Die Konsequenzen moderner Physik für die Weltanschauung

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Savonlinna
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Re: Die Konsequenzen moderner Physik für die Weltanschauung

Beitrag von Savonlinna »

closs hat geschrieben:Wenn man unter Pantheismus versteht, dass Gott nicht nur in der Natur wirkt, sondern Natur und Gott Synonyme sind, wäre das schon wichtig.
Es ist lohnenswert, dazu Baruch Spinozas "Ethik" zu lesen. Da wird "Natur" sehr weit gefasst. Auch wenn das Werk vielleicht nicht in allen Punkten zufriedenstellend ist.
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Pluto
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Re: Die Konsequenzen moderner Physik für die Weltanschauung

Beitrag von Pluto »

Savonlinna hat geschrieben:Es ist lohnenswert, dazu Baruch Spinozas "Ethik" zu lesen. Da wird "Natur" sehr weit gefasst. Auch wenn das Werk vielleicht nicht in allen Punkten zufriedenstellend ist.
Wer will, kann es auch online lesen: http://www.zeno.org/Philosophie/M/Spino ... h+de/Ethik
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closs
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Re: Die Konsequenzen moderner Physik für die Weltanschauung

Beitrag von closs »

Pluto hat geschrieben:Wer will, kann es auch online lesen
Merci. :Herz: - Die ersten paar Seiten, die ich gelesen habe, klangen extrem christlich. - Kippt das irgendwann noch?
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Re: Die Konsequenzen moderner Physik für die Weltanschauung

Beitrag von Savonlinna »

closs hat geschrieben:Kippt das irgendwann noch?
Willst Du bei einem Krimi auch schon immer den Schluss im Voraus wissen? ;)
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Pluto
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Re: Die Konsequenzen moderner Physik für die Weltanschauung

Beitrag von Pluto »

closs hat geschrieben:Die ersten paar Seiten, die ich gelesen habe, klangen extrem christlich. - Kippt das irgendwann noch?
Spinoza war Jude. Er wurde aus seiner Gemeinde ausgeschlossen weil er ihnen zu liberal war. Aus heutiger Sicht wirkt er aber nicht besonders kritisch. Er war auf seine Art sehr gläubig.
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closs
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Re: Die Konsequenzen moderner Physik für die Weltanschauung

Beitrag von closs »

Savonlinna hat geschrieben:Willst Du bei einem Krimi auch schon immer den Schluss im Voraus wissen?
Ganz ehrlich - JA. - Man kann von hinten her das vorher Gesagte besser verstehen - Ausnahme: Shakespeare - bei ihm ist das "Foul is fair and fair is foul" Bestandteil der Message selbst. - Aber das würde jetzt zu weit führen. ;)
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Re: Die Konsequenzen moderner Physik für die Weltanschauung

Beitrag von Savonlinna »

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Man kann von hinten her das vorher Gesagte besser verstehen
Darum lese ich mir interessant erscheinende literarische Werke mindestens zweimal. Dann verstehe ich das vorher Gesagte auch besser und habe mich trotzdem nicht um den Genuss der langsamen Entwicklung gebracht.

Man muss die "Ethik" auch Schritt für Schritt lesen, denn sonst versteht man die Grundidee nicht. Zusammenfassen lässt sie sich nämlich nicht. Sonst glaubt man am Ende noch wirklich, Spinoza habe geometrische Beweise geführt. :shock:

Verflixt, wir sind OT.
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closs
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Re: Die Konsequenzen moderner Physik für die Weltanschauung

Beitrag von closs »

Savonlinna hat geschrieben:Man muss die "Ethik" auch Schritt für Schritt lesen, denn sonst versteht man die Grundidee nicht.
Das gehört wirklich in den Ontologie-Thread hinein - deshalb nur kurz: Das Verstehen ist ein Prozess ("SChritt für SChritt") - das jedoch, WAS man versteht, ist ein a priori Bestehendes.
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Re: Die Konsequenzen moderner Physik für die Weltanschauung

Beitrag von ThomasM »

Janina hat geschrieben: Du machst das gleiche: Der dumme Mensch verdrängt Gott in die Bereiche, wo sein Wissen nicht ist (die dafür natürlich möglichst groß gehalten werden müssen), du verdrängst ihn dahin, wo eine klitzekleine Wellenfunktion noch Raum für Zufall lässt. In beiden Fällen wird ein Ausschluss mit den determinierten Naturgesetzen vorausgesetzt, was wie ich finde falsch ist.
Dann hast du nicht richtig gelesen, was ich geschrieben habe. Der Zufall in den klitzekleinen Wellenfunktionen wirkt in alle makroskopischen Vorgänge hinein. Die Naturgesetze erscheinen nur determiniert, sie sind es aber nicht.
Und daher wirkt Gott eben durch diese auch in alle Lebensbereiche hinein. Nur so komme ich zu dem Schluss
Janina hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Es geht also weniger darum zu sagen "Gott ist da, wo ich etwas nicht weiß", als vielmehr darum, Gottes Handeln zu einem normalen Teil unseres Universums zu machen.
Hey, ich glaub das ist genau das was ich auch sagen will.
Dann sind wir uns also im Ziel einig.
Der Unterschied zwischen uns ist dann, dass ich einen physikalischen Weg aufzeige, um das zu erreichen. Du hast Recht darin, dass man lernen sollte, auch in der Normalität Gott zu sehen, aber es muss eben beides her, Gottes Gesetzhaftigkeit und Gottes Freiheit. Beides ist meines Erachtens wunderbar in dieser Synthese von scheinbar determinierten Abläufen mit der großen Portion Zufall realisiert.

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.
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