Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Astrologie, Numerologie, Tarot
Alternative Medizin, Kinesologie, Reiki
Rembremerding

Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Beitrag von Rembremerding »

Simon sah durch das Gebet der Apostel den Hl. Geist auf die Bedürftigen herabkommen, war ergriffen und wollte diese Kraft kaufen.

Auch heute noch gibt es Menschen, die „wie Jesus heilen“ wollen. Sie buchen einen Reiki-Kurs für 1000 € und sind an einem Wochenende zum Eingeweihten und Helfer der Bedürftigen geworden.

Oder sie kaufen sich ein Set Bach-Blüten für 300 € und wollen mit über Wasser gehaltenen Blüten, das mit Cognac haltbar gemacht wird, sich und vielleicht andere heilen, indem sie dadurch Charakterfehler beseitigen.

Diese Esoterik ist schon lange salonfähig. Als der Begriff leicht anrüchig wurde, ersetzte man ihn entsprechend der dahinterstehenden Ideologie der vermeidenden Opposition etwa in den Buchhandlungen bereits durch „Lebenshilfe“, was zeigt, dass New Age bereits zum Mainstream gehört.
Geschickte Propaganda und niederschwellige einfache Antworten, schufen etwa im Gesundheitsbereich (Yoga!) Einfallstore für Selbsterlösungsideologien, die Jesus und das Kreuz samt Auferstehung ablehnen.

Inwieweit sind Christen schon damit in Berührung gekommen, vielleicht sogar verführt worden?
Und ist es dabei möglich das Gute zu behalten und das Böse zu verwerfen (Voraussetzung: man erkennt es)?

Servus :wave:
Hiob
Beiträge: 7473
Registriert: Di 1. Jan 2019, 00:21

Re: Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Beitrag von Hiob »

Rembremerding hat geschrieben: Do 24. Jan 2019, 12:17Esoterik ist schon lange salonfähig.
1) Ich weiß, was Du meinst.
2) "Esoterik" wird weitgehend anders verstanden, als Du es tust - konkret: Aus agnostischer/naturalistischer Sicht sind auch Christen "Esoteriker".
Rembremerding

Re: Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Beitrag von Rembremerding »

Hiob hat geschrieben: Do 24. Jan 2019, 12:47 Aus agnostischer/naturalistischer Sicht sind auch Christen "Esoteriker".
Richtig. Eine Ideologie okkupiert zuallererst Begriffe und nimmt sich die Macht der Definition und Inhalte derselben.
Dies muss man als Christ nicht nachvollziehen und darf weiterhin die österliche Erfahrung weiterleben.
Hiob
Beiträge: 7473
Registriert: Di 1. Jan 2019, 00:21

Re: Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Beitrag von Hiob »

Rembremerding hat geschrieben: Do 24. Jan 2019, 13:47Richtig. Eine Ideologie okkupiert zuallererst Begriffe und nimmt sich die Macht der Definition und Inhalte derselben.
So ist es - das ist im wesentlichen das, was Orwell in "1984" beschreibt.
Rembremerding hat geschrieben: Do 24. Jan 2019, 13:47Dies muss man als Christ nicht nachvollziehen und darf weiterhin die österliche Erfahrung weiterleben.
Klar muss man das nicht - das Problem ist ein anderes: Man spricht mit denselben Worten zwei ganz unterschiedliche Sprachen.
Rembremerding

Re: Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Beitrag von Rembremerding »

Hiob hat geschrieben: Do 24. Jan 2019, 13:50 das Problem ist ein anderes: Man spricht mit denselben Worten zwei ganz unterschiedliche Sprachen.
... nicht mehr im Hl. Geist. ;)
Faust

Re: Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Beitrag von Faust »

Rembremerding hat geschrieben: Do 24. Jan 2019, 12:17Auch heute noch gibt es Menschen, die „wie Jesus heilen“ wollen. Sie buchen einen Reiki-Kurs für 1000 € und sind an einem Wochenende zum Eingeweihten und Helfer der Bedürftigen geworden. Oder sie kaufen sich ein Set Bach-Blüten für 300 € und wollen mit über Wasser gehaltenen Blüten, das mit Cognac haltbar gemacht wird, sich und vielleicht andere heilen, indem sie dadurch Charakterfehler beseitigen. Diese Esoterik ist schon lange salonfähig.
Das hat natürlich rein gar nichts mit wahrer Esoterik zu tun, wie Du zweifellos weißt. Leider gibt es in unsrer Zeit ein großes Tohuwabohu, wenn es um solche Begriffe geht - die Begriffe werden gar nicht mehr begriffen :) Die Rosenkreuzer sind ein Beispiel für einen authentischen, christlich-gnostischen Einweihungsweg. Solche Menschen verkaufen die Esoterik nicht auf billige Weise, sondern sie ziehen sich eher von der Welt zurück und leben ein stilles, unauffälliges und kontemplatives Leben. Ich gehöre zu dieser Kategorie.
Geschickte Propaganda und niederschwellige einfache Antworten, schufen etwa im Gesundheitsbereich (Yoga!) Einfallstore für Selbsterlösungsideologien, die Jesus und das Kreuz samt Auferstehung ablehnen.
Ist Dir bewusst, dass sehr viele Meister des Yoga Bezug auf Jesus genommen haben? Beispielsweise Ramakrishna, Vivekananda und Yogananda. Yogananda hat Christus so sehr verehrt, dass er ein Kreuz um den Hals getragen hat.* Gerade Yoga könnte dabei helfen das Christentum zu erneuern. De facto passiert das schon, denn viele Menschen haben dadurch wieder zu Jesus gefunden, nachdem sie von einem dogmatischen Christentum traumatisiert und ihnen erfolgreich der Glaube ausgetrieben wurde. Es wäre darüber hinaus sehr gut, wenn du den Begriff erst mal erklären würdest. Das Wort Yoga stammt aus dem Sanskrit und kann mit „Verbindung“, „Vereinigung“ oder „Anbindung“ übersetzt werden. Es geht dabei immer um die Verbindung zu Gott oder zum Göttlichen.

Das ist ja auch das Ziel des Christentums, wenn ich mich nicht irre :P

*Hier ist das Beweisfoto
paramhansayogananda.jpg
paramhansayogananda.jpg (10.55 KiB) 3115 mal betrachtet
Paramhansa Yogananda
Bildquelle

Mit seinem Buch Die Wiederkunft Christi - Die Auferstehung des Christus im eigenen Inneren hat er sogar einen Beitrag zur christlichen Mystik geleistet. Sein erklärtes Ziel war es, „darzulegen, dass das ursprüngliche, von Jesus Christus gelehrte Christentum und der ursprüngliche, von Bhagavan Krishna gelehrte Yoga im Wesentlichen völlig übereinstimmen und dass diese Prinzipien der Wahrheit die wissenschaftliche Grundlage aller echten Religionen bilden.“ Jesus vermittelte seinen Jüngern eine esoterische Lehre, wenn wir diese Aussage des Meisters aus dem Neuen Testament ernst nehmen.
Als seine Jünger Jesus fragten: »Warum redest du zu ihnen durch Gleichnisse?«, antwortete er: »Euch ist es gegeben, dass ihr das Geheimnis des Himmelreichs versteht; diesen aber ist es nicht gegeben. … Deshalb rede ich zu ihnen in Gleichnissen: Denn mit sehenden Augen sehen sie nicht und mit hörenden Ohren hören sie nicht; und sie verstehen es nicht.« (Matthäus 13, 10-11; 13)
In der Einleitung zu seinem Buch schreibt Yogananda.
Jesus Christus ist auch heute noch sehr lebendig und aktiv. Im GEIST und gelegentlich auch in einer Gestalt aus Fleisch und Blut arbeitet er – unsichtbar für die Massen – an der Erneuerung der Welt. In seiner allumfassenden Liebe genügt es Jesus nicht, sich nur seines seligen Bewusstseins im Himmel zu erfreuen. Er ist zutiefst besorgt um die Menschheit und möchte seinen Anhängern zeigen, wie sie die göttliche Freiheit erlangen können, die ihnen den Eintritt in das Unendliche Reich Gottes ermöglicht. Er ist enttäuscht, denn in seinem Namen wurden viele Kirchen und Tempel gegründet, oft reich und mächtig – aber wo ist die innige Verbindung, die enge persönliche Beziehung zu Gott, auf die Jesus so viel Wert legte? Er möchte, dass Tempel zuallererst in den Seelen der Menschen errichtet werden, und dann erst sollte man in der äußeren Welt Stätten der Verehrung erbauen. Stattdessen gibt es zahllose riesige Gebäude, in denen unübersehbare Mengen von Gläubigen mit der Lehre des ›Kirchentums‹ indoktriniert werden; doch es gibt nur sehr wenige Seelen, die durch inniges Gebet und tiefe Meditation wirklich mit Christus in Berührung kommen.
(Quelle)

Yoga kann dabei helfen „durch inniges Gebet und tiefe Meditation wirklich mit Christus in Berührung zu kommen.
Zuletzt geändert von Faust am So 27. Jan 2019, 13:43, insgesamt 1-mal geändert.
Faust

Re: Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Beitrag von Faust »

Rembremerding hat geschrieben: Do 24. Jan 2019, 12:17Und ist es dabei möglich das Gute zu behalten und das Böse zu verwerfen (Voraussetzung: man erkennt es)?
Die Unterscheidung der Geister ist zweifellos wichtig. Doch das gilt nicht nur im Umgang mit Esoterik, sondern auch im Umgang mit dem Christentum - denn nur weil etwas unter dem christlichen Deckmantel verkauft wird, ist es nicht automatisch gut und heilig.
Zuletzt geändert von Faust am So 27. Jan 2019, 15:58, insgesamt 4-mal geändert.
Rembremerding

Re: Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Beitrag von Rembremerding »

Ich muss es dir immer wieder schreiben: dasselbe ist nicht das Gleiche. ;)
Es ist ein Zirkelschluss zu meinen, Jesus war ein Gnostiker, weil spätere gnostische Texte ihn als Gnostiker bezeichnen.

Jesus war wahrer Gott und wahrer Mensch, ist unser einziger Retter und Erlöser. Davon spricht er, davon handelt das Buch, das ihn verkündet.
Damit sind alle gnostisch-spätyogaisch-islamischen Lehren unvereinbar. So einfach geht das. :smiley15:
Faust

Re: Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Beitrag von Faust »

Rembremerding hat geschrieben: So 27. Jan 2019, 13:37 Ich muss es dir immer wieder schreiben: dasselbe ist nicht das Gleiche. ;)
Es ist ein Zirkelschluss zu meinen, Jesus war ein Gnostiker, weil spätere gnostische Texte ihn als Gnostiker bezeichnen.

Jesus war wahrer Gott und wahrer Mensch, ist unser einziger Retter und Erlöser. Davon spricht er, davon handelt das Buch, das ihn verkündet.
Damit sind alle gnostisch-spätyogaisch-islamischen Lehren unvereinbar. So einfach geht das. :smiley15:
Wer war Jesus wirklich? Die Diskussion wird wohl an kein Ende kommen :)
Faust

Re: Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Beitrag von Faust »

Darauf können wir uns einigen.
Es muss des Menschen Herz doch etwas Großes sein:
Gott, Teufel, Welt und Lust und alles will hinein.
Erwähle, lieber Freund, dir doch den besten Gast:
Hast du ihn gut gewählt, dann halte, was du hast!

- Gerhard Tersteegen, geboren 1697 in Meurs, gestorben 1769 in Mühlheim an der Ruhr, der vielleicht größte Mystiker der evangelisch-reformierten Kirche
http://ramakrishna.de/christentum/tersteegen.php

:thumbup: nicht auf die äußeren Erscheinungsformen und Bezeichnungen kommt es an, sondern auf den inneren Zustand des Herzens.
Antworten