Warum lächelt der Buddha?

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Faust

Warum lächelt der Buddha?

Beitrag von Faust »

Spice hat geschrieben: Sa 27. Jul 2019, 14:57 Schopenhauers Philosophie ist eigentlich Erlösungsphilosophie oder mit anderen Worten, sie beschreibt stringend - ohne Anleihe bei überholten Vorstellungen -die Notwendigkeit der Erlösung, deren Anfänge darin bestehen, sich von den Anhaftungen an die Dinge dieser Welt und damit von der Begierdenhaftigkeit zu lösen.
Er war ein Genie, aber überschätzen würde ich ihn nicht, wenn es um die Verwertbarkeit für den eigenen spirituellen Weg geht. Denn er selbst hat niemals Moksha, Erleuchtung, wirkliche Erlösung erreicht, obwohl er in seinem ganzen Leben danach gesucht hat. Er war kein „Jivanmukta” (befreite Seele) eine solche Seele hat bestimmte Kennzeichen. Unerschütterlichen Seelenfrieden, Erfülltsein von Freude, Wonne und Glückseligkeit, da das göttliche Bewusstsein die Seele erleuchtet und dauerhaft darin verankert ist. Schopenhauer hingegen war ein Pessimist, der Denker des metaphysischen Pessimismus. Ein Jivanmukta ist niemals ein Pessimist. Die entscheidende Frage ist: warum lächelt der Buddha? Buddhas Erleuchtung ist mit seinem Lächeln verbunden... :) das ist bemerkenswert, wenn wir bedenken, dass die erste edle Wahrheit, die Wahrheit über das Leiden ist.
„Das Leben im Daseinskreislauf ist leidvoll: Geburt ist Leiden, Altern ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Tod ist Leiden; Kummer, Lamentieren, Schmerz und Verzweiflung sind Leiden. Gesellschaft mit dem Ungeliebten ist Leiden, das Gewünschte nicht zu bekommen ist Leiden." Samyutta Nikaya 56.11
Trotzdem lächelt der Buddha. Wie kommt er von dieser Erkenntnis zu seinem Lächeln?
Faust

Re: Warum lächelt der Buddha?

Beitrag von Faust »

Spice hat geschrieben: So 28. Jul 2019, 09:14Er hat aber auch klar den Weg zur Erlösung aufgezeigt und zwar aus einem umfassenden Weltverständnis und vor allem in einer Zeit, die uns näher liegt als die Veden oder Upanishaden.
Da gibt es wesentlich bessere Beispiele. Ramana Maharshi etwa.
Was ist Glückseligkeit anderes als dein eigenes Sein? Du bist nie vom Sein getrennt, das dasselbe wie Glückseligkeit ist. Sei das Selbst, das ist Glückseligkeit. Wenn du in deinem Herzen verwirklichst, was deine wahre Natur ist, wirst du unendliche Wahrheit und Glückseligkeit finden, ohne Anfang und Ende [...] Der Körper stirbt, aber der Geist, der ihn übersteigt, kann vom Tod nichtberührt werden. Das bedeutet, ich bin unsterblicher Geist.
~ Ramana Maharshi
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