Michael hat geschrieben: ↑So 17. Jan 2021, 14:54
Also es gibt Vorgaben, die Gott macht und darin sind wir uns eins.
Kannst du eine nennen?
Nein - ich kann Dir nur Vorgaben nennen, von denen ich glaube, dass sie von Gott sind. - Das heißt: Alle Vorgaben der geistlichen Welt gehen erst durch den Menschen durch, bevor der Mensch seine gefilterte Version davon weitergibt.
Michael hat geschrieben: ↑So 17. Jan 2021, 14:54
Wenn Jesus sagt, dass jeder die Ehe bricht, der seine Frau verlässt um eine andere zu heiraten, dann kannst du keine andere Ehe-Grundlage legen.
Richig. - In diesem Fall sind die Rahmenbedingungen objektiv gesetzt. Aber: Was BEDEUTEN sie? - Du sagst selber, dass die Auflösung der vorherigen Ehe (die übrigens nur dann geht, wenn diese nicht geistlich rechtmäßig zustande kam) ein Ausweg wäre.
Gehen wir in die Praxis:
Im Katholizismus ist eine Ehe bspw. NICHT rechtmäßig eingegangen (trotz Traualtar), wenn
* einer der beiden Verehelichten keinen Kinderwunsch hat
* die Ehe nicht vollzogen wird
* die christlichen Grundlagen nicht wirklich angenommen wurden
* etc.
Das heißt: Nach meinem Gefühl müssten heute mindestens 2 von 3 kirchliche Ehen als "nicht zustande gekommene Ehen" bezeichnet werden, weshalb man problemlos unter kirchlichen Kriterien seine Frau verlassen könnte. - Das wäre zwar dann auch Sünde, aber es hätte nichts mit der christlichen Ehe zu tun. ---- Mit anderen Worten: Da sagt Jesus etwas, was an sich klar ist, was aber in der Wirklichkeit meistens gar nicht verstanden wird. - Das, was man nicht verstanden hat, ohne es zu merken, wird man aber als "göttliche Vorgabe" bezeichnen, weil man auf diese klare Aussage Jesu verweist. - Man macht also aus einer göttlichen Vorgabe eine menschliche Vorgabe.
Michael hat geschrieben: ↑So 17. Jan 2021, 14:54
In diesem Sinne: Gottes Gebote sind Prämissen. Oder: Wer eine Ehe gründet hat Tatsachen vor Gott geschaffen. Er kann sie nicht rückgängig machen.
Eine Ehe, die unter ungültigen Bedingungen entstanden ist (also meistens), schafft eben NICHT "Tatsachen vor Gott" und KANN gar nicht geistlich rückgängig gemacht werden, weil sie geistlich nie eingetreten ist.
Ich will Dir nur zeigen, wie schnell ein an sich Klares sich ins Gegenteil verkehrt, sobald der falsche Geist unterwegs ist.