Die spirituelle Kraft der Namen Gottes

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Travis
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Re: Die spirituelle Kraft der Namen Gottes

Beitrag von Travis »

PeB hat geschrieben: ich halte jede Form von Mantra für Beschwörungspraktiken, die im Umgang mit Gott nichts zu suchen haben.
Eine Beschwörung, die zum Ziel hat Gott zu irgendwas zu zwingen, sollte man unbedingt unterlassen. Die ersten zwei Gebote schließen solche an Magie erinnernden Praktiken aus.
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Novas
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Re: Die spirituelle Kraft der Namen Gottes

Beitrag von Novas »

PeB hat geschrieben:Platt ausgedrückt: ich halte jede Form von Mantra für Beschwörungspraktiken, die im Umgang mit Gott nichts zu suchen haben. Gott lässt sich nicht durch das Drehen von Gebetsmühlen beeindrucken und als Gläubiger erreiche ich damit keine Nähe zu Gott.
Differenzierter: das Verinnerlichen der Gegenwart Gottes kann vielleicht auch durch lithurgisches Wiederholen von Phrasen intensiviert werden, aber es kann das aufrichtige Zwegespräch mit Gott nicht ersetzen.
Das Jesusgebet gehört nun seit Jahrtausenden zur Gebetspraxis der christlichen Kirche. Milliarden von Menschen haben es gebetet und im Zusammenhang damit sehr tiefe und positive Erfahrungen gemacht. Doch mich wundern solche Worte nicht: schließlich haben sich die Christen von ihrer eigenen Kirche abgewandt und wissen nichts mehr von ihrer Großen Tradition (kein persönlicher Angriff gegen Dich, sondern eine allgemeine Beobachtung). Das ist einer der Gründe, weshalb ich nun gläubiger Muslim bin.
Zuletzt geändert von Novas am Do 3. Mai 2018, 11:12, insgesamt 2-mal geändert.
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PeB
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Re: Die spirituelle Kraft der Namen Gottes

Beitrag von PeB »

Novalis hat geschrieben:
Travis hat geschrieben:Die Namen Gottes spielen in der Bibel eine wichtige Rolle. Sie beschreiben das Wesen Gottes, sein Handeln und nehmen Bezug auf die heilsgeschichtlichen Fortschritt seines Planes. Sie werden immer mit Gott selbst verbunden, haben daher keine eigene, also von dem Wesen dahinter getrennte, wie auch immer geartete Kraft. Da die Namen Gottes mit ihm selber verbunden sind, stellen sie auch den Ausdruck seiner Ehre und seines Ruhmes dar. Entsprechend leitet YHWH die Zehn Gebote mit der Befreiung Israels ein und verbindet dies mit seinem Namen.
Richtig, das ist eine ur-jüdische Sichtweise. Wäre es dann nicht angemessen Jesus eher Yeshua zu nennen? Jesus ist die lateinische Form des altgriechischen Ιησούς, eine Transkription des hebräisch-aramäischen Namens Yeshua. Arabisch sprechende Christen sagen auch Yasū' or Yasūa (عو ُسَی) woran man sehr gut die Ähnlichkeit der arabischen und hebräischen Sprache erkennen kann.
Es geht um Erkenntnis aus dem Namen Gottes. Ob es sich dabei jedoch um eine rein meditative Erkenntnis oder doch eher um eine sachliche Bedeutungserkenntnis handelt, vermag ich aus dem Stegreif nicht zu sagen. Vermutlich Beides.

In dem Zusammenhang ist es vielleicht nicht heilsnotwendig, aber sehr nützlich, sich zu vergegenwärtigen, dass 'Jesus' eigentlich Yeschua oder Yehoschua heißt, was 'YHWH's Erlösung" bedeutet. Zudem sollte man dann auch erkennen können, was wirklich auf dem Schild über dem Kreuz stand. Es stand dort nämlich geschrieben: Jesus von Nazareth, König der Juden". Das lateinische Kürzel kennen wir: I.N.R.I.
Aber wir wissen aus den Evangelien, dass es auch in Griechisch und Hebräisch dort geschrieben stand.
Ohne es verifizieren zu können, aber zumindest habe ich gelesen, dass Folgendes in Hebräisch dorst stand:

YESHUA HANOTZRI WEMELECH HAYEHUDIM

Interessantes Detail, wenn es so stimmt.
Zuletzt geändert von PeB am Do 3. Mai 2018, 11:12, insgesamt 1-mal geändert.
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PeB
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Re: Die spirituelle Kraft der Namen Gottes

Beitrag von PeB »

Novalis hat geschrieben: Das Jesusgebet gehört nun seit Jahrtausenden zur Gebetspraxis der christlichen Kirche. Milliarden von Menschen haben es gebetet und im Zusammenhang damit sehr tiefe und positive Erfahrungen gemacht. Doch mich wundern solche Worte nicht: schließlich haben sich die Christen von ihrer eigenen Kirche abgewandt und wissen nichts mehr von ihrer Großen Tradition.
Auch das Vaterunser kann als Mantra gebetet werden, weil wir es seit Kindheit an auswendig können. Ich vermeide das aber. Ich versuche stets, beim Vaterunser-Beten mit hellem und wachem Geist bei den Worten zu sein und sie zu assoziieren. Sobald ich merke, dass mir dafür die Konzentrationsfähigkeit fehlt, lasse ich es lieber bleiben und bete ein kurzes, konzentriertes Gebet.
Ich persönlich lehne es ab, beim Beten lediglich automatisierte Worte zu reden.
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Novas
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Re: Die spirituelle Kraft der Namen Gottes

Beitrag von Novas »

Travis hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Richtig, das ist eine ur-jüdische Sichtweise.
Israel wurde durch YHWH überhaupt erst ins Leben gerufen. Ihnen hat er den angemessenen Umgang mit seinem Namen offenbart, was schon allein für das Überleben Israels wichtig war. Daher ist meine Ausführung naturgemäß eine "ur-jüdische" Sichtweise.
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Travis
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Re: Die spirituelle Kraft der Namen Gottes

Beitrag von Travis »

Novalis hat geschrieben:Bist Du Zeuge Jehovas?
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Rembremerding

Re: Die spirituelle Kraft der Namen Gottes

Beitrag von Rembremerding »

PeB hat geschrieben:Platt ausgedrückt: ich halte jede Form von Mantra für Beschwörungspraktiken, die im Umgang mit Gott nichts zu suchen haben. Gott lässt sich nicht durch das Drehen von Gebetsmühlen beeindrucken und als Gläubiger erreiche ich damit keine Nähe zu Gott.
Differenzierter: das Verinnerlichen der Gegenwart Gottes kann vielleicht auch durch lithurgisches Wiederholen von Phrasen intensiviert werden, aber es kann das aufrichtige Zwegespräch mit Gott nicht ersetzen.
Das ist richtig.
Das Mantra fernöstlicher Religionen hat mit dem Jesusgebet in der christlichen Tradition auch im Kern nichts gemeinsam. Der bedeutendste Unterschied: Im Jesusgebet wird der Name einer göttlichen Person aus- und angesprochen. Darum ist es das Ziel des Jesus- oder Herzensgebet eine offene Haltung gegenüber der Gnade Gottes zu erhalten.
Somit kann das Jesusgebet durch den Träger dieses Namens heilen, vor Sünden bewahren, Kraft schenken, die Liebe zu ihm intensivieren, durch Selbsterkenntnis Gotteserkenntnis erlangen und umgekehrt, einfach innere Ruhe erhalten und noch vieles mehr.

Das letzte Ziel des Jesusgebets ist es, es nicht mehr halten zu müssen, weil das ganze Leben zum Gebet wird. Die Haltung verschwindet, dass Werke heiligen, sondern das man mit Werken heiligt. Deshalb ist das Jesusgebet keineswegs eine Abwendung von der Welt, sondern eine Entfaltung der Heiligkeit Gottes in die Welt.
Man muss ebenso beachten: Gott schenkt jener Seele durch das Jesusgebet Gnade und Liebe, die er dafür geeignet gestaltete. Eine andere Seele erhielt von Gott ein anderes Charisma, andere Möglichkeiten ihre Heiligkeit zu schulen, zu erlangen und letztlich zu vollenden.
Deshalb kann es nicht an uns sein, Gottes Willen mit seinen geliebten Seelen bestimmen zu wollen.


Servus :wave:
Mimi
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Re: Die spirituelle Kraft der Namen Gottes

Beitrag von Mimi »

Novalis hat geschrieben:Doch bei den anderen Beiträgen vergeht mir schon wieder jede Lust auf einen weiteren Dialog.
...So geht's mir seit längerer Zeit ständig.
....Im Geist habt ihr angefangen, wollt ihr's denn nun im Fleisch vollenden? (Galater 3,3)
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Novas
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Re: Die spirituelle Kraft der Namen Gottes

Beitrag von Novas »

Travis hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Bist Du Zeuge Jehovas?
Ist das wichtig?
Bei ihnen spielt der Name Gottes eine sehr wichtige Rolle, deshalb frage ich. Damit sind sie auf der richtigen Spur:
„Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt. Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf der Erde“ (Mat. 6:9, 10).
Der Name ist mit dem Königreich verbunden und vermittelt wirklich spirituelle Kraft.
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Travis
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Re: Die spirituelle Kraft der Namen Gottes

Beitrag von Travis »

Novalis hat geschrieben:Bei ihnen spielt der Name Gottes eine sehr wichtige Rolle, deshalb frage ich. Damit sind sie auf der richtigen Spur
Ah, verstehe. Nein, ich bin kein Mitglied der WTG. Die Thematik ist darüber hinaus wesentlich älter.
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