Das esoterische Evangelium

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Faust

Re: Das esoterische Evangelium

Beitrag von Faust »

abc hat geschrieben: Mi 18. Sep 2019, 08:50 Ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt der esoterischen Lesart innerhalb der christlichen Nachfolge ist sicherlich jenes Konzept, das in seiner Mitte das sogenannte 'Christus-Bewußtsein' verankert hat.
Der Begriff „Christ“ macht nur Sinn, wenn ein Mensch Christus ähnlich wird und Christusbewusstsein erlangt. Alles andere ist Etikettenschwindel. Mark Passio nennt diese Schwindler „Fake-Ass Christians“. Das ist ein passender Begriff :)


Ams

Re: Das esoterische Evangelium

Beitrag von Ams »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 18. Sep 2019, 23:05 Und deshalb werden bestimmte Techniken erforderlich, um Kontakt mit der geistlichen Welt aufzunehmen und das "Karma" zu verbessern?
Würde alles nichts nützen.
Vertritt aber auch erst gar keiner der "angeklagten Eso-Irrlehrer" :yawn: ... hier im Forum.
Wüsste nicht wer.

Würde mich jemand fragen was Karma bedeutet, wäre meine Antwort:
"Mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden" (Mt 7,2)

Oder:
"Was der Mensch sät, wird er ernten." (Gal 6,7)

Die Bibel ist voll vom Karma-Prinzip. AT sowie NT.

"Es werden hervorgehen, die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Böses getan haben, zur Auferstehung des Gerichts" (Joh 5,29)

Oder:

"ich bin der, der Nieren und Herzen erforscht, und ich werde geben einem jeden von euch nach euren Werken" (Offb 2,23)

Paulus, Sinngemäß, in Römer 2:
"Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes: Es wird einem jeden gegeben nach seinen Werken."


War gerade nur ein kleiner Auszug.


All das ist nichts anderes als Karmalehre. Nur jeweils anders Formuliert.



Weder Jesus, noch Paulus... noch wir... würden jemals sagen man müsse "Kontakt zur geistigen Welt" aufnehmen... um dadurch Karma zu verbessern. :o

Nein. Sondern wir sagen nach wie vor:

Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch!
Das ist das Gesetz und die Propheten. Geht hinein durch die enge Pforte. (Mt 7,12)


Die goldene Regel ist die nur logische und vernünftige Schlussfolgerung bzgl. Karma.
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lovetrail
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Re: Das esoterische Evangelium

Beitrag von lovetrail »

abc hat geschrieben: Mi 18. Sep 2019, 08:50 Ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt der esoterischen Lesart innerhalb der christlichen Nachfolge ist sicherlich jenes Konzept, das in seiner Mitte das sogenannte 'Christus-Bewußtsein' verankert hat.
Ja, dieses Konzept des "Christusbewusstseins" taucht immer wieder auf in dieser Szene. Ich habe mich ja jahrelang darin bewegt.

Für mich hat das oft auch etwas Dissoziatives. Damit meine ich, dass eine Abspaltung angestrebt wird, weg von der niederen Schwingung, hin zu einer hohen Schwingung. Also gleichsam von oben soll alles betrachtet werden.

Das hat natürlich gewisse Überschneidungen zur christlichen Lehre, aber ohne Christus fehlt die Demut und die liebevolle Begegnung. Es wird zum "Von Oben herab". Der sich "erfolgreich" Dissoziierende blickt in seiner Erleuchtung von oben herab. Quasi wie ein Illuminat, der sich mit dem allsehenden Auge identifiziert.

LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
joris

Re: Das esoterische Evangelium

Beitrag von joris »

Die Erfahrung teile ich. Mit einem Christus, der Mensch werden musste um Menschen zu erlösen, kann man in esoterischen Kreisen nicht viel anfangen. Das in der Bibel groß und breit erklärt wird, weshalb Menschen genau auf diese Weise erlöst werden müssen, spielt keine Rolle. Die Bibel ist in esoterischen Kreisen nicht maßgebend.
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lovetrail
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Re: Das esoterische Evangelium

Beitrag von lovetrail »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 18. Sep 2019, 23:05
Die esoterische Lesart geht aber soweit, dass Jesus nicht mehr als der Herr der Herrn, als Erstgeborener aller Schöpfung, sondern nur mehr als ein Meister/Avatar unter mehreren betrachtet wird.
Und wer sind die anderen?
Das reicht von Buddha bis zu Mohamed, von Maria Magdalena bis zum legendären Grafen von St. Germain. Der Phantasie sind da kaum Grenzen gesetzt ;-)
Ein Meister soll also sich selbst, sein inneres Licht, sein Christusbewusstsein, sein höheres Selbst... realisiert haben.
Und-- hat schon einmal jemand damit Erfolg gehabt?
Klar, es gibt einige Gurus, die das von sich behaupten, bzw von denen das behauptet wird. zB Babaji und Yogananda.

LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
abc

Re: Das esoterische Evangelium

Beitrag von abc »

lovetrail hat geschrieben: Do 19. Sep 2019, 07:49
abc hat geschrieben: Mi 18. Sep 2019, 08:50 Ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt der esoterischen Lesart innerhalb der christlichen Nachfolge ist sicherlich jenes Konzept, das in seiner Mitte das sogenannte 'Christus-Bewußtsein' verankert hat.
Ja, dieses Konzept des "Christusbewusstseins" taucht immer wieder auf in dieser Szene. Ich habe mich ja jahrelang darin bewegt.
Bewegung scheint ein Grundprinzip dieser Welt. Niemand kommt ohne Bewegung aus, der Mensch muß (ob er will oder nicht) einen Schritt vor den anderen setzen und s/einen Weg gehen, nicht nur im Sinne physischer Evolution ...

Der Logos fordert uns heraus, die Welt durch das Wort zu ergreifen, was ohne Bewegung nicht möglich ist. Die Wege sind voller Angebote. Man kommt also nicht herum, dies und das zu prüfen, meine ich.

Einer meiner Wege führte mich zur Anthroposophie, was ich hier in der Kürze nicht abhandeln kann/möchte. Es sind auf jeden Fall viele Fragezeichen offen geblieben, wobei es auch viele gute Anregungen/Hinweise für mich gab.
lovetrail hat geschrieben: Do 19. Sep 2019, 07:49 Für mich hat das oft auch etwas Dissoziatives. Damit meine ich, dass eine Abspaltung angestrebt wird, weg von der niederen Schwingung, hin zu einer hohen Schwingung. Also gleichsam von oben soll alles betrachtet werden. (...) Quasi wie ein Illuminat, der sich mit dem allsehenden Auge identifiziert.
Sofern du jene Bestrebungen meinst, die Jesus (von Nazareth) von einer kosmischen Christuswesenheit zu trennen suchen, stimme ich dir zu, denn es entspricht meinen Beobachtungen.
Ams

Re: Das esoterische Evangelium

Beitrag von Ams »

joris hat geschrieben: Do 19. Sep 2019, 07:54 Christus, der Mensch werden musste um Menschen zu erlösen
Der Mensch muss Christ werden. Nicht umgekehrt :angel:
abc

Re: Das esoterische Evangelium

Beitrag von abc »

Faust hat geschrieben: Mi 18. Sep 2019, 23:50
abc hat geschrieben: Mi 18. Sep 2019, 08:50 Ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt der esoterischen Lesart innerhalb der christlichen Nachfolge ist sicherlich jenes Konzept, das in seiner Mitte das sogenannte 'Christus-Bewußtsein' verankert hat.
Der Begriff „Christ“ macht nur Sinn, wenn ein Mensch Christus ähnlich wird und Christusbewusstsein erlangt.
Das ist doch der springende Punkt, 'Christusbewußtsein' ist eine Konstruktion, ein vager Begriff, mehrheitlich von Strömungen gebracht, die auch gerne von Erleuchtung, Meisterschaft und Gottwerdung sprechen.

lovetrail hat geschrieben: Di 17. Sep 2019, 18:34
Faust hat geschrieben: Di 17. Sep 2019, 22:17 Ein Meister soll also sich selbst, sein inneres Licht, sein Christusbewusstsein, sein höheres Selbst... realisiert haben. (= Erleuchtung). Ein Meister wäre in diesem Sinne also ein bloßes Vorbild, eine Vorlage für Wahrheitssucher im allgemeinen.
Richtig. Darum verehre ich Jesus als großen Meister, Propheten und Lehrer der Wahrheit, aber ich betreibe keinen Personenkult. (...)
Dennoch ist wahre 'Nachfolge Jesu' an Jesus gebunden, du magst diese Nachfolge als 'Personenkult' bezeichnen, tatsächlich ist Jesus (gemäß der Schrift) der einzige Weg, um den wahren Vater zu finden.
Faust hat geschrieben: Di 17. Sep 2019, 22:17 Swami Vivekananda hat meine Sicht auf Jesus sehr gut zum Ausdruck gebracht Christ, the Messenger:
Das scheint mir zwar deine 'esoterische Sichtweise' zu bestätigen, es widerspricht aber der Schrift, die eindeutig sagt, daß Jesus, der Nazarener (...) weit mehr ist, als ein (bloßer) 'Messenger' (Botschafter).




Er ist der wahre Menschensohn, der uns das wahre Wesen des allein wahren Gottes sichtbar machen sollte.
Faust

Re: Das esoterische Evangelium

Beitrag von Faust »

lovetrail hat geschrieben: Do 19. Sep 2019, 07:49Quasi wie ein Illuminat, der sich mit dem allsehenden Auge identifiziert.
Die Welt könnte ein paar wirkliche Illuminati gebrauchen :engel: :thumbup:
lovetrail hat geschrieben: Do 19. Sep 2019, 07:49Ja, dieses Konzept des "Christusbewusstseins" taucht immer wieder auf in dieser Szene. Ich habe mich ja jahrelang darin bewegt.
Ok. Und was stört Dich an diesem Konzept? Wenn das Christentum mehr als ein Schwindel und fauler Zauber sein möchte, dann sollte das Streben nach einem Christusbewusstsein selbstverständlich sein.
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Re: Das esoterische Evangelium

Beitrag von lovetrail »

Faust hat geschrieben: Do 19. Sep 2019, 15:35
Ok. Und was stört Dich an diesem Konzept? Wenn das Christentum mehr als ein Schwindel und fauler Zauber sein möchte, dann sollte das Streben nach einem Christusbewusstsein selbstverständlich sein.
Hinter diesem Begriff verbirgt sich eben ein ganz anderes Verständnis als es in der Bibel vom "Geist Christi" oder "heiligem Geist" ausgesagt ist.

Mir wäre wichtig hier mit offenen Karten zu spielen. Ich kann akzeptieren, wenn jemand ein anderes Verständnis hat, aber ich tue mich schwer mit Etikettenschwindel oder mit windigen Behauptungen von einem angeblich wahren Verständnis des Christus (während die traditionelle christliche Sichtweise abgewertet wird).

Aber dazu ist es auch mal wichtig Klarheit zu schaffen. Die Verwirrung kommt nämlich vor allem dem Durcheinanderwerfer zu Gute.
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
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