Gnosis

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Rembremerding

Re: Gnosis

Beitrag von Rembremerding »

jesher hat geschrieben: Mi 12. Jun 2019, 10:00 Die sog. Gnosis steht diametral gegen Christus. Nicht umsonst wird innerbiblisch alle Fülle Gottes (Weisheit & Erkenntnis inkl.) in Christus verortet und sonst nirgendwo.
Und man muss eben auch klar festhalten, von welcher Gnosis man spricht. Heute wird vieles unter diesem Label verkauft. Aber gerade in der Gnosis, die sich heute als esoterischen Christentum bezeichnet, muss man eben auch das verstehen, mit dem man sich synkretisch verbinden will. Und da gibt es eben einige grundlegende Widersprüche. Tatsächlich werden die in der Gnosis auch aufgehoben, allerdings auf Kosten der biblischen Lehre. Die wird "mystifiziert", genauer: willkürlich ausgelegt, was bedeutet, dass Jesus sowohl seine Botschaft, als auch sein Wesen preis geben muss zugusten "der Wahrheit", was immer die auch ist.
Faust

Re: Gnosis

Beitrag von Faust »

Ams hat geschrieben: Mi 12. Jun 2019, 10:02Dann war Jesus der Inbegriff echter Gnosis --> Gotteserkenntnis <-- :thumbup: :engel:
Ja. In diesem Zusammenhang ist das Werk „Christusmord“ von dem Psychologen Wilhelm Reich erwähnenswert. Es ist nahezu in Vergessenheit geraten, aber immer noch aktuell. Darin schreibt er:
„Das lebendige Leben wird von Christus repräsentiert. Er ist einfach ungeniert gesund ' und allein. Weil er so ist, wie er ist, erinnert er alle anderen Menschen an ihre emotionelle Verkrüppelung. Er ist faszinierend, die Menschen saugen sich mit seinem brillanten Charisma voll, doch sie können nicht so sein wie er, obwohl jeder Mensch diesen Christus, das ungepanzerte, nur lebendige Leben in sich trägt.Die Erkenntnis, dass sie so sein könnten wie Christus und dass sie dieses lebendige Erleben niemals erfahren werden, dass es nicht zu "haben" ist, diese Erkenntnis ist ein unerträglicher Schmerz. Die einzige Methode, sich Christus zu bemächtigen, ist seine Vernichtung. Und deshalb müssen sie ihn ermorden. Sie ermorden den Christus seither in allen Kindern, sie ermorden ihn in der natürlichen Umgebung und in sich selbst“ - Christusmord (Wilhelm Reich)
Das ist tatsächlich ein Muster, welches sich durch die gesamte menschliche Geschichte zieht: auf der einen Seite gibt es den lebendigen Christusgeist, der sich entfalten und manifestieren möchte, die Kraft der Erleuchtung und des Erwachens, der unendlichen Lebensfreude, Liebe und lebensbejahenden schöpferischen Kraft, aber andererseits auch die negative Gegenkraft, die das verhindern möchte. Besonders tragisch und erschütternd ist es natürlich, wenn die sogenannten „Christen“ selbst zu den Christusmördern werden. Das geschah in der christlichen Geschichte leider immer und immer und immer wieder.
Ams

Re: Gnosis

Beitrag von Ams »

Faust hat geschrieben: Mi 12. Jun 2019, 10:35 Das geschah in der christlichen Geschichte leider immer und immer und immer wieder.
Ja. :(

Aber das wird sich imho ändern. Ja... ich meine sogar die Zeit hat sogar schon begonnen.

Langsam zwar... aber stetig.

Die Endzeit-Prediger irren sich. (ist man von diesen anderes gewöhnt :?: :angel: ... seit 2000 Jahren predigen sie der Welt die "Gottgewollte"... daher "Gott-Vorhergesagte"... End-Vernichtungs-Apokalypse... welche natürlich auch immer kurz vor der Tür stünde... Seufz...)

lg Ams
Faust

Re: Gnosis

Beitrag von Faust »

Ams hat geschrieben: Mi 12. Jun 2019, 11:48
Faust hat geschrieben: Mi 12. Jun 2019, 10:35 Das geschah in der christlichen Geschichte leider immer und immer und immer wieder
Aber das wird sich imho ändern. Ja... ich meine sogar die Zeit hat sogar schon begonnen
Heute hat zum Glück jeder Bürger nach der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht schließt die Freiheit ein, seine Religion oder Überzeugung zu wechseln, sowie die Freiheit, seine Religion oder Weltanschauung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, öffentlich oder privat durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Kulthandlungen zu bekennen. Dennoch versuchen immer noch manche Christen den Ruf ihrer Mitmenschen über das Internet zu schädigen und bestimmte Denkverbote durchzusetzen. Anstatt nur denunziatorisch über und gegen die Gnostiker zu reden, könnte man sich ausnahmsweise mit den Inhalten ihrer Lehre beschäftigen. Es ist so wie immer, wenn man jemandem inhaltlich nichts entgegen zu setzen hat, greift man ihn persönlich an.
Ams

Re: Gnosis

Beitrag von Ams »

Faust hat geschrieben: Mi 12. Jun 2019, 12:07 Dennoch versuchen immer noch manche Christen den Ruf ihrer Mitmenschen über das Internet zu schädigen und bestimmte Denkverbote durchzusetzen. Anstatt nur denunziatorisch über und gegen die Gnostiker zu reden, könnte man sich ausnahmsweise mit den Inhalten ihrer Lehre beschäftigen. Es ist so wie immer, wenn man jemandem inhaltlich nichts entgegen zu setzen hat, greift man ihn persönlich an.
Ja... die Hardliner gehn so vor. Egal in welcher Religion ... oder auch ideologie... auch immer.

Echte Christen gehören für mich zum Besten... was der Welt passieren kann.

Das sind jene... die dem Menschen die fremd-injektierte Angst vor Gott komplett nehmen... die Gesetze Gottes erklären... die Bedingungslose Liebe Gottes begreiflich machen... erklären, daß jeder Mensch hier auf Erden aus einem für ihn ganz persönlichen Grund hier ist... die Spreu vom Weizen trennen können... und... eines der Hauptkennzeichen --> Die aus dem Herzen kommende Vergebung aller Menschen.

lg Ams.
Maryam
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Re: Gnosis

Beitrag von Maryam »

Faust hat geschrieben: Mi 12. Jun 2019, 10:35
Das ist tatsächlich ein Muster, welches sich durch die gesamte menschliche Geschichte zieht: auf der einen Seite gibt es den lebendigen Christusgeist, der sich entfalten und manifestieren möchte, die Kraft der Erleuchtung und des Erwachens, der unendlichen Lebensfreude, Liebe und lebensbejahenden schöpferischen Kraft, aber andererseits auch die negative Gegenkraft, die das verhindern möchte. Besonders tragisch und erschütternd ist es natürlich, wenn die sogenannten „Christen“ selbst zu den Christusmördern werden. Das geschah in der christlichen Geschichte leider immer und immer und immer wieder.
Hi Faust
Da hast Du meines Erachtens vom 1. bis zum letzten Buchstaben vollkommen recht. Und das mit der negativen Gegenkraft wird sich leider Gottes nicht ändern solange man im seit ca.1700 Jahren entarteten Christentum die 3-jährige Aufklärungszeit Jesus Christus, wie man zu einer ebensolchen segensreichen innigen Gottverbundenheit gelangen kann, was meines Erachtens mit Deinen Worten als lebendigen Christus der sich vorzugsweise in jedem Menschen entfalten etc. möchte im Einklang ist.....immer mehr in den Hintergrund stellt.

Nirgends, weder in der Glaubensbasis der Europäischen Evangelischen Allianz noch auf Internetseiten oder sonst welchen Glaubensvorgaben, wie man angeblich "errettet", "erlöst würde, in die heilige Familie Gottes aufgenommen, zu Gott finden könne, wird als Weg zum wahren erleuchteten Christen in Christi Sinn das allmähliche bis vollkommene verinnerlichen seiner göttlichweisen, ins Licht Gottes führenden Verhaltens- und Vergebungslehren ans Herz gelegt, wobei er natürlich die Liebe in den Vordergrund stellt, als DAS göttliche Gesetz.

Es gibt ja einige weisheitsvolle Bücher, deren Autoren in Christi Sinn den von ihm gelehrten und vorgelebten Weg zu innerem Frieden mit Gott, den Nächsten und sich selbst auf heute verständlichere Weise aufgeschrieben haben.

lg Maryam
Faust

Re: Gnosis

Beitrag von Faust »

Ams hat geschrieben: Mi 12. Jun 2019, 16:13Echte Christen gehören für mich zum Besten... was der Welt passieren kann
Ja :thumbup: Der „Christusmord“ ist zwar ein sehr düsteres Thema, aber Wilhelm Reich glaubte an die Zukunft der Menschheit. Irgendwann, so hoffte er, werde die Menschheit den Christus nicht mehr ermorden, sondern ihn in sich selbst vollkommen leben und verwirklichen. Er glaubte an eine mögliche „Weltrevolution der Seele“, um einen Begriff von dem Philosophen Peter Sloterdijk zu verwenden (-> „Weltrevolution der Seele. Ein Lese- und Arbeitsbuch der Gnosis von der Spätantike bis zur Gegenwart“) die alten gnostischen Lehren sprechen von dem Fall, dem Sturz der Seele in die Welt: „In der Welt Sein“ heißt „in der Falle sein“, da wir der Begegnung mit Altern, Krankheit und Tod nicht mehr ausweichen können. Der Buddha nennt Altern, Krankheit und Tod auch die drei Himmelsboten, weil die Begegnungen mit ihnen im Menschen den Wunsch nach Befreiung reifen lassen.
Wenn wir durch die Lebensgeschichte des Buddha erkannt haben, wie sehr er gelitten hat, als er mit dem Leiden konfrontiert war, dann verstehen wir, dass er in der Erleuchtung offenbar etwas gefunden hat, was den Tod, Alter und Krankheit völlig transzendiert und welches Glücksgefühl dies für ihn gewesen sein muss. Nur in der Spannung zu dieser tiefen Krise, der existenziellen Erfahrung des Leidenskreislaufs, die ihn damals erfasst hatte, können wir die Befreiung ermessen. Er hat jetzt wirklich eine vollkommene Transformation vollzogen. Die Kraft der Meditation hat seinen Geist völlig geändert, und er hat alles Falsche beseitigt.
tibet.de: Das Leben des Buddha aus tiefenpsychologischer Sicht

Die gnostische Lehre und der Buddhismus sind sich sehr ähnlich, meiner Ansicht nach: beide sehen sehr klar, dass das Leben auf der Erde mit Leiden verbunden ist und sie streben nach einer Befreiung von allen leidvollen Seinszuständen. Das entscheidende Mittel zur Befreiung ist in beiden Fällen die heilbringende und erlösende Erkenntnis (Gnosis) durch welche ein Wiederaufstieg des in die Materie gefallenen göttlichen „Seelenfunkens“ realisiert werden soll, sodass die Seele schrittweise in das Lichtreich Gottes (Pleroma) zurückkehren kann. Auf dem Kongress über die Ursprünge des Gnostizismus 1966 in Messina wurden folgende, allen gnostischen Systemen des 2. Jahrhunderts gemeinsame, zusammenhängende Charakteristika genannt:
„... die Vorstellung von der Gegenwart eines göttlichen ‹Funkens› im Menschen ..., welcher aus der göttlichen Welt hervorgegangen und in diese Welt des Schicksals, der Geburt und des Todes gefallen ist und der durch das göttliche Gegenstück seiner selbst wiedererweckt werden muß, um endgültig wiederhergestellt zu sein. Diese Vorstellung ... gründet sich ontologisch auf die Anschauung von einer Abwärtsentwicklung des Göttlichen, dessen äußerster Rand (oftmals sophia oderennoia genannt) schicksalhaft einer Krise anheimfallen und — wenn auch nur indirekt — diese Welt hervorbringen mußte, an welcher es dann insofern nicht desinteressiert sein kann, als es den göttlichen ‹Funken› (oft als pneuma, ‹Geist›, bezeichnet) wieder herausholen muß.“
– Ursprünge des Gnostizismus: Messina 1966
Die Gnostiker verstanden, dass der Mensch so verstrickt ist in der Welt, dass es eine Erlösergestalt benötigt, die aus einer oberen Sphäre / dem Lichtreich hinab- und wieder hinaufsteigt, um uns den Weg zu zeigen. Die Behauptung, dass die Gnosis diametral gegen Christus gerichtet ist, ist somit verkehrt, denn Christus wird als Erlöser akzeptiert und spielt in der gnostischen Kosmologie eine zentrale Rolle. „Gnosis“ ist das griechische Wort für „Wissen“ und entspricht damit inhaltlich dem hebräischen Wort Da’at, das ebenfalls „Wissen” bedeutet.
Rembremerding

Re: Gnosis

Beitrag von Rembremerding »

Faust hat geschrieben: Do 13. Jun 2019, 10:01 ... die alten gnostischen Lehren sprechen von dem Fall, dem Sturz der Seele in die Welt: „In der Welt Sein“ heißt „in der Falle sein“, da wir der Begegnung mit Altern, Krankheit und Tod nicht mehr ausweichen können.
Aber andererseits:
Die Welt ist darum für die Seele gemacht worden, damit ihr Auge geübt und gestärkt werde, das göttliche Licht zu ertragen.
Meister Eckhart
Die Behauptung, dass die Gnosis diametral gegen Christus gerichtet ist, ist somit verkehrt, denn Christus wird als Erlöser akzeptiert und spielt in der gnostischen Kosmologie eine zentrale Rolle.
Innerhalb der gnostischen Lehre ist dieser Satz völlig korrekt. Aber er ignoriert die Selbstoffenbarung von Jesus Christus. Dort ist Jesus nicht Teil der Kosmologie, sondern das personale Sein, das die Kosmologie Da-Sein lässt.
Deshalb gibt es in der Gnosis auch Lehren, welche Jesus nicht als Erlösergestalt auffassen. Sie nehmen die biblischen Texte damit ernst.
Diese Erlösergestalt wird dann ein Avatar, welcher auch der Graf von St. Germaine, Christian Rosenkreuz oder Aleister Crowley sein kann.

Man kann Gnosis und Jesus Christus, wie er sich in der Bibel offenbart hat, nicht zusammenbringen. Dieser Schmerz beschäftigt die Gnosis schon seit Anbeginn. Als Linderung gab man den Bibeltexten angepasste Deutungen (wobei quasi Wirkung und Ursache vertauscht wurden) oder man gab Jesus Christus eine Persönlichkeit, die nichts mit der von ihm offenbarten gemein hatte. Man rechtfertigte dies, in dem man eine okkulte Lehre annahm und einfügte.
Ich finde das wirklich schade, denn dadurch wurde die tatsächlich vorhandene positiv aufzufassende "okkulte Lehre" des Christentums pervertiert.

Servus :wave:
jesher

Re: Gnosis

Beitrag von jesher »

Rembremerding hat geschrieben: Do 13. Jun 2019, 11:24 Ich finde das wirklich schade, denn dadurch wurde die tatsächlich vorhandene positiv aufzufassende "okkulte Lehre" des Christentums pervertiert.
Wie diese Lehre im NT bekämpft wurde wissen wir. Anders wird das auch heute nicht möglich sein. Man muss sich vernutlich von der Vorstellung einer umfassenden Richtigstellung schlicht verabschieden, so gravierend die Konsequenzen auch sein mögen. Der einzige Fixpunkt unserer Wahrnehmung ist der Auftrag selber und die Freude über jeden Einzelnen der umkehrt.
Rembremerding

Re: Gnosis

Beitrag von Rembremerding »

jesher hat geschrieben: Do 13. Jun 2019, 11:28 Der einzige Fixpunkt unserer Wahrnehmung ist der Auftrag selber und die Freude über jeden Einzelnen der umkehrt.
Genau, und deshalb plädiere ich auch immer dafür "das geknickte Rohr" nicht zu brechen und den "glimmenden Docht" nicht zu löschen.
Die Wahrheit schützt sich immer selbst. Man soll sie nur weiterhin immer wieder hinstellen.
Ich vertraue Jesus, dass er weiter Menschen zu sich ziehen wird und den Menschen, dass sie ihre Gottessehnsucht dies spüren lässt.
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