Können Lügen das kleinere Übel und damit gerechtfertigt sein?

Rund um Bibel und Glaube
Elli

Können Lügen das kleinere Übel und damit gerechtfertigt sein?

Beitrag von Elli »

abgetrennt aus: Zeugnis der Diskriminierung von Ungeimpften / Impfunwilligen
Magdalena61 hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 08:59 Dagegen dürfen sich Geimpfte auch mit positivem PCR- Test frei bewegen, schreibt derselbe Autor.

Das ist an Irrsinn wirklich nicht mehr zu überbieten. Und das Bundesverfassungsgericht schweigt.

Mehr als 80% der Ungeimpften werden sich auch angesichts dieser perfiden Drohung nicht die Spritze geben lassen, schreibt das handelsblatt.

Was kann ein Ungeimpfter tun, der möglicherweise in Quarantäne geschickt wird, weil er Kontakt zu einem infizierten Geimpften hatte- ohne zu lügen? -- Sich eine Krankheit zulegen; also latent vorhandene Beschwerden thematisieren und sich regulär krank schreiben lassen?
Christen, die sich nicht impfen lassen wollen, werden noch dazu genötigt, zu lügen. Wenn ein Gesunder positiv getestet wird, muss er zum Arzt gehen und sich krank schreiben lassen, wenn er die Quarantänezeit bezahlt haben möchte. Wenn man sich nicht impfen lassen will, muss man sich mit Lügen freikaufen...??
Mittlerweile kann man schon überall lesen, wie leicht Fälschungen gehen.

In meinem christlichen Umfeld, kenne ich eine Heilerzieherin im Kindergarten für behinderte Kinder. Sie haben die 3G-Regelung. Sie muss sich jeden Tag zuhause testen. Niemand kontrolliert das, sie sagt einfach....
Nun, sprach sie davon, dass sie evtl. einen Arzt hätte, der auch so tun würde, als ob...

Sie liebt ihren Beruf, ist selbst durch eine Behinderung eingeschränkt. Sie geht davon aus, dass sie mit einer Kündigung keine Anstellung mehr findet.
Ich, und weitere Christen finden den Betrug nicht in Ordnung, sie auch nicht, hat aber zu wenig Glauben, hier stand zuhalten. Morgen treffe ich sie, wir werden in der Bibel lesen und beten.
Jesus klopft vorsichtig an, bittet höflich um Einlass. Der Widersacher, kommt mit Angst und Panik, Drohungen, Erpressungen, Lügen und Diffamierungen.
Es gibt Sünden, die, wenn man sie rein logisch betrachtet, nicht so schlimm wirken. Nein, so ist das nicht, jede Sünde geschieht aus Mangel an Gottvertrauen. Jede Sünde führt zum Tod, das ist Gesetz. Kann der Mensch seine Sünde nicht bereuen, hat er keine Vergebung.
Der breite Weg führt zur Sünde, der schmale zum Ziel.

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Re: Zeugnis der Diskriminierung von Ungeimpften / Impfunwilligen

Beitrag von jsc »

Magdalena61 hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 08:59 Was kann ein Ungeimpfter tun, der möglicherweise in Quarantäne geschickt wird, weil er Kontakt zu einem infizierten Geimpften hatte- ohne zu lügen? -- Sich eine Krankheit zulegen; also latent vorhandene Beschwerden thematisieren und sich regulär krank schreiben lassen?
Ist "sich eine Krankheit zulegen" nicht auch schon eine Lüge? Hört sich für mich auch nach lügen an (Es sei denn, du meinst es wortwörtlich)

Ich kenne nicht wenige Christen, die hier lügen für voll okay halten und es auch schon die ganze Zeit nach eigenem Bekunden praktizieren.
Zuletzt geändert von jsc am Fr 24. Sep 2021, 10:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zeugnis der Diskriminierung von Ungeimpften / Impfunwilligen

Beitrag von PeB »

Magdalena61 hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 08:59 Ist das hier schon erwähnt worden?
Am 22. September 2021 beschlossen die Gesundheitsminister der Länder, dass Ungeimpfte ab 1. November im Quarantänefall keine Lohnfortzahlung mehr bekommen
Das ist an Irrsinn wirklich nicht mehr zu überbieten. Und das Bundesverfassungsgericht schweigt.
Ich glaube, man muss an dieser Stelle deutlich machen, dass es hier NICHT um eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall geht! Die wird selbstverständlich regulär an Geimpfte wie an Ungeimpfte im Falle einer Erkrankung gezahlt.

Es geht hier um die Lohnfortzahlung im Quarantänefall (OHNE Erkrankung).
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Können Lügen das kleinere Übel und damit gerechtfertigt sein?

Beitrag von Magdalena61 »

Das Thema habe ich mal abgehängt, damit wir in dem anderen Thread nicht zu sehr o.t. werden.

Angesichts der Situation würde ich schon gerne mit anderen Geschwistern erörtern, wo die Grenzen sind für Christen, wenn sie durch die Politik der Ungerechten in existenzielle Bedrängnis geraten.
jsc hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 09:43
Magdalena61 hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 08:59 Was kann ein Ungeimpfter tun, der möglicherweise in Quarantäne geschickt wird, weil er Kontakt zu einem infizierten Geimpften hatte- ohne zu lügen? -- Sich eine Krankheit zulegen; also latent vorhandene Beschwerden thematisieren und sich regulär krank schreiben lassen?
Ist "sich eine Krankheit zulegen" hört sich für mich auch nach lügen an (Es sei denn, du meinst es wortwörtlich)

Ich kenne nicht wenige Christen, die hier lügen für voll okay halten und es auch schon die ganze Zeit nach eigenem Bekunden praktizieren.

Wenn ich sage: "Ohne zu lügen", dann meine ich das auch.

Wenn ein Christ sich dazu verleiten lässt, falsche Angaben zu machen, also: Bewußt zu täuschen, dann fällt er in Sünde. So sehe ich es. Begründung: Du sollst kein falsch Zeugnis reden.

In diesem Zusammenhang frage ich mich allerdings, was man von Jos. 2, 3-6 halten soll.
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Re: Können Lügen das kleinere Übel und damit gerechtfertigt sein?

Beitrag von Travis »

PeB hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 09:54 Es geht hier um die Lohnfortzahlung im Quarantänefall (OHNE Erkrankung).
Richtig. Mit Erkrankung nennt man es (laut Herrn Kekulé) nicht Quarantäne sondern Isolation. Zumindest im "juristenDeutsch".

Generell finde ich diese Regelung ziemlich dusselig. Epidemiologisch dürfte sie auch kaum was bringen, da die Menschen eher dazu übergehen Kontakte zu verschweigen, um die Freunde nicht in finanzielle Schwierigkeiten zu bringen. Herr Kekulé sieht das genau so, wie man in seinem Podcast von Gestern nachhören und lesen kann.

Juristisch scheint der entsprechende Paragraph allerdings auf wackligen Beinen zu stehen, da man den notwendigen Vorsatz für eine Anwendung der Regelung erst einmal beweisen muss. Da wird es viele Gerichtsprozesse geben.

Diese Situation (die Unwahrheit zu sagen) betrifft ja längst nicht nur Christen, da diese eh nur die Minderheit in Deutschland sind. In der Bibel ist mir nur eine Situation bekannt, in der Lügen angebracht und von Gott gesegnet wurde. Dabei handelt es sich jedoch um verhinderten Mord, was mit der aktuellen Lage nicht zu vergleichen ist. Aber ich sehe schon, dass man genau das über diverse Ecken und Kanten aus dem Bibeltext herauspressen wird, damit es auch für die Corona-Impfung und deren Folgen passt.
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Re: Zeugnis der Diskriminierung von Ungeimpften / Impfunwilligen

Beitrag von Magdalena61 »

Elli hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 09:37 Ich, und weitere Christen finden den Betrug nicht in Ordnung, sie auch nicht, hat aber zu wenig Glauben, hier stand zuhalten. Morgen treffe ich sie, wir werden in der Bibel lesen und beten.
Ja, so schätze ich die Folgen der verfassungswidrigen Quarantäneregelung ein: (Nicht nur) Christen geraten in existenzielle Nöte.

Und da endet jetzt echt sämtliche Toleranz.

Momentan sehe ich zwei Wege:
1) Man akzeptiert die Quarantäne und vertraut darauf, dass Gott für das Lebensnotwendige sorgen wird.

Dazu möchte ich anmerken: Im März durfte ich 14 Tage als Kontaktperson das Grundstück nicht verlassen. Da es teilweise sehr kalt war, konnte ich das Auto nicht bewegen. Als ich wieder fahren durfte, hatte die feuchte Kälte mit Frost Schaden angerichtet. 1600 Euro Reparaturkosten. Das Auto ist 20 Jahre alt, steht im Freien, und im Winter MUSS es mindestens alle 2 Tage bewegt werden. Diesen Schaden ersetzt mir keiner.
Krank war ich zu keinem Zeitpunkt, hatte auch keine Symptome. Freitesten nach fünf Tagen war auch nicht erlaubt.

2) Man checkt, wie weit alternative Lösungen aus der geistlichen Perspektive machbar sind.

Diese Relegung ist ungerecht, verfassungswidrig, staatliche Willkür. Müssen Christen die Ungerechtigkeit ergeben hinnehmen, auch dann, wenn sie dadurch eventuell sogar ihre Wohnung verlieren?
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Re: Zeugnis der Diskriminierung von Ungeimpften / Impfunwilligen

Beitrag von Nobody2 »

Wie hat Spahn es formuliert?

Es geht nicht um die Wahrheit, es geht um das Abwägen.

Die negative Kraft will Schaden verursachen. Und das auf eine möglichst bequeme Art und Weise, bei der das Opfer als Täter dasteht. Und dazu werden Schwachstellen ausgenutzt.

Und leider, leider, leider - sind auch unsere guten Charakterzüge und Eigenschaften in ihren Augen - zurecht - Schwachstellen. Die auszunutzen besonders viel Spass macht.

Muss man unbedingt in jede Falle laufen, um makelloses Verhalten an den Tag zu legen? Ich denke: Nein. Nicht unbedingt. Es hängt immer davon ab. Wir wollen der negativen Kraft keinen Gefallen tun, nicht wahr? Sicher, Jesus, Gott ist für uns da. Aber inwieweit er uns hilft, hängt einmal davon ab, wie stark wir mit ihm verbunden sind und diese Verbindung pflegen. Und zum anderen ist es nicht so, dass er sich ständig einmischt und uns alle möglichen Probleme abnimmt oder vor allen Problemen bewahrt. Ich habe zB als Bild den Seiltänzer im Sinn. Wir müssen selbst über dieses Seil laufen. Niemand nimmt uns das ab. Das ist unser Weg, unser Leben, unser Schicksal. Jesus trägt uns nicht über das Seil. Aber er ist trotzdem bei uns und hilft, wo er kann, wo es möglich ist. Und was da möglich ist, das hängt eben vom Grad der Verbundenheit und Reinheit ab.

Zumindest wird er unten stehen mit einem Arztkoffer und wenn wir runterfallen, wird er uns verarzten und pflegen, bis wir wieder auf das Seil können. Vielleicht hat er sogar ein Netz aufgespannt. Oder er schwebt neben uns und hält seine Hände an uns, wenn wir (nicht zu sehr) schwanken.

Manchmal kann es schon sein, dass eine strikte Korrektheit / Ehrlichkeit einen beträchtlichen Schaden nach sich zieht. Vielleicht sogar nicht nur für sich selbst sondern auch noch für andere, zB die Familie. In solchen Fällen würde ich sagen, kann eine kleine Sünde durchaus der richtige Weg sein. Vielleicht sogar ein Weg, der noch belohnt wird, weil dadurch Leid und Schaden abgewendet wurden. Wenn man das als Angriff betrachtet und der Angreifer in dem Moment gewinnt, indem man sich nach ihm richtet, ja, dann kann ein gewisser Ungehorsam durchaus eine christliche Art sein, damit umzugehen.

So sehe ich das jedenfalls. Wichtig dabei ist nur, wirklich zu wissen, was man tut, warum man es tut. Wenn man mit sich selbst im Reinen ist, wenn man sich vor sich selbst einwandfrei, ehrlich, aufrichtig und zurecht rechtfertigen kann, und dabei reinen Herzens ist, mit Gott an der Hand, dann ist es etwas völlig anderes, als eine egoistische Sünde.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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PeB
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Re: Können Lügen das kleinere Übel und damit gerechtfertigt sein?

Beitrag von PeB »

Travis hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 10:15 Diese Situation (die Unwahrheit zu sagen) betrifft ja längst nicht nur Christen, da diese eh nur die Minderheit in Deutschland sind.
Ich käme als Christ trotzdem nicht auf den Gedanken zu sagen, ich sei "gezwungen", zu lügen. Das dürfte immer noch meine eigene Entscheidung sein. Entscheidungen sind immer mit Konsequenzen behaftet und die Welt ist nicht gerecht.
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Re: Können Lügen das kleinere Übel und damit gerechtfertigt sein?

Beitrag von Spice »

Magdalena61 hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 10:05 Wenn ein Christ sich dazu verleiten lässt, falsche Angaben zu machen, also: Bewußt zu täuschen, dann fällt er in Sünde. So sehe ich es. Begründung: Du sollst kein falsch Zeugnis reden.
Das geschieht hier doch ständig! Da wird Menschen, namentlich genannte oder auch nicht, eine Verschwörung unterstellt, ohne jeglichen Beweis. Ist das etwa kein "falsch Zeugnis" ?
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PeB
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Re: Zeugnis der Diskriminierung von Ungeimpften / Impfunwilligen

Beitrag von PeB »

Magdalena61 hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 10:21 Diese Relegung ist ungerecht, verfassungswidrig, staatliche Willkür.
Ich wurde an anderer Stelle (in Bezug auf den Tankstellenmord) gefragt, ob ich das nicht den Gerichten überlassen will.
Hier wäre das auch eine Option.
Magdalena61 hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 10:21 Müssen Christen die Ungerechtigkeit ergeben hinnehmen, auch dann, wenn sie dadurch eventuell sogar ihre Wohnung verlieren?
Das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Ich wage aber zu behaupten, dass die Frage nach Impfung oder Nicht-Impfung zwar einer individuellen Glaubensethik unterliegen kann, aber keine grundsätzlich christlich-theologische Frage ist.
Man sollte Christen daher kein schlechtes Gewissen machen wollen, wenn sie sich impfen lassen oder auch nicht impfen lassen wollen.

Ich persönlich weiß für mich, dass die Impfung meiner Glaubensethik entspricht, da sie aus meiner Perspektive nicht nur egoistischen Motiven entspringt, sondern auch altruistisch motiviert ist. Es ist dabei mein Anliegen, andere - wie mich selbst - zu schützen.
Hätte ich mich entschieden, mich nicht impfen zu lassen, könnte ich dafür ausschließlich egoistische Motive ins Feld führen.

Dennoch habe ich Verständnis für jede andere Haltung, sofern sie vernünftig begründet ist und nicht auf Hirngespinste (Weltverschwörung) zurückgreift. Nobody2 genießt beispielsweise meine Anerkennung, wenn er aus Angst vor möglichen Impffolgen eine Impfung für sich ausschließt.

Ich halte mich an Psalm 23.
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