Homöopathie VI

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
Benutzeravatar
Janina
Beiträge: 6811
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:12

Re: Homöopathie VI

Beitrag von Janina »

closs hat geschrieben: Do 15. Nov 2018, 09:08Ein HP-ler würde Dir sagen, dass es bei HP nach f(c) = -log(c) geht.
Exakt. DAS ist die Homöopathie-Hypothese.
closs hat geschrieben: Do 15. Nov 2018, 09:08Verstehe ich Dich richtig, dass aus Deiner Sicht HP nur dann wirken könnte, wenn es nach dc/dt = f(c) funzt?
Nein, diese Beziehung funzt immer.
Homöopathie steht und fällt damit, dass eine Funktion der Form f(c) = -log(c) gefunden wird.

Und das Ergebnis ist:
1. Es wurde noch nie eine Funktion der Form f(c) = -log(c) gefunden
2. Die theoretische Chemie schließt eine Funktion der Form f(c) = -log(c) aus
3. Die Mathematik schließt eine Funktion der Form f(c) = -log(c) aus

1. Ist DEIN Text, der besagt, solange eine solche Funktion nicht gefunden wurde, bleibt deine Hoffnung, eine solche doch noch zu finden.
2. ist die Bedingung, dass mit dem Finden einer solchen Funktion die theoretische Chemie komplett neu formuliert werden muss. Das ist nicht unmöglich, schließlich hat Einstein das mit der Physik getan und die ART neu formuliert. Aber es ist SEHR unwahrscheinlich.
3. ist die Bedingung, dass die Mathematik nicht gültig wäre. Und das ist fundamental prinzipiell ausgeschlossen.
closs hat geschrieben: Do 15. Nov 2018, 09:39Naja - da sagt die HP halt was anderes.
Nein, das esoterische Aussageverwischung. Die Aussage der HP ist: f(c) = -log(c).
closs hat geschrieben: Do 15. Nov 2018, 09:39...dass es blödsinnig ist, HP so zu testen, als ginge es hier primär um pharmakologische Wirkmechanismen...
Das ist dummes Gewäsch. Wie ein Test funktioniert, ist Aufgabe der Wissenschaftler, und das nur nach den Regeln der Wissenschaft. Ich habe eine Aussage der HP (s.o.), und der Test dieser Aussage ist machbar.
Benutzeravatar
Janina
Beiträge: 6811
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:12

Re: Homöopathie VI

Beitrag von Janina »

closs hat geschrieben: Do 15. Nov 2018, 10:28Die HP hat sich aus der Praxis entwickelt...
Taschendiebstahl auch. Und hier hat sich die Kombination von Taschendiebstahl und Wellnesskur in der Praxis bewährt. Für den Heilpraktiker.
Benutzeravatar
closs
Beiträge: 35544
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

Re: Homöopathie VI

Beitrag von closs »

Janina hat geschrieben:3. Die Mathematik schließt eine Funktion der Form f(c) = -log(c) aus
Das verstehe ich nicht. - Diese Funktion ist mathematisch nicht definiert?
Janina hat geschrieben:. ist die Bedingung, dass mit dem Finden einer solchen Funktion die theoretische Chemie komplett neu formuliert werden muss.
Nein - Chemie hat nach meinem Verständnis etwas mit Molekülen zu tun und nicht mit energetischen Wellen oä. - Das beißt sich doch nicht.
Janina hat geschrieben: ist die Bedingung, dass die Mathematik nicht gültig wäre. Und das ist fundamental prinzipiell ausgeschlossen.
Da sind wir uns einig. - Nur verstehe ich nicht, dass es mathematisch unmöglich sein sollte, ein reziprokes Verhältnis auszudrücken.
Janina hat geschrieben:Wie ein Test funktioniert, ist Aufgabe der Wissenschaftler, und das nur nach den Regeln der Wissenschaft.
SChon - aber dann würde die HP sagen: "Warum testet Ihr uns, wenn Ihr uns eh nicht checkt?".
Benutzeravatar
Janina
Beiträge: 6811
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:12

Re: Homöopathie VI

Beitrag von Janina »

closs hat geschrieben: Do 15. Nov 2018, 11:39
Janina hat geschrieben:3. Die Mathematik schließt eine Funktion der Form f(c) = -log(c) aus
Das verstehe ich nicht. - Diese Funktion ist mathematisch nicht definiert?
Ja. Sie hat eine Polstelle im Definitionsbereich.
Und chemisch folgt daraus, dass ein Wirkstoff, der gar nicht da ist, eine unendlich starke Wirkung hätte.
closs hat geschrieben: Do 15. Nov 2018, 11:39Chemie hat nach meinem Verständnis etwas mit Molekülen zu tun und nicht mit energetischen Wellen...
Pfui, aus! Esoterikern sollte das Aussprechen der Worte "energetische Wellen" verboten werden. Physiker warten dabei immer darauf, dass der Darm des Sprechers sich durch den Hals nach oben stülpt, um das Gehirn zu erwürgen.
closs hat geschrieben: Do 15. Nov 2018, 11:39aber dann würde die HP sagen...
Uninteressant. Versuche einfach, dich immer daran zu erinnern.
Alternativ kannst du ja mal versuchen, mit einer völlig fertigen Rostlaube beim TÜV mit "Aber nicht mit IHREN Methoden testen, das wird meinem Auto nicht gerecht" zu punkten. :lol:
Apate 1

Re: Homöopathie VI

Beitrag von Apate 1 »

Dieses Post hatte eine bestimmte Würze, von daher kann ich nicht sagen wie explosiv der Geschmack ist.
Benutzeravatar
closs
Beiträge: 35544
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

Re: Homöopathie VI

Beitrag von closs »

Janina hat geschrieben:Und chemisch folgt daraus, dass ein Wirkstoff, der gar nicht da ist, eine unendlich starke Wirkung hätte.
Aber das sagt die HP doch nicht - dort gibt es keinen "Stoff", sondern nur "Wellen" aus einem Stoff (was auch immer das sein mag).

Als die Chaos-Therapie aufkam, hat man in der HP über die Hypothese gesprochen, dass das Mittel das genau geeignete ist, wenn es auf den aktuellen Bifurkationspunkt des Körpers in puncto Gesamtbalance einwirkt. - Dies gehe aber nur dann (Impulssatz), wenn Impulsgeber und Impulsgeber möglichst gleich seien - in diesem Fall also "feinstofflich" klein, also > D 24.

Egal, was man von einer solchen Argumentation hält (die ich übrigens inhaltlich nachvollziehen kann): Sie ist nicht chemisch bedingt, weshalb es mich wundert, dass Du auf chemischer Ebene falsifizierst.
Janina hat geschrieben:Alternativ kannst du ja mal versuchen, mit einer völlig fertigen Rostlaube beim TÜV mit "Aber nicht mit IHREN Methoden testen, das wird meinem Auto nicht gerecht" zu punkten. :lol:
Das geht deshalb nicht, weil der TÜV als Chef "gesetzt" ist. - So gesehen hast Du natürlich recht. - Die HP würde sagen: "Was Du als Rostlaube verstehst, hat nichts mit Rost zu tun, weil es aus Kunststoff ist. Rost-Tests haben mit uns nichts zu tun".
Stromberg hat geschrieben:Doch, genau das hat man. Viel mehr aus dem "Ähnlichkeitsprinzip", auf das Hahnemann völlig naiv aufbaute...
Er hat Fehler gemacht - natürlich. - Aber sein Prinzip hat sich aus der Erfahrung entwickelt.

„Da dieses Naturheilgesetz (das Ähnlichkeitsprinzip) sich in allen reinen Versuchen und allen ächten Erfahrungen der Welt beurkundet, die Thatsache also besteht, so kommt auf die scientifische Erklärung, wie dieß zugehe, wenig an und ich setze wenig Werth darauf, dergleichen zu versuchen. Doch bewährt sich folgende Ansicht als die wahrscheinlichste, da sie sich auf lauter Erfahrungs-Prämissen gründet“ – Organon, § 20
Stromberg hat geschrieben:Nachweislich tut es das nicht.
"Nachweislich" bezieht sich immer nur auf Studien, mit denen man nachweisen kann, dass es laut Studienaufbau nicht wirkt. - Das reicht nicht, um rauszufinden, ob es generell nicht wirkt.
Stromberg hat geschrieben: closs hat geschrieben: ↑

Nun kann man den HP-Ärzten einfacherweise eine kollektive Wahrnehmungsstörung unterstellen - aber das ist wirklich zu einfach.

Es ist vor allem eines: Zutreffend.
Klar. - Heilungserfolge der HP werden in die Abteilung "Anekdoten" entsorgt - Ärzte, die aus Erfahrung meinen, dass HP wirkt, sind wahrnehmungsgestört. - Damit ist das Problem erledigt. :lol:
Apate 1

Re: Homöopathie VI

Beitrag von Apate 1 »

Dieses Post hatte eine bestimmte Würze, von daher kann ich nicht sagen wie explosiv der Geschmack ist.
Benutzeravatar
Janina
Beiträge: 6811
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:12

Re: Homöopathie VI

Beitrag von Janina »

closs hat geschrieben: Do 15. Nov 2018, 15:43
Janina hat geschrieben:Und chemisch folgt daraus, dass ein Wirkstoff, der gar nicht da ist, eine unendlich starke Wirkung hätte.
Aber das sagt die HP doch nicht
Das ist eben der Unterschied von Wissenschaft und Esoterik. Eine ernsthafte Aussage kann auf den gesamten Definitionsbereich extrapoliert werden. Und dann ist die Aussage der HP eben genau das. Auch so werden Hypothesen geprüft.
closs hat geschrieben: Do 15. Nov 2018, 15:43dort gibt es keinen "Stoff", sondern nur "Wellen" aus einem Stoff (was auch immer das sein mag).
Und wieder ein Prüfstein, an dem die HP versagt. Wenn man nicht weiß was man sagen will, hält man lieber den Rand.
closs hat geschrieben: Do 15. Nov 2018, 15:43Als die Chaos-Therapie aufkam, hat man in der HP über die Hypothese gesprochen, dass das Mittel das genau geeignete ist, wenn es auf den aktuellen Bifurkationspunkt des Körpers in puncto Gesamtbalance einwirkt.
Mit anderen Worten: Ein weiterer Spielzug im Bullshit-Bingo. :roll:
Wird das um-sich-werfen mit schlau klingenden aber dumm angewendeten Wörtern tatsächlich von irgendjemandem ernst genommen?
closs hat geschrieben: Do 15. Nov 2018, 15:43Egal, was man von einer solchen Argumentation hält (die ich übrigens inhaltlich nachvollziehen kann)
Was bitte willst du DARAN nachvollziehen können? Welchen Bedeutungsverfall treibst du mit dem Wort "nachvollziehen"? :o
closs hat geschrieben: Do 15. Nov 2018, 15:43
Janina hat geschrieben:Alternativ kannst du ja mal versuchen, mit einer völlig fertigen Rostlaube beim TÜV mit "Aber nicht mit IHREN Methoden testen, das wird meinem Auto nicht gerecht" zu punkten. :lol:
Das geht deshalb nicht, weil der TÜV als Chef "gesetzt" ist.
Danke.
Und genauso ist die wissenschaftliche Methode als "Chef gesetzt".
closs hat geschrieben: Do 15. Nov 2018, 15:43Nun kann man den HP-Ärzten einfacherweise eine kollektive Wahrnehmungsstörung unterstellen
Den "Ärzten" nicht unbedingt, aber zumindest ihren Kunden. :lol:
Benutzeravatar
closs
Beiträge: 35544
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

Re: Homöopathie VI

Beitrag von closs »

Stromberg hat geschrieben: closs hat geschrieben: ↑
Do 15. Nov 2018, 16:43
Dies gehe aber nur dann (Impulssatz), wenn Impulsgeber und Impulsgeber möglichst gleich seien - in diesem Fall also "feinstofflich" klein

Eine absurde sowie abwägige Behauptung, die absolut nichts mit der Realität zu tun hat.
Dann weißt Du mehr als ich. - Sorry - aber das klingt immer arg ideologisch.
Stromberg hat geschrieben:Der Fehler ist sein Prinzip, das sich - noch immer - nicht aus "Erfahrungen" Entwickelt hat sondern, wie oben geschildert, auf dem ersonnenen und behaupteten "Ähnlichkeitsprinzip" baut.
Am "Ähnlichkeitsprinzip" wird festgehalten, richtig - aber meines Wissens nicht so, wie es Hahnemann beschrieben hat. - Meines Wissens spricht die HP von einer modifizierten Grundlage (im Vergleich zu Hahnemann) - aber da müssten wir Fachleute fragen.
Stromberg hat geschrieben:Wie oft willst du deine lahme Ausrede nun noch wiederholen?
Wir scheitern immer wieder daran, dass "widerlegen" und "nicht bestätigen können" verwechselt wird.
Benutzeravatar
closs
Beiträge: 35544
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

Re: Homöopathie VI

Beitrag von closs »

Janina hat geschrieben: Eine ernsthafte Aussage kann auf den gesamten Definitionsbereich extrapoliert werden.
:?: - Der Definitionsbereich der HP (?) ist, dass man einen Punkt x im Körper um so genauer treffen kann, je weniger Streuung da ist. - Wenig Streuung und großes Risiko vorbeizuschießen = hohe D - v.v. - Ich halte das für eine einfache und umfassende Definition.
Janina hat geschrieben:Und wieder ein Prüfstein, an dem die HP versagt. Wenn man nicht weiß was man sagen will, hält man lieber den Rand.
Das hätte die HP wahrscheonlich nichts dagegen, weil sie sich als reine Praxis-Disziplin versteht.
Janina hat geschrieben:Wird das um-sich-werfen mit schlau klingenden aber dumm angewendeten Wörtern tatsächlich von irgendjemandem ernst genommen?
Die Leute suchen halt. - Nebenbei: Hast Du den Gedanken im Grundsatz verstanden?
Janina hat geschrieben:Welchen Bedeutungsverfall treibst du mit dem Wort "nachvollziehen"?
"Nachvollziehen" bedeutet aus meiner Sicht, einen Gedankengang auf Basis seiner Vorannahmen auf Widersprüche zu überprüfen - und diesbezüglich ist dieser Gedanke "nachvollziehbar", was nicht heißt, dass er "wahr" sein muss.
Janina hat geschrieben:Und genauso ist die wissenschaftliche Methode als "Chef gesetzt".
Glaube ich Dir aufs Wort - aber dann kommen wir wieder zur Frage zum Verhältnis zwischen "wissenschaftlicher Methodik" und "Wirklichkeit" (Anton würde diese Frage verwerfen, weil sie disparate Begriffe gegenüberstellt)
Antworten