lovetrail hat geschrieben: ↑Di 16. Mär 2021, 23:13
Dass wir durch den Glauben an den persönlichen Sohn Gottes gerettet werden und nicht durch gute Werke des Gesetzes.
Das ist ein Missverständnis - meiner Ansicht nach. Ein "Paradoxon". Ein Dilemma. Ein scheinbarer Widerspruch.
Für mich löst sich dieser Widerspruch auf folgende Weise auf, die beide Ansichten bejaht und sinnvoll zusammenbringt in eine Aussage, die Sinn macht und beide Seiten zufrieden stellen könnte..
- Die Erlösung ist ein Geschenk Gottes. Sie ist unendlich wertvoll und keine Menschenseele könnte sich das erarbeiten oder verdienen. Auch wenn ein Mensch ein Leben lang schuftet und leidet, seine Leistung ist nichts dagegen, nichts.
- Und doch kann nur der Erlösung finden, der hart daran arbeitet, der leidet, betet, bereut und büßt.
- Die Erlösung ist all das jedoch nicht wert. Sondern es ist dem Wirken des Gegenspieler geschuldet. Er ist es, der uns nicht gehen lassen will und sich uns mit aller Gewalt und List in den Weg stellt. Diese Gewalt muss überwunden werden, dann erst können wir Gottes großes Geschenk in Empfang nehmen.
- Um das zu schaffen, müssen wir äußerst wachsam sein und uns aufrichtig jede erdenkliche Mühe geben. Den Weg dorthin zeigt uns Jesus durch sein Leben, seine Lehre und seine Gebote.
- Allein jedoch ist es nicht zu schaffen. Nur mit Gottes Beistand kann die Welt und ihr Herrscher überwunden werden. Das geschieht durch den Glauben, denn wer an sein Opfer zur Erlösung aller Menschen glaubt, der erhält seine Hilfe.
- Wer Jesus glaubt, der folgt auch seinen Geboten. Und das Befolgen seiner Gebote führt auch zu guten Taten und Werken. Wenn ein Christ nicht der Lehre Jesu folgt, was ist das dann für ein Glauben? Was ist ein Baum, der keine Früchte trägt? Trägt ein gesunder Baum nicht von selbst seine Früchte?
- Keine Mühe, kein Gebet, kein Leid, kein gutes Werk für Gott, ja nichteinmal ein guter Gedanke aus Liebe zu Gott, in Hinwendung zu Gott, bleibt von Gott unbeachtet sondern findet seine Wertschätzung und wird honoriert. Nicht unbedingt, weil das einen Wert in sich selbst hätte sondern weil es anerkannt und beachtet wird. Gott sieht alles und er antwortet auch, auf seine eigene Weise.
Zuerst ist da der Glaube. Und aufgrund des Glaubens folgt man Jesus. Und durch den Glauben erhält man den notwendigen Beistand auf seinem Weg. Der Weg jedoch besteht in aufrichtigen Bemühungen und harter Arbeit - mit Jesus. (Denn: Ohne ihn kann keine Arbeit, kein Leid und kein Gebet zur Erlösung führen.) Arbeit, die allerdings nicht der Preis für die Erlösung ist sondern die aufgebracht werden muss, um der Sklaverei unter der Herrschaft des Bösen zu entkommen.
Es ist also beides wahr. Beides stimmt. Nicht durch die guten Werke und Taten kommt man zu Gott sondern durch den Glauben. Doch genauso gilt: Ohne gute Werke und Taten kommt man nicht zu Gott. Beides gilt zur gleichen Zeit. Es widerspricht sich nicht. Es sind nur zwei Aspekte, die für sich betrachtet als etwas Unvereinbares scheinen, da das Verbindungsstück fehlt. Mit dem richtigen Verbindungsstück aber entsteht ein neues Bild, das beide Wahrheiten auf sinnvolle Weise vereint.
Was meint ihr dazu? Blödsinn? Oder würde jemand sagen, dass man das zumindest nicht ausschließen kann? Gibt es Bibelstellen, die darauf hinweisen, dass es so sein könnte?