Muslimische Regeln für den Umgang mit dem Koran

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
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Magdalena61
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Muslimische Regeln für den Umgang mit dem Koran

Beitrag von Magdalena61 »

Im nachfolgenden Zitat wird ersichtlich, welchen Stellenwert Muslime dem gedruckten Koran einräumen.
Der Respekt eines Muslim vor dem Koran äußert sich in ganz konkreten Dingen:

> der Koran wird niemals auf den Boden gelegt; er liegt normalerweise auf der höchsten Stelle im Zimmer, beispielsweise auf dem Schrank
> der Koran ist meist in ein Tuch eingeschlagen
> oft wird er als Zeichen der Hochachtung geküsst
> niemals schreibt man etwas in den Koran hinein oder markiert Koranverse
> Frauen dürfen während ihrer Menstruation den Koran nicht berühren
> Koranverse dürfen nicht vernichtet werden; dem strengen Muslim ist es also nicht möglich, eine Zeitung ins Altpapier zu geben, in der Koranverse abgedruckt sind
> viele Muslime akzeptieren auch heute nur den arabischen Koran. Oft lernen sie ihn komplett auswendig. So gibt es in nicht-arabischen Ländern Menschen, die den Koran auswendig in Arabisch aufsagen können, jedoch kein Arabisch verstehen
Quelle
Nicht schlecht.

Ein wenig mehr von diesem Respekt, der zumindest nach außen hin erbracht wird, würde ich mir auch für die Bibel wünschen.

Frauen, die ihre Tage haben, dürfen den Koran nicht berühren? Hm... diese Regel stammt wohl aus einer Zeit, in der es keine vernünftigen Hygieneartikel und in den Wohnungen kein fließendes Wasser gab.
Im AT galten menstruierende Frauen auch als unrein.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Nevis

Re: Muslimische Regeln für den Umgang mit dem Koran

Beitrag von Nevis »

Hier kann ich dann mal erzählen, welche Erlebnisse ich mit Moslems und dem Koran hatte.

Kurze Vorausschau:
Es sind zwei Erlebnisse.
a) mit pakistanischen Asylbewerbern hier, um die ich mich vor Jahren einmal gekümmert habe
b) mit einer Familie aus Bangla Desch in Schottland
Rembremerding

Re: Muslimische Regeln für den Umgang mit dem Koran

Beitrag von Rembremerding »

Magdalena61 hat geschrieben: So 15. Sep 2019, 01:06 Ein wenig mehr von diesem Respekt, der zumindest nach außen hin erbracht wird, würde ich mir auch für die Bibel wünschen.
Und diese "Regeln" werden z.B. in Pakistan dazu verwendet Christen willkürlich anzuzeigen, zum Tode zu verurteilen oder Lynchjustiz zu rechtfertigen. Und Muslime untereiannder klagen sich ebenso an, um ihre Feinde dadurch loszuwerden.
Das Böse im Menschen findet immer seinen Weg sich auszudrücken und der "Respekt" vor etwas wird schnell zum Mittel dazu.
Ich bin froh, dass uns der Herr den rechten Umgang mit einem Buch lehrte, das von ihm, das Leben, handelt, aber wegen dieses Buches gerade deshalb niemand sein Leben verlieren muss.
Nevis

Re: Muslimische Regeln für den Umgang mit dem Koran

Beitrag von Nevis »

Rembremerding hat geschrieben: So 15. Sep 2019, 08:36
Und diese "Regeln" werden z.B. in Pakistan dazu verwendet Christen willkürlich anzuzeigen, zum Tode zu verurteilen oder Lynchjustiz zu rechtfertigen. Und Muslime untereiannder klagen sich ebenso an, um ihre Feinde dadurch loszuwerden.
Das Böse im Menschen findet immer seinen Weg sich auszudrücken und der "Respekt" vor etwas wird schnell zum Mittel dazu.
Das ist wie die Hexenjagd im Mittelalter. :(
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Magdalena61
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Re: Muslimische Regeln für den Umgang mit dem Koran

Beitrag von Magdalena61 »

Rembremerding hat geschrieben: So 15. Sep 2019, 08:36 Und diese "Regeln" werden z.B. in Pakistan dazu verwendet Christen willkürlich anzuzeigen, zum Tode zu verurteilen oder Lynchjustiz zu rechtfertigen.
Sollte man die Regeln deshalb abschaffen?

In der Geschichte des Christentums gab es auch immer wieder Fanatiker, die, wenn sie die Macht dazu hatten, unter dem verlogenen Deckmäntelchen des "Eiferns für Gott" andere Christen und Andergläubige übelst unterdrückten und verfolgten.

Dabei geht es um die Verfolgung an sich, um die äußerst aggressive Verteidigung selbstgewählter Glaubensinhalte, nicht unbedingt um die Wahrheit. Sonst hätte die führende Elite in Jerusalem Jesus als Gesandten des Vaters erkennen oder zumindest akzeptieren müssen.
Mit dem gottlosen Fanatismus einher gehen die Diskriminierung von Minderheiten, Rassismus, Machsucht und Kontrollwahn-- auch bekannt als "brauner Geist". Biblisch: Isebel.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Nevis

Re: Muslimische Regeln für den Umgang mit dem Koran

Beitrag von Nevis »

Ich erzähle jetzt mal aus Schottland.
Bei einem meiner Besuche brachte ich einer moslemischen Familie eine deutsche Übersetzung des Korans mit.

Eher so aus Kuriosität, denn nur die arabische Version des Korans gilt ja als "heilig".
Zu meiner Überraschung aber behandelten alle jenes Buch dann mit größer Ehrfurcht.
Die Frau, die normalerweise kein Kopftuch trug, setze sich erst einmal ein Kopftuch auf, bevor sie das Buch in die Hand nahm.
Nevis

Re: Muslimische Regeln für den Umgang mit dem Koran

Beitrag von Nevis »

Was mir noch einfällt:
In meinem Auto zeigte ich einem Pakistani meine deutsche Version des Koran.
Er war sehr erstaunt, dass es so etwas gibt und sagte, dass es wohl ein sehr kluger Deutscher war, der den Koran übersetzt hatte.

Ich legte dann den Koran zurück ins Handschuhfach,
Und der Pakistani war fast entsetzt, dass der Koran nun einfach so mit anderen Sachen zusammen im Handschuhfach war.
Ams

Re: Muslimische Regeln für den Umgang mit dem Koran

Beitrag von Ams »

Die Hostie des Islam... quasi.
Nevis

Re: Muslimische Regeln für den Umgang mit dem Koran

Beitrag von Nevis »

Könnte man wohl so sehen.
Faust

Re: Muslimische Regeln für den Umgang mit dem Koran

Beitrag von Faust »

Nevis hat geschrieben: So 15. Sep 2019, 20:29Eher so aus Kuriosität, denn nur die arabische Version des Korans gilt ja als "heilig"
Das habe ich so noch nicht gehört. Wenn jemand wirklich daran glaubt, dass der Koran eine göttliche Offenbarung ist, dann ist er immer heilig, egal in welche Sprache er übersetzt wird. Allerdings ist Arabisch innerhalb der islamischen Gemeinschaft zweifellos eine Sakralsprache, weil der Prophet Muhammad (Friede sei auf Ihm) das Wort Allah's vom Erzengel Gabriel nun mal in dieser Sprache empfangen hat. Vergleichbar ist das mit der Rolle des Sanskrit im Hinduismus. Alle religiösen Schriften von den Veden und Upanishaden bis zur Bhagavad Gita wurden auf Sanskrit verfasst und häufig in dieser Sprache vorgetragen.
Nevis hat geschrieben: Mo 16. Sep 2019, 16:38 Was mir noch einfällt: In meinem Auto zeigte ich einem Pakistani meine deutsche Version des Koran. Er war sehr erstaunt, dass es so etwas gibt und sagte, dass es wohl ein sehr kluger Deutscher war, der den Koran übersetzt hatte.

Ich legte dann den Koran zurück ins Handschuhfach,
Und der Pakistani war fast entsetzt, dass der Koran nun einfach so mit anderen Sachen zusammen im Handschuhfach war.
Ja, das ist sicher ein gutes Beispiel, wie verschiedene geistige Welten und Mentalitäten aufeinander treffen :) Gutes Benehmen und Anstand (im Arabischen Adab genannt) spielen eine sehr wichtige Rolle im Islam. Das Wort Gottes einfach im Handschuhfach unterzubringen, wird als nicht ganz passend empfunden. Es gibt eben bestimmte Verhaltensregeln im Umgang mit dem heiligen Buch, die bei uns schon alleine aufgrund des religiösen Analphabetismus der westlichen Gesellschaften nicht mehr so gut verstanden werden.
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