Warum eigentlich Privatsphäre?

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Hexenjagd
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Re: Warum eigentlich Privatsphäre?

Beitrag von Hexenjagd »

Weil es heißt: Lass die Rechte nicht wissen was die Linke tut!
Die Politik ist nur ein Schatten in der Welt diesbezüglich!

LG
5. Mose 18, 10
Es soll niemand unter dir gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen läßt, oder einer, der Wahrsagerei betreibt oder Zeichendeuterei oder ein Beschwörer oder ein Zauberer,
Rembremerding

Re: Warum eigentlich Privatsphäre?

Beitrag von Rembremerding »

Hiob hat geschrieben: Mo 15. Apr 2019, 12:40
Rembremerding hat geschrieben: Mo 15. Apr 2019, 09:36 Dann bedeutet Wahrung von Privatsphäre ja/nein, wohl auch, ob man das Wesen der Freiheit noch erkennt.
Diesen Bogen wird kaum jemand machen - ich ebenso nicht. - Ich sehe eher, dass "privat" als Präsentationsfläche verstanden wird.
Als Präsentationsfläche wofür?
Um dort seinen Individualismus zu zelebrieren?
Es scheint der Wunsch nach Individualismus, etwas "besonderes" zu sein, zwar vorhanden, aber dann folgt man doch jedem Hype, jedem Influencer.

Es mag für viele auch ein Mehrwert sein, wenn aufgrund ihrer überall verbreiteten Daten die Shopping Tour vereinfacht wird, wenn man vor jedem Laden auf dem Smartphone seine individuellen Angebote angezeigt bekommt.
Individualismus bedeutet hier jedoch lediglich Algorithmus.
Hiob
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Re: Warum eigentlich Privatsphäre?

Beitrag von Hiob »

Rembremerding hat geschrieben: Fr 26. Apr 2019, 07:28 Als Präsentationsfläche wofür?
Um dort seinen Individualismus zu zelebrieren?
Zumindestens ist das en vogue - allerdings: Es lässt nach. Wenn ich meine Kinder und deren Umfeld ansehe, ist der Hype technischer Möglichkeiten zumindestens dort vorbei und man will ein ganz normales Leben haben. - Das äußert sich bspw. darin, dass man nur noch in sehr persönlichen Apps kommuniziert ("Geschwister-App". "eigene-family-app"), in die sonst keiner rein kommt.
Rembremerding hat geschrieben: Fr 26. Apr 2019, 07:28 Individualismus bedeutet hier jedoch lediglich Algorithmus.
Richtig - das wird die große Entwicklung sein. - In 20 Jahren wird man virtuelle "Personen" heiraten und sich über netz-gesteuerte Aktivitäten sexuell befriedigen - man braucht dann nichts "Echtes" mehr. - Und irgendwann bekommt "Alexa" einen Pass und bürgerliche Rechte - damit ist zu rechnen.

Letztlich läuft es auf die Trennung von "Gott" und "Goldenes Kalb" hinaus. - Die traditionelle Lebensweise wird sich vermutlich eher auf dem Land halten, das diesbezüglich stabiler ist.
Ziska
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Re: Warum eigentlich Privatsphäre?

Beitrag von Ziska »

Meine Wohnung ist für mich mein persönlicher Rückzugsort.
Hier darf ich sein, wie ich bin. Ganz privat.

Jeder hat die Möglichkeit zu entscheiden wieviel er von seinem privaten Leben preisgibt.
Veröffentliche ich ein Foto bei Facebook, was ich im Haus gemacht habe, schaue ich mir genau an, wieviel von meiner Privatsphäre zu sehen ist.

Deswegen schreibe ich auch in Foren nicht alles privates. Ich sortiere da sehr genau.
Erlebnisse, wie der Tod meines kleinen Jungen und was ich gefühlt habe, ist sehr privat.
Trotzdem habe ich in groben Zügen davon geschrieben.
Weil u. a. dieses Erlebnis mir half Antworten auf wichtige Fragen zu finden.
Z.B. Warum sterben wir? Wo sind die Toten jetzt?

Vielleicht kann ich dadurch anderen Lesern einen kleinen Gedankenanstoß geben... Deswegen schreibe ich auch mal etwas sehr privates, was andere eventuell lieber für sich behalten.

Übrigens kommt Alexa nicht in mein Haus! :lol:
LG Ziska
Wird die Erde eines Tages zerstört? Nein!

Warum nicht? Antworten gibt die Bibel!


https://www.jw.org/de/biblische-lehren/ ... zerstoert/
Rembremerding

Re: Warum eigentlich Privatsphäre?

Beitrag von Rembremerding »

Hiob hat geschrieben: Fr 26. Apr 2019, 08:14 Richtig - das wird die große Entwicklung sein. - In 20 Jahren wird man virtuelle "Personen" heiraten und sich über netz-gesteuerte Aktivitäten sexuell befriedigen - man braucht dann nichts "Echtes" mehr. - Und irgendwann bekommt "Alexa" einen Pass und bürgerliche Rechte - damit ist zu rechnen.
Was macht das wohl in der Beziehung der Geschlechter untereinander? Inwieweit wird sich die soziale Kompetenz und Intelligenz dann verändern/vermindern? Das sind die spannenden Fragen dazu.
Und der Nachwuchs kommt aus dem 3D-Drucker.
Erschütternd hier die Diskussion, dass keine Kinder der beste Klimaschutz ist. Darin zeigt sich, wie groß Egoismus werden kann und Götzen das Leben verhindern wollen.
Die traditionelle Lebensweise wird sich vermutlich eher auf dem Land halten, das diesbezüglich stabiler ist.
Hier wird sich zeigen, ob die Allgemeinheit in Städten überhaupt noch wohnen kann und ob die Mietpreise nur mehr dort die Elite zulässt. Städte als High-Income-Oasen und Think-Tanks. Die Elite hat inzwischen aufgehört aufs Land zu ziehen.
jesher

Re: Warum eigentlich Privatsphäre?

Beitrag von jesher »

Rembremerding hat geschrieben: Fr 26. Apr 2019, 08:29Die Elite hat inzwischen aufgehört aufs Land zu ziehen.
Ist wohl von Bundesland zu Bundesland verschieden. Im Norden ists in den letzten Jahren gerade umgekehrt, vor allem seit auch hier das Glasfaserausbau auf dem Land mächtig Fahrt aufgenommen hat. Wo es möglich ist, gehen viele Leute ins Homeoffice.
Rembremerding

Re: Warum eigentlich Privatsphäre?

Beitrag von Rembremerding »

jesher hat geschrieben: Fr 26. Apr 2019, 08:32 Ist wohl von Bundesland zu Bundesland verschieden. Im Norden ists in den letzten Jahren gerade umgekehrt, vor allem seit auch hier das Glasfaserausbau auf dem Land mächtig Fahrt aufgenommen hat.
Das mag sein und ist gut so, weil es die Vielfalt fördert. Im Süden ist zu beobachten, dass Städte wie München, Stuttgart, Augsburg und Nürnberg Facharbeiter anziehen, die auch die sehr gute Infrastruktur und Kultur dort nützen wollen. Schon mittlere Einkommen müssen 100 km weg von diesen Metropolen, um sich noch eigenen Wohnraum leisten zu können.
Allerdings bleiben Stadtmenschen auch dort Stadtmenschen.
Rembremerding

Re: Warum eigentlich Privatsphäre?

Beitrag von Rembremerding »

Ziska hat geschrieben: Fr 26. Apr 2019, 08:25 Deswegen schreibe ich auch in Foren nicht alles privates. Ich sortiere da sehr genau.
Dies richtig handhaben zu können, ist ein Segen.
Die 30- bis 40jährigen sind hier nach meiner Erfahrung übrigens weniger dazu fähig, als die Ü20. Die sind quasi bereits mit der bösen Seite von Social Media aufgewachsen. Sie erschaffen dann lieber ihren eigenen Bot, als dass sie sich preisgeben.

Zum "Einigeln" zu Hause gibt es zwei Begriffe. Seit den 1980ern das sogenannte "Cocooning"
https://de.wikipedia.org/wiki/Cocooning
Und die Elite-Städter haben auch schon ihre eigene "Peer-Group". Das "Bionade-Biedermeier".
https://de.wikipedia.org/wiki/Bionade-Biedermeier
jesher

Re: Warum eigentlich Privatsphäre?

Beitrag von jesher »

Rembremerding hat geschrieben: Fr 26. Apr 2019, 08:38Das mag sein und ist gut so, weil es die Vielfalt fördert.Im Süden ist zu beobachten, dass Städte wie München, Stuttgart, Augsburg und Nürnberg Facharbeiter anziehen, die auch die sehr gute Infrastruktur und Kultur dort nützen wollen.
Vermutlich passiert beides gleichzeitig. Denn Fachkräftmangel spüren wir hier oben intensiv. Ingenieure bekommen wir hier nur ganz schwer und halten können wir sie dann noch schwerer. Gerade junge Leute ziehen in die Städte, kommen dann aber oft einige Jahre später mit ihren Familien wieder zurück.
Hiob
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Re: Warum eigentlich Privatsphäre?

Beitrag von Hiob »

Rembremerding hat geschrieben: Fr 26. Apr 2019, 08:29 Was macht das wohl in der Beziehung der Geschlechter untereinander? Inwieweit wird sich die soziale Kompetenz und Intelligenz dann verändern/vermindern? Das sind die spannenden Fragen dazu.
Und der Nachwuchs kommt aus dem 3D-Drucker.
Irgendwo bin ich dann doch wieder positiv überrascht, dass junge Leute dann die Kurve kriegen. Insofern wollen wir einfach mal hoffen, dass solche Reiz-Wellen auch von uns nachkommenden Generationen überstanden werden und zu einer inneren Läuterungen führen. - Bei meinen Kindern und deren Umfeld meine ich dies erkennen zu können - es ist überraschend, wie konservativ man werden kann, wenn plötzlich Familie und Lebenssinn da ist (dagegen sind wir als Großeltern geradezu Revoluzzer). - Es gibt tatsächlich so etwas wie ein "Zurück zur Natur", was stärker ist als in meiner Generation - es gibt also auch Gutes zu berichten. - Aber: Welche Seite gewinnt am Ende?
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