Hier mag tatsächlich unser unterschiedlicher Weg liegen, der hier jedoch einmal völlig unbewertet sein soll:
Verständnis und Wissen, Weisheit und Wahrheit zu erlangen ist eine große Sehnsucht jedes Menschen. Als Christ ist in dieser Hinsicht die Suche zu Ende, man hat die Quelle entdeckt, oder vielmehr: sie hat einen suchen lassen, auf dass man sie finden kann. Das schützt auch davor, ein typisch gnostisches Denken in Schwarz-Weiß, Gut-Böse anzuwenden (die Hermetik ist hier auch für die Gnosis eine wertvolle Hilfe zur Überwindung derer "Dogmen" )
Verständnis und Wissen hat im Christentum einen Namen, ist eine Person: Jesus Christus. Als Christ hat man darum nicht die Wahrheit, aber man weiß, wo man sie findet, man sucht zwar Verständnis und Wissen, aber nun weiß man, wo man sucht, wer sie einem gibt. Erkenntnis, Wissen und Verständnis erhält dadurch eine Hülle aus Liebe und einen göttlichen Kern. Unwissen, Unkenntnis beunruhigt darum nicht, sondern man bleibt im Frieden, weil man der Weisheit vertrauen kann, dass sie das Suchen niemals enttäuscht. Diese Haltung ist grundverschieden dazu:
Ein Christ will nicht sein Bewusstsein verändern oder erweitern, er lässt zu, dass es von Gott zum Göttlichen verwandelt wird, dass es sich zu dem weitet, zu dem Gott es vorgesehen hat. Siehe hier:Sie sind der Ansicht, dass eine Bewusstseinserweiterung notwendig ist und sie sehnen sich nach einer besseren und friedlicheren Welt, träumen von einem neuen und goldenen Zeitalter.
QuelleEng und begrenzt ist der Mensch, wo er Gott vergisst. Groß und weit ist er, wo er sich an Ihn erinnert. Denn wenn wir uns an Gott erinnern, dann erinnern wir uns gleichzeitig an unser Wahres Selbst, unsre innere Größe und machtvollen Seelenklang. (Goethe „Ich möchte beten wie Moses im Koran: Herr mache mir Raum im meiner engen Brust.“ Goethe, Brief an J. G. Herder aus Wetzlar, Juli 1772)
Das Sehnen des Christen nach einer friedlichen Welt geschieht aus einem Frieden im Herzen heraus, die Hoffnung ist kein Traum, sondern wird tatsächlich auf göttlicher Verheißung hin zu einem goldenen, weil göttlichen Zeitalter in einer neuen Welt.
Auch hier: Das soll keine Bewertung, Abwertung des einen oder anderen sein, sondern zunächst einfach nur ein Erkennen - nennen wir es mal so - der völlig unterschiedlichen Philosophie und Herzenshaltung. Das ist wichtig, um später dasselbe vom gleichen unterscheiden zu können.
Eine Ent-Täuschung, die durch eine Täuschung erfolgte, von dem, was sie meinen, was Religion sein muss. New-Age-Anhänger sind ebenso Menschen und darum in keinster Weise besser als Christen, weil diese Menschen sind.Die meisten Anhänger der New-Age-Spiritualität sind harmlose Menschen, die nach einer „dogmenfreien Spiritualität“ suchen, weil sie von den althergebrachten Religionen enttäuscht wurden.
Als Christ (und auch noch Katholik) schlägt einen von vielen Suchern oder Lichtarbeiter einer "dogmenfreien" Spiritualität sehr schnell Verachtung und Herabsetzung entgegen, man wäre dumm und lasse sich verführen. Als Christ steht man da - bewusst geschrieben - darunter, denn Christ sein, heißt in der Nachfolge zu dienen und nicht zu behaupten. Die größte Stärke des Christentums war schon immer seine Schwäche (ein hermetisches Paradox ), weil es seinen Sieg gegen die bösen Mächte am Kreuz davontrug.
So ist es auch ein Unterschied sich Gott zu unterwerfen oder ihm freiwillig zu dienen.
Servus