Für alles (!) danken?

Rund um Bibel und Glaube
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Travis
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Re: Für alles (!) danken?

Beitrag von Travis »

Johncom hat geschrieben: Di 19. Okt 2021, 03:16 Menschen erfahren Erleichterung, wenn sie die dauernde Sorge, die Angst um ihre Person abgeben können.
Durch die Bank weg. Gerade in der Corona-Krise kam dies in meinem realen Umfeld diverse Male zum Tragen. Ist oft gar nicht so leicht, diese Art von Sorge tatsächlich abzugeben. Ist eine Mischung aus Erfahrung im Leben mit Gott und eigener Stolz.

"Für" alles zu danken, ist allerdings aus meiner Sicht nicht möglich und wir werden dazu auch nicht von Gott aufgefordert. Der Grundtext schreibt daher auch etwas wie "Seid in allem dankbar" (1Thes 5,18)
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הִגִּ֥יד‮‬ לְךָ֛ אָדָ֖ם מַה־טֹּ֑וב וּמָֽה־יְהוָ֞ה דֹּורֵ֣שׁ מִמְּךָ֗ כִּ֣י אִם־עֲשֹׂ֤ות מִשְׁפָּט֙ וְאַ֣הֲבַת חֶ֔סֶד וְהַצְנֵ֥עַ לֶ֖כֶת עִם־אֱלֹהֶֽיךָ׃
Anthros
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Re: Für alles (!) danken?

Beitrag von Anthros »

Travis hat geschrieben: Di 19. Okt 2021, 11:20 Ist oft gar nicht so leicht, diese Art von Sorge tatsächlich abzugeben.
Danke dafür, Sorge zu haben.
Spice
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Re: Sündenregister, das

Beitrag von Spice »

Magdalena61 hat geschrieben: So 17. Okt 2021, 22:16
Spice hat geschrieben: So 17. Okt 2021, 11:39
Magdalena61 hat geschrieben: So 17. Okt 2021, 00:19 Aber was, wenn man innen drin keine Dankbarkeit fühlen kann?
Ist es dann nicht Heuchelei?
Nein: Wer Dank opfert, der preiset mich; und da ist der Weg, daß ich ihm zeige das Heil Gottes." Ps. 50,23
Ich werfe also die Münze "Dank" oben in den Automaten, und unten kommt "Heil" raus?
Das gefällt mir nicht, weil ich die gezielte Vorgehensweise mittels einer "Methode", die ich nicht mit dem Herzen bejahen kann, als berechnend empfinde.
Es kann doch überhaupt nicht darum gehen, ob einem Menschen etwas gefällt oder nicht. Man macht sich damit selbst zum Maßstab.
Nur methodisch richtiges Vorgehen bringt auch die rechten Resultate.
Es gibt nirgendwo eine Willkür, sondern alles vollzieht sich gesetzmäßig, also wenn man will wissenschaftlich.
Undank verschließt uns in uns selbst. Wie wollen wir da Neues, Heil erleben? Undank geht von der Voraussetzung aus, mir gesteht etwas zu. Aber das ist nicht der Fall.

Aber weil Epheser 5,20 nun einmal befiehlt:
und sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus.
-- wird man das ja wohl machen müssen.
O.k., das habe ich schon oft vergessen.
Aber WENN ich daran denke, dann danke ich halt, mit zusammengebissenen Zähnen sozusagen--und mit dem Zusatz: "Weil du es so willst, Gott".
Das nutzt gar nichts. Gott braucht unseren Dank nicht. Wir brauchen ihn um gut im Kosmos leben zu können.
Spice hat geschrieben: So 17. Okt 2021, 11:39 Denn dass wir etwas negativ empfinden, liegt in erster Linie daran, dass wir unsere Vorstellungen zum Maßstab machen und deshalb für die Wahrheit verschlossen sind.
Mag sein, wir schätzen einiges falsch ein.
Nicht nur einiges. Solange wir die Wahrheit nicht kennen, sogar vieles.
Mit Sünde muss man sich aber nicht anfreunden. Weder mit der eigenen noch mit der Sünde anderer. Und die Sünde in ihren unzähligen Ausprägungen und Auswirkungen ist es doch, die uns verwirrt, belastet, schädigt, verletzt, schmerzt und manchmal an den Rand der Verzweiflung bringt.
Uns geht in erster Linie nur unsere eigene Sünde an, s. "Was siehst du den Splitter im Auge deines Bruders..."
Bisher habe ich den Job: "Zeuge Jesu Christi" zu sein immer so verstanden, dass ein Jünger Jesu gleichzeitig auch ein Kämpfer ist für Gerechtigkeit.
LG
Nein, das ist er nicht. Aber das ist natürlich leichter: Der andere soll sich gefälligst ändern! Typisches Ego-verhalten.
oTp
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Re: Für alles (!) danken?

Beitrag von oTp »

Travis hat geschrieben: Di 19. Okt 2021, 11:20
Johncom hat geschrieben: Di 19. Okt 2021, 03:16 Menschen erfahren Erleichterung, wenn sie die dauernde Sorge, die Angst um ihre Person abgeben können.
Durch die Bank weg. Gerade in der Corona-Krise kam dies in meinem realen Umfeld diverse Male zum Tragen. Ist oft gar nicht so leicht, diese Art von Sorge tatsächlich abzugeben. Ist eine Mischung aus Erfahrung im Leben mit Gott und eigener Stolz.

"Für" alles zu danken, ist allerdings aus meiner Sicht nicht möglich und wir werden dazu auch nicht von Gott aufgefordert. Der Grundtext schreibt daher auch etwas wie "Seid in allem dankbar" (1Thes 5,18)
Seid in allem dankbar. Das macht für mich Sinn.
Du darst nicht alles glauben, was du denkst
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Oleander
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Re: Für alles (!) danken?

Beitrag von Oleander »

oTp hat geschrieben: Di 19. Okt 2021, 14:04 Seid in allem dankbar. Das macht für mich Sinn.
Nur mal ein Gedanke: Man kann zwar "danke" sagen in jeder Situation, bedeutet aber Dankbarkeit nicht auch, sich auch über nichts mehr zu beschweren?
Ich denke dabei an die Hiobserzählung....
Ist nicht alles zu irgendwas nützlich(dienlich), auch wenns einem vielleichtleicht nicht behagt und so richtig gegen den Strich geht?
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Re: Für alles (!) danken?

Beitrag von Anthros »

Anthros hat geschrieben: Di 19. Okt 2021, 11:27
Travis hat geschrieben: Di 19. Okt 2021, 11:20 Ist oft gar nicht so leicht, diese Art von Sorge tatsächlich abzugeben.
Danke dafür, Sorge zu haben.
... und danke dafür, das du ihre Bearbeitung behältst.
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Lena
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Akt des Vertrauens

Beitrag von Lena »

Anthros hat geschrieben: Sa 16. Okt 2021, 15:41 Wozu Dankbarkeit?
Als Zustimmung, dass in Wahrheit, Gottes Wille - in meinem Leben geschehen darf?!
Dass ich zum Leben, so wie es sich mir bietet, ein Ja habe?!
Auch zu den Geschehnissen, die mir nicht gefallen?!
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Sympathie und Antipathie

Beitrag von Anthros »

Oleander hat geschrieben: Di 19. Okt 2021, 14:17 Nur mal ein Gedanke: Man kann zwar "danke" sagen in jeder Situation, bedeutet aber Dankbarkeit nicht auch, sich auch über nichts mehr zu beschweren?
Ich denke dabei an die Hiobserzählung....
Ist nicht alles zu irgendwas nützlich(dienlich), auch wenns einem vielleichtleicht nicht behagt und so richtig gegen den Strich geht?
"Danke" zu sagen, ist ja erst einmal Höflichkeit im Umgang miteinander - ob das in jeder Situation angemessen ist, muss wohl offen bleiben.

Solange die Verhältnisse durch unsere Sympathie und Antipathie entschieden werden, tut sich die Spanne dazu auf, nur für das eine dankbar zu sein, für das Sympathie besteht.
Der "Christ" ist auf dieser Ebene und hat den lieben Gott, der das Antipathische für ihn wunschgemäß regeln soll.
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Travis
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Re: Für alles (!) danken?

Beitrag von Travis »

Oleander hat geschrieben: Di 19. Okt 2021, 14:17 Nur mal ein Gedanke: Man kann zwar "danke" sagen in jeder Situation, bedeutet aber Dankbarkeit nicht auch, sich auch über nichts mehr zu beschweren?
Es bedeutet vor allem, die Dankbarkeit nicht zu verlieren, weil man die Gründe dafür nicht vergisst. Das man Gott sein Leid nicht klagen soll, steht an keiner Stelle der Bibel. Die Antwort auf Deine Frage wäre also: Nein, bedeutet es nicht. Besonders nicht mehr über jede Kleinigkeit. Hiob hat sich nicht über Kleinigkeiten beschwert. Immerhin ging es ihm und seiner Familie so richtig "ans Leder".

Aber was man unter "beschweren" versteht, ist wohl auch so eine Sache. Ist das Klagen von Leid eine "Beschwerde"? Das die Bahn unpünktlich kommt? Das die Tischdeko einen Zentimeter zu weit links steht? Eine Beschwerde ist ggf. also ein derart dehnbarer Begriff, dass man sich darunter alles oder auch nichts vorstellen kann.

Schaut man sich Hiob an, so hat auch er irgendwann die Grenze überschritten und wird von Gott dafür gerügt. Aber ich sage mal so.... wenn alle Christen (von den Nichtchristen erwarte ich das nicht) sich mit ihrer Dankbarkeit schon auf Hiobs Level tummelten, wäre schon viel erreicht. Denn bis er sich bei Gott beschwerte, musste, wie gesagt, schon sehr viel passieren.
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Beitrag von Anthros »

Lena hat geschrieben: Di 19. Okt 2021, 14:34
Anthros hat geschrieben: Sa 16. Okt 2021, 15:41 Wozu Dankbarkeit?
Als Zustimmung, dass in Wahrheit, Gottes Wille - in meinem Leben geschehen darf?!
Dass ich zum Leben, so wie es sich mir bietet, ein Ja habe?!
Auch zu den Geschehnissen, die mir nicht gefallen?!
Das klingt nach blinder Gehorsamkeit.
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