Menschenwürde und Meinungsfreiheit

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Sunbeam
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Re: Vernunft statt Gespaltenheit

Beitrag von Sunbeam »

Anthros hat geschrieben: Do 26. Nov 2020, 11:30
Sunbeam hat geschrieben: Do 26. Nov 2020, 10:10 Mir ein ewiges Rätsel.
Die einen denken und handeln nach der irdisch-polaren Gespaltenheit, so spalten sie beispielsweise die Begriffe "Himmel und Hölle" in zwei Absolutheiten, womit die bösen Folgen des Konkurrenzdenkens entstehen, die das Sein des Menschen einteilend zwischen "nur gut" und "nur böse" zerreißen. "Nur gut" ist der, der vermeint, ein Christ zu sein, dem deshalb der Himmel offen stehe, alle anderen kämen auf ewiglich in die Hölle.

Ein erstaunlich sachlicher und überlegter Beitrag. Zum Dualismus und damit zu eine der grundlegenden Probleme des Monotheismus.

Danke!
Hiob
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Re: Menschenwürde und Meinungsfreiheit

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Do 26. Nov 2020, 10:10 Sinnlos, denn so lange für viele Christen das Wort Humanismus ein Wort aus dem Wörterbuch des Teufels ist und ihnen das auch täglich von den christlichen Fundamentalisten in die Synapsen geblasen wird, so lange wirst du bei den christlichen Hardlinern kein Gehör finden.
Leider gibt es Gründe dafür, dass man es so sehen kann, wie Du hier beschreibst - aber: So ist es nicht.

1) "Humanismus" im Sinne von "Kategorischem Imperativ" ist traditionell die Grundlage der christlichen Pastorale. - "Humanismus" als Philosophie, die den Menschen zum Maßstab des Seins macht, ist ein Gegner des Christentums, die die letztliche Orientierung an Gott zum Maßstab macht und nicht den Menschen.

2) "Fundamental" und "fundamentalistisch" sind zwei ganz unterschiedliche Begriffe. - "Fundamental-Theologie" ist NICHT fundamentalistisch (da ist die heutige Cancel-Kultur fundamentalistischer), wird aber oft "fundamentalistisch" genannt, was wiederum damit zu tun hat, dass die Sprachhochheit heute vom Kommandohügel eines kirchenfeindlichen Zeitgeistes ausgeübt wird.

3) Leider gibt es viele Christen, die das Christentum so verstehen, wie Du es kritisierst. - Da verzweifle ich mindestens genauso dran wie Du - aber, naja, die davon betroffenen Kirchen und Denominationen sind halt noch nicht bei sich selber angekommen. - Das ist Teil der Heilsgeschichte - das kann noch dauern.
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Sunbeam
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Re: Menschenwürde und Meinungsfreiheit

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Do 26. Nov 2020, 13:50
Sunbeam hat geschrieben: Do 26. Nov 2020, 10:10 Sinnlos, denn so lange für viele Christen das Wort Humanismus ein Wort aus dem Wörterbuch des Teufels ist und ihnen das auch täglich von den christlichen Fundamentalisten in die Synapsen geblasen wird, so lange wirst du bei den christlichen Hardlinern kein Gehör finden.
Leider gibt es Gründe dafür, dass man es so sehen kann, wie Du hier beschreibst - aber: So ist es nicht.

1) "Humanismus" im Sinne von "Kategorischem Imperativ" ist traditionell die Grundlage der christlichen Pastorale. - "Humanismus" als Philosophie, die den Menschen zum Maßstab des Seins macht, ist ein Gegner des Christentums, die die letztliche Orientierung an Gott zum Maßstab macht und nicht den Menschen.
Mit dieser katholischen Verschlagwortung degradierst du das kategorische Imperativ zu einer artistischen Variation des Geschlechtsverkehrs.

Das Kategorischem Imperativ wurde damit, einmal wieder, ein Teil des katholischen Kamasutras.
Humanismus" als Philosophie, die den Menschen zum Maßstab des Seins macht, ist ein Gegner des Christentums
Mit dieser christlichen Blutsturz-Rhetorik hast du dann selbst das kategorische Imperativ zu einem argumentativen Darmverschluss gemacht, nicht ich.
aber, naja, die davon betroffenen Kirchen und Denominationen sind halt noch nicht bei sich selber angekommen. - Das ist Teil der Heilsgeschichte - das kann noch dauern.
Diese infantile Argumentation solltest du während einer Bibelstunde an den Mann, oder die Frau bringen, Wenn zum Beispiel, die katholische Kirche bis heute immer noch nicht bei sich selbst angekommen ist, dann verscheuert diese Kirche in zehntausend Jahren immer noch Jesus Vorhaut als Heilige Reliquie.
Anthros
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Re: Vernunft statt Gespaltenheit

Beitrag von Anthros »

Sunbeam hat geschrieben: Do 26. Nov 2020, 13:32 Ein erstaunlich sachlicher und überlegter Beitrag. Zum Dualismus und damit zu eine der grundlegenden Probleme des Monotheismus.

Danke!
Ich danke auch für die Bemühung des Verstehens. Aber wie ist es deines Erachtens, wie Monotheismus zum Polytheismus steht? Schließen sie sich aus?
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Re: Vernunft statt Gespaltenheit

Beitrag von Sunbeam »

Anthros hat geschrieben: Do 26. Nov 2020, 15:08
Sunbeam hat geschrieben: Do 26. Nov 2020, 13:32 Ein erstaunlich sachlicher und überlegter Beitrag. Zum Dualismus und damit zu eine der grundlegenden Probleme des Monotheismus.

Danke!
Ich danke auch für die Bemühung des Verstehens. Aber wie ist es deines Erachtens, wie Monotheismus zum Polytheismus steht? Schließen sie sich aus?
Ich bin mir noch nicht einmal sicher, wenn ich das Neue Testament lese, und mir die dogmatische Theologie einiger Konzilien verinnerliche, nebst den merkwürdigen "Entscheidungsfindungen" dort, ob das Christentum wirklich so Mono ist, wie es immer behauptet wird.
Und damit meine ich noch nicht einmal das bunte Tamtam, das die Katholiken um Maria, der Gottesmutter "veranstalten", wenn man zum Beispiel in Spanien die großen Umzüge zu Ehren Marias mit ansieht, so kommt man da schon auf seltsame Gedanken.
Aber es muss ja nicht immer gleich Spanien sein, Bayern reicht da schon völlig aus.
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Dogmatismus konsequent raus

Beitrag von Anthros »

Sunbeam hat geschrieben: Do 26. Nov 2020, 15:14 Ich bin mir noch nicht einmal sicher, wenn ich das Neue Testament lese, und mir die dogmatische Theologie einiger Konzilien verinnerliche, nebst den merkwürdigen "Entscheidungsfindungen" dort, ob das Christentum wirklich so Mono ist, wie es immer behauptet wird.
Ich habe beim "Christentum" nur Dogmatismus kennen gelernt, darum mache ich an ihm konsequent keine Anleihen. Nur Begriffe wie "Gott" oder "Jesus" usw. übernehme ich als vom mir entleerte, also alles raus, was vom Dogmatismus hereingelegt worden ist, denn das hat mir ja nur Verwirrung und nicht Sinn gebracht, der mein Ziel ist.
Was diese Begriffe bedeuten mögen, ist wieder ein anderes Gebiet, sie bleiben sozusagen vorerst in einem Ordner abgelegt, bis die Zeit kommt. Das ist für mich eine lohnende Arbeit, die nicht nur Geduld erfordert, und die ich als würdevoll erachte.

Zum Thema Christentum und seine Stellung zum Mono- und Polytheismus möchte ich morgen näher eingehen, da ich an dem kurzen Aufsatz, der schon in Arbeit ist, noch dies und das korrigieren muss, einverstanden?
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Re: Dogmatismus konsequent raus

Beitrag von Sunbeam »

Anthros hat geschrieben: Do 26. Nov 2020, 15:58 ... einverstanden?

Selbstverständlich!
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Re: Menschenwürde und Meinungsfreiheit

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Do 26. Nov 2020, 14:33 Diese infantile Argumentation solltest du während einer Bibelstunde an den Mann oder die Frau bringen
Gerade NICHT - dort wird es in der Regel nicht verstanden. --- Insgesamt habe ich den Eindruck, dass Du mein Post nicht verstanden hast (und auch keine Anzeichen erkennen lässt, dass Du daran interessiert wärest). :)
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Re: Menschenwürde und Meinungsfreiheit

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Do 26. Nov 2020, 16:50
Sunbeam hat geschrieben: Do 26. Nov 2020, 14:33 Diese infantile Argumentation solltest du während einer Bibelstunde an den Mann oder die Frau bringen
Gerade NICHT - dort wird es in der Regel nicht verstanden. --- Insgesamt habe ich den Eindruck, dass Du mein Post nicht verstanden hast (und auch keine Anzeichen erkennen lässt, dass Du daran interessiert wärest). :)

Nicht daran interessiert..., deine Problembewältigung wenn es um die katholische Kirche geht, die enden doch immer nur in leeren Worthülsen wie - die Kirchen sind noch nicht angekommen. Diese katholischen Uralt-Schnulzen hört man doch ständig und ewig.
Das sind doch nichts anderes als propagandistische Reinwaschungs-Zeremonien für infantile Gemüter.

Noch einmal, wann ist denn nun die Kirche bei sich angekommen, wenn auch der letzte Katholik den Staub dieser Kirche von seinen Füßen geschüttelt hat? So lange diese Kirche dem Volk "Heilige" Reliquien zeigt wie die Vorhaut Jesus, oder die Windeln Jesus, da verharrt diese Kirche im ewigen Gestern und öffnet dem finstersten Aberglauben weiterhin Tür und Tor.

Allein wenn ich mir die Liste der katholischen Schutzpatrone ansehe, wenn der Mensch Syphilis, oder einen Schanker, oder Tripper hat, dann ruft er den Apollinaris von Ravenna oder Leonhard von Noblat an, und schon funktioniert es wieder, mit des Schnipedellis herrlichen Wonnen, oder wie?

Und natürlich ist das alles kein Aberglaube, die Kirche ist nur noch nicht bei sich angekommen.
Ach hör mir doch auf...
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Re: Menschenwürde und Meinungsfreiheit

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Do 26. Nov 2020, 17:20 Das sind doch nichts anderes als propagandistische Reinwaschungs-Zeremonien für infantile Gemüter.
Beides nicht. - Rein wird gerade NICHT gewaschen - dann wäre sie ja angekommen. --- Auch "infantil" haut nicht hin, weil das gar nicht so viele verstehen.
Sunbeam hat geschrieben: Do 26. Nov 2020, 17:20 wann ist denn nun die Kirche bei sich angekommen, wenn auch der letzte Katholik den Staub dieser Kirche von seinen Füßen geschüttelt hat?
Das Ideal wird nie erreicht werden - entscheidend ist, in welche Richtung sie sich entwickelt. - Und nein: Um ihre Existenz braucht die RKK nicht zu fürchten - too big to fail.
Sunbeam hat geschrieben: Do 26. Nov 2020, 17:20 Und natürlich ist das alles kein Aberglaube
Heiligenverehrung muss kein Aberglaube sein. - Man kann redlich darum streiten, ob eine solche "Darreichungsform" gut ist. --- Das Problem liegt nicht in solchen peripheren Dingen wie Reliquien und Heiligen, sondern in Grundlagenverständnissen - diesbezüglich sind heutiges säkulares und geistliches Menschenbild zu weit auseinander. Das hat man hinzunehmen.
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