Essen als Religion

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ProfDrVonUndZu
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Re: Essen als Religion

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Munro hat geschrieben: Do 29. Aug 2019, 10:30 Jesus hat Lammbraten genossen.
Das ist nur ein halbes Argument, weil es Vorschrift nach dem Gesetz war.
Für Nicht-Juden gäbe es danach keine Vorschrift des Konsums von Fleisch, nur eine Erlaubnis. Dieser muss man nicht nachkommen. Nur man sollte halt nicht glauben, dass Veganismus einem zum besseren Menschen macht. Das ist in etwa so wie die aktuelle Debatte um Elektroautos. Der Umweltaspekt der Herstellung wurde dabei lange Zeit zu wenig bedacht, und die Umweltverträglichkeit allein am Endverbrauch des Konsumenten gemessen.
Munro hat geschrieben: Do 29. Aug 2019, 10:30Wie denken sich christliche Veganer das so eigentlich, dass sie sich über Jesus erheben wollen?
Wollen sie nicht nur sein wie Gott, sondern sogar noch göttlicher und besser als Gott?
Das war jetzt nie meine primäre Absicht, aber wenn die Ernährung zur Religion wird, läuft es schon irgendwie auf so eine Überheblichkeit hinaus. Dieses ungute Gefühl hatte ich dabei die ganze Zeit im Hinterkopf.
Munro hat geschrieben: Do 29. Aug 2019, 10:30 Ist in den Augen jener christlichen Veganer Jesus dann auch ein übler Leichenfresser?
Rein sachlich gesehen ist es doch so, oder nicht ? Nur ist das im Sinne einer Beschimpfung völlig unangebracht. Paulus warnt nur vor dem Verzehr von Götzenopferfleisch. Die Frage ist, was meint er damit ? Ist die eigene Lust auf Fleisch nicht bereits ein Götze ? Ist die Vorstellung, dass mich Fleisch groß und stark macht, und ich auch groß und stark werden müsse nicht ebenfalls so ein Götze ? Paulus lässt Fleischverzehr dann gelten, wenn es um Gewohnheiten geht. Gewohnheiten sind oft Schwachpunkte von Menschen, da wo sie besonders empfindlich für Kritik sind. Paulus will nicht, dass Diskussionen über diese Ernährungsgewohnheiten ein Hindernis für das Evangelium sind.
Munro hat geschrieben: Do 29. Aug 2019, 10:30 So wie immer (fälschlicherweise) behauptet wird, Jesus habe NIEMALS Wein getrunken, sondern immer nur zu 100 Prozent alkoholfreien Traubensaft, so meinen sie vielleicht auch, beim Letzten Abendmahle habe es Soja-Bratlinge gegeben, die nur wie Lammbraten aussahen.
Jesus hat definitiv alkoholhaltigen Wein getrunken, sonst hätte er seine Kritiker nicht kritisiert, die ihm vorwarfen zu saufen, gleichzeitig aber Johannes d. T. verspotteten, dass er enthaltsam lebte.
Munro

Re: Essen als Religion

Beitrag von Munro »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Do 29. Aug 2019, 11:11

Jesus hat definitiv alkoholhaltigen Wein getrunken
Da bin ich mir sicher - und bin da auch völlig einig mit dir! :idea:
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Magdalena61
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Re: Essen als Religion

Beitrag von Magdalena61 »

jesher hat geschrieben: Do 29. Aug 2019, 07:10 Ich müsste es ausprobieren. Ob ich mich danach als Monster fühlen würde, weiß ich nicht. Was ich weiß ist, dass ich die erste Tötung nie wieder aus dem Gedächnis bekommen würde.
Für mich gäbe es nur einen einzigen Grund, ein Tier zu töten, um das Fleisch zu essen: Wenn die Familie am Verhungern wäre und die Schlachtung eines Tieres sie retten könnte.
Außerdem hätten in einer Hungesnot die Tiere auch zu wenig Futter und man müsste den Bestand reduzieren.

:) Ich bin sicher: Meine Kids würden unsere Hühner nicht essen.
LG
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jesher

Re: Essen als Religion

Beitrag von jesher »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 29. Aug 2019, 13:54 Für mich gäbe es nur einen einzigen Grund, ein Tier zu töten, um das Fleisch zu essen: Wenn die Familie am Verhungern wäre und die Schlachtung eines Tieres sie retten könnte.
Das könnte ich mir ebenfalls als Grund für mich vorstellen.
Magdalena61 hat geschrieben: Do 29. Aug 2019, 13:54 Ich bin sicher: Meine Kids würden unsere Hühner nicht essen.
Habt ihr ihnen Namen gegeben? ... den Hühnern, nicht den Kids...
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Magdalena61
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Re: Essen als Religion

Beitrag von Magdalena61 »

Munro hat geschrieben: Do 29. Aug 2019, 06:52 Was mich an Veganern stört, ist ihre moralische Überheblichkeit.
Ihre Meinung, der bessere Mensch zu sein.
Ein Mensch, der sich auf einem bestimmten Gebiet weiterbildet und in diese Tätigkeit viel Zeit und Energie; vielleicht auch noch einiges Geld, investiert, neigt gerne dazu, sich auf sein ganz persönliches außerordentliches Engagement etwas einzubilden und sich über andere, die seiner Meinung nach "gedankenlos vor sich hin leben und jedem Trend folgen" zu erheben.

Wenn Christen das tun, machen sie sich der Sünde des "geistlichen Stolzes" schuldig. Stolz verträgt sich nicht mit Demut und einer ungeheuchelten Nächstenliebe.

Ein Zeitgenosse, der vegetarisch oder vegan leben will, hat seine Gründe dafür. Diese respektiere ich, sehe seine Art, sich zu ernähren, jedoch mit Bedenken, rein vom gesundheitlichen Aspekt her.

Es gibt Argumente dafür und es gibt viel mehr Argumente dagegen.

Wenn er meinen Lebensstil verächtlich macht... na gut, dann muss er das ja nötig haben. Über andere herzuziehen wirft eher ein schlechtes Licht auf den Lästerer denn auf die Zielpersonen oder- gruppen seiner Verbalattacken. Die Bibel nennt diesen Zeitvertreib "faules Geschwätz".
Die Welt rettet man auf diese Weise nicht.
LG
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Magdalena61
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Re: Essen als Religion

Beitrag von Magdalena61 »

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Re: Essen als Religion

Beitrag von Kolibri »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 29. Aug 2019, 14:06
Munro hat geschrieben: Do 29. Aug 2019, 06:52 Was mich an Veganern stört, ist ihre moralische Überheblichkeit.
Ihre Meinung, der bessere Mensch zu sein.
Ein Mensch, der sich auf einem bestimmten Gebiet weiterbildet und in diese Tätigkeit viel Zeit und Energie; vielleicht auch noch einiges Geld, investiert, neigt gerne dazu, sich auf sein ganz persönliches außerordentliches Engagement etwas einzubilden und sich über andere, die seiner Meinung nach "gedankenlos vor sich hin leben und jedem Trend folgen" zu erheben.

Wenn Christen das tun, machen sie sich der Sünde des "geistlichen Stolzes" schuldig. Stolz verträgt sich nicht mit Demut und einer ungeheuchelten Nächstenliebe..........


LG
Ich könnte das mit meinen Worten nicht besser formulieren. Nur ich halte Stolz nicht unbedingt als ein Fehler wenn es kein übertriebener Stolz ist der dich über andere hinweg hebt. Auf meine Tochter, auf das was wir geschafft haben, bin ich es zum Beispiel.

Auf die eigene christliche Gemeinde die fest zusammenhält und auch den Ärmsten mit aufnimmt und ihn die Hand reicht, ich denke auf so etwas darf man Stolz sein.
Wenn man aber meint gegenüber andere wie eben oft , die oben angesprochenen Veganer es auch tun, den moralischen Zeigefinger erhebt und meint man steht über die anderen weil man ist ja soooo Gut, dann ist es ein falscher Stolz und dieses verträgt sich nicht wirklich mit der christlichen Nächstenliebe.
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