Nikolaus und Brauchtum

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
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Nevis

Nikolaus und Brauchtum

Beitrag von Nevis »

Rund um das Thema Nikolaus gibt es bemerkenswertes Brauchtum.

Hier einmal ein Beispiel:
Der Dietinger Nikolauszug besteht neben der Figur des hl. Nikolaus aus vielen weiteren Gestalten, dargestellt von um die zwanzig Jahre alten Männern.

Der hl. Nikolaus selbst ist mit weißem Chorhemd, Bischofsstab und Mithra besonders festlich. Das Rutama'le begleitet ihn im dunklen Zivilanzug, in der Rechten eine brennende Stalllaterne, in der linken Hand ein Bündel langer Haselgerten. Es geht links vom Bischof, auf der rechten Seite geht das Nussaweible, ein Bursche, der in eine schwarze Kapuzenpelerine gehüllt und mit einem langen Flachsbart ausgestattet ist, in der linken Hand einen Henkelkorb, in dem die Geschenke für die Kinder liegen.

Darauf folgen die weiteren Nikolausbegleiter, ebenfalls mit Bischofsmützen auf dem Kopf, auch sie werden Nikolaus gerufen. Sie tragen lange schwarze Hemden und Hosen, darüber dreiviertellange weiße Hemden. Die Vorderseite der silberpapiernen Bischofsmützen ist mit einem goldenen Kreuz geschmückt. Sie tragen Lärminstrumente mit sich: den Schellenriemen, der über Brust und Schulter hängt, und die Fuhrmannsgeißel.

Vor dem vierten Dezember treffen sich die Teilnehmer, um die Reihenfolge der besuchten Häuser festzulegen. Alle Häuser des Ortes, auch die entlegensten, müssen besucht werden.
Mehr dazu: https://www.folklore-europaea.org/einzel.php?id=175

Weiß noch jemand einen besonderen Nikolaus-Brauch?
Nevis

Re: Nikolaus und Brauchtum

Beitrag von Nevis »

Eine seltsame Besonderheit gibt es auch in Steinach im Kinzigtal:
Die beiden Nikolausfiguren mit »Klausenbigger« und »Rubelz« existieren in Steinach schon seit Menschengedenken. Bei allem Zusammenhang des Nikolausbrauchs mit dem christlichen Kult und der damit verbundenen Heiligengestalt existieren auch noch Formen, die nicht ohne weiteres aus den Nikolauslegenden selbst erklärt werden können. So kann man die Begleiter des heiligen Nikolaus wenn nicht als vorchristlich, zumindest doch als außerchristlich bezeichnen. Der Nikolaus selbst tritt in Steinach gleich in Doppelfunktion in Erscheinung. Grund hierfür könnte in der getrennten Lohn- und Straffunktion liegen, oder aber weil man dem Gabenbringer den Transport der Ruten nicht zumuten mochte.


Als sogenannte Schreckfigur hat der »Rubelz« seinen Platz in der Gruppe. Der Name kommt aus dem mittelhochdeutschen »riuhe«, »ruhe«, er besteht aus zwei Wortteilen und bedeutet soviel wie Behaartheit, Rauheit, Pelz oder Fell. Der Ursprung dieser Pelzgestalt liegt in den christlichen Bräuchen der Frühwinterzeit und lässt sich vor allem als sogenannter »Pelzmärtel« oder »Pelzmörde« in Bedeutung von »Pelzmartin« oder »Rubelz« im älteren Martinsbrauch nachweisen.
Quelle mit Bild: https://www.bo.de/lokales/kinzigtal/kla ... urchs-dorf

Selber habe ich jenen Brauch noch nicht gesehen.
Aber ein guter Bekannter hat mir mehrmals lebhaft davon erzählt.
Nevis

Re: Nikolaus und Brauchtum

Beitrag von Nevis »

Mich würde interessieren, ob wer noch anderes Nikolaus-Brauchtum kennt.
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