Organspende: Wer nicht widerspricht, soll Spender werden.

Ethik und Moral
Medizin & Krankheit
Benutzeravatar
Magdalena61
Administrator
Beiträge: 26061
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44
Kontaktdaten:

Organspende: Wer nicht widerspricht, soll Spender werden.

Beitrag von Magdalena61 »

Wie die Tagesschau berichtete, soll die Entscheidungslösung gekippt werden zugunsten einer Widerspruchslösung. Bürger, die ihre Organe nicht spenden wollen, sollen sich in ein Register eintragen müssen.
Wenn sie das nicht tun, gelten sie automatisch als Organspender.

Diese Sache mit dem Organhandel ist aber sehr umstritten.

Zum einen ist "hirntot" nicht "tot".
Zum anderen sind laut einem anderen Bericht der ARD 30 % der Hirntod- Diagnosen falsch.




Kann man so mit schwer verletzten / sterbenden Menschen umgehen?
Wenn wir die Gesellschaft über die Organspende aufklären, bekommen wir keine Organe mehr.

Prof. Rudolf Pichlmayr – 1987
Transplantationsmediziner
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Rembremerding

Re: Organspende: Wer nicht widerspricht, soll Spender werden.

Beitrag von Rembremerding »

Das ist in Österreich bereits so. Also obacht: Wer ohne Widerspruch nach A fährt und "Hirntot" wird, darf ausgeschlachtet werden.

Bei der Frage prallen ja Ideologien und Weltbilder aufeinander.
Eines ist aber für jeden bedenkenswert: Hier wird erstmals vom Staat Zugriff auf die Person, den Leib eines Bürgers gesetzlich festgeschrieben. Er wird praktisch "enteignet" und zwar durch einen Automatismus. Es wird also wieder einmal die bedingsungslose Würde eines jeden Menschen in Frage gestellt.
Das ist Folge einer bestimmten Ideologie.

Wer will, kann sich hier einen Widerspruchsausweis herunterladen:
https://www.transplantation-information ... spruch.pdf
Weitere Infos auch hier:
https://initiative-kao.de/

Servus :wave:
Benutzeravatar
ProfDrVonUndZu
Beiträge: 3484
Registriert: Do 11. Aug 2016, 08:16

Re: Organspende: Wer nicht widerspricht, soll Spender werden.

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Im letzten November hat der Jurist und ehemalige vorsitzende Richter des Bundesgerichtshof Thomas Fischer einen guten Artikel bei Spiegel Online veröffentlicht.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/o ... 37676.html
Benutzeravatar
Magdalena61
Administrator
Beiträge: 26061
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44
Kontaktdaten:

Re: Organspende: Wer nicht widerspricht, soll Spender werden.

Beitrag von Magdalena61 »

Der Artikel ist gut. Die Analysen und Argumente sind es auch.
Wer wird darauf hören?
Gibt es ein Zurück?
Es sieht nicht danach aus.

Was mir zu schaffen macht sind die Parallelen zum Umgang mit "unwertem Leben" in der Zeit des "Vogelschisses". Die Häftlinge wurden auch in jeder Hinsicht ausgebeutet.
Den Leichen wurden Goldzähne entnommen und die Haare abgeschnitten, zur weiteren Verwertung.
Tod in der Gaskammer

"Zuerst kamen die Frauen mit den Kindern hinein, hernach die Männer. Die Tür wurde schnell zugeschraubt und das Gas in einen Luftschacht geworfen. Durch das Beobachtungsfenster konnte man sehen, dass die dem Einwurfschacht am nächsten Stehenden sofort tot umfielen. Die anderen fingen an zu taumeln, zu schreien und nach Luft zu ringen. Das Schreien ging bald in ein Röcheln über, und in wenigen Minuten lagen alle.

Eine halbe Stunde nach dem Einwurf des Gases wurde die Tür geöffnet und die Entlüftungsanlage eingeschaltet. Den Leichen wurden nun durch das Sonderkommando die Goldzähne entfernt und den Frauen die Haare abgeschnitten. Hiernach wurden sie durch den Aufzug nach oben gebracht vor die inzwischen angeheizten Öfen."
Erinnerungen von Lagerkommandant Rudolf Höß
Quelle
Eines Tages, wenn die Mär vom "Hirntod" und von den "Hirntoten", die angeblich "nichts mehr mitkriegen" widerlegt sein wird, wird man die Schlächter von Ausschwitz noch für barmherzig halten gegen die Schlächter der Moderne.

Denn die Juden mussten in den Gaskammern einige Minuten leiden; ein Sterbender jedoch, der ausgeweidet werden soll, liegt viele Stunden lang auf dem OP- Tisch. Aufgrund der massiven Hirnschädigung kann er sich meist nicht mehr verständlich machen, und sollte er unerwünschterweise schwache Signale des Widerstands senden, werden diese als "Reflexe" abgetan. Darüber gibt es genügend Zeugnisse ausgebildeter Mediziner.

Der Körper wird gewaltsam am Leben (fühlend??) erhalten, bis das letzte Organ entnommen ist. Dann erst wird die Beatmungsmaschine abgeschaltet.
Wie viele Schmerzen erlebt der Sterbende? Und wie lange? Vielleicht setzt irgendwann gnädigerweise Bewußtlosigkeit ein, sodass er nicht mehr so schrecklich leiden muss. Aber wenn diese durch die Maschinen und durch Medikamente verhindert wird? Was dann?

Menschenopfer!

Bei Youtube gibt es Videos von Angehörigen, die über ihr Trauma sprechen. Sie wurden überredet; manipuliert, nachdem sie z.B. vom Unfall ihres Sohnes oder ihrer Tochter erfahren hatten, im Schockzustand die Einwilligung zu erteilen, die Organe ihres Kindes zur Entnahme freizugeben.

Als sie den Leichnam dann wieder sahen, sofern sie es überhaupt durchsetzen konnten, diesen noch einmal zu sehen, waren sie entsetzt über die deutlichen Spuren von Angst und Schmerz und in den Gesichtern der Verstorbenen.
Damit, dass sie ihr Kind im Sterben alleine gelassen und einem fürchterlichen Tod ausgeliefert hatten, kommen die Überlebenden nicht klar.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Benutzeravatar
Laodizea
Beiträge: 409
Registriert: Do 14. Mär 2019, 19:37

Re: Organspende: Wer nicht widerspricht, soll Spender werden.

Beitrag von Laodizea »

Magdalena61 hat geschrieben: Di 2. Apr 2019, 15:08

Menschenopfer!
Postmodernes Heidentum!
So nenne ich das.
Lebendig ist der Mensch kaum ein paar Cent wert, die Organe allerdings werden lukrativ vermarktet. :sick:
Wir leben unter Heiden, nicht nur wir , fern der Heimat, auch in der Heimat nur noch Heiden und deren Gebaren.

Gruss Laodicea
Höre Israel: Jahwe, unser Gott, ist ein einziger Jahwe!
5. Mose 6,4
Benutzeravatar
Hexenjagd
Beiträge: 1206
Registriert: Mo 2. Apr 2018, 00:23

Re: Organspende: Wer nicht widerspricht, soll Spender werden.

Beitrag von Hexenjagd »

Johannes 20, 27
Dann spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!

Da darf man ja zurecht fragen wie sich Christen das vorstellen wenn Jesus mit den Malzeichen des Leidens auferstanden ist?

mfg
5. Mose 18, 10
Es soll niemand unter dir gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen läßt, oder einer, der Wahrsagerei betreibt oder Zeichendeuterei oder ein Beschwörer oder ein Zauberer,
Benutzeravatar
ProfDrVonUndZu
Beiträge: 3484
Registriert: Do 11. Aug 2016, 08:16

Re: Organspende: Wer nicht widerspricht, soll Spender werden.

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Eine kleine Sammlung aus dem Netz


18. Februar 2014 - Falsche Todesdiagnosen in Krankenhäusern - Ärzte erklären Patienten oft fälschlich für hirntot


17. Februar 2019 - Organe - vom Geben und Nehmen - Der Bedarf an Organen ist nach wie vor höher als das Angebot. Die Spendenbereitschaft stagniert. Ein Lösungsvorschlag

7.4.2019 - Kommentar zur Organspende - ReformWir haben das Recht zu schweigen!

7.4.2019 - Organspender per Gesetz? - Geben ist seliger denn Nehmen – auch für den Staat

Mein Fazit : Die Zahl der tatsächlich erfassten Hirntoten ist also trotz tödlicher Fehldiagnose so gering ; der moralische Anspruch auf Fremdorgane ohnehin grundsätzlich nicht zu legitimieren ; so dass wir es eigentlich mit einer politischen Scheindebatte zu tun haben, die niemanden wirklich nützt, und die Selbstverständlichkeit der unantastbaren Menschenwürde und garantierten Unverletzlichkeit einem individuellen Rechtfertigungszwang gegenüber wem auch immer unterwirft.
Ziska
Beiträge: 5110
Registriert: Do 18. Apr 2013, 11:32

Re: Organspende: Wer nicht widerspricht, soll Spender werden.

Beitrag von Ziska »

Ich habe schon seid Jahren schriftlich widersprochen.
Ich will keine Organe und werde keine Organe spenden!
LG Ziska
Wird die Erde eines Tages zerstört? Nein!

Warum nicht? Antworten gibt die Bibel!


https://www.jw.org/de/biblische-lehren/ ... zerstoert/
Benutzeravatar
Bonnie
Beiträge: 944
Registriert: So 24. Feb 2019, 14:53

Re: Organspende: Wer nicht widerspricht, soll Spender werden.

Beitrag von Bonnie »

Als die fragliche Regelung zum 1. Mal durch die Gegend gegeistert ist, habe ich mir dann endlich einen Organspendeausweise geholt und ausgefüllt. Für mich ist es keine Frage, ich spende nicht und möchte im Bedarfsfall kein fremdes Organ. Auch in meiner Familie weiß jeder entsprechend Bescheid.

Die Seite des Spenders. Wie kann ich denn etwas hergeben/ spenden, was überhaupt nicht mir gehört?
1.Kor 6,19
Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden Heiligen Geistes ist, den ihr von Gott empfangen habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört?
Röm 14,8
Denn leben wir, so leben wir dem Herrn, und sterben wir, so sterben wir dem Herrn; ob wir nun leben oder sterben, wir gehören dem Herrn.
Die Seite des Empfängers:
2.Mos 20,17
Du sollst nicht begehren das Haus deines Nächsten! Du sollst nicht begehren die Frau deines Nächsten, noch seinen Knecht, noch seine Magd, noch sein Rind, noch seinen Esel, noch irgendetwas, das dein Nächster hat!
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.
Hebräer 11,1
jesher

Re: Organspende: Wer nicht widerspricht, soll Spender werden.

Beitrag von jesher »

Mich beschäftigt dieses Thema immer mal wieder. Irritierend ist, dass in den jeweiligen Ländern das jeweilige Recht dazu gilt, auch für Touristen. Ich war davon ausgegangen, dass in Fällen von intensivmedizinischer Behandlung nach Informationen über den Willen gesucht wird und man die Angehörigen befragt. In Fällen von Unklarheit müsste dann das Recht des Staates zur Anwendung kommen, dessen Staatsbürgerschaft vorliegt. Wie man sich täuschen kann.

Grundsätzlich bin ich mir über meine Meinung noch nicht im Klaren. Der genannte Prozentsatz an Falschdiagnosen ist erschreckend hoch. Wie gesichert mag dieser Prozentsatz sein?

Die Wiederspruchslösung halte ich für bedenklich. Alternativ müsste man den Begriff "Organspende" dann wohl durch etwas wie "Organpflicht"ersetzen.

Etwas herzugeben was mir nicht gehört macht mir keine Probleme, da ich das jeden Tag mit diversen Dingen mache. Meine Zeit gehört Gott, mein Geld gehört Gott, seine Liebe ist in mein Herz ausgegossen.... alles gebe ich weiter.
Antworten