Die "Feinde" Gottes

Rund um Bibel und Glaube
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Nobody2
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Re: Die "Feinde" Gottes

Beitrag von Nobody2 »

lovetrail hat geschrieben: Mi 8. Sep 2021, 12:46 Dem Schöpfer nicht zu danken ist ein unnatürlicher Zustand, würde ich sagen. Oder einen solchen Schöpfer überhaupt zu leugnen. Das ist nicht normal.
Mittlerweile ist es normal geworden und wer an Gott glaubt ist nicht mehr normal. (Entspricht nicht mehr der Norm.)
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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lovetrail
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Re: Die "Feinde" Gottes

Beitrag von lovetrail »

Nobody2 hat geschrieben: Mi 8. Sep 2021, 12:46 Aber mein Gott ist ein Gott bedingungsloser Liebe. Der zornige Gott ist für mich eine Art Stellvertreter.
Okay, interessanter Punkt. Müssen wir uns noch genauer ansehen.

Muss mal los.

LG
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Spice
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Re: Die "Feinde" Gottes

Beitrag von Spice »

Oleander hat geschrieben: Mi 8. Sep 2021, 11:25 Aus einem anderen Thread:
Magdalena61 hat geschrieben: Mi 8. Sep 2021, 01:23 Ich lasse mir doch von Feinden Gottes nicht medizinische Entscheidungen, die meinen Körper betreffen, aufdrücken.
Diese Aussage von Magdalena61 inspirierte mich zu folgender Frage:
Ab wann zählt man zu den Feinden Gottes?
Was genau ist ein Feind "Gottes"?
Bin ich schon ein Feind "Gottes" wenn ich nicht an ihn glauben kann?

Sieht Gott in jenen, die als Feinde Gottes "bezeichnet" werden, auch Feinde?
Man müsste fragen - Christen tun das leider nicht - woher überhaupt dieses menschenlnde Bild von Gott kommt und was überhaupt unter "Gott" zu verstehen ist? Schließlich gibt es ja nicht nur das Christentum, das aus dem Judentum erwachsen ist!
Ein Gott, der zornig werden kann, ist natürlich kein Gott, sondern eine Lachnummer. Trotzdem glaub(t)en Menschen an einen vermeintlichen "Zorn" Gottes.
Das ist allerdings schon eine Weiterentwicklung. Denn ursprünglich glaubte die gesamte Welt an den Zorn der Götter. Und zwar ganz einfach deshalb, weil die Natur sich nicht den Wünschen und Vorstellungen der Menschen fügte. Also musste man die Götter, die man sich analog den Menschen dachte (nur eben mächtiger) beleidigt haben... Und so musste man ihnen opfern, um sie zu versöhnen. Schließlich begriff man, dass die Natur eine Einheit ist und es folglich nur einen Gott geben kann. Also war jetzt nur noch einer zornig...

Aber im Grunde geht es nur um uns Menschen. Wenn wir eben weiter noch so kindisch bleiben, dass wir denken, die Natur müsse sich unseren Vorstellungen gemäß verhalten, werden wir weiter unter der Natur leiden, ob wir nun an Gott glauben oder nicht.
Nur wenn wir begreifen, dass wir selbst mehr als nur Natur sind, können wir uns von unseren Abhängigkeiten von ihr befreien. Darin besteht die Essenz alle Erlösungslehren. Auch die christliche.
Wenn also die Bibel sagt: Der Zorn Gottes bleibe auf den Menschen, dann bedeutet das, dass die Menschen, die sich nicht von der Natur lösten, weiter unter ihr leiden werden. Das Leben hat ja schließlich kein Ende.
R.F.
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Re: Die "Feinde" Gottes

Beitrag von R.F. »

Spice hat geschrieben: Mi 8. Sep 2021, 15:35 - - -
Ein Gott, der zornig werden kann, ist natürlich kein Gott, sondern eine Lachnummer. Trotzdem glaub(t)en Menschen an einen vermeintlichen "Zorn" Gottes.
- - -
Zorn ist gemäß den Schriften der Bibel eine Eigenschaft, mit der der Mensch sparsam umgehen soll. Dem Gemeinwohl dient dagegen mehr Geduld. Doch diese hat auch bei Gott Grenzen.

Den göttlichen Zorn herausfordern tun jene vielen Menschen, die Seine Existenz in Abrede stellen (Römer 1,18-19) und anhaltend wider die göttlichen Verhaltensregeln verstoßen (1. Johannes 3,4-8).

Natürlich sind solche Folgerungen Menschen fremd, die den Ursprung der biblischen Schriften nicht bei Gott sehen.
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lovetrail
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Re: Die "Feinde" Gottes

Beitrag von lovetrail »

nobody's perfect" hat geschrieben:
Aber mein Gott ist ein Gott bedingungsloser Liebe. Der zornige Gott ist für mich eine Art Stellvertreter.
Sagen wir mal so, dass Zorn eine antropomorphe Vorstellung ist, bleibt aber dennoch bestehen dass Gott richtet, oder ziehst du das auch in Zweifel?

Erdbeben, Unwetter, Tsunamis, Viren, Biokampfstoffe... sind das nicht alles Gerichte Gottes gegen eine sündige Menschenheit?

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Re: Die "Feinde" Gottes

Beitrag von Spice »

lovetrail hat geschrieben: Mi 8. Sep 2021, 19:31
nobody's perfect" hat geschrieben:
Aber mein Gott ist ein Gott bedingungsloser Liebe. Der zornige Gott ist für mich eine Art Stellvertreter.
Sagen wir mal so, dass Zorn eine antropomorphe Vorstellung ist, bleibt aber dennoch bestehen dass Gott richtet, oder ziehst du das auch in Zweifel?
Die Realität richtet, wenn man sich nicht nach ihr richtet. Das ist überall so. Fängt schon in der Schule an.

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LG
Nein, ganz normale Auswirkungen der Realität, wenn man sie nicht anerkennt.
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Die Mission des Zorns

Beitrag von Anthros »

Spice hat geschrieben: Mi 8. Sep 2021, 15:35 Ein Gott, der zornig werden kann, ist natürlich kein Gott, sondern eine Lachnummer. Trotzdem glaub(t)en Menschen an einen vermeintlichen "Zorn" Gottes.
Ja, der "Zorn" hat sogar eine wichtige Mission, wenn man sein Trivialverständnis überwinden und ihn als bedeutungsvolles Fachwort des Religiösen in der Entwicklung der Menschheit und des einzelnen Menschen verstehen kann. Seid heiß oder kalt heißt es auffordernd in der Offenbarung, so ist der Zorn der Hitze, dem Sich-Erglühen entsprechend.
Der Zorn gehört zu demjenigen, was in der Empfindungsseele auflebt, in der das Ich noch dumpf darinnen brütet. Oder stehen wir in einer selbstbewußte Beziehung zu irgendeinem Wesen, über das wir wegen seiner Handlungsweise in Zorn erglühen?
Quelle: Rudolf Steiner, Metamorphosen des Seelenlebens, Die Mission des Zorns (Der gefesselte Prometheus)
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lovetrail
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Re: Die "Feinde" Gottes

Beitrag von lovetrail »

Spice hat geschrieben: Mi 8. Sep 2021, 20:30 Die Realität richtet, wenn man sich nicht nach ihr richtet.
So sehr hat die Realität die Welt geliebt, dass sie ihren eingeboren Realitätssinn gab, auf dass jeder der vernünftig wird, nicht verloren gehe, sondern ewig lebe. ;-)
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Nobody2
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Re: Die "Feinde" Gottes

Beitrag von Nobody2 »

lovetrail hat geschrieben: Mi 8. Sep 2021, 19:31 Sagen wir mal so, dass Zorn eine antropomorphe Vorstellung ist, bleibt aber dennoch bestehen dass Gott richtet, oder ziehst du das auch in Zweifel?

Erdbeben, Unwetter, Tsunamis, Viren, Biokampfstoffe... sind das nicht alles Gerichte Gottes gegen eine sündige Menschenheit?
Hm. Schwierig. Ich habe da ein spezielles Bild von der Schöpfung, das überhaupt nicht christlich ist und auch ziemlich kompliziert und schwer verständlich. Für mich gibt es Schöpfungsebenen: Die physische, astrale, kausale, superkausale Ebene, die des Geistes / Atma und dann die unvergängliche, das Königreich Gottes. Und darüber hinaus noch weitere Ebenen. Jede Ebene hat einen Schöpfer, der wie ein Stellvertreter Gottes wirkt. Aber es gibt auch die negative Kraft, die die ersten 3 Ebenen beherrscht und dominiert und sie hat hier ein äußerst strenges Werk an Gesetzen, die "karmischen Gesetze". Die sind aber ein großes Geheimnis.... Und sie werden immer - absolut immer - exakt bis ins letzte Detail - vollstreckt. Niemand kann dem entkommen. Nur die Gnade (des liebenden) Gottes kann diese Urteile mildern oder günstig beeinflussen.

Der Gott in der unvergänglichen Ebene, dem ewigen Himmel, unserer Heimat, kann nicht zornig sein, er ist dazu nicht fähig, so wie auch alle Geschöpfe dort nicht dazu fähig sind. Wenn Du keine Beine hast, kannst halt nicht laufen und ohne Ohren nicht hören. Die Seelen dort können nicht hassen, sie besitzen diese Eigenschaft einfach nicht.

Aber in den vergänglichen Ebenen gibt es das und wenn Gott hier unten wirkt, braucht er dazu einen Körper und daher wird er auch menschliche Eigenschaften haben. Es gibt einen Herrscher der physischen, der astralen, der kausalen Ebene und das sind unvorstellbar erhabene Geschöpfe, glaube ich. Und die können auch zornig werden, nehme ich an.

Aber nicht, weil sie Rache wollen sondern weil sie das nicht ertragen, was hier los ist und weil sie das Leid auch nicht ertragen. Der Rachegott im alten Testament ist nach meiner Auffassung eine Gottheit. Sicher bin ich mir nicht, wer genau er ist aber es ist für mich weder der Gott der physischen Ebene noch der Herrscher geschweige denn der Gott der höchsten Himmel, der nichts als Liebe und Gnade, Vergebung, Verständnis, Barmherzigkeit für uns hat, der immer nur geben will und heilen und sorgen, voller Demut und Hingabe.

Dazu empfehlenswert die Beschreibung des "OM" in Alexander Ebens Bericht seiner Nahtoderfahrung. Das "OM" ist für mich der höchste Gott der Kausalebene. (Aber nicht die negative Kraft, also der Satan.) Eben beschreibt ihn als unglaublich menschlich.

Das, was wir heute erleben, all die apokalyptischen Ereignisse, die Naturkatastrophen, ich halte sie nicht für Gerichte sondern für einen Versuch Gottes, im Rahmen der geltenden Regeln und Gesetze, die Satan hier aufstellt und durchsetzt, die Menschen noch zur Umkehr zu bewegen, sie zu demütigen, damit sie wieder menschlich werden, damit sie wieder ein Herz bekommen, einander helfen und beistehen und in Liebe dienen, damit sie die Vergänglichkeit und Wertlosigkeit der Welt vorgeführt bekommen und damit Gott wieder entgegen kommen.

Gott will nicht, dass die Menschen leiden, aber aus seiner Sicht ist unsere Seele viel wichtiger als unser Leib und unser weltliches Leben. Er will lieber, dass ein Mensch leidet und früh stirbt, dann aber das Leben hat, als dass er ein üppiges, glückliches, erfolgreiches, langes und genussvolles Leben führt, aber seine Seele verdorben ist und er sich in den Tod hinein verhärtet.

Die ganzen Katastrophen sind ein letzter Versuch, die Menschen aus ihrer Hypnose und Verhärtung heraus zu holen. Sie sind also in Wirklichkeit Gnade. Erst gestern oder vorgestern habe ich ein Video auf Youtube gesehen von einer Frau, die eine Weile in diesem Tal war, wo die Flutkatastrophe war. Sie war völlig aus dem Häuschen und meinte, dass dort soetwas wie das goldene Zeitalter ausgebrochen wäre, weil die Menschen so liebevoll, demütig und hilfsbereit geworden wären.

Bei Dudde wird das auch in aller Ausführlichkeit geschildert, dass Gott will, dass wir uns ihm zuwenden, ihn um Hilfe bitten, damit er uns helfen darf, damit es ihm erlaubt ist, denn die negative Kraft erlaubt es sonst nicht. Sie sagt: Die Seelen sind mir freiwillig hierher gefolgt und sie gehören mir. Nur wenn sie sich Dir freiwillig zuwenden, von Herzen, darfst Du ihnen helfen. Sonst nicht.

Also das ist mein Glaube. Und es gibt gerade in diesem Bereich noch diverse Unschärfen, was die Herrscher, Götter, Gottheiten betrifft. Nur der Gott des alten Testaments, nein, das ist nicht einfach nur ein Rachegott.

Lies Deuteronomium 28, 15 folgende. Das ist nicht mehr göttlich, ich halte es für abscheulich und entsetzlich und ich werde niemals so einen Gott verehren oder anbeten, der so einen Fluch ankündigt.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Magdalena61
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Re: Die "Feinde" Gottes

Beitrag von Magdalena61 »

Oleander hat geschrieben: Mi 8. Sep 2021, 11:25 Ab wann zählt man zu den Feinden Gottes?
Was genau ist ein Feind "Gottes"?
Konkret meinte ich in meinem Post Politiker und Wissenschaftler/ Mediziner, die sich als christlich verstehen, also theoretisch "Bescheid wissen". Sie wissen zumindest, dass es eine christliche Ethik gibt. Die meisten von denen kennen auch "die 10 Gebote". Ansatzweise. Nach Terroranschlägen oder Naturkatastrophen sieht man sie sogar in "Gottesdiensten", die für die Opfer abgehalten werden.

Aber ihre Werke sind ungerecht, und das wissen sie auch. Offenbar sehen sie keine Notwendigkeit, daran etwas zu ändern.
Und deshalb sind sie Feinde Gottes.

Wer sich wissentlich den Geboten Gottes widersetzt und Menschen schikaniert und bedrückt, der öffnet sich und sein Leben für Einflüsse des Widersachers. Er hat den Fluch gewählt. Für die Nichtchristen unter ihnen gilt: Wer die Gesetze des Staates mißachtet und willkürlich verändert, zum Nachteil des Volkes, um sich Vorteile zu verschaffen; wer Machtmißbrauch betreibt, der handelt auch ungerecht.
Und genau da stehen wir jetzt.
God bless you all for what you all have done for me.
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