Gnosis

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Rembremerding

Re: Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Beitrag von Rembremerding »

Faust hat geschrieben: Di 5. Feb 2019, 22:12 Ich weiß nicht worum es Dir geht, aber mir geht es um tieferes Verständnis und Wissen.
Hier mag tatsächlich unser unterschiedlicher Weg liegen, der hier jedoch einmal völlig unbewertet sein soll:
Verständnis und Wissen, Weisheit und Wahrheit zu erlangen ist eine große Sehnsucht jedes Menschen. Als Christ ist in dieser Hinsicht die Suche zu Ende, man hat die Quelle entdeckt, oder vielmehr: sie hat einen suchen lassen, auf dass man sie finden kann. Das schützt auch davor, ein typisch gnostisches Denken in Schwarz-Weiß, Gut-Böse anzuwenden (die Hermetik ist hier auch für die Gnosis eine wertvolle Hilfe zur Überwindung derer "Dogmen" ;) )

Verständnis und Wissen hat im Christentum einen Namen, ist eine Person: Jesus Christus. Als Christ hat man darum nicht die Wahrheit, aber man weiß, wo man sie findet, man sucht zwar Verständnis und Wissen, aber nun weiß man, wo man sucht, wer sie einem gibt. Erkenntnis, Wissen und Verständnis erhält dadurch eine Hülle aus Liebe und einen göttlichen Kern. Unwissen, Unkenntnis beunruhigt darum nicht, sondern man bleibt im Frieden, weil man der Weisheit vertrauen kann, dass sie das Suchen niemals enttäuscht. Diese Haltung ist grundverschieden dazu:
Sie sind der Ansicht, dass eine Bewusstseinserweiterung notwendig ist und sie sehnen sich nach einer besseren und friedlicheren Welt, träumen von einem neuen und goldenen Zeitalter.
Ein Christ will nicht sein Bewusstsein verändern oder erweitern, er lässt zu, dass es von Gott zum Göttlichen verwandelt wird, dass es sich zu dem weitet, zu dem Gott es vorgesehen hat. Siehe hier:
Eng und begrenzt ist der Mensch, wo er Gott vergisst. Groß und weit ist er, wo er sich an Ihn erinnert. Denn wenn wir uns an Gott erinnern, dann erinnern wir uns gleichzeitig an unser Wahres Selbst, unsre innere Größe und machtvollen Seelenklang. (Goethe „Ich möchte beten wie Moses im Koran: Herr mache mir Raum im meiner engen Brust.“ Goethe, Brief an J. G. Herder aus Wetzlar, Juli 1772)
Quelle

Das Sehnen des Christen nach einer friedlichen Welt geschieht aus einem Frieden im Herzen heraus, die Hoffnung ist kein Traum, sondern wird tatsächlich auf göttlicher Verheißung hin zu einem goldenen, weil göttlichen Zeitalter in einer neuen Welt.
Auch hier: Das soll keine Bewertung, Abwertung des einen oder anderen sein, sondern zunächst einfach nur ein Erkennen - nennen wir es mal so - der völlig unterschiedlichen Philosophie und Herzenshaltung. Das ist wichtig, um später dasselbe vom gleichen unterscheiden zu können.
Die meisten Anhänger der New-Age-Spiritualität sind harmlose Menschen, die nach einer „dogmenfreien Spiritualität“ suchen, weil sie von den althergebrachten Religionen enttäuscht wurden.
Eine Ent-Täuschung, die durch eine Täuschung erfolgte, von dem, was sie meinen, was Religion sein muss. New-Age-Anhänger sind ebenso Menschen und darum in keinster Weise besser als Christen, weil diese Menschen sind.
Als Christ (und auch noch Katholik) schlägt einen von vielen Suchern oder Lichtarbeiter einer "dogmenfreien" Spiritualität sehr schnell Verachtung und Herabsetzung entgegen, man wäre dumm und lasse sich verführen. Als Christ steht man da - bewusst geschrieben - darunter, denn Christ sein, heißt in der Nachfolge zu dienen und nicht zu behaupten. Die größte Stärke des Christentums war schon immer seine Schwäche (ein hermetisches Paradox :) ), weil es seinen Sieg gegen die bösen Mächte am Kreuz davontrug.
So ist es auch ein Unterschied sich Gott zu unterwerfen oder ihm freiwillig zu dienen.

Servus :wave:
Hiob
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Re: Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Beitrag von Hiob »

Faust hat geschrieben: Di 5. Feb 2019, 22:37Wie wahrscheinlich ist es, dass die Berichte über die Gnostiker vollkommen objektiv und wahrheitsgemäß sind, wenn dahinter eine persönliche Agenda steht?
Das kommt auf die Agenda an. - Unabhängig davon gibt es IMMMER das Problem, dass der Mensch mit SEINER Gegenwart die Vergangenheit bemisst und bewertet. - Deshalb stelle ich die Frage umgekehrt: Was müssten die Gnostiker gemeint haben, damit sie dem gerecht werden würden, was "ich" für wahr halte.
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Kingdom
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Re: Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Beitrag von Kingdom »

Rembremerding hat geschrieben: Mi 6. Feb 2019, 06:13 Als Christ ist in dieser Hinsicht die Suche zu Ende, man hat die Quelle entdeckt, ....
Amen.

Joh 4:13 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Jeden, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten;
Joh 4:14 wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm zu einer Quelle von Wasser werden, das bis ins ewige Leben quillt.

Wer also bei der Quelle bleibt, der wird nicht dürsten. Wer die Quelle nicht hat, der sucht weiter und wo wird er fündig: In der Welt.

Die Welt bietet zig Tausend Quellen die man sich mit oder ohne Geld erwerben kann. Ein Problem ist, der Durst kann mit diesen nicht endglültig gestillt werden.

Wer aber die Quelle gefunden hat, der sollte sie bewahren und sie niemals für gering achten.

Unser Fleisch trachtet oft nach mehr und ja der welcher das Fleisch mit falschen Begierden füttert, der ist erfahren darin auch Christen in Unsicherheiten zu bringen, so das sie wenn möglich eben nicht mehr auf die Reine Quelle schauen.

Lg Kingdom
Rembremerding

Re: Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Beitrag von Rembremerding »

Kingdom hat geschrieben: Do 7. Feb 2019, 13:47
Wer also bei der Quelle bleibt, der wird nicht dürsten. Wer die Quelle nicht hat, der sucht weiter und wo wird er fündig: In der Welt.

Die Welt bietet zig Tausend Quellen die man sich mit oder ohne Geld erwerben kann. Ein Problem ist, der Durst kann mit diesen nicht endglültig gestillt werden.

Wer aber die Quelle gefunden hat, der sollte sie bewahren und sie niemals für gering achten.
Richtig, möge es eine Quelle werden, die aus dem Herzen sprudelt und niemals versiegt, denn es ist der Herr.

Geben wir dem Bild von der Quelle doch noch weitere Inhalte:
Die Quelle spendet ebenso Wasser, wie der Bach es führt. So wie das Wasser tiefgründig aus der Quelle geschenkt und erfrischend rein ist, so tritt es im Bach an die Oberfläche, ist Verunreinigungen ausgesetzt. Bei Glaube und Wahrheit kann es ebenso sein: Je weiter sie weg von der Quelle, desto oberflächlicher und verunreinigter werden sie. Da mag es noch dasselbe Wasser sein, wie aus der Quelle, aber es ist nicht mehr das gleiche Wasser.

Bei einer Zisterne wird es noch augenscheinlicher: Von Menschen erbaut, kann sie brüchig werden und das Wasser schlecht. Wenn der Mensch Glaube und Wahrheit allein für sich in seinen Konstruktionen sammelt, der wird beides verlieren, es wird unbrauchbar für das Leben. Und so mag es Simon ergangen sein: Er trank vielleicht noch aus der Zisterne, die er baute, verkaufte das Wasser, aber von einer Quelle weiß er nichts.

Servus :wave:
Spice
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Re: Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Beitrag von Spice »

Jesus sagte: "Ihr werdet die Wahrheit erkennen (γινώσκω - ginōskō), und die Wahrheit wird euch frei machen." (Joh. 8,32).
Ein echter Christ ist demzufolge immer ein Gnostiker. Wenn nicht, ist er noch ein Mensch, der in der Blindheit des Fleisches lebt.
Natürlich gibt es viele Wahrheiten. Ich muss heute zum Beispiel nicht wissen,dass irgendein Stern soundsoviele Lichtjahre entfernt ist.
Wer von Gnostikern redet und diese ablehnt, sollte sich zuerst einmal die Nag Hammadi - Texte näher anschauen. Daraus kann man ersehen, weshalb damals die Gnostiker abgelehnt wurden.

Wenn heute jemand von jemandem als Gnostiker bezeichnet wird, so steht dahinter oft nur ein engherziger Geist, der alles ablehnt, das über den Buchstaben der Bibel hinausgeht.

Das gleiche trifft auf die Bezeichnung "Esoteriker" zu. Gott wünscht, dass Christen Esoteriker seien: Der Terminus "erhebt eure Augen" oder "hebt eure Augen auf" (Joh. 4,35) besagt genau das. Wir sollen auf das Unsichtbare (σωτερικός esōterikós ‚innerlich), den Augen verborgene (occultus ‚verborgen‘, ‚verdeckt‘) schauen. Und diejenigen, die das nicht tun, werden kritisiert als solche, die "Augen haben und sehen nicht, Ohren haben, und hören nicht" (Jer. 5,21; Mk. 8,18).

Für das Glaubenswachstum ist Erkenntnis unentbehrlich. Natürlich soll diese jeder selbst erringen. Nur wer selbst zur Erkenntnis fähig ist, kann sich Esoteriker nennen.

Diejenigen, die heute als Esoteriker bezeichnet werden, sind in der Regel nur solche, die sich der Erkenntnisse, die Menschen früherer Zeit gewonnen haben, bedienen.

Ich denke, dass das zu wissen wichtig ist, um sich in rechter Weise verständigen zu können.

LG,
Spice
Rembremerding

Re: Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Beitrag von Rembremerding »

Man macht es sich zu einfach, Gnosis und Esoterik nur zu übersetzen als Erkenntnis und Innerlichkeit und dann zu sagen: Christentum ist Gnosis und Esoterik, weil in der Bibel von Erkenntnis und Innerlichkeit gesprochen wird und wer beides nicht will, handelt gegen die Bibel.

Gnosis und Esoterik sind nicht allein zu übersetzende Begriffe, sondern Gottesbilder, Philosophien und Weltanschauungen, die mit dem Christentum und Jesus Christus kaum Berührungspunkte haben. Das zeigen eben einige Funde von Nag Hammadi.

Im Grunde hat Johannes in seinem Prolog des Evangeliums und später in seinen Briefen bereits alles klar ausgedrückt: Christentum hat mit Gnosis und Esoterik, wie sie als Philosophie, Gottesbild und Weltanschauung auftritt, nichts gemeinsam. Hier nur zwei Schlüsselverse:
Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit geschaut, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit (Joh 2:14).
Denn viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen, die nicht den im Fleisch gekommenen Jesus Christus bekennen. Das ist der Verführer und der Antichrist. 2Joh 7
Die Lehre der Gnosis damals und auch heute noch lässt Gott nicht in seinem Sohn als wahrer Mensch zu einem konkreten geschichtlichen Ereigns zu, das muss man wissen, bevor man Gnosis und Christentum kompatibel machen will oder einer "Gnosis-light" glaubt.

Servus :wave:
Spice
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Re: Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Beitrag von Spice »

Rembremerding hat geschrieben: Fr 8. Feb 2019, 13:45 Man macht es sich zu einfach, Gnosis und Esoterik nur zu übersetzen als Erkenntnis und Innerlichkeit und dann zu sagen: Christentum ist Gnosis und Esoterik, weil in der Bibel von Erkenntnis und Innerlichkeit gesprochen wird und wer beides nicht will, handelt gegen die Bibel.

Gnosis und Esoterik sind nicht allein zu übersetzende Begriffe, sondern Gottesbilder, Philosophien und Weltanschauungen, die mit dem Christentum und Jesus Christus kaum Berührungspunkte haben. Das zeigen eben einige Funde von Nag Hammadi.
Dann sollte man die entsprechenden Weltanschauungen auch konkret benennen. Die Gnosis jedenfalls ist ausgestorben. Heute gibt es keine Gnostiker mehr, die eine Kontinuität der alten Gnostiker darstellen.
Mir geht es vor allem gegen die ständige Polemik, die bequeme, geistesträge Christen gegen die führen, die gemäß dem Geiste leben. Also gegen die allgemeine Erkenntnisfeindlichkeit. Und dass es mit der Erkenntnis im Christentum nicht weit her ist, erkannt man an seinen Früchten.
Im Grunde hat Johannes in seinem Prolog des Evangeliums und später in seinen Briefen bereits alles klar ausgedrückt: Christentum hat mit Gnosis und Esoterik, wie sie als Philosophie, Gottesbild und Weltanschauung auftritt, nichts gemeinsam. Hier nur zwei Schlüsselverse:
Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit geschaut, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit (Joh 2:14).
Wo sind heute die "Gnostiker"/"Esoteriker", die die Inkarnation Gottes leugnen? -
und selbst wenn es so wäre, muss dann alles andere, was sie sagen auch falsch sein?
Denn viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen, die nicht den im Fleisch gekommenen Jesus Christus bekennen. Das ist der Verführer und der Antichrist. 2Joh 7
Die Verführer sind vor allem dort, wo man sie am wenigsten vermutet: Auf den Kirchenkanzeln, unter den Theologen, unter den Christen, die obwohl sie nichts verstehen, meinen andere belehren zu können.
Die Lehre der Gnosis damals und auch heute noch lässt Gott nicht in seinem Sohn als wahrer Mensch zu einem konkreten geschichtlichen Ereigns zu, das muss man wissen, bevor man Gnosis und Christentum kompatibel machen will oder einer "Gnosis-light" glaubt.

Servus :wave:
Welche Gnosis meinst Du konkret?
Faust

Re: Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Beitrag von Faust »

Spice hat geschrieben:Dann sollte man die entsprechenden Weltanschauungen auch konkret benennen. Die Gnosis jedenfalls ist ausgestorben. Heute gibt es keine Gnostiker mehr, die eine Kontinuität der alten Gnostiker darstellen
Doch. Der Weg des Gnostikers gehört zur Sophia perennis, Philosophia perennis oder Religio perennis – also die immerwährende Weisheit, die zu allen Zeiten existiert hat. Das ist eine lebendige Tradition. Die Gnosis lebt bis heute fort, nicht nur innerhalb des Christentums, sondern auch jenseits davon: so wurde beispielsweise der mystische Islam davon sehr tief beeinflusst. Die Gnostiker repräsentieren das esoterische oder spirituelles Christentum, so wie die Sufis den esoterischen oder spirituellen Islam repräsentieren. Die Gnostiker folgen einer eher stillen, kontemplativen Lebensweise und deswegen halten sie manche für ausgestorben, weil ihre Existenz gar nicht bemerkt wird :)

Das macht auch Sinn, wenn man bedenkt, wie häufig sie verfolgt und umgebracht wurden. Die Diskretion ist ein Selbstschutz. Ähnlich wie die Sufis sind sie Wahrheitssucher, die bevorzugt in kleinen Gruppen zusammen kommen, Freundeskreise der Weisheit und des Wissens.
Mir geht es vor allem gegen die ständige Polemik, die bequeme, geistesträge Christen gegen die führen, die gemäß dem Geiste leben. Also gegen die allgemeine Erkenntnisfeindlichkeit
Dabei geht es um die Frage: was ist wahrer Glaube? Ich beantworte die Frage so, dass wahrer Glaube ein Weg der Erkenntnis - also ein sehender und wahrnehmender Glaube - und niemals blinder Glaube ist. Schon Jesus hat das angesprochen mit dem Gleichnis vom Blinden als Blindenführer.
…Aber er antwortete und sprach: Alle Pflanzen, die mein himmlischer Vater nicht pflanzte, die werden ausgereutet. Lasset sie fahren! Sie sind blinde Blindenleiter. Wenn aber ein Blinder den andern leitet, so fallen sie beide in die Grube. Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Deute uns dieses Gleichnis.…
Matthaeus 15:14

Der Spruch findet sich auch im Thomasevangelium (Logion 34). Das ist eine wichtige Information, denn das Thomasevangelium ist eine gnostische Schrift, eine apokryphe Sammlung von 114 Sprichworten (sogenannten Logien) das Neue Testament enthält einige gnostische Elemente.
Faust

Re: Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Beitrag von Faust »

Spice hat geschrieben:Welche Gnosis meinst Du konkret?
Ein Gnostiker würde sich nicht unbedingt selbst als „Gnostiker“ bezeichnen. Viele Gnostiker nannten sich schlicht „Christen“ :) ein Gnostiker ist ein Wissender oder Erkennender und das ist ein Ideal - das Ideal des vollkommenen und erleuchteten Menschen ~ Adam Qadmon - und weniger eine Selbstbezeichnung.Der Meister Jesus/Yeshua entspricht diesem Ideal.
Es ist Licht im Inneren eines Lichtmenschen,
und er erleuchtet die ganze Welt.
Wenn er nicht leuchtet, ist Finsternis.
Thomas Evangelium 24, apokryph
... und nun lese das zusammen mit dem Neuen Testament.
Jesus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandern, sondern wird das Licht des Lebens haben.
Johannes 8,12
Jesus ist ein Lichtmensch und durch Nachfolge werden wir ebenfalls Lichtmenschen. Das ist ein gnostischer Gedanke. Nachfolge ist kein blinder Glaube, wie manche irrtümlich meinen, sondern ein Prozess der Erkenntnis und Erleuchtung, der zu einer inneren Transformation des Menschen führt. Wenn genügend Menschen eine innere Transformation erlebt haben, dann wird das auch die Welt verändern.

Bei jeder esoterischen Schule geht es um die innere Arbeit. Hier ein Buch darüber, falls Du Interesse hast: Die innere Arbeit / The Inner Work, Band I: Studienmaterial einer lebenden esoterischen Schule (Reshad Feild)
Die Verführer sind vor allem dort, wo man sie am wenigsten vermutet: Auf den Kirchenkanzeln, unter den Theologen, unter den Christen, die obwohl sie nichts verstehen, meinen andere belehren zu können.
Ja, die Unwissenheit bzw. Ignoranz gehört zu den 5 Ursachen des Leidens, wie sie beispielsweise Patanjali in seinem Yoga Sutra beschrieben hat. Die uralten Probleme der Menschheit :lol:Was geschehen ist, wird wieder geschehen, / was man getan hat, wird man wieder tun: / Es gibt nichts Neues unter der Sonne.
Faust

Re: Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Beitrag von Faust »

Rembremerding hat geschrieben:Gnosis und Esoterik sind nicht allein zu übersetzende Begriffe, sondern Gottesbilder, Philosophien und Weltanschauungen, die mit dem Christentum und Jesus Christus kaum Berührungspunkte haben. Das zeigen eben einige Funde von Nag Hammadi
Jede Religion besitzt eine esoterische Lehre und deshalb gibt es auch eine christliche Esoterik.
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