Gnosis

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Rembremerding

Gnosis

Beitrag von Rembremerding »

abgetrennt aus: Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Gnosis (eigener Thread?) ist ja nicht nur ein Wort, es ist eine Philosophie, die auch zur Religion werden kann.
Was heute unter Gnosis verstanden wird, ist auch nicht unbedingt das, was nach Jesu Tod und Auferstehung als Gnosis bezeichnet wurde.
Auch die Definiton, man ist Gnostiker und damit Suchender nach Wissen und Erkenntnis und rückschließend daraus, dass alle anderen dies dann wohl nicht suchen, ist Unsinn.

Gnosis als Philosophie, denn das ist sie von ihrer Herkunft aus dem Hellenismus, bedeutet Selbsterlösung. Dahinter steht ein ganz anderers Gottesbild und Jesus Christus und seine Erlösungstat sind im Grunde verzichtbar. Auch der Weg zu Gott ist ein völlig anderer. Der Islam speist sich etwa aus gnostischem Gedankengut, sogar übermittelt von Häretikern, die ursprünglich Christen waren.

Man muss also der Gnosis ebenso wie dem Begriff Esoterik jenen Inhalt belassen, den sie besitzen und nicht selbiges mit gleichem vermengen.

Servus :wave:
Faust

Re: Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Beitrag von Faust »

Rembremerding hat geschrieben: Mo 4. Feb 2019, 07:34Man muss also der Gnosis ebenso wie dem Begriff Esoterik jenen Inhalt belassen, den sie besitzen und nicht selbiges mit gleichem vermengen
Diese Begriffe besitzen aber nicht den Inhalt, welchen du hinein projizierst :) wenn ein Mensch der Wahrheit näher kommen möchte, dann muss er sich über unreife Sprachspiele erheben. Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen. Es ist nicht alles Gold, was glänzt -der äußere Schein trügt. Das ist eine der wichtigsten Erkenntnisse auf dem spirituellen Weg. Nur weil jemand die Rolle eines orthodoxen (rechtgläubigen) Christen spielt und andere als Häretiker bezeichnest, macht ihn das zu keinem wirklich heiligen oder erleuchteten Menschen.
Der Islam speist sich etwa aus gnostischem Gedankengut, sogar übermittelt von Häretikern, die ursprünglich Christen waren.
Richtig. Doch mit Begriffen wie „Häretiker“ solltest du sehr vorsichtig sein. Oft genug wurden Andersdenkende und Andersgläubige von Christen verfolgt. Insbesondere die Verfolgung der Gnostiker war kein besonders rühmliches Kapitel in der Geschichte des Christentums.
Zuletzt geändert von Faust am Di 5. Feb 2019, 20:40, insgesamt 1-mal geändert.
Rembremerding

Re: Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Beitrag von Rembremerding »

Die Wahrheit schützt sich immer selbst. Wer Begriffe und Definitionen nicht unter der Konvention der Wahrheit verwendet, übergibt sie seiner eigenen Willkür. Ob dann jemand Häretiker oder nicht folgt erst aus der Interpretation der Wahrheit.
Ein Baum bleibt in Wahrheit ein Baum, auch wenn man ihn Tulpe nennt oder die Tulpe Baum. Und wer dies tut, geht in eine andere Schule, ist Häretiker.

Es ist deshalb müßig Begriffe als subjektive Projektionen zu deklarieren, nur um Wahrheit in einen künstlichen Nebel zu versetzen, damit sie relativ bleibt und damit beliebig. Sprache ist auch dazu da innere Vorgänge im Menschen zu artikulieren. Dies dann nur als Spiel zu betrachten, missachtet nicht nur die Würde des Du, sondern auch die Sprache als verbalen Ausdruck menschlichen und auch göttlichen Geists.

Eine Sprache, die man nicht definiert, taugt nicht zur Kommunikation.
So einfach ist das. :geek:
Faust

Re: Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Beitrag von Faust »

Rembremerding hat geschrieben:Die Wahrheit schützt sich immer selbst
Ganz meine Rede. Warum wird dann seit Jahrhunderten und bis zum heutigen Tag Propaganda gegen die Gnostiker betrieben? Gnostiker sind, wenn wir es ganz sachlich in Worte fassen, nach göttlicher Erkenntnis suchende Menschen, nach einer lebendigen Erfahrung Gottes im eigenen Wesen. Das ist eine edle Absicht :thumbup: und auch die sogenannte New Age Spiritualität kommt wohl aus diesem Impuls nach eigener Erfahrung, anstelle eines Kadavergehorsam gegenüber religiösen Institutionen, Gesetzen und Dogmen.
Zuletzt geändert von Faust am Di 5. Feb 2019, 21:13, insgesamt 1-mal geändert.
Rembremerding

Re: Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Beitrag von Rembremerding »

Faust hat geschrieben: Di 5. Feb 2019, 21:09 ... anstelle eines Kadavergehorsam gegenüber religiösen Institutionen, Gesetzen und Dogmen.
Also hier Propaganda gegen alles, was nicht Gnosis ist. Wir sitzen alle in Gruben, die wir selbst uns graben.
Faust

Re: Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Beitrag von Faust »

Rembremerding hat geschrieben: Di 5. Feb 2019, 21:12
Faust hat geschrieben: Di 5. Feb 2019, 21:09 ... anstelle eines Kadavergehorsam gegenüber religiösen Institutionen, Gesetzen und Dogmen.
Also hier Propaganda gegen alles, was nicht Gnosis ist. Wir sitzen alle in Gruben, die wir selbst uns graben.
Bei allem Respekt. Die Kirche hat die Gnostiker verfolgt und nicht die Gnostiker die Kirche. Wäre es nicht mal an der Zeit, dass diese Verfolgung ein Ende hat?
Rembremerding

Re: Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Beitrag von Rembremerding »

Faust hat geschrieben: Di 5. Feb 2019, 21:14
Bei allem Respekt. Die Kirche hat die Gnostiker verfolgt und nicht die Gnostiker die Kirche. Wäre es nicht mal an der Zeit, dass diese Verfolgung ein Ende hat?
Wer hier wen das Schäufelchen wegnehmen will und wollte, bleibt offen und lässt sich nicht aufrechnen. Ambrosius von Mailand etwa wurde von den Gnostikern (Arianer) verfolgt, die Kirche fast ausgelöscht.
Und heute werden Christen von Muslime verfolgt, die eben in ihrem Gottesbild Gnostiker sind.

Was nützt es dies jetzt aufzublähen?
Faust

Re: Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Beitrag von Faust »

Rembremerding hat geschrieben: Di 5. Feb 2019, 21:21Was nützt es dies jetzt aufzublähen?
Ich weiß nicht worum es Dir geht, aber mir geht es um tieferes Verständnis und Wissen. Die meisten Anhänger der New-Age-Spiritualität sind harmlose Menschen, die nach einer „dogmenfreien Spiritualität“ suchen, weil sie von den althergebrachten Religionen enttäuscht wurden. Sie sind der Ansicht, dass eine Bewusstseinserweiterung notwendig ist und sie sehnen sich nach einer besseren und friedlicheren Welt, träumen von einem neuen und goldenen Zeitalter. Das ist im Kern ein ernstzunehmendes Anliegen, meiner Ansicht nach. Tatsächlich ist das nicht nur ein modernen Phänomen, denn solche Bewegungen gab es auch schon in der Vergangenheit: sie treten immer dann in Erscheinung, wenn der religiöse Dogmatismus oder ein einseitiger Materialismus die Flamme des inneren Lebens zu ersticken droht. Ein historisches Beispiel, welches unsrer Zeit sehr ähnlich ist ...
Im 13. und 14. Jahrhundert waren das zum Beispiel die Mystiker Meister Eckhart, Johannes Tauler, Heinrich Seuse und Jan van Ruysbroek, um nur die wichtigsten zu nennen. Sie zeugten in Deutschland und den Niederlanden vom wahren innerlichen Christentum.
Meister Eckhart sagte, der Mensch müsse seinen Seelengrund wieder finden, in dem der Geistfunke verborgen liege. Dieser Gedanke vom Geistfunken im Inneren des Menschen greift die Lehre der alten Gnostiker wieder auf. Um die Gottesgeburt in der Tiefe des Herzens zu erfahren, bedarf es somit keiner Hilfe von außen, sie vollzieht sich allein durch die Hinwendung zum Göttlichen und durch die schrittweise Arbeit am eigenen Bewusstsein.
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Hiob
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Re: Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Beitrag von Hiob »

Rembremerding hat geschrieben: Di 5. Feb 2019, 20:37 Eine Sprache, die man nicht definiert, taugt nicht zur Kommunikation.
Wie wahr.
Faust

Re: Simon, der Magier. Esoterik als Ideologie

Beitrag von Faust »

Hiob hat geschrieben: Di 5. Feb 2019, 22:32
Rembremerding hat geschrieben: Di 5. Feb 2019, 20:37 Eine Sprache, die man nicht definiert, taugt nicht zur Kommunikation.
Wie wahr.
Wie wahrscheinlich ist es, dass die Berichte über die Gnostiker vollkommen objektiv und wahrheitsgemäß sind, wenn dahinter eine persönliche Agenda steht?
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