Zuhause

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Catholic
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Re: Zuhause

Beitrag von Catholic »

So ist es,sie musste als Mädchen mit ihrer Mutter vor den anrückenden Sowjettruppen fliehen.
Sie war später wieder mal nach Breslau gefahren.
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Münek
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Re: Zuhause

Beitrag von Münek »

Ich habe meine Kindheit in dem 800-Seelen-Dorf "Klein Oschersleben" (Kreis Wanz-
leben, Bezirk Magdeburg) an dem Flüsschen "Bode" verbracht. Bin in einem von der
DDR-Regierung konfiszierten "Schloss" geboren. Später baute mein Vater wie viele
andere "Neubauern" ein Haus (versehen mit großem Hof und Garten). Dieses Dorf
war meine Heimat: habe noch die schönsten Erinnerungen (einschließlich Kindergar-
ten, der noch heute existiert!).

Als ich 6 Jahre alt war, flüchtete meine sehr große Familie (ich habe 7 Geschwister)
über Ost- und Westberlin in den Westen (Okt. 1954). Hier lebten wir fast zwei Jahre
lang in "Wentorf" (süd-östlich von Hamburg) in einem Flüchtlingslager, in einer ehema-
ligen Wehrmachtskaserne. Auch Wentorf ist für mich in meiner Erinnerung ein Stück lieb-
gewonnene Heimat (hier wurde ich 1955 mit meinem Zwillingsbruder Helmut in der
"Lagerschule" eingeschult).

Als ich 9 Jahre alt war, siedelten wir in den Kohlenpott um, nach Duisburg (auch wie-
der ein Jahr lang Flüchtlingslager, machte uns Kindern übrigens nix aus). Diese (da-
mals stinkende) Stadt ist mir mit seinen Menschen sehr ans Herz gewachsen - und bleibt
mit Sicherheit für immer meine Heimat, mein ZUHAUSE - natürlich auch und vor allem
wegen meiner vielen Lieben! :thumbup:
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Lena
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Registriert: So 1. Sep 2013, 18:33

Re: Zuhause

Beitrag von Lena »

Pflanzenfreak hat geschrieben: ...weil Du sie am liebsten hast. Ob das gegenseitig ist, ist unrelevant. Wenn Du erwartest, dass sie Deine Zeichen der Liebe erkennen oder Du ihre, kannst Du ganz schön angehen. Liebe äussert sich häufig nicht so, wie wir es erwarten oder verstehen.
Das ist doch wunderbar. Wenn das meine Liebsten sind, die ich am liebsten habe, so muss ich nur schauen, dass ich Menschen liebe und dann habe ich meine Liebsten. Ist es andersherum, so habe ich keine Liebsten mehr, wenn die nicht mehr da sind, von denen ich mich geliebt wusste...
Pflanzenfreak
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Re: Zuhause

Beitrag von Pflanzenfreak »

Lena hat geschrieben:Das ist doch wunderbar. Wenn das meine Liebsten sind, die ich am liebsten habe, so muss ich nur schauen, dass ich Menschen liebe und dann habe ich meine Liebsten.

...ja, es muss doch nicht Alles schwierig sein im Leben :lol: ich meine abgesehen davon, dass es manchmal gar nicht so einfach ist bestimmte Menschen zu lieben.
Ist es andersherum, so habe ich keine Liebsten mehr, wenn die nicht mehr da sind, von denen ich mich geliebt wusste...
...wieso das denn? Ich sagte doch nur, dass es auch Leute geben kann, die Dich lieben aber Du erkennst es nicht, weil sie es in einer Art und Weise zeigen, die es für Dich nicht ersichtlich macht z.B. das pupertierend Kind, das ständig Deinen Frieden stört...
michaelit
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Re: Zuhause

Beitrag von michaelit »

Als ich noch jünger war wollte ich immer gerne fort, und habe das auch als 18jähriger umgesetzt und zog aus einem Erzgebirgsdorf in die große Stadt nach Dresden. Das ging auch lange sehr gut, aber dann so mit 28 fing ich an mich nach Hause zurückzusehnen.

Also kehrte ich zurück ins Erzgebirge. Dort habe ich dann noch 6 Jahre gelebt, dann starb mein Vater und meiner schon betagten Mutter fiel es schwer sich um mich als psychisch Kranken zu kümmern. Also zog ich von zuhause noch höher ins Gebirge in die Kleinstadt Marienberg.

Hier lebe ich nun seit 2012 und komme ganz gut klar, aber ich vermisse meine Mutter, meinen Vater und meine Geschwister sehr. Manchmal ist mir deswegen sehr weh ums Herz, das wir alle sterben müssen und einander alleine lassen irgendwann, was für mich auch eine große Glaubensmotivation ist.

Ohne Gott ist Nachleben nicht richtig denkbar. Ich habe aber die berechtigte Hoffnung daß Gott jeden Menschen liebt und bei sich nach dem Tod aufnimmt, und daß dann dieses Nachleben eigentlich erst das richtige Leben ist. Leider zerstören wir uns auf dieser Welt immer wieder und tun einander weh. Das fängt bei schlechten Bibelzitaten an und hört bei mangelndem Verständnis für religiöse Menschen auf.

Ich wünsche mir sehr daß Gott bald zu uns kommt und uns hilft, auf daß unser Weinen wieder ein Lachen wird.

Und was zuhause betrifft, Ernst Bloch, ein Atheist, hat darüber viel geschrieben. Es gibt ein Prinzip Hoffnung.
Hemul

Re: Zuhause

Beitrag von Hemul »

Münek hat geschrieben: Als ich 6 Jahre alt war, flüchtete meine sehr große Familie (ich habe 7 Geschwister)
über Ost- und Westberlin in den Westen (Okt. 1954). Hier lebten wir fast zwei Jahre
lang in "Wentorf" (süd-östlich von Hamburg)
in einem Flüchtlingslager, in einer ehema-
ligen Wehrmachtskaserne. Auch Wentorf ist für mich in meiner Erinnerung ein Stück lieb-
gewonnene Heimat (hier wurde ich 1955 mit meinem Zwillingsbruder Helmut in der
"Lagerschule" eingeschult).
Als ich 9 Jahre alt war, siedelten wir in den Kohlenpott um, nach Duisburg (auch wie-
der ein Jahr lang Flüchtlingslager, machte uns Kindern übrigens nix aus). Diese (da-
mals stinkende) Stadt ist mir mit seinen Menschen sehr ans Herz gewachsen - und bleibt
mit Sicherheit für immer meine Heimat, mein ZUHAUSE - natürlich auch und vor allem
wegen meiner vielen Lieben! :thumbup:
Hi Duisburger!
Wenigstens hier haben wir zwei etwas gemeinsam. ;)
1967 bin ich bei der Bundeswehr durch die Wentorfer -Lohe gerobbt. Ein Onkel von mir hatte in Duisburg Hamborn ein Lebensmittel
und ein Fleischfachgeschäft. Ist aber schon sehr lange her. Es freut mich für dich, dass du dich in Duisburg wohlfühlst. Beim letzten Kongress habe ich mich dort total verfahren- und sogar meine ADAC-Karte beim tanken (weil ich in Zeitdruck war) stecken lassen. Es war die Tanke an der Autobahnausfahrt. Ich selbst habe mich 1973 aus dem Kohlenpott verabschiedet.
:wave:
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Pluto
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Re: Zuhause

Beitrag von Pluto »

Hemul hat geschrieben:Es war die Tanke an der Autobahnausfahrt. Ich selbst habe mich 1973 aus dem Kohlenpott verabschiedet.
Und wo hältst du dich seither versteckt?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
Hemul

Re: Zuhause

Beitrag von Hemul »

Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Es war die Tanke an der Autobahnausfahrt. Ich selbst habe mich 1973 aus dem Kohlenpott verabschiedet.
Und wo hältst du dich seither versteckt?
Willste mich besuchen kommen? ;)
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Lena
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Re: Zuhause

Beitrag von Lena »

Pflanzenfreak hat geschrieben: ...wieso das denn?
Hab Dich schon richtig verstanden :).

Für mich habe ich laut weiter gedacht und zu dem Schluss gekommen, dass es wichtiger ist, die Menschen zu lieben, als geliebt werden wollen. Weil wenn ich liebe - habe ich immer geliebte. Möchte ich aber geliebt werden und die Menschen von denen ich mich echt geliebt gefühlt habe - sind gegangen, gestorben oder sonst was - bin ich ungeliebt.

Du verstehen? :mrgreen:
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Lena
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Re: Zuhause

Beitrag von Lena »

Dass Du hier bist und Deine tiefen Gedanken mit uns teilst, finde ich schön, lieber Daniel.
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