Sollte man immer seine Hilfe anbieten?

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
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T4125Gamer
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Sollte man immer seine Hilfe anbieten?

Beitrag von T4125Gamer »

Hallo,

wie ihr schon am Titel sehen könnt, frage ich mich, ob man überhaupt immer Hilfe anbieten sollte. Und das ist eine ernst gemeinte Frage.
Man sieht, es geht einem nicht gut oder er macht gerade eine schwere Zeit durch, da will man doch schon instinktiv helfen. Aber ehe man sich versieht, wendet sich die Person gegen dich, und versucht dir zu schaden. Oder außenstehende Personen, die mit der Person zusammen agieren, versuchen deine Existenz zu bedrohen.

Wo sollte man also eine Grenze ziehen, wem man hilft, und wem nicht. Und wie kann man unterscheiden oder herausfinden, was für eine Person man gegenüber hat.
Ich stelle mir das recht schwierig vor. Aber was ist eure Meinung dazu? Würde mich echt interresieren.
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Hexenjagd
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Re: Sollte man immer seine Hilfe anbieten?

Beitrag von Hexenjagd »

Nein sollte man nicht.
Es gilt vorher abzuwägen ob ich die Perlen vor die Säue werfe oder ob ich wie der barmherzige Samariter handele.

Lg
5. Mose 18, 10
Es soll niemand unter dir gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen läßt, oder einer, der Wahrsagerei betreibt oder Zeichendeuterei oder ein Beschwörer oder ein Zauberer,
jesher

Re: Sollte man immer seine Hilfe anbieten?

Beitrag von jesher »

T4125Gamer hat geschrieben: Sa 17. Aug 2019, 20:42 Man sieht, es geht einem nicht gut oder er macht gerade eine schwere Zeit durch, da will man doch schon instinktiv helfen. Aber ehe man sich versieht, wendet sich die Person gegen dich, und versucht dir zu schaden. Oder außenstehende Personen, die mit der Person zusammen agieren, versuchen deine Existenz zu bedrohen.
Aus biblischer Perspektive ist das kein Grund nicht zu helfen. Falls wir Deine Frage also aus dieser Perspektive sehen wollen, stellt fehlende Anerkennung oder gar mögliche Feindseligkeit keine Kategorie für unterlassende Hilfeleistung da. Denn Anerkennung findet ein Christ bei Gott, so schwer dies im Alltag auch manchmal sein mag. Sich durch mögliche Feindseligkeit nicht von seiner Hilfe abhalten zu lassen, haben wir in Christus beantwortet.
T4125Gamer hat geschrieben: Sa 17. Aug 2019, 20:42 Wo sollte man also eine Grenze ziehen, wem man hilft, und wem nicht. Und wie kann man unterscheiden oder herausfinden, was für eine Person man gegenüber hat.
Ich stelle mir das recht schwierig vor. Aber was ist eure Meinung dazu? Würde mich echt interresieren.
Die Grenze ist dort, wo Du dem Helfenden nicht der Nächste sein kannst. Mir ist klar, dass es dann kaum Möglichkeiten gibt Hilfe zu Verweigern, solange Deine Hilfsmöglichkeiten nicht überfordert werden. Da ich jedoch aus biblischer Perspektive antworte gebe ich zu bedenken, dass wir (wiedergeborene Menschen) im Dienst Gottes stehen. Legt uns also der Heilige Geist eine Hilfeleistung aufs Herz, was in der Praxis profaner ist als es zunächst klingt, leisten wir diese Hilfe, egal was dabei für uns herausspringt... Ruhm, Spott, Ehre oder Leid.

Damit ist die Angelegenheit für den Hilfesuchenden vielleicht schon vorbei. In der Nachfolge des Helfenden (Christen) fängt die Entwicklung damit jedoch meist gerade erst an.
Rembremerding

Re: Sollte man immer seine Hilfe anbieten?

Beitrag von Rembremerding »

Pauschal muss man sagen: Nein. Aber doch Hilfsbereitschaft zeigen, indem man z.B. zuhört, Interesse bekundet, "den Menschen ansieht", wie Jesus es tat.
Wo offensichtlich Gefahr für Leib und Leben besteht, wird unmittelbare Hilfe nötig.
Manchmal ist mehr Hilfe zur Selbsthilfe angebracht, ein andermal erst der Stolz des Anderen zu akzeptieren und seine Hilfe nicht aufzudrängen.

Zu helfen bedeutet auch nicht seine Vorstellungen durchsetzen zu wollen, sondern den anderen zu helfen, dass für ihn erreichbare und vorstellbare zu erlangen.
Natürlich ist eine Hilfe, um gegen die Gebote zu verstoßen, nicht akzeptabel.

Als Christ darf man sich der Liebe und Leitung des Hl. Geistes anvertrauen, der Mittel und Intensität der Hilfe eingibt und auch einen selbst durch seine Kraft dabei hilft durch Liebe zu helfen.

Servus :wave:
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Kolibri
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Re: Sollte man immer seine Hilfe anbieten?

Beitrag von Kolibri »

Ich denke das sollte das erste Gebot der christlichen Nächstenliebe sein Hilfe anzubieten, die kalte Gesellschaft, Menschen in Not liegen zulassen erschreckt mich immer wieder.

Sollte sich der , der geholfen wurde sich gegen dich wenden oder auch andere die sich durch dich gestört fühlen, sind sie es die ihr Gesicht verlieren nicht du, du hast bewiesen ein guter Christ zu sein.

Jemand der nicht bereit ist zu helfen, hat ja nicht mal Achtung vor sich selbst.
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Kolibri
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Re: Sollte man immer seine Hilfe anbieten?

Beitrag von Kolibri »

Rembremerding hat geschrieben: Sa 17. Aug 2019, 21:52
Manchmal ist mehr Hilfe zur Selbsthilfe angebracht, ein andermal erst der Stolz des Anderen zu akzeptieren und seine Hilfe nicht aufzudrängen.

Als Christ darf man sich der Liebe und Leitung des Hl. Geistes anvertrauen, der Mittel und Intensität der Hilfe eingibt und auch einen selbst durch seine Kraft dabei hilft durch Liebe zu helfen.

Servus :wave:
Das sehe ich ähnlich, gerade die Hilfe zur Selbsthilfe ist sehr wichtig, einige müssen nur wieder auf die Beine gestellt werden, damit sie wieder laufen können.
Und ja , wenn man andere Menschen hilft, schöpft man auch Kraft daraus.
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Laodizea
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Re: Sollte man immer seine Hilfe anbieten?

Beitrag von Laodizea »

Manchmal, und das wäre heikel, steht man evtl. Gott im Weg, wenn man ohne Führung des Heiligen Geistes im Fleisch unterwegs ist.

Ich meine im Sinne von "Züchtigung Gottes" nicht ausser Betracht lassen!
Oder wer hätte Nebukadnezar von der Wiese holen wollen???

Gruss, Laodicea :engel:
Höre Israel: Jahwe, unser Gott, ist ein einziger Jahwe!
5. Mose 6,4
Rembremerding

Re: Sollte man immer seine Hilfe anbieten?

Beitrag von Rembremerding »

Kolibri hat geschrieben: Sa 17. Aug 2019, 22:34 Jemand der nicht bereit ist zu helfen, hat ja nicht mal Achtung vor sich selbst.
Richtig, deshalb mein Hinweis auf stete Hilfs-Bereitschaft, aber nicht unbedingt sofort Hilfe zu tätigen. Wie ich es meine, zeigt Jesus:
Und siehe, an der Straße saßen zwei Blinde, und als sie hörten, dass Jesus vorbeikam, riefen sie laut: Hab Erbarmen mit uns, Herr, Sohn Davids!
Die Leute aber befahlen ihnen, zu schweigen. Sie aber schrien noch lauter: Hab Erbarmen mit uns, Herr, Sohn Davids!
Jesus blieb stehen, rief sie zu sich und sagte: Was wollt ihr, dass ich euch tue? (Mt 20:30-32 REÜ)
Was Jesus hier tut: Sehen und hören, wo Hilfe nötig, Nähe schaffen, nicht sofort übergreifend Not beheben, sondern die Würde des Hilfsbedürftigen achten, in dem man ihm seine Not ausdrücken lässt.
Als Jesus ihn dort liegen sah und erkannte, dass er schon lange krank war, fragte er ihn: Willst du gesund werden? (Joh 5:6)
Die Not sehen, sich zuwenden, zuhören. Die Frage des Herrn scheint hier befremdlich. Natürlich will der Mann gesund werden. Aber die Antwort des Mannes zeigt auf, dass seine Krankheit ein ganz anderes Problem als Hintergrund hatte und Jesus wollte, dass dies zur Sprache kommt.
Oft kann sich ein Mensch selber helfen, wenn man ihn dazu bringt die eigentliche Ursache seiner Not zu erkennen.

Servus :wave:
Ziska
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Re: Sollte man immer seine Hilfe anbieten?

Beitrag von Ziska »

Hilfe anbieten und dann auch wirklich helfen sollte man, wenn man jemanden in Not sieht.
Doch es hat auch Grenzen.

Es darf nämlich nicht darauf hinauslaufen, dass man dann selber in Not gerät.
Auch darf man sich nicht von skrupellosen Schnorrern ausnutzen lassen.

Für Menschen mit „Helfer-Syndrom“ wird es schwer sein, da Grenzen zu ziehen.

Ein Nichtschwimmer wird auch nicht einem Ertrinkenden hinterher springen.
So wäre beiden nicht geholfen.

Er wird aber auch nicht tatenlos zusehen...
Er wird Hilfe bei einem Schwimmer holen...
LG Ziska
Aus Jesu Loskaufsopfer Nutzen ziehen -
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