Das Böse

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
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Helmuth
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Re: Das Böse

Beitrag von Helmuth »

JackSparrow hat geschrieben: Solltest du als vorbildlicher Christ nicht die (wenn auch etwas sonderbare) Rechtsauffassung deines HERRN vertreten?
Nicht nur sollte ich das, ich tue das auch. D.h. ich lege sie mir zur Grundlage. Aber leider werde ich deine Rechtsberatung dabei nicht in Anspruch nehmen können, da du diese ja nicht als rechtsverbindlich ansiehst.

Passt offensichlich auch zum Thema:

Ohne diese "Böse" - "Gut" Einteilung funktioniert kein Rechtsstaat. Man nennt diese Begriffe bloß nicht so sondern spricht von z.B. rechtskonform bzw. rechtswidrig oder ähnlich, doch das ist vom Wesen her dasselbe. Ebenso klassifiziert er die Schwere von Vergehen und bemisst damach die Stafe. Wir sehen, er agiert vom Prinizp wie Gott.

Und auch wenn dies nicht sämtlichen Rechtsbestimmungen folgt, was sich noch in keinem Staat außer dem antiken Israel etabliert hatte, so das ihr innewohnende Prinizip universa, eben weil weil von Gott. Auch meine österr. Bundesverfassung beruft sich auf das Prinzip einer Rechtsstaatlichkeit (Art. 18 B-VG). Das sagt schon was.

Und Paulus sagt z.B. Folgendes:
Röm 13, 1-2 hat geschrieben: Jede Seele unterwerfe sich den obrigkeitlichen Gewalten; denn es ist keine Obrigkeit, außer von Gott, und diese, welche sind, sind von Gott verordnet. Wer sich daher der Obrigkeit widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes; die aber widerstehen, werden ein Urteil über sich bringen.
Der Satz geht an @Closs: Das Wort Gottes hat wie ich hier zeige deutlich mehr mit juristischen als mit intellektuellen Denkweisen zu tun. Darum wähle ich für die Auslegung von Gut/Böse Prinzipien eine juristische Herangehensweise.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Leumas

Re: Das Böse

Beitrag von Leumas »

closs hat geschrieben:Das war ein Gegenwartstransfer zum Thema "Sünde" mit dem Ergebnis, dass "Sünde" nur dann möglich ist, wenn der Betroffene sünden-bewusst ist. - Mit anderen Worten: Die meisten Verbrechen der Welt werden von den Tätern nicht als "Sünde" verstanden - man kann also auch nicht bereuen.
Das zeigt, dass die Vorstellungen von Recht und Unrecht relativ sind. Wenn man eine vom Staat abweichende Auffassung vertritt, muss man sich eben überlegen, was es einem wert ist.
closs hat geschrieben:Gott hat überhaupt keine "Moral" - "Moral" ist ein anthropogener Begriff - "Gott" IST. - WAS ist Gott? Man sagt: die Liebe. - Aber WAS ist Liebe in diesem Kontext? Ganz sicher NICHT, was wir gesellschaftlich darunter verstehen, sondern das, was irgendwo in der Bibel als "Alles in Einem" bezeichnet wird.
Ich denke, ich weiß, was du meinst. ;) :)
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closs
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Re: Das Böse

Beitrag von closs »

SamuelB hat geschrieben:Das zeigt, dass die Vorstellungen von Recht und Unrecht relativ sind.
Das ohnehin. - Die wirklich spannende Frage ist, ob es absolutes Recht und Unrecht gibt. - Anthropozistisch ist diese Frage zu verneinen, theozentrisch ist sie zu bejahen.
JackSparrow
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Re: Das Böse

Beitrag von JackSparrow »

Helmuth hat geschrieben:Auch meine österr. Bundesverfassung beruft sich auf das Prinzip einer Rechtsstaatlichkeit (Art. 18 B-VG).
Nur nicht deine Religion, in der jeder Mensch von Geburt an ohne jede Rechtsgrundlage zum erlösungsbedürftigen Sünder erklärt wird.
Röm 13, 1-2 hat geschrieben:Jede Seele unterwerfe sich den obrigkeitlichen Gewalten; denn es ist keine Obrigkeit, außer von Gott, und diese, welche sind, sind von Gott verordnet. Wer sich daher der Obrigkeit widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes; die aber widerstehen, werden ein Urteil über sich bringen.
Euer sogenannter "Satan" verstieß gegen keinerlei obrigkeitliche Gewalt und gegen keinerlei Anordnung Gottes, was ihn allerdings nicht vor eurem vernichtenden Urteil schützte.

closs hat geschrieben:Die wirklich spannende Frage ist, ob es absolutes Recht und Unrecht gibt.
Selbstverständlich. Wenn man Joseph Stalin oder Ludwig der Vierzehnte ist, dann hat man absolut immer recht, während man absolut immer unrecht hat, wenn man beispielsweise als mittelloser Bettler unter der Brücke haust.
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closs
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Re: Das Böse

Beitrag von closs »

JackSparrow hat geschrieben:Selbstverständlich. Wenn man Joseph Stalin oder Ludwig der Vierzehnte ist, dann hat man absolut immer recht, während man absolut immer unrecht hat, wenn man beispielsweise als mittelloser Bettler unter der Brücke haust.
:lol: - Das beantwortet aber meine Frage nicht.
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Flavius
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Re: Das Böse

Beitrag von Flavius »

Ich denke, dass es im Universum viel Ordnung - nebst viel Chaos - gibt.

Ich würde also eher in Ordnung und UN-Ordnung teilen.

..
Zumindest ein Teil unseres Bewertungs Systems ist menschen-gemacht und nicht unbedingt universal.
Dogmen - aller couleur- sind oft sehr hinderlich. (nach Feuerbach).
traydor
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Re: Das Böse

Beitrag von traydor »

Es gibt weder Gott und Teufel, noch Engel und Dämonen, und genauso wenig gut und böse. Dass es diese künstlichen Kategorien "gut und böse" nicht geben kann, ist sehr offensichtlich, wenn man bedenkt, dass der Mensch keinen (wirklich) freien Willen besitzt. Ich habe auf entsprechende Forschungsergebnisse schon öfters hingewiesen. D.h., wenn ein Mensch eine "böse" Tat vollbringt, dann ist dies durch das Zusammenspiel vieler Faktoren bestimmt und nicht dadurch, dass er "böse" wäre. Genau wie im Tierreich niemand auf die Idee kommen würde, dass ein Raubtier, dass sein Beute reißt, böse wäre, verhält es sich auch bei den Menschen. Die Menschen, die viele leichtfertig "böse" nennen, sind in Wahrheit die ärmsten Schweine. Sie sind von unglaublichen Tragödien geprägt, haben immense Traumata erlitten und wollen nicht einfach das "Böse" vollbringen - sie sind getrieben von Faktoren, die sich nicht im Bewusstsein abspielen - und eigentlich selbst Opfer. Die Kategorien "gut und böse" verorte ich eher im Mittelalter - im Aberglauben. Heutzutage sollte es allen klar sein, dass dies keine passenden Kategorien sind - es sei den man verbleibt eben - wie die bibelgläubigen Christen - im Mittelalter.
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closs
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Re: Das Böse

Beitrag von closs »

traydor hat geschrieben:Es gibt weder Gott und Teufel, noch Engel und Dämonen, und genauso wenig gut und böse. Dass es diese künstlichen Kategorien "gut und böse" nicht geben kann, ist sehr offensichtlich, wenn man bedenkt, dass der Mensch keinen (wirklich) freien Willen besitzt. Ich habe auf entsprechende Forschungsergebnisse schon öfters hingewiesen.
Aus Deiner naturalistischen Sichtweise klingt das plausibel. - Allein: Das klärt nicht, ob diese anthropogene Sicht letztlich die richtige ist.

Denn spirituell gesehen ist "gut" nicht anderes als das Orientiertsein an Gott (also dem, aus dem alles kommt, also auch die Evolution) - und ist "böse" nicht anderes als das Nicht-Orientiertsein an Gott. - Ich habe absichtlich neutral formuliert (Orientiert-Sein) und nicht wertend (Orientierung - das klingt so nach "Entscheidung") - mit anderen Worten: Der Mensch kann "gut" oder "böse" sein, ohne es zu wissen.

Conclusio:
Die hermeneutischen Vorannahmen bei Dir und mir sind derart unterschiedlich, dass wir mit "gut" und "böse" komplett Unterschiedliches meinen.
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Helmuth
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Re: Das Böse

Beitrag von Helmuth »

closs hat geschrieben: Der Mensch kann "gut" oder "böse" sein, ohne es zu wissen.
Ohne es gegenwärtig zu wissen. Darum offenbart Gott alle Dinge, und er wird dabei nichts auslassen:
Markus 4,22 hat geschrieben: Denn es ist nichts verborgen, außer damit es offenbar gemacht werde, noch gibt es etwas Geheimes, sondern auf dass es ans Licht komme.
Kennst du das Sprichtwort, man soll den Tag nicht vor dem Abend loben?
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Ziska
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Re: Das Böse

Beitrag von Ziska »

Hallo!
Es ist doch so einfach...
Damit jeder Mensch weiß, was gut und böse ist oder was richtig und falsch ist, hat Gott schon lange festgelegt,
was gut und böse, was richtig und falsch ist.

Das muß der Mensch nicht erst definieren.

Und mittlerweile ist fast jedem Menschen die Bibel zugänglich geworden. Jeder kann die Bibel studieren und Gott kennen lernen.
Jehovas Zeugen bieten jedem Menschen kostenlose Bibelkurse an! Und wer nicht lesen kann, dem wird es beigebracht...

So hat jeder Mensch die Gelegenheit zu zeigen, welche Frucht er hervor bringt. Gute oder böse Frucht.

Wer sich natürlich nicht mit den Hinweisen der Bibel , das heißt den Anforderungen Gottes befassen will, wird niemals wissen, was Gott von jeder einzelnen Person hier auf der Erde erwartet.
Diese Person hat selbst die Verantwortung zu tragen...
LG Ziska
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