitet und ist dann aber freigelassen worden. Jer 40,1-6 Der Feldhauptmann hatte sich für die Prophezeiungen des HERRN interessiert und Jeremia,dann gehen lassen. Trotzdem kann er den Israeliten das Wort Gottes schriftlich mitgeben haben.

Jer hat z. Bsp. in Jer 23,5-8 von einem Spross Davids geredet, der Recht und Gerechtigkeit auf Erden anrichtet.
Das könnte man laut Kontext auf Serubabel und die Rückführung nach der 70 jährigen Gefanngenschaft anwenden, aber die Beschreibung "Recht und Gerechtigkeit" auf Erden anrichten" wäre bei aller Achtung vor der Leistung Serubabels doch sehr "dick aufgetragen". Somit wäre Serubabel nur ein Typus auf den Christus, das heißt er hat mit der Herausführung aus Babel und dem Tempelbau etwas getan, das unser Herr Jesus in geistlichen Sinne auch getan hat. Er hat dem Volk Israel die Bürde des Gesetzes abgenommen , die unter Leitung der Pharisäer zu einer unerträglichen Last und Religion wurde und hat einen Tempel in drei Tagen aufgerichtet. Joh 2,19
Jeder aus dem Judentum, der den Messias erkennen darf, wird in geistlicher Weise auch aus Babylon herausgeführt.

Der Spross Davids als als zu erwartende messianische Lichtgestalt leuchtet aus so mancher Schrift der Israeliten heraus, es gibt sicher nicht nur den Jeremiavers, da gibt es auch noch andere Verse , wie z. Bsp. in 2 Sam 7 und Ps 110. Da kann man fündig werden, wenn man auf einen besonderen Retter aus dem Hause David hofft.

Gruß Thomas
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Helmuth
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von Helmuth »

Isai hat geschrieben: Di 12. Jan 2021, 22:31 größer als 200 geht nicht
:lol:
Reinhold erfasst die Thematik intuitiv wie ich, benutzt aber falsche Argumente. Das ist sein Problem. Dann nützt es natürlich auch nicht, wenn man nur laut brüllt, um sich Gehör zu verschaffen.

Zippo hat geschrieben: Fr 15. Jan 2021, 14:54 Der Messias wurde von vielen Israeliten erwartet. Und die Weisen wurden durch Gottes Wirken auf die Prophezeiung des Bileam gestossen.
Auch du willst das ernsthaft so vertreten? Dass Bileam ein Wahrsager war stört dich nicht? Anderen fällt das gar nicht auf in ihrer flachen Auslegung. Sie suchen nach "Stern", finden eine Biblestelle und fertig ist ihr Beleg, Kontext und Sprecher sind wurscht. Wie billig. Welches Zeugnis hatte der HG dem Bileam erteilt?

Vielleicht legen wie einmal eine Grundlage:
5 Mose 4:19 hat geschrieben: Dass du deine Augen auch nicht zum Himmel hebst und die Sonne und den Mond und die Sterne und das ganze Heer des Himmels anschaust und dich verführen lässt, sie anzubeten und ihnen zu dienen, die doch der Herr, dein Gott, allen Völkern unter dem ganzen Himmel zugeteilt hat.
Gläubige Juden als Magoi scheiden damit aus. Juden können es gewesen sein, aber gläubig waren sie nicht, denn dann würde sie der HG leiten und kein Stern. Es kann sein, dass sie Gott gesucht haben. Was immer man denkt, Gott nutzt alles um Menschen zu retten, aber damit wird was man tut nicht zu einer heiligen Handlung.

Als Mose das Volk vor den Herrn am Berg Horeb führen sollte, erhielt er die Anweisung, dass sich das Volk zuvor reinigen sollte. Wer sich unrein näherte, der würde sterben. Das deshalb, weil er mit seinem HG in unmittelbarer Wirksamkeit anwesend war. Dort erhielt das Volk das erste Gesetz.

In der Zeit der Magoi war das Gesetz in seiner vollen Gültigkeit in Kraft, sodass ihre Sünde auch mit Blut gesühnt werden müsste. Es gab keine andere Annäherung zu Gott. Da Jesus als Baby noch schwer sühnen konnte, so war weiterhin ein Tieopfer vonnöten.

Der Retter wurde geboren, aber gerettet hatte er damals noch keinen. Auch die Eltern Jesu musste zu ihrer Reingung noch ein solches Opfer bringen.

Sich vor einem Baby anbetend hinzuwerfen und ihm Geschenke darzubringen reinigt nicht und tilgt keine Sünde. Das zu glauben ist heidnischer Aberglaube, für Juden dazu noch glatter Götzendienst nach dem Gesetz. Man muss im Denken klar bleiben und darf sich nicht verwirren lassen, nur weil es dabei um das Kleinkind Jesus geht.

Ich sage es nochmals: Für den Fall, dass es Gottsuchende waren, ist Gott immer schon gnädig gewesen, aber das heiligt noch lange nicht die dabei vorgenommenen Handlungen. Auch ich trieb früher viel Blödsinn. Gott richtete mich dafür nicht. Nach gerechten Gesetzen müsste ich längst tot sein. Heute wäre das etwas anderes, ich stehe in einer höheren Verantwortung
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von PeB »

Zippo hat geschrieben: Fr 15. Jan 2021, 14:54 Ein Himmelskörper im Westen, der sonst nicht beobachtet wurde. Da wurde schon viel gerätselt, weil Menschen ja immer gerne eine naturwissenschaftliche Erklärung haben wollen.
Selbst die Möglichkeit, dass es sich um eine Erscheinung handelte, die ausschließlich von den magoi gesehen wurde - weil sie dazu ausersehen waren - kann nicht ausgeschlossen werden.
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Re: Die Magoi aus Mt. 2: Gläubige Juden?

Beitrag von PeB »

Michael hat geschrieben: Sa 16. Jan 2021, 03:49 Vielleicht legen wie einmal eine Grundlage:
5 Mose 4:19 hat geschrieben: Dass du deine Augen auch nicht zum Himmel hebst und die Sonne und den Mond und die Sterne und das ganze Heer des Himmels anschaust und dich verführen lässt, sie anzubeten und ihnen zu dienen, die doch der Herr, dein Gott, allen Völkern unter dem ganzen Himmel zugeteilt hat.
Gläubige Juden als Magoi scheiden damit aus.
Das ist doch Unsinn!

Du sollst die Gestirne nicht anbeten - darum den Blick nicht auf sie richten.
Aber die Bibel sagt mitnichten, dass du etwa nachts mit gesenktem Blick umherwandeln sollst.

Vielmehr lesen wir solches:
Matthäus 24,30 hat geschrieben:Und dann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohns am Himmel.
Lukas 21,11 hat geschrieben:und es werden geschehen große Erdbeben und hier und dort Hungersnöte und Seuchen; auch werden Schrecknisse und vom Himmel her große Zeichen geschehen.
Apg 2,19 hat geschrieben:Und ich will Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und Rauchdampf
Offenbarung 12,1 hat geschrieben:Und es erschien ein großes Zeichen im Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen.
etc.

Selbstverständlich sollen wir also auf Zeichen am Himmel achten, sonst würde uns der Bibeltext nicht darauf aufmerksam machen.
Die magoi beachteten - bibelkonform - ein Zeichen. Daran ist nicht götzenhaftes, im Gegenteil.
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