Der authentische traditionelle Islam

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
abc

Re: Der authentische traditionelle Islam

Beitrag von abc »

Der authentische traditionelle Islam ist per se an den Koran gebunden! Der Koran gibt Inhalt und Rahmenbedingungen vor, in der sich der Islam bewegen darf.




Die dem Islam nahestehende Bewegung des Sufismus reicht vermutlich viel weiter zurück als der geschichtliche Islam. Darum findet man im Sufismus auch eine eigene Welt spiritueller Gedanken, der Mystik ähnlich.

Fazit: auch wenn der Islam & Sufismus einander geprägt haben, bleibt der authentische traditionelle Islam per se an den Koran gebunden. Der Koran ist Quelle und Maßstab für den Islam, eine unverrückbare Tatsache, die auch der faustische Wetterhahn nicht verrücken kann ;)
Faust

Re: Der authentische traditionelle Islam

Beitrag von Faust »

Der traditionelle Islam und Tasawwuf (Sufismus) sind identisch. Die Sufis lehren und leben den wahren und authentischen Islam. Sie gehören zusammen. Siehe hier: Was ist Tasawwuf (Sufismus)? und hier findest du die Meinung von großen Gelehrten über Tasawwuf. Imam al-Ghazali sagte:
„Ich wusste wahrlich, dass die Leute des Tasawwufs die Strebenden auf Allah’s Weg sind, und ihr Benehmen ist das beste Benehmen, und ihr Weg ist der beste Weg, und ihre Manieren sind die geheiligsten. Sie haben ihr Herz von allem anderen als Allah gereinigt und haben sie zu Strömen für Flüsse, welche fliessen um Wissen über das göttliche Wesen zu erhalten, gemacht.“


[Imam Ghazali, al-Munqidh min al-Dalāl s.131]
Genauer gesagt: Tasawwuf ist eine der Wissenschaften, die aus dem Buch Allahs (dem Koran) und der Sunna (Lebenspraxis) des Propheten abgeleitet wurde.


Faust

Re: Der authentische traditionelle Islam

Beitrag von Faust »

abc hat geschrieben: So 15. Sep 2019, 15:16Auch wenn der Islam & Sufismus einander geprägt haben, bleibt der authentische traditionelle Islam per se an den Koran gebunden. Der Koran ist Quelle und Maßstab für den Islam, eine unverrückbare Tatsache, die auch der faustische Wetterhahn nicht verrücken kann ;)
Das stimmt. Selbst der große Rumi sagte:
„Solange ich lebe, bin ich Diener des Korans und Staub auf dem Weg des Propheten Muhammad. Wenn jemand etwas anderes von mir berichtet, stimmen mich seine Worte sehr traurig.“(Mevlana Rumi)
Die dem Islam nahestehende Bewegung des Sufismus reicht vermutlich viel weiter zurück als der geschichtliche Islam. Darum findet man im Sufismus auch eine eigene Welt spiritueller Gedanken, der Mystik ähnlich.
Das stimmt ebenfalls :) denn Weisheit und göttliche Offenbarung hat es bereits in der vorislamischen Zeit gegeben. Die islamische Tradition sagt, dass es in der gesamten Menschheitsgeschichte bis zu 124 000 Propheten gab. Der Koran nennt davon 25 Propheten (von Adam bis Muhammad) mit Namen. Eine sehr ausführliche Darstellung kannst du hier finden: Propheten im Islam (al-sakina.de)
abc

Re: Der authentische traditionelle Islam

Beitrag von abc »

Faust hat geschrieben: So 15. Sep 2019, 17:11
abc hat geschrieben: So 15. Sep 2019, 15:16Auch wenn der Islam & Sufismus einander geprägt haben, bleibt der authentische traditionelle Islam per se an den Koran gebunden. Der Koran ist Quelle und Maßstab für den Islam, eine unverrückbare Tatsache, die auch der faustische Wetterhahn nicht verrücken kann ;)
Das stimmt.
Die dem Islam nahestehende Bewegung des Sufismus reicht vermutlich viel weiter zurück als der geschichtliche Islam. Darum findet man im Sufismus auch eine eigene Welt spiritueller Gedanken, der Mystik ähnlich.
Das stimmt ebenfalls :)
Was sagt uns das?

Da die Wurzeln der Sufis über den geschichtlichen Islam hinausreichen, ist diese Bewegung in all ihren Facetten nicht zwangsläufig Frucht & Abbild des Koran, die tatsächliche Grundlage des Islam.

Mit anderen Worten, man sollte legendäre Sufis (wie Rumi) nicht als Aushängeschilder für den 'authentischen traditionellen Islam' hernehmen, denn sie repräsentieren nicht den 'authentischen traditionellen Islam', sondern eine eigene Welt, das Sufitum.
Faust hat geschrieben: Do 5. Sep 2019, 13:27 Rumi repräsentiert den wahren und authentischen Islam. Ich sage immer: wenn Du das Herz des Propheten Muhammad verstehen möchtest, dann lese Rumi. Nicht irgendwelche Fanatiker und Wahnsinnige, sondern erleuchtete und heilige Menschen wie Rumi sind die Repräsentanten des Islam.
Rumi repräsentiert nicht das Herz des Propheten Muhammad, sondern sein eigenes Herz. Wenn man Rumi liest, wird die Seele Rumis sichtbar, nicht die Muhammads.




Anstatt also Sufi Legenden zu bemühen, sollte man sich besser an Personen, wie Mohammed (Prophet) halten, die untrennbar mit dem authentischen traditionellen Islam verbunden sind.

Du relativierst die Dinge, anstatt sie gewissenhaft zu besprechen und wirst den wahren Relationen damit nicht gerecht. Sufitum und Islam sind miteinander verwoben, aber sie speisen sich (originär) aus verschiedenen Quellen. Dreh- und Angelpunkt ist die Mystik.
Faust

Re: Der authentische traditionelle Islam

Beitrag von Faust »

Die Sufis führen ihre Wurzeln auf den Propheten des Islam zurück, da kann gar kein Zweifel bestehen. Muhammad ist für sie das erste Glied in der geistigen („goldenen“) Kette der Kraftübertragung (und Muhammad wiederum hat die Kraftübertragung durch den Erzengel Gabriel empfangen und der Engel direkt von Gott, wenn wir das bis zur Quelle zurück verfolgen :engel: ). Es ist allerdings so, dass zur Zeit des Propheten und seiner Gefährten der Begriff „Sufismus” (tasawwuf) als Disziplin noch nicht existierte. Darauf hat Hujwiri bereits im 11. Jahrhundert hingewiesen, als er sagte: „Heute ist der Sufismus ein Name ohne Realität, während er früher eine Realität ohne Namen war“ (Hujwiri, Kashf al-mahjub, S.44).
abc hat geschrieben: Mo 16. Sep 2019, 08:52Du relativierst die Dinge, anstatt sie gewissenhaft zu besprechen und wirst den wahren Relationen damit nicht gerecht. Sufitum und Islam sind miteinander verwoben, aber sie speisen sich (originär) aus verschiedenen Quellen. Dreh- und Angelpunkt ist die Mystik.
Es gibt tatsächlich Vorläufer der Sufis aus der vorislamischen Zeit. Schon alleine deshalb, weil es zu allen Zeiten Menschen gab, welche die Weisheitslehren studiert, nach Selbst- und Gotteserkenntnis, Wissen und Erleuchtung gestrebt haben. Die Bibel selbst weist darauf hin: wer waren die Weisen aus dem Morgenland, die bei der Geburt Jesu erschienen und Geschenke brachten? Möglicherweise „Sufis“, denn „Sufi“ könnte eine Ableitung des griechischen Wortes Sophia (Weisheit) sein.
Faust

Re: Der authentische traditionelle Islam

Beitrag von Faust »

Das Licht des Tasawwuf entspringt solchen Beispielen aus dem Leben des Propheten – Allāh segne ihn und schenke ihm Frieden –; desjenigen, dem die vollkommensten Manifestationen der göttlichen Eigenschaften und die Ehre, die Offenbarung Allāhs zu empfangen, zuteil wurden. Nach Ansicht der Sufis besitzt der Mensch eine ganz besondere Stellung innerhalb der Schöpfung, da er mit dem Potential erschaffen wurde, Allāhs Stellvertreter auf Erden zu sein. Er ist „der Augapfel“ des Universums, und keine Sünde kann diese Ehrenstellung zunichte machen. Der Tasawwuf betrachtet dies in einer sehr ausgewogenen Art und Weise: Der Sünder wird akzeptiert, doch die Sünde selbst wird niemals toleriert. Wir sollten die Sünde hassen und dem Sünder gegenüber barmherzig sein, um ihn aus dem Abgrund, in den er gestürzt ist, zu retten.

Indem er dies zu verwirklichen trachtet, bietet der Tasawwuf der Menschheit die erfolgreichste Methode an, zum Islam einzuladen. Es liegt in der menschlichen Natur, sich nach jemandem zu sehnen, der einem in Liebe und voller Barmherzigkeit die Hand entgegenstreckt – so wie es dem Weg der großen Sufis, wie zum Beispiel ‘Abd al-Qādir al-Jīlānī, Yūnus Emre, Schāh Bahā’ al-Dīn al-Naqshband, Maulānā Jalāl al-Dīn Rūmī, und vieler anderer berühmter Gottesfreunde – ent­spricht


Geht es nicht ohne Tasawwuf?

Aladdin ist ein Sufi :thumbup: Alāʾ ad-Dīn, zu Deutsch „Adel/Erhabenheit des Glaubens“. Das war in meiner Kindheit einer meiner Lieblingsfilme. Da hat mich die göttliche Vorherbestimmung bereits sehr liebevoll, weise und sanft in eine bestimmte Richtung gelenkt.


Faust

Re: Der authentische traditionelle Islam

Beitrag von Faust »

Das Leben in der Welt ist eine Prüfung im Glauben

Allāh, der Allmächtige, unterwirft die Menschen hinsichtlich der Qualität ihres Handelns, das heißt, um den Grad ihrer Aufrichtigkeit zu ergründen und festzuschreiben, unterschiedlichen Prüfungen. Dazu gehört auch, dass manche Gläubige durch das Erdulden von Verfolgung, Unterdrückung oder Folter ihre Glaubensstärke und Loyalität Allāh gegenüber beweisen müssen. Allāh sagt darüber im heiligen Qur’ān:

{Alif. Lām. Mīm. Rechnen die Menschen etwa damit, sie würden in Ruhe gelassen, wenn sie nur sagen: „Wir glauben“? Und Wir haben schon diejenigen geprüft, die vor ihnen waren! So wird Allāh gewiss kenntlich machen, wer die Wahrhaftigen und wer die Lügner sind.} (29:1-3)


Al-Ikhlās – Vollkommene Aufrichtigkeit gegenüber Allāh
Ams

Re: Der authentische traditionelle Islam

Beitrag von Ams »

Ich kenn den Koran nicht sonderlich gut... aber eines fällt mir immer wieder auf:

Es spielt keine Rolle welcher Religion ein Mensch angehört... ebenso nicht... ob nun die Bibel oder der Koran... oder die Bhagavad-Gita (etc...) als Referenz genommen wird.

Das einzige auf was es ankommt ist wie Nah das Herz bei Gott ist.

Da hab ich schon die vorzüglichsten Auslegungen des Koran von Moslems... der Bibel von Christen.. der Bhagavad-Gita von Hindus ausgelegt bekommen.

:thumbup: @ Faust
abc

Re: Der authentische traditionelle Islam

Beitrag von abc »

Faust hat geschrieben: Mo 16. Sep 2019, 21:20 Aladdin, Alāʾ ad-Dīn, zu Deutsch „Adel/Erhabenheit des Glaubens“.
in motion ... :D


Faust

Re: Der authentische traditionelle Islam

Beitrag von Faust »

Ams hat geschrieben: Di 17. Sep 2019, 17:51 Ich kenn den Koran nicht sonderlich gut... aber eines fällt mir immer wieder auf:

Es spielt keine Rolle welcher Religion ein Mensch angehört... ebenso nicht... ob nun die Bibel oder der Koran... oder die Bhagavad-Gita (etc...) als Referenz genommen wird.

Das einzige auf was es ankommt ist wie Nah das Herz bei Gott ist.

Da hab ich schon die vorzüglichsten Auslegungen des Koran von Moslems... der Bibel von Christen.. der Bhagavad-Gita von Hindus ausgelegt bekommen.

:thumbup: @ Faust
Jesus sagte selbst:
„An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen“ (Matthäus 7, 20)
Hier ein Text von Osman Nuri Topbaş, ein türkischer Sufi-Meister des Naqschbandi-Ordens und Autor, über die göttlichen Segnungen und guten Früchte, die durch den Propheten Muhammad in die Welt gebracht wurden.

Der ehrwürdige Prophet Muhammad – Allāhs Segen und Friede seien auf ihm – traf auf eine Gesellschaft, die von Gewalt, Unterdrückung und Anarchie geprägt war. Durch sein persönliches Verhalten, welches grenzenlose Barmherzigkeit und Liebe ausstrahlte, transformierte er eine von Hass und Rachsucht geprägte Gesellschaft in ein von Zuneigung und Fürsorge bestimmtes Gemeinwesen. Vor seinem Kommen waren die Menschen dazu erzogen worden, die Jungen und Schwachen zu missbrauchen und beim geringsten Anlass aufeinander loszugehen. Nachdem sie dem Propheten – Allāh segne ihn und schenke ihm Frieden – begegnet waren, läuterten sich diejenigen, die solche Taten begangen hatten und gaben ihre grausame Haltung auf. Dieselben Menschen wurden nun zur Verkörperung von Barmherzigkeit und Liebe und entwickelten sogar die Fähigkeit, den Rest der Menschheit durch ihr beispielhaftes Verhalten rechtzuleiten. Wie Sterne, die in dunklen Nächten die Welt erhellen, spiegelten sie die Schönheit des Islam wider. Die folgende Geschichte des Mus‘ab ibn ‘Umayr – möge Allāh mit ihm zufrieden sein – ist dafür ein Beispiel von vielen:

Mus‘ab und sein Freund As‘ad ibn Zurāra machten sich eines Tages zu den Stämmen der ‘Abd Aschhal und Zafar auf, um diese zum Islam einzuladen. Die Anführer dieser beiden Klans waren Sa‘d ibn Mu‘ādh und Usayd ibn Hudayr. Sa‘d fragte Usayd: „Warum hinderst du diese Individuen nicht daran, hierher zu kommen und die Einfältigen und Armen unserer Leute zu betrügen?“

Daraufhin ging Usayd auf Mus‘ab und As‘ad ibn Zurāra los, zielte mit seinem Speer auf sie und schrie: „Wenn euch euer Leben lieb ist, dann verschwindet auf der Stelle von hier!“

Anstatt wütend zu reagieren, antwortete Mus‘ab ihm: „Wenn du dich beruhigst und mir zuhörst, habe ich eine Botschaft für dich. Du bist ein Mann von hoher Intelligenz und Weisheit; wenn dir gefällt, was ich dir zu sagen habe, kannst du es akzeptieren, wenn nicht, steht es dir frei, alles, was ich zu sagen habe, abzulehnen.“

Usayd stimmte diesem Vorschlag zu und legte seinen Speer beiseite. Nachdem er Mus‘abs wunderbare Darlegung des Islam gehört hatte, nahm er auf der Stelle den Islam an. Dann kehrte er zu seinem Freund Sa‘d zurück und sagte: „Ich habe mir angehört, was sie zu sagen haben und habe an ihren Worten nichts Falsches finden können.“

Doch Sa‘d war nicht zufrieden mit der Zustimmung, die sein Freund den ungebetenen Gästen gegeben hatte; und so ging er selbst mit halb gezücktem Schwert zu ihnen hin und forderte sie auf zu gehen.

Ebenso wie zuvor antwortete Mus‘ab ihm nicht mit harten Worten, sondern begegnete der angespannten Situation voller Frieden mit freundlichen Worten, wobei er ihm mit tiefer Weisheit die Wirklichkeit des Islam präsentierte. Und genau wie zuvor sein Freund Usayd nahm auch Sa‘d, unter dem Einfluss der gott­gegebenen Anziehungskraft der Botschaft, die ihm gerade zuteil geworden war, den Islam an.

Dies ist ein Beispiel dafür, wie die Araber im Prozess der Annahme des Islam ihren aggressiven Charakter verloren, und wie sie durch das Verhalten des Propheten Muhammad – Allāh segne ihn und schenke ihm Frieden – transformiert wurden. In der Folge kultivierten die Araber schließlich die höchste Stufe an Geduld und Reife. Sie erkannten, dass der Islam gekommen war, um die Menschen zu einem neuen Leben zu erwecken, und nicht, um sie zu vernichten. Sie schrieben mit goldenen Lettern die folgenden Worte in die Annalen der Geschichte: „Erwecke diejenigen, die kommen, um dich zu töten, zu neuem Leben!“ Und Meister Jalāl al-Dīn Rūmī merkt dazu an:

Wenn die Meere der Barmherzigkeit wogen, trinken selbst die Steine vom Wasser des Lebens, und der Erdboden verwandelt sich in Satin und in einen mit Gold durchwirkten Teppich.

Derjenige, der hundert Jahre tot war, kommt aus dem Friedhof hervor; selbst der verfluchte Schaytān verwandelt sich in eine Schönheit, die von den Paradiesjungfrauen beneidet wird.

Die ganze Erdoberfläche ergrünt, vertrocknetes Holz schlägt wieder aus und trägt Blüten, der Wolf wird zum Trinkgefährten des Lammes, und die Verzweifelten werden mutig und tapfer.


Der Prophet Muhammad – Allāh segne ihn und schenke ihm Frieden – vergab vielen Kriminellen, die ansonsten hingerichtet worden wären. Er vergab sogar Wahschī, der seinen geliebten Onkel Hamza – möge Allāh mit ihm zufrieden sein – getötet hatte. Die Barmherzigkeit und Liebe des Propheten – Segen und Friede seien auf ihm – zu den Menschen waren stets stärker als sein Zorn. Wut und Hass vieler Menschen schmolzen in der Gegenwart des Propheten angesichts seiner überströmenden Liebe dahin und wurden in Rosengärten der Barmherzigkeit verwandelt.

[...]

Der Islam kam, um den Menschen neues Leben zu geben. Die Gefühle und Empfindungen, die der Islam lehrt, stellen die Quintessenz des Menschseins an sich dar. In den Worten des berühmten türkischen Sufi-Meisters und Dichters Yūnus Emre liest sich dies so:

Lasst uns einander Freunde sein!
Lasst uns die Dinge leicht machen!
Lasst uns lieben und die Liebe anderer erwerben,
denn keiner bleibt für immer in dieser Welt.
Ich kam nicht, um zu missionieren,
ich kam um der Liebe willen;
das Haus des Geliebten sind die Herzen,
ich kam, um Herzen zu gewinnen.


Diejenigen jedoch, welche den ihnen bestimmten Anteil an göttlicher Liebe und Barmherzigkeit nicht in ihren Seelen eingebunden haben, werden zu Feinden sowohl der Menschheit als auch ihrer eigenen Seelen. Solch unbarmherzige Menschen verbauen sich selbst den Weg zur Nahrung und Erfüllung ihrer Seelen. Die großen Gottesfreunde, die am Quell der Barmherzigkeit angelangt sind – wie Maulānā Jalāl al-Dīn Rūmī oder Yūnus Emre – werden hingegen von allen als „Rosen des Paradieses“ geliebt. Selbst in den schlimmsten Situationen sind sie fähig, Hoffnung zu verbreiten und die Wunden der Gesellschaft zu heilen.

[...]

Die folgende Geschichte ist ein schönes Beispiel für den Grad an Barmherzigkeit, den wahrhaft Gläubige für die Geschöpfe Allāhs empfinden:

Der ehrwürdige Abū Yazīd al-Bistāmī hatte während einer Reise unter einem Baum Rast gemacht, etwas gegessen und dann seine Reise fortgesetzt. Eine Weile später entdeckte er eine Ameise, die auf seiner Tasche umher krabbelte und sagte betrübt: „Ich habe dieses Wesen von seinem Heimatort entführt!“ Sofort kehrte er zurück an den Platz, wo er sein Essen zu sich genommen hatte, und ließ die Ameise dort, an ihrem Heimatort, laufen. Denn er war – in dem Bewusstsein des „Mitgefühls um Allāhs Willen“ – in einem Zustand, in dem ihm die Bedeutung der Einhaltung der Rechte jedes Geschöpfes, selbst wenn es sich um eine Ameise handelte, bewusst war.


Der Islam gibt der Menschheit neues Leben (islamaufdeutsch.de)


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