Missbrauch in der Gesellschaft

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
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Hiob
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Missbrauch in der Gesellschaft

Beitrag von Hiob »

Nachdem in einem anderen Thread unpassenderweise das Thema "Missbrauch" aufkam, hier eine Plattform, um dies zu diskutieren.
Reinhold
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Re: Missbrauch in der Gesellschaft

Beitrag von Reinhold »

Hiob hat geschrieben: Mi 15. Sep 2021, 00:13 Nachdem in einem anderen Thread unpassenderweise das Thema "Missbrauch" aufkam, hier eine Plattform, um dies zu diskutieren.
Taufrisch:
DIENSTAG, 14. SEPTEMBER 2021
https://www.n-tv.de/panorama/Bistum-Hil ... 02645.html
Im Bistum Hildesheim werden Kinder und Jugendliche über Jahrzehnte hinweg von katholischen Geistlichen sexuell missbraucht. Eine Expertenkommission stellt dabei ein gängiges Muster innerhalb der Kirche fest: Täterschutz geht vor Opferschutz. Der Bischof sieht die Aufarbeitung noch lange nicht am Ende.
Zuletzt geändert von Reinhold am Mi 15. Sep 2021, 12:23, insgesamt 1-mal geändert.
"Wie ein fester Turm ist der Name Jahwes, / der Gerechte läuft zu ihm und ist in Sicherheit."
Spr. 18,10 NeÜ 
Hiob
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Re: Missbrauch in der Gesellschaft

Beitrag von Hiob »

Reinhold hat geschrieben: Mi 15. Sep 2021, 01:36 Im Bistum Hildesheim werden Kinder und Jugendliche über Jahrzehnte hinweg von katholischen Geistlichen sexuell missbraucht.
Möglich - oder auch nicht. - Da die Medien in Sachen RKK ziemlich unisono tollwütig sind, muss diese Meldung überprüft werden. - Zunächst: Was ist eigentlich "Missbrauch"? Nach heutigem Maßstab fällt alles unter "Missbrauch" von "sprachlich unangebrachten Äußerungen" ("Mit Dir würde ich auch gerne mal") bis zur echten Vergewaltigung. - Zudem hat sich medial eingebürgert, auch früher übliche Prügelstrafen in Familie, Schule und eben auch im kirchlichen Bereich als "Missbrauch" zu bezeichnen.

In unserer Gegend gab es neulich einen medialen Aufmacher "Neuer Missbrauchsfall bei der RKK". Es stellt sich heraus, dass sich jemand gemeldet hatte, der von 1957 bis 1962 Prügelstrafen bekommen hatte.
panorama
Die Straftaten von Priestern des Bistums seien "verschwiegen und vertuscht" worden.
Nein - sie wurden kirchenrechtlich nach damaligen Kriterien abgehandelt - in Absprache mit der weltlichen Gerichtsbarkeit. - Ob sie nach heutigem Maßstab RICHTIG abgehandelt wurden, ist eine ganz andere Frage. - Aber juristisch kann man keine Vorwürfe machen.

Unterm Strich:
Auch seitens Geistlicher gab es in der Tat echte sexuelle Missbrauchsfälle nach damaligem Verständnis - dies steht vollkommen außer Frage. Aber sie stehen in keinem Verhältnis zu der Darstellung, die per medialer Hasskampagne transportiert ist. - Und das Volk? Es läuft mit wie immer.
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PeB
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Re: Missbrauch in der Gesellschaft

Beitrag von PeB »

Reinhold hat geschrieben: Mi 15. Sep 2021, 01:36
Hiob hat geschrieben: Mi 15. Sep 2021, 00:13 Nachdem in einem anderen Thread unpassenderweise das Thema "Missbrauch" aufkam, hier eine Plattform, um dies zu diskutieren.
Taufrisch:
DIENSTAG, 14. SEPTEMBER 2021
https://www.n-tv.de/panorama/Bistum-Hil ... 02645.html
Im Bistum Hildesheim werden Kinder und Jugendliche über Jahrzehnte hinweg von katholischen Geistlichen sexuell missbraucht
Ja, diese Fälle liegen wohl in fast allen Religionsgemeinschaften vor:
https://www.aufarbeitungskommission.de/ ... he-teil-1/
Wichtige internationale Untersuchungen der letzten Jahre wie der Australischen Royal Commission, der Charity Commission und der Independent Inquiry into Child Sexual Abuse (IICSA) in Großbritannien oder der Universität Utrecht in den Niederlanden beschäftigten sich mit sexuellem Kindesmissbrauch bei den Zeugen Jehovas.
[...]
Die Hintergründe von sexualisierter Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen in der Vergangenheit und in der Gegenwart innerhalb der Gemeinschaft der Zeugen Jehovas sowie die Bedingungen für die Aufarbeitung sollten dabei näher beleuchtet werden.
[...]
Spezifisch für die Zeugen Jehovas ist die Zwei-Zeugen-Regel. Sie besagt, einem Verdacht oder Vorwurf einer Straftat oder Gewalttat soll durch die Ältesten der Glaubensgemeinschaft nur nachgegangen werden, wenn es dafür mindestens zwei Zeugen gibt. Im Fall sexuellen Kindesmissbrauchs muss außer dem Kind also mindestens eine weitere Person bestätigen können, dass sich die sexuelle Gewalt durch den vom Kind benannten Täter oder die Täterin ereignet hat.
[...]
Sowohl Udo Obermayer als auch Wilhelm Hornung übten massive Kritik an der Zwei-Zeugen-Regel in Verbindung mit sexuellem Kindesmissbrauch, weil sie den Verantwortlichen der Glaubensgemeinschaft wissentlich als Scheinargument diene, um die sexuelle Gewalt systematisch zu negieren und zu vertuschen.
Natürlich könnte ich auch evangelische Kirchen, die orthodoxe Kirche und andere Glaubensgemeinschaften benennen. Im Großen und Ganzen hat keine Glaubensgemeinschaft einen Grund, mit dem Finger auf eine andere zu zeigen.
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Paul
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Re: Missbrauch in der Gesellschaft

Beitrag von Paul »

bevor das hier wieder zum rkk bashing ausufert

...ich verweise mal auf sai baba, angeblich hatte er auch spaß daran, kleine goldene phalli aus dem nichts zu materialisieren :shock:
der storch der sitzt am karpfenteich und hämmert alle karpfen weich

it's not easy be(e)in' green

es gibt nichts gutes, außer man tut es

https://www.youtube.com/watch?v=ItZyaOlrb7E

das huhn ist im auftrag des herren unterwegs 8-)
Spice
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Re: Missbrauch in der Gesellschaft

Beitrag von Spice »

Paul hat geschrieben: Mi 15. Sep 2021, 14:11 bevor das hier wieder zum rkk bashing ausufert

...ich verweise mal auf sai baba, angeblich hatte er auch spaß daran, kleine goldene phalli aus dem nichts zu materialisieren :shock:
Das ist aber etwas ganz anderes!
Hiob
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Re: Missbrauch in der Gesellschaft

Beitrag von Hiob »

PeB hat geschrieben: Mi 15. Sep 2021, 13:25 Natürlich könnte ich auch evangelische Kirchen, die orthodoxe Kirche und andere Glaubensgemeinschaften benennen. Im Großen und Ganzen hat keine Glaubensgemeinschaft einen Grund, mit dem Finger auf eine andere zu zeigen.
Sowieso. - Aber auch die säkulare Welt hat keinen Grund, weil es in (säkularen) Familien dasselbe ist. - Man ermittle genau akribisch in Familien, was dort seit 1945 (so weit geht man bei der Kirche zurück) geschehen ist, und man wird dort qualitativ wie quantitativ dasselbe vorfinden wie in Religionsgemeinschaften.

Mir geht es eigentlich gar nicht so sehr um die RKK - mir geht es um den unsäglichen Schaden, den Medien mit solchen einseitigen Kampagnen an der Demokratie anrichten. - Wenn man auf früher bezogen das Wort "Gleichschaltung" mit Empörungs-Hedonismus zurückweist, kommt es gerade in der Gegenwart recht, wenn es in die eigenen gesellschaftlichen Absichten passt. - Böse Sache.
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Paul
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Re: Missbrauch in der Gesellschaft

Beitrag von Paul »

@spice

ist das so? nur weil keine offizielle untersuchung stattgefunden hat?

es gibt zeugenaussagen, die ihm pädophilie vorwefen
der storch der sitzt am karpfenteich und hämmert alle karpfen weich

it's not easy be(e)in' green

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Spice
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Re: Missbrauch in der Gesellschaft

Beitrag von Spice »

Paul hat geschrieben: Mi 15. Sep 2021, 14:21 @spice

ist das so? nur weil keine offizielle untersuchung stattgefunden hat?

es gibt zeugenaussagen, die ihm pädophilie vorwefen
Du hast vom Materialisieren gesprochen, und darauf habe ich geantwortet.
Was aber den Missbrauchsvorwurf betrifft, kann ich dazu nichts sagen, da mich Sai Baba nicht sonderlich interessiert hat (außer eben seine Phänomene). Zu seiner Entlastung würde ich auch für möglich halten, dass seine Handlungen missverstanden wurden. Von einem Verkehr oder einer Art Selbstbefriedigung mit Kindern habe ich nichts gehört.
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Sunbeam
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Re: Missbrauch in der Gesellschaft

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Mi 15. Sep 2021, 14:20
PeB hat geschrieben: Mi 15. Sep 2021, 13:25 Natürlich könnte ich auch evangelische Kirchen, die orthodoxe Kirche und andere Glaubensgemeinschaften benennen. Im Großen und Ganzen hat keine Glaubensgemeinschaft einen Grund, mit dem Finger auf eine andere zu zeigen.
Sowieso. - Aber auch die säkulare Welt hat keinen Grund, weil es in (säkularen) Familien dasselbe ist. - Man ermittle genau akribisch in Familien, was dort seit 1945 (so weit geht man bei der Kirche zurück) geschehen ist, und man wird dort qualitativ wie quantitativ dasselbe vorfinden wie in Religionsgemeinschaften.

Mir geht es eigentlich gar nicht so sehr um die RKK - mir geht es um den unsäglichen Schaden, den Medien mit solchen einseitigen Kampagnen an der Demokratie anrichten. - Wenn man auf früher bezogen das Wort "Gleichschaltung" mit Empörungs-Hedonismus zurückweist, kommt es gerade in der Gegenwart recht, wenn es in die eigenen gesellschaftlichen Absichten passt. - Böse Sache.
Eine Frage tut sich hier immer wieder auf: warum hat die RKK, die doch sicherlich über diese Zustände sehr gut informiert war, denn wer wenn nicht die RKK; warum hat die RKK nicht von sich selbst aus die nötigen Schritte unternommen, um hier endlich einmal tabula rasa zu machen, endgültig und mit offenen Karten, in aller Öffentlichkeit.

Ich meine jetzt tabula rasa, und nicht in der katholischen Zaghaftigkeit des - Kameraden, vorwärts, wie gehen zurück.

Hier wurde von Seiten der RKK selbst gigantische Fehler begangen, deren Folgeschäden irreparabel sind, auch in der Zukunft.
(Von den evangelischen Kirchen spricht doch groß keiner, warum eigentlich, weil diese doch faktisch gar nicht mehr existieren, nicht mehr wirklich...)
mir geht es um den unsäglichen Schaden, den Medien mit solchen einseitigen Kampagnen an der Demokratie anrichten.
Welches Schadens-Gefälle gestehst du der RKK selbst zu, welche bleibenden Schäden gehen auf das Konto der RKK selbst?
Hat die RKK nicht selbst ihre Zukunft damit auf's Spiel gesetzt.

Ich meine, deine verquere Betonköfigkeit zu dieser ganzen Thematik zeigt doch in aller Deutlichkeit auf, wie es in den Köpfen der katholischen Demagogen wirklich aussieht.

So wirklich aufrichtig, selbstkritisch und ohne Tabus, respektive deiner katholischen Schere im Kopf kriegst du diese Thematik jedenfalls nicht bewältigt, vielleicht willst du das auch garnicht.

Wie schreibt der User Reinhold hier immer - du bist ein Jeiner, ich denke, genau hier liegt der katholische Hund begraben.
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