Unterordnung unter die Obrigkeit, Römer 13

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Helmuth
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Re: Unterordnung unter die Obrigkeit, Römer 13

Beitrag von Helmuth »

Canon hat geschrieben: Di 17. Nov 2020, 10:57 Jedenfalls hatten die Juden auch so eine stringente Sicht auf ihre Worte, die nichts zuließen, außer ihren Worten. Da reihst du dich nahtlos ein. Genau so stirbt alles, genauso ist es gemeint, wenn es gesagt wird, der Buchstabe tötet. Ja, er tötet. Sogar Gott.
Deine persönliche Einschätzung ist hier nicht Gegenstand. Was hat es mit Römer 13.1 zu tun? Du denkst, ich würde Jesus wie die Phariäser der Sabbatschändung und der Gotteslästerung bezichtigen und daher zurecht anklagen? Dann denk halt so, ich kann's nicht ändern. Es ist dann dein Herz, dass dir das sagt. Ob es der HG ist stelle ich in Frage.

Weißt du was dabei echt witzig ist? Das vom Hohen Rat gefällte Urteil: "Er ist des Todes" und die exekutierte Hinrichtung, angeordnet von Pontius Pilatus zum "Tod am Kreuz" war tatsächlich von Gott so gewollt und durch die ausführednen Organe damit auch zugelassen:
Jes 53:10 hat geschrieben: Aber dem Herrn gefiel es, ihn zu zerschlagen; er ließ ihn leiden. Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, so wird er Nachkommen sehen und seine Tage verlängern; und das Vorhaben des Herrn wird in seiner Hand gelingen.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Canon

Re: Unterordnung unter die Obrigkeit, Römer 13

Beitrag von Canon »

Witzig ist gar nichts. Gott führt gegen den Menschen den ultimativen Beweis an. Sowohl des Menschen Boshaftigkeit, als auch die Güte Gottes. Du verstehst auch nur dich, du liest und hörst nur dich. Ich danke für alle Herzen, die empfinden und lieben, selbst dann, wenn sie nicht sehen.

LG Canon
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PeB
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Re: Unterordnung unter die Obrigkeit, Römer 13

Beitrag von PeB »

Michael hat geschrieben: Di 17. Nov 2020, 11:15 Weißt du was [...] echt witzig ist?
Ja:
Ein Rabbi betet zu Gott: "Lieber Gott, mein Sohn ist Christ geworden!"
Gott: "Ja und, meiner auch!"
Rabbi: "Und was hast du gemacht?"
Gott: "Ein Neues Testament geschrieben!"
Michael hat geschrieben: Di 17. Nov 2020, 11:15 Das vom Hohen Rat gefällte Urteil
Das ist nicht witzig.
We were talking about the love that's gone so cold
And the people who gain the world and lose their soul
(The Beatles, 1967)
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ProfDrVonUndZu
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Re: Unterordnung unter die Obrigkeit, Römer 13

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Michael hat geschrieben: Di 17. Nov 2020, 06:43 Jeremia erteilte überhaupt keine Anordnung in Sinne Römer 13:1 da er doch keine Obrigkeit bildete.
Deswegen schrieb ich ja "durch" Jeremia :)

Propheten sind Beamte Gottes, siehe Elija. Das Wort des Propheten muss 1:1 im Sinne Gottes sein, sonst ist er ein falscher Prophet. Prophet ist also nicht gleich Prophet. Wende das jetzt mal auf die Polizei eines Staates an. Auch Beamte müssen sich an geltendes Recht und Gesetz halten, sie sind aber trotzdem weisungsgebunden. Die Weisungen sind lediglich Interpretationen des geltenden Rechts. Solange sich der Beamte an seine Weisungen hält, ist er der Verantwortung entbunden. Hannah Arendt würde das als "Banalität des Bösen" einordnen.

Lesetipp : https://www.amazon.de/ausgelieferte-Bea ... 3205200993

Michael hat geschrieben: Di 17. Nov 2020, 06:43Diese Situation kann man geistlich auf uns 1:1 anwenden. Wir leben in Ländern, die nicht für unsere ewige Zukunft bestimmt sind. Aber Gott hat deren Landesgrenzen und Zeiträume ihrer Existenz gesetzt.
Gewiss nicht 1:1. Das Exil war eine Strafe, die zuvorderst die Elite Israels traf. Das arme Volk blieb zurück. Diese haben sich u.A. darin versündigt, dass sie das Recht der Armen, Witwen, Weise und Elenden beugten. Sie meinten, ihre Macht und Stärke legitimiere ihr Handeln. Was sie wollen und tun, ist per se rechtmäßig und abgesegnet. Das entspricht ja deiner Haltung.
Michael hat geschrieben: Di 17. Nov 2020, 06:43Wir sollen dort ein normales leben führen und den Frieden der Stadt oder des Dorfes suchen, wohon uns Gott jeweils zum Leben gesetzt hat.
Frieden suchen heisst nicht nur stillschweigend alles hinnehmen und sich nicht auflehnen, sondern Unrecht aufdecken und Widerstand leisten, wo es angebracht ist. Dafür ist Mordechai ein Beispiel. Nach deiner Auslegung müsste er ein Gottloser sein. Ebenfalls problematisch wären Apostelgeschichte 5,17 ff, die Flucht des Petrus. Nur weil ein Engel die Tür öffnete, soll die Flucht legitim gewesen sein ? Eigentlich hätte Petrus selbst hinter Gitter bleiben müssen. Er hätte sich sogar freuen müssen, dass er im Namen Jesu gefangen gehalten wird.
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Abischai
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Re: Unterordnung unter die Obrigkeit, Römer 13

Beitrag von Abischai »

Michael hat geschrieben: Mo 16. Nov 2020, 04:10...
Es ändert das alles nichts an dem Prinzip, dass es für alles einer Ermächtigung Gottes bedarf. Sei es das System zu ändern oder es weiter forzuführen. In welcher Hand liegt es gegenwärtig? Wer übt gerade die Macht aus?...
Im Prinzip stimme ich da voll mit Dir überein, aber im Details ist das nicht so einfach. Ich führe da immer gern ein extremes Beispiel an:
Die direkte Herrschaft in der Provinz, hat sich die Mafia angeeignet, die staatlichen Behörden, die Polizei und das Gesetz sind etwas machtlos, weil zu weit weg.
Halte ich mich jetzt loyal an den Staat, oder gebe ich MEINE ganze Machtfülle der Mafia in die Hand?
Oder noch anders: Damals im Wilden Westen galt das Gesetz, mancher hat das in die eigene Hand genommen, aber wehe der US-Marshall kam dazu.
Es gilt in heutigen Demokratien das Gesetz und nicht die Ansicht einer einzelnen Person, Bundeskanzlerin oder Minister. Wenn die "Regierung" sich nicht an diese "Obrigkeit" hält (das Gesetz ist die Obrigkeit, bzw. die Legitimation selbiger), dann zeigt sich damit einfach nur, daß sie nicht die Obrigkeit ist und in keiner Weise Beachtung verdient. Das Gesetz (das Grundgesetzt für die Bundesrepublik Deutschland) sagt, daß es Pflicht ist (!) gegen jede Person und Institution ("jederman") Widerstand zu leisten, der sich anschickt die freiheitliche Grundordnung zu untergraben. Damit sind Legitimation der Bundesregierung in Deutschland und die Legitimation des Sourveräns (das ist das Volk) ziemlich eindeutig geklärt.

Es ist quasi so: Das Volk auf der Straße hat Rechte und Forderungen, berechtigte wohlgemerkt, und diesem Gemeinwesen (Volk) habe ich mich als meiner Obrigkeit zu fügen, und das tue ich auch.
Die "Regierung" ist Minister (d.h. Diener), der schleunigst zu entlassen ist, weil er das Eigentum des Herrn (das ist das Volk als Ganzes) veruntreut hat.

Ich habe absolut nicht die Freiheit, die Frechheiten der "Regierung" und deren Komplizen weiter mit zu tragen, das ist ungefähr so wie bei Mordeachai, der es nicht fertig brachte, sich vor Haman zu beugen. Ich bringe das auch nicht fertig, ich kann das einfach nicht. Und das ist gut so.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Helmuth
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Re: Unterordnung unter die Obrigkeit, Römer 13

Beitrag von Helmuth »

Abischai hat geschrieben: Di 17. Nov 2020, 19:24 Ich habe absolut nicht die Freiheit, die Frechheiten der "Regierung" und deren Komplizen weiter mit zu tragen, das ist ungefähr so wie bei Mordeachai, der es nicht fertig brachte, sich vor Haman zu beugen. Ich bringe das auch nicht fertig, ich kann das einfach nicht. Und das ist gut so.
Römer 13:2 hat geschrieben: Wer sich also gegen die Obrigkeit auflehnt, der widersetzt sich der Ordnung Gottes; die sich aber widersetzen, ziehen sich selbst die Verurteilung zu.
Wenn deine Verurteilung so ausgeht wie bei Mordechai, dann soll es Recht sein in meinen Augen, wenn nicht, so trägst du dafür die Konsequenzen.

Ich müsste das sehen, indem Abischai der nächste Nachfolger von Merkel ist, der die Staatsordnung der BRD, wie sie in seinen Augen Recht wäre, wiederherstellt. Das wäre dann ebenso eine von Gott gewirkte Maßnahme. Viel Erfolg. :thumbup:
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Johnny
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Re: Unterordnung unter die Obrigkeit, Römer 13

Beitrag von Johnny »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Di 17. Nov 2020, 16:56 Frieden suchen heisst nicht nur stillschweigend alles hinnehmen und sich nicht auflehnen, sondern Unrecht aufdecken und Widerstand leisten, wo es angebracht ist. Dafür ist Mordechai ein Beispiel. Nach deiner Auslegung müsste er ein Gottloser sein. Ebenfalls problematisch wären Apostelgeschichte 5,17 ff, die Flucht des Petrus. Nur weil ein Engel die Tür öffnete, soll die Flucht legitim gewesen sein ? Eigentlich hätte Petrus selbst hinter Gitter bleiben müssen. Er hätte sich sogar freuen müssen, dass er im Namen Jesu gefangen gehalten wird.
Petrus ist NICHT aus dem Gefängnis geflüchtet, sondern der Engel des Herrn hat die Gefängnistür aufgemacht, und hat Petrus einen Auftrag gegeben.
Nämlich:
Apg 19-20 hat geschrieben: Ein Engel des Herrn aber öffnete während der Nacht die Türen des Gefängnisses und führte sie hinaus und sprach: Geht und stellt euch hin und redet im Tempel zu dem Volk alle Worte dieses Lebens!
Hier sieht man - wenn Gott handelt, dann muss auch die Obrigkeit zu schweigen.
In diesen Fall heißt es:
Apg 5,29 hat geschrieben: Petrus und die anderen Apostel erwiderten: »Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen!
Wenn von Gott nichts anderes enpfohlen wird, bedeutet:
Röm. 13,1-2 hat geschrieben: Jeder soll sich den Behörden und Amtsträgern des Staates unterordnen. Denn es gibt keine staatliche Macht, die nicht von Gott kommt; jede ist von Gott eingesetzt. Wer sich also den Regierenden widersetzt, handelt gegen die von Gott gegebene Ordnung und wird dafür von ihm verurteilt werden.
Zuletzt geändert von Johnny am Mi 18. Nov 2020, 07:08, insgesamt 9-mal geändert.
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Johnny
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Re: Unterordnung unter die Obrigkeit, Römer 13

Beitrag von Johnny »

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Anthros
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Das Göttliche wird seine Allmacht nicht auf eine "Obrigkeit" übertragen, wenn sie nicht genügend tauglich dafür ist.
Der Materialismus lässt die "Obrigkeit" als eine weltliche sehen.
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ProfDrVonUndZu
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Re: Unterordnung unter die Obrigkeit, Römer 13

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Johnny hat geschrieben: Mi 18. Nov 2020, 05:57 Petrus ist NICHT aus dem Gefängnis geflüchtet, sondern der Engel des Herrn hat die Gefängnistür aufgemacht, und hat Petrus einen Auftrag gegeben.
Achso wenn ein Engel ad hoc Aufträge erteilt, dann ist das natürlich in Ordnung :)
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