Glaube/Kirche vs. Politik/Staat?

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Rembremerding

Re: Glaube/Kirche vs. Politik/Staat?

Beitrag von Rembremerding »

jesher hat geschrieben: Do 2. Mai 2019, 07:41HIermit tu ich mich schwer. Keiner der Parteien in unserer Plutokratie kann ich derzeit meine Stimme geben.
Es geht um die Rahmenbedingung. Zuerst die Regierungsform: Wo steht der Mensch, das Leben, am ehesten im Mittelpunkt? In einer Demokratie, im Kommunismus, Faschismus, Diktatur etc.?
Und dann gibt es Grundthemen: Nächstenliebe, Schutz des Lebens von der Zeugung bis zum natürlichen Tod, Schutz der Schöpfung, Freiheit der Meinung und Religion sowie Gerechtigkeit. Bei Freiheit und Gerechtigkeit muss man immer miteinbeziehen, dass der Mensch ein Sünder, es wird also beides nie vollkommen sein.

Es gibt Parteien (weniger die extrem links oder rechts etablierten), die in ihren Wahlprogrammen die Grundthemen aus christlicher Sicht vertreten. Wenn einige dann im politischen Betrieb (z.B. "Ehe für alle") aus populistischen Gründen über Bord geworfen werden, dann eben, weil der Mensch ein Sünder und nicht vollkommen.

Ich erwarte auf Erden keinen vollkommenen Staat.
Aber als Christ salze man jenen, der überhaupt den Geschmack des Lebens und der Liebe toleriert.
jesher

Re: Glaube/Kirche vs. Politik/Staat?

Beitrag von jesher »

Schade das die Christen in der Bibel in keiner Demokratie (/Plutokratie) lebten. Das würde es mir einfacher machen. Allerdings strebten sie generell keinerlei irdische Regierungsformen an, sondern stellten alles unter Gottes grundsätzlichen Willen zur Ordnung. Sie selber beteten und dankten für jeden ruhigen und friedlichen Tag in ihrem Leben. Ein gutes Vorgehen, wie ich finde.
Faust

Re: Glaube/Kirche vs. Politik/Staat?

Beitrag von Faust »

Rembremerding hat geschrieben: Do 2. Mai 2019, 07:56Ich erwarte auf Erden keinen vollkommenen Staat. Aber als Christ salze man jenen, der überhaupt den Geschmack des Lebens und der Liebe toleriert
:thumbup: wie Hamza Yusuf, einer meiner Lehrer, mal sagte: „This world was never meant to be paradise. God has created a world that is meant to drive you to God“ - doch wir können, dürfen, sollen den Versuch unternehmen, die Welt dem Paradies möglichst nahezubringen. Das geht am besten dadurch, dass wir selbst Menschen mit einem paradiesischen Charakter werden. Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt, das ist eine fundamentale Wahrheit. Das heißt, es gibt nicht Gutes. Außer man tut es.
Rembremerding hat geschrieben: Do 2. Mai 2019, 07:56
jesher hat geschrieben: Do 2. Mai 2019, 07:41HIermit tu ich mich schwer. Keiner der Parteien in unserer Plutokratie kann ich derzeit meine Stimme geben.
Es geht um die Rahmenbedingung. Zuerst die Regierungsform: Wo steht der Mensch, das Leben, am ehesten im Mittelpunkt? In einer Demokratie, im Kommunismus, Faschismus, Diktatur etc.? Und dann gibt es Grundthemen: Nächstenliebe, Schutz des Lebens von der Zeugung bis zum natürlichen Tod, Schutz der Schöpfung, Freiheit der Meinung und Religion sowie Gerechtigkeit. Bei Freiheit und Gerechtigkeit muss man immer miteinbeziehen, dass der Mensch ein Sünder, es wird also beides nie vollkommen sein
Die amerikanische Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli 1776 beschreibt den idealen Rahmen, meiner Ansicht nach.
Folgende Wahrheiten erachten wir als selbstverständlich: dass alle Menschen gleich geschaffen sind; dass sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten ausgestattet sind; dass dazu Leben, Freiheit und das Streben nach Glück gehören; dass zur Sicherung dieser Rechte Regierungen unter den Menschen eingesetzt werden, die ihre rechtmäßige Macht aus der Zustimmung der Regierten herleiten; dass, wenn immer irgendeine Regierungsform sich als diesen Zielen abträglich erweist, es Recht des Volkes ist, sie zu ändern oder abzuschaffen und eine neue Regierung einzusetzen und diese auf solchen Grundsätzen aufzubauen und ihre Gewalten in der Form zu organisieren, wie es ihm zur Gewährleistung seiner Sicherheit und seines Glückes geboten zu sein scheint […]
netzwerk-menschenrechte.de: Die amerikanische Unabhängigkeitserklärung

Diese Worte haben für mich den Rang eines heiligen Textes. Darum antworte ich darauf gerne mit einem „Amin“ 🙏 bemerkenswert ist, dass die universalen und unveräußerlichen Rechte mit Verweis auf den Schöpfer begründet werden.
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Kingdom
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Re: Glaube/Kirche vs. Politik/Staat?

Beitrag von Kingdom »

Ziska hat geschrieben: Mi 1. Mai 2019, 09:00 Ich werde mich politisch neutral verhalten!
Hallo Ziska

Heisst dies du stimmst nicht ab?

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lovetrail
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Re: Glaube/Kirche vs. Politik/Staat?

Beitrag von lovetrail »

Man kann ja ohne Not argumentieren, dass Gottes Reich nicht von dieser Erde sei , Christen Bürger des Himmels sind, und sich somit nicht (zu sehr) in politische Angelegenheiten mischen sollten. So weit so gut.
Aber dann sollte man konsequenterweise auch nicht den Staat oder bestimmte Parteien kritisieren, die in Sachen Einwanderung restriktiv vorgehen (wollen).
Schließlich müssen sich diese Politker auch einmal vor Gott (und vor den Menschen des Landes) verantworten.

LG

P.S Natürlich müssen sich dieselben Politiker auch einmal dafür verantworten, ob sie das Land "ausverkauft" haben.
Zuletzt geändert von lovetrail am Do 2. Mai 2019, 17:28, insgesamt 1-mal geändert.
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
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lovetrail
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Re: Glaube/Kirche vs. Politik/Staat?

Beitrag von lovetrail »

Also ich habe zB ein Problem damit wenn in Freikirchen dafür gebetet wird, dass bestimmte Asylwerber "hier" bleiben dürfen. Damit ist für mich die Grenze zum Politischen überschritten.
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
Ziska
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Re: Glaube/Kirche vs. Politik/Staat?

Beitrag von Ziska »

Kingdom hat geschrieben: Do 2. Mai 2019, 17:07
Ziska hat geschrieben: Mi 1. Mai 2019, 09:00 Ich werde mich politisch neutral verhalten!
Hallo Ziska

Heisst dies du stimmst nicht ab?

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Meinst du die Umfragen hier im Forum?
LG Ziska
Aus Jesu Loskaufsopfer Nutzen ziehen -
Welche zwei Schritte sind dazu notwendig?


https://www.jw.org/de/bibliothek/artike ... en-ziehen/
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Kingdom
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Re: Glaube/Kirche vs. Politik/Staat?

Beitrag von Kingdom »

Ziska hat geschrieben: Do 2. Mai 2019, 17:49
Meinst du die Umfragen hier im Forum?
Hallo Ziska

Nein den Stimmzettel, wo man wählen kann.

Lg Kingdom
jesher

Re: Glaube/Kirche vs. Politik/Staat?

Beitrag von jesher »

Habe heute den Wahl-o-Mat benutzt...

- Grüne 67,1 %
- SPD 65,8
- CDU 64,5
- DiEM25 64,5
- FDP 60,5

Seltsam, dass bei meinen Antworten so viele Parteien so nah beieinander sind.
Faust

Re: Glaube/Kirche vs. Politik/Staat?

Beitrag von Faust »

lovetrail hat geschrieben: Do 2. Mai 2019, 17:27 Also ich habe zB ein Problem damit wenn in Freikirchen dafür gebetet wird, dass bestimmte Asylwerber "hier" bleiben dürfen. Damit ist für mich die Grenze zum Politischen überschritten.
Die Wahrheit ist: es gibt kein unpolitisches Menschsein und somit auch keine unpolitische Religion. Unsre Lebensweise, unsre Gedanken, Worte und Handlungen, haben eine Auswirkung auf die Welt. Keiner lebt für sich allein, der Mensch ist ein „zoon politikon“, ein politisches und soziales Wesen (altgriechisch ζῷον πολιτικόν ‚Lebewesen in der Polisgemeinschaft')
Zuletzt geändert von Faust am Fr 3. Mai 2019, 19:58, insgesamt 1-mal geändert.
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