Evangelischer Pfarrer outet sich als transsexuell

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
Ehe & Familie, Partnerschaft & Sexualität, Abtreibung, Homosexualität
Tara
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Evangelischer Pfarrer outet sich als transsexuell

Beitrag von Tara »

abgetrennt aus Geht das: Christsein ohne Gemeinde?
Evangelischer Pfarrer outet sich nach Gottesdienst

(.)„Ich möchte mich outen“, sagte er. „Ich bin eine transsexuelle Frau.“

Seine Frau habe bei diesem Geständnis neben ihm gestanden. Sie ist ebenfalls Pfarrerin. Zur Überraschung von Zwölfer reagierte die Gemeinde verständnisvoll. Es sei kein Raunen durch die Kirche gegangen.(.) weiterlesen
ich finde es gut dass er sich geoutet hat, Jedes Outing macht die Gesellschaft Vorurteilsloser und deshalb friedlicher.

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Der 8te Himmel gehört den Atheisten die der Überzeugung sind, dass die Realität zwar hart sein kann, aber umso wertvoller ist als alle schöne und sanfte Märchen zusammen.
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Magdalena61
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Re: Geht das: Christsein ohne Gemeinde?

Beitrag von Magdalena61 »

Das ist sicher nicht einfach, für die Familie.
Die Frau hat dann keinen Mann mehr, und der Mann ist immer noch keine Frau.

Es ist gut, dass sie von ihrer Gemeinde nicht verurteilt/ abgelehnt werden. Niemand wäre dazu berechtigt-- denn niemand kann sich in die Betroffenen einfühlen. Da ist viel Verwirrung, wenn ein Mensch sich nicht mit seinem Geschlecht identifizieren kann.

Es ist ja kein "Jugendspleen", der Mann ist bereits 49. Aber ob er damit glücklich werden wird... später... als "Mannweib"? Man sieht es den umgestalteten Männern immer ein wenig an, finde ich...rein äußerlich, aber auch die Stimme klingt oftmals nicht so weiblich, wie sie sollte.
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Babs
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Re: Geht das: Christsein ohne Gemeinde?

Beitrag von Babs »

Magdalena61 hat geschrieben: Aber ob er damit glücklich werden wird... später... als "Mannweib"?
Ziemlich sicher nicht unglücklicher als vorher, nehme ich an. Es braucht ja auf alle Fälle einiges an Leidensdruck und Entschlossenheit, sich einer solchen Operation zu unterziehen, mit allem, was das mit sich bringt - körperlich, aber auch psychisch und sozial.

grüsse, barbara
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Pluto
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Re: Geht das: Christsein ohne Gemeinde?

Beitrag von Pluto »

Magdalena61 hat geschrieben:Es ist ja kein "Jugendspleen", der Mann ist bereits 49. Aber ob er damit glücklich werden wird... später... als "Mannweib"? Man sieht es den umgestalteten Männern immer ein wenig an, finde ich...rein äußerlich, aber auch die Stimme klingt oftmals nicht so weiblich, wie sie sollte.
Und trotzdem.. so traurig es auch für Außenstehenden klingt, diese Leute empfinden meist eine unglaubliche Erleichterung. Kaum eine(r) bedauert die Entscheidung, u.a. auch weil sie sich lange psychisch darauf vorbereiten.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
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Magdalena61
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Re: Evangelischer Pfarrer outet sich als transsexuell

Beitrag von Magdalena61 »

Na ja, aber die Verwandtschaft, die Freunde, die Bekannten--- die ehemaligen Gemeindemitglieder--- wie sieht es im sozialen Umfeld aus mit der (langfristigen) Akzeptanz?
Unter Christen wird man oftmals schon mitrauisch beäugt, wenn man "nur" geschieden ist, oder wenn man gar ein uneheliches Kind hat oder zwei. Man spürt die Distanz, die von denen eingehalten wird, deren Lebensweg "vorbildlicher" verlief.

Ein Pfarrer, der zur Pfarrerin wird--- damit hätte ich Probleme, wenn er weiterhin Gemeindeleitung machen will.
Ich sehe es zwar nicht als "Todsünde" an, das Geschlecht zu wechseln, wenn der Leidensdruck wirklich da und die Familie damit einverstanden ist. Aber dieser Entscheidung liegt doch irgendwo eine Verwirrung zugrunde-- da ist etwas "schief gelaufen" (Gott irrt sich nicht, wenn er uns im Mutterleib formt)-- und ein Gemeindeleiter.... sollte nach den Richtlinien der Bibel der "Mann einer Frau" sein 1. Tim. 3,2, Tit. 1,6--- und nicht die "Frau einer Frau".
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closs
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Re: Evangelischer Pfarrer outet sich als transsexuell

Beitrag von closs »

Tara hat geschrieben:ich finde es gut dass er sich geoutet hat
Finde ich auch - und er (und dann sie) sollte selbstverständlich seine bisherige Arbeit machen dürfen, wie bisher. - Allerdings sehe ich es als Herausforderung für die Gemeinde an, plötzlich mit einer Pfarrerin zu tun zu haben - da wird man abwägen müssen, ob man das der Gemeinde zumuten kann. - Da sollte sie selber entscheiden dürfen - denn: Nicht jedes Gemeindemitglied ist in der Lage, mit solchen Dingen umzugehen.

Ich verstehe allerdings nicht, warum die Geschlechtsumwandlung überhaupt nötig sein sollte. - Was soll danach besser sein? - Das kann man zwar nur als Betroffener entscheiden, aber auch als Außenstehender wird man die Frage stellen dürfen. - Denn die jetztige Lebenspartnerin (und Kinder?) zu verlassen, scheint ja nicht geplant zu sein.
Magdalena61 hat geschrieben:da ist etwas "schief gelaufen" (Gott irrt sich nicht, wenn er uns im Mutterleib formt)
Also ist es absichtlich passiert. - Vielleicht hat es damit zu tun, was man im AT Fluch nennt. - Gesegnet und verflucht war man im AT üblicherweise nicht aufgrund eines diesbezüglichen Eigenanteils, sondern weil man dazu auserwählt wurde (siehe auch Hiob). - Warum gibt es Fluch? - Wahrscheinlich um ein Gegengewicht zum Gesegnet-Sein zu schaffen. - Ein Fluch ist ein Kreuz.
kandyra
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Re: Evangelischer Pfarrer outet sich als transsexuell

Beitrag von kandyra »

Magdalena61 hat geschrieben: Ein Pfarrer, der zur Pfarrerin wird--- damit hätte ich Probleme, wenn er weiterhin Gemeindeleitung machen will.
Ich sehe es zwar nicht als "Todsünde" an, das Geschlecht zu wechseln, wenn der Leidensdruck wirklich da und die Familie damit einverstanden ist. Aber dieser Entscheidung liegt doch irgendwo eine Verwirrung zugrunde-- da ist etwas "schief gelaufen" (Gott irrt sich nicht, wenn er uns im Mutterleib formt)-- und ein Gemeindeleiter.... sollte nach den Richtlinien der Bibel der "Mann einer Frau" sein 1. Tim. 3,2, Tit. 1,6--- und nicht die "Frau einer Frau".
LG
aus christlicher Sicht ist das natürlich so, erst ein Pfarrer und derselbe in Frau und vor allem wie will er dann die Bibel noch glaubwürdig rüber bringen, geht danach gar nicht mehr.
Wäre ich in dieser Landeskirche als eingefleischter Christ, wäre das der Zeitpunkt auszusteigen.
Aber aus der Kirche bin ich eh schon lange ausgestiegen, von daher....passt alles in die heutige Zeit, es gibt einfach nichts mehr was es nicht gibt und vielleicht ist es gut die Menschen auf ihre Toleranz hin zu provozieren, kann ja eh nicht alles bleiben wie es ist, weil so wie es jetzt ist gehts auch nicht weiter, also..
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Tara
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Re: Evangelischer Pfarrer outet sich als transsexuell

Beitrag von Tara »

ich habe mal gegoogelt weil mich das auch interessierte wie Transsexualität entsteht?
Ob eine Frau tatsächlich wie eine Frau fühlt oder doch wie ein Mann, entscheidet sich höchstwahrscheinlich schon im Mutterleib. Schon in den ersten Wochen der Schwangerschaft werden die Weichen für die Gehirnentwicklung festgelegt. Der kurzfristige Einfluss von männlichen Sexualhormonen könnte dann das Gehirn eines weiblichen Embryos "vermännlichen". Ein männliches Gehirn in einem weiblichen Körper könnte das Phänomen "Frau-zu-Mann-Transsexualität" erklären. Es ist jedoch heute nur in Ausnahmefällen möglich, mit Sicherheit nachzuweisen, welchen Konzentrationen von Sexualhormonen ein Mensch im Mutterleib ausgesetzt war. weiterlesen
Diese Menschen tun mir unendlich leid, der Gesellschafts-Druck auszuhalten ist grausam hard. :(
Für die Homosexuelle Menschen bauen sich (in den westlichen Ländern) erfreulicher weise langsam die Vor-Verurteilungen ab, diese Menschen sind nmlch. den gleichen Druck ausgesetzt, der biologische Vorgang läuft auch bei ihnen ähnlich ab, und auch schon im Mutterleib, es ist in Beiden Fällen keine bewusste Entscheidung so zu werden.
closs hat geschrieben
Ich verstehe allerdings nicht, warum die Geschlechtsumwandlung überhaupt nötig sein sollte. - Was soll danach besser sein? - Das kann man zwar nur als Betroffener entscheiden, aber auch als Außenstehender wird man die Frage stellen dürfen. - Denn die jetztige Lebenspartnerin (und Kinder?) zu verlassen, scheint ja nicht geplant zu sein.
erstmal :welcomeani: an Bord.
Vllt. um die gefühlte Identität nach jahrenlanger "Kalvarienberg", endlich auch vorm Spiegel zu sehen und zu vereinen...? keine Ahnung...aber Versehen kann ich es.
Brustvergrösserungs und sonstige "Schönheits" schnick-schnack OPs dagegen weniger :?

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Zuletzt geändert von Tara am Mo 22. Apr 2013, 16:19, insgesamt 1-mal geändert.
Der 8te Himmel gehört den Atheisten die der Überzeugung sind, dass die Realität zwar hart sein kann, aber umso wertvoller ist als alle schöne und sanfte Märchen zusammen.
Babs
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Re: Evangelischer Pfarrer outet sich als transsexuell

Beitrag von Babs »

Magdalena61 hat geschrieben:Na ja, aber die Verwandtschaft, die Freunde, die Bekannten--- die ehemaligen Gemeindemitglieder--- wie sieht es im sozialen Umfeld aus mit der (langfristigen) Akzeptanz?
Unter Christen wird man oftmals schon mitrauisch beäugt, wenn man "nur" geschieden ist, oder wenn man gar ein uneheliches Kind hat oder zwei. Man spürt die Distanz, die von denen eingehalten wird, deren Lebensweg "vorbildlicher" verlief.
Das finde ich furchtbar. In einer Gemeinde sollte es doch darum gehen, einander bezustehen in der Schwäche, einander gegenseitig zu unterstützen, weil wir eben nicht perfekt sind sondern Süchte, Ängste, Zweifel, Identitätsprobleme etc haben.

Leute fallen zu lassen, wenn sie nicht einem bestimmten Bild entsprechen, empfinde ich als alles andere als christlich. Jesus hat sowas auf alle Fälle nicht getan. Im Gegenteil.

Aber dieser Entscheidung liegt doch irgendwo eine Verwirrung zugrunde-- da ist etwas "schief gelaufen" (Gott irrt sich nicht, wenn er uns im Mutterleib formt)--
Warum sollte etwas schief gelaufen sein? Mag sein, dass Gott beschlossen hat, dass diese bestimmte Gemeinde eine Übung in Toleranz und Grossherzigkeit dringend nötig hat. :smilie42:

und ein Gemeindeleiter.... sollte nach den Richtlinien der Bibel der "Mann einer Frau" sein 1. Tim. 3,2, Tit. 1,6--- und nicht die "Frau einer Frau".
Der Geist dieses Gebots ist doch: Gemeindeleiter sollen Leute sein, die bodenständig, in der Gesellschaft verankert, leistungsfähig, emotional stabil, verantwortungsvoll, mit Lebenserfahrung sind. Da geht's doch nicht darum, dne Leuten in die Hose zu gucken.

Dass die Buchstaben des Gesetzen bis aufs i-Tüpfelchen befolgt werden, der Geist darüber aber völlig zur Seite geschoben wird, war ja auch einer der grossen Kritikpunkte von Jesus an den Geistlichen seiner Zeit. Wir müssen doch nicht ständig dieselben Fehler wiederholen, oder...?

grüsse, barbara
kandyra
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Re: Evangelischer Pfarrer outet sich als transsexuell

Beitrag von kandyra »

barbara hat geschrieben: Der Geist dieses Gebots ist doch: Gemeindeleiter sollen Leute sein, die bodenständig, in der Gesellschaft verankert, leistungsfähig, emotional stabil, verantwortungsvoll, mit Lebenserfahrung sind.
grüsse, barbara
ist einer der ein Mann ist und eine Frau werden will, Deiner Meinung nach emotional stabil.?
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