Das Ende des Naturalismus

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Spice
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Das Ende des Naturalismus

Beitrag von Spice »

Die mächtigste Weltanschauung der Gegenwart ist der Naturalismus. Er ist deshalb überzeugend, weil er sich auf die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse stützen kann. Die Erfolge naturwissenschaftlichen Forschens und deren Anwendung in der Technik beflügeln natürlich immer wieder Menschen, obwohl heute jeder sehen kann, dass es nur unserem wissenschaftlich - technischen Zeitalter gelingt, die Welt in den Ruin zu führen.
Diese Weltanschauung ist natürlich auch der mächtigste Gegner jeder Religion und Spiritualität. Noch immer kann man mit ihren Mitteln - leider oft zu recht - alle Gläubigen lächerlich machen.
Aber es ist nicht das Fundament, das den Naturalismus mächtig macht, sondern nur die Masse an Menschen, die in solches Denken involviert sind - nicht zuletzt, weil man mit dem naturwissenschaftlichen Forschen und als Techniker viel Geld verdienen kann.
So sind es nur wenige Naturwissenschaftler (meist nur insgeheim, um ihr Ansehen nicht zu gefährden) und Philosophen, die zugeben, dass Naturwissenschaft nicht die ganze Wirklichkeit erforscht, sondern eben nur einen Teil.
Wie inzwischen die parapsychologische Forschung festgestellt hat, ist ein naturalistisches Weltbild unhaltbar, da die Materie (mit der sich Naturwissenschaft allein befasst) ein dem Geist und der Seele, also dem Lebendigen untergeordneter Bestandteil der Realität ist.
Das anzuerkennen, sträubt sich aus ideologischen und psychologischen Gründen, eine Vielzahl von Menschen.
Hiob
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Re: Das Ende des Naturalismus

Beitrag von Hiob »

Spice hat geschrieben: Mo 15. Feb 2021, 08:39 Die mächtigste Weltanschauung der Gegenwart ist der Naturalismus. Er ist deshalb überzeugend, weil er sich auf die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse stützen kann.
Da steckt viel Unwissenheit der Naturalisten drin. - Denn "Wissenschaft" im heutigen Verständnis ist nicht die Lehre DER einen Wirklichkeit, sondern der Art von Wirklichkeit, die per Modell erfassbar ist. Deutlicher: Wissenschaft untersucht nicht die Wirklichkeit, sondern Modelle zu Beobachtungen der Wirklichkeit. Das ist ein ganz erheblicher Unterschied.

Denn es heißt gleichzeitig: Was man modellhaft nicht erfassen kann, ist nicht wissenschafts-fähig. "Modellhaft erfassen" aber heißt, dass man ein Modell falsifizieren, als widerlegen können muss. - Das wiederum heißt: Gott zu untersuchen, ist nach heutigem Verständnis wissenschaftlich nicht möglich, da man die Frage "Gibt es Gott?" nicht widerlegen kann.

GUTE Wissenschaftler wissen das. Viele Naturalisten wissen es NICHT. Denn es gibt philosophische Theorien, die die Sache auf den Kopf stellen und NICHT sagen "Wir können als Naturalisten nur falsifizierbare Wirklichkeit erfassen", sondern sagen "Alles, was nicht falsifizierbar ist, ist nicht wirklich". Mit anderen Worten: Da Gott nicht falsifizierbar ist, ist er folglich nicht wirklich. - Diesen in wenigen Sätzen zu erklärenden Irrtum auszuräumen, ist extrem schwierig, wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann.
Spice hat geschrieben: Mo 15. Feb 2021, 08:39 Wie inzwischen die parapsychologische Forschung festgestellt hat, ist ein naturalistisches Weltbild unhaltbar, da die Materie (mit der sich Naturwissenschaft allein befasst) ein dem Geist und der Seele, also dem Lebendigen untergeordneter Bestandteil der Realität ist.
Vorsicht. - Wenn man von parapsychologischer "Forschung" spricht, klingt dies nach "Wissenschaft". Im heute vorherrschenden wissenschafts-theoretischen Verständnis geht das nicht. - Andersrum: Du müsstest "Wissenschaft" anders definieren, damit Dein Satz korrekt ist.
Spice hat geschrieben: Mo 15. Feb 2021, 08:39 Das anzuerkennen, sträubt sich aus ideologischen und psychologischen Gründen, eine Vielzahl von Menschen.
Zustimmung. - Die naturalistische Denkweise hat die Normalo-Welt derart durchdrungen, dass man dort meint, dass es so sei. - Hier wäre echte Aufklärung nötig.
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Nobody2
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Re: Das Ende des Naturalismus

Beitrag von Nobody2 »

Hiob hat geschrieben: Mo 15. Feb 2021, 09:19 Vorsicht. - Wenn man von parapsychologischer "Forschung" spricht, klingt dies nach "Wissenschaft".
Hat „die Wissenschaft“ einen Anspruch auf das Wort „Forschung“? Oder darauf, dass etwas nicht nach „Wissenschaft“ klingen darf, was sie nicht als solche gelten lässt?

Parapsychologie befasst sich mit besonderen Phänomenen auf eine vollkommen wissenschaftliche Weise. Es gibt Versuchsanordnungen, die den wissenschaftlichen Kriterien entsprechen müssen und die dann entsprechend ausgewertet werden.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Lena
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Re: Das Ende des Naturalismus

Beitrag von Lena »

Hiob hat geschrieben: Mo 15. Feb 2021, 09:19 Hier wäre echte Aufklärung nötig.
Wie aufklären, was im unsichtbaren geschieht?
Wie Beweisen, dass es in Wahrheit existiert und nicht im eigenen Kopf nur?
Ausser durch persönlich erlebtes, das nicht anerkannt wird?

Hast Du eine gute Idee dazu Hiob?

Manchmal ist mir Naturalismus näher, als das viele das geschieht,
in Bereichen, wo ich finde, der Mensch sollte das lassen.
Spice
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Re: Das Ende des Naturalismus

Beitrag von Spice »

Hiob hat geschrieben: Mo 15. Feb 2021, 09:19
Spice hat geschrieben: Mo 15. Feb 2021, 08:39 Die mächtigste Weltanschauung der Gegenwart ist der Naturalismus. Er ist deshalb überzeugend, weil er sich auf die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse stützen kann.
Da steckt viel Unwissenheit der Naturalisten drin.
Ja. Und die Unwissenheit hat psychologische Gründe.
1) Man stellt keine tieferen Fragen und übernimmt einfach, "was die Wissenschaft sagt" oder
2) Man ist zu sehr in solchem Denken involviert, dass man meint leichtfertig alles andere ablehnen zu können und
3) Man ahnt, dass es mehr gibt, aber das, was sich auftun könnte, wird für das eigene Leben und Denken als bedrohlich empfunden (zu letzteren zähle ich, um mir eine Bemerkung zu erlauben, Scrypton)
Vielleicht gibt es noch mehr Punkte ?
- Denn "Wissenschaft" im heutigen Verständnis ist nicht die Lehre DER einen Wirklichkeit, sondern der Art von Wirklichkeit, die per Modell erfassbar ist. Deutlicher: Wissenschaft untersucht nicht die Wirklichkeit, sondern Modelle zu Beobachtungen der Wirklichkeit. Das ist ein ganz erheblicher Unterschied.
Ja, es ist eine Entscheidung gewesen, nur das Materielle zu erforschen, da es als toter Stoff, am leichtesten war. Und da sich zugleich ein technischer Nutzen herausstellte, wurden solche Vorstellungen stillschweigend "allbeherrschend".
Spice hat geschrieben: Mo 15. Feb 2021, 08:39 Wie inzwischen die parapsychologische Forschung festgestellt hat, ist ein naturalistisches Weltbild unhaltbar, da die Materie (mit der sich Naturwissenschaft allein befasst) ein dem Geist und der Seele, also dem Lebendigen untergeordneter Bestandteil der Realität ist.
Vorsicht. - Wenn man von parapsychologischer "Forschung" spricht, klingt dies nach "Wissenschaft". Im heute vorherrschenden wissenschafts-theoretischen Verständnis geht das nicht. - Andersrum: Du müsstest "Wissenschaft" anders definieren, damit Dein Satz korrekt ist.
Man kann schon von Wissenschaft reden, denn schließlich sind parapsychologische Forschungsstätten in Universitäten beheimatet.
Spice hat geschrieben: Mo 15. Feb 2021, 08:39 Das anzuerkennen, sträubt sich aus ideologischen und psychologischen Gründen, eine Vielzahl von Menschen.
Zustimmung. - Die naturalistische Denkweise hat die Normalo-Welt derart durchdrungen, dass man dort meint, dass es so sei. - Hier wäre echte Aufklärung nötig.
Eben. Daran müssten besonders auch Christen interessiert sein!
Spice
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Re: Das Ende des Naturalismus

Beitrag von Spice »

Lena hat geschrieben: Mo 15. Feb 2021, 11:03
Hiob hat geschrieben: Mo 15. Feb 2021, 09:19 Hier wäre echte Aufklärung nötig.
Wie aufklären, was im unsichtbaren geschieht?
Wie Beweisen, dass es in Wahrheit existiert und nicht im eigenen Kopf nur?
Ausser durch persönlich erlebtes, das nicht anerkannt wird?

Hast Du eine gute Idee dazu Hiob?

Manchmal ist mir Naturalismus näher, als das viele das geschieht,
in Bereichen, wo ich finde, der Mensch sollte das lassen.
Dass Telepathie, Telekinese, Nahtoderfahrungen, Reinkarnation und Karma, Begegnungen mit und Mitteilungen von Verstorbenen keine Hirngespinste sind, hat eben die parapsychologische Forschung bewiesen. Und alles das passt natürlich vorzüglich mit idealistischen Philosophien überein!
Spice
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Re: Das Ende des Naturalismus

Beitrag von Spice »

Ah, jetzt hab´ich noch einen passenden Satz vom Physik-Nobelpreisträger Werner Heisenberg gefunden: "Was wir beobachten, ist nicht die Natur selber, sondern die unserer Befragungsmethode ausgesetzten Natur."
Damit sind die Grenzen der Naturwissenschaft abgesteckt.
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Detlef
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Re: Das Ende des Naturalismus

Beitrag von Detlef »

Hiob hat geschrieben: Mo 15. Feb 2021, 09:19Da steckt viel Unwissenheit der Naturalisten drin. - Denn "Wissenschaft" im heutigen Verständnis ist nicht die Lehre DER einen Wirklichkeit, sondern der Art von Wirklichkeit, die per Modell erfassbar ist. Deutlicher: Wissenschaft untersucht nicht die Wirklichkeit, sondern Modelle zu Beobachtungen der Wirklichkeit. Das ist ein ganz erheblicher Unterschied.
Denn es heißt gleichzeitig: Was man modellhaft nicht erfassen kann, ist nicht wissenschafts-fähig. "Modellhaft erfassen" aber heißt, dass man ein Modell falsifizieren, als widerlegen können muss. - Das wiederum heißt: Gott zu untersuchen, ist nach heutigem Verständnis wissenschaftlich nicht möglich, da man die Frage "Gibt es Gott?" nicht widerlegen kann.
GUTE Wissenschaftler wissen das. Viele Naturalisten wissen es NICHT. Denn es gibt philosophische Theorien, die die Sache auf den Kopf stellen und NICHT sagen "Wir können als Naturalisten nur falsifizierbare Wirklichkeit erfassen", sondern sagen "Alles, was nicht falsifizierbar ist, ist nicht wirklich". Mit anderen Worten: Da Gott nicht falsifizierbar ist, ist er folglich nicht wirklich. - Diesen in wenigen Sätzen zu erklärenden Irrtum auszuräumen, ist extrem schwierig, wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann.
Das es sich mit dem "modellhaften" ein wenig anders verhält, hat man dir ja schon oft genug versucht, zu erklären. Offensichtlich "für die Katz", wie man sieht. Und Falsifizierbarkeit verkuddelmudelst du mit Verifizierbarkeit, so wird das nix.
Spice hat geschrieben: Mo 15. Feb 2021, 11:26 Dass Telepathie, Telekinese, Nahtoderfahrungen, Reinkarnation und Karma, Begegnungen mit und Mitteilungen von Verstorbenen keine Hirngespinste sind, hat eben die parapsychologische Forschung bewiesen. Und alles das passt natürlich vorzüglich mit idealistischen Philosophien überein!
"Parapsychologische Forschung" hat bisher noch nie was bewiesen.
"Im Vergleich zu den 1970er Jahren hat die parapsychologische Forschung in der Gegenwart weltweit beträchtlich abgenommen.[38] Einerseits konnte die quantitative Forschung nicht die Beweiskraft aufbringen, die von ihr erwartet wurde. Andererseits erwiesen sich einige scheinbar paranormale Effekte wie zum Beispiel die Kirlianfotografie unter strengeren Versuchsbedingungen als naturwissenschaftlich erklärbar. Viele Universitäten schlossen ihre parapsychologischen Abteilungen. So wurde der einzige parapsychologische Lehrstuhl in Deutschland an der Universität Freiburg mit dem Tod von Johannes Mischo 2001 aufgehoben...."
(wikipedia)
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)
Spice
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Re: Das Ende des Naturalismus

Beitrag von Spice »

Detlef hat geschrieben: Mo 15. Feb 2021, 11:44
Spice hat geschrieben: Mo 15. Feb 2021, 11:26 Dass Telepathie, Telekinese, Nahtoderfahrungen, Reinkarnation und Karma, Begegnungen mit und Mitteilungen von Verstorbenen keine Hirngespinste sind, hat eben die parapsychologische Forschung bewiesen. Und alles das passt natürlich vorzüglich mit idealistischen Philosophien überein!
"Parapsychologische Forschung" hat bisher noch nie was bewiesen.
"Im Vergleich zu den 1970er Jahren hat die parapsychologische Forschung in der Gegenwart weltweit beträchtlich abgenommen.[38] Einerseits konnte die quantitative Forschung nicht die Beweiskraft aufbringen, die von ihr erwartet wurde. Andererseits erwiesen sich einige scheinbar paranormale Effekte wie zum Beispiel die Kirlianfotografie unter strengeren Versuchsbedingungen als naturwissenschaftlich erklärbar. Viele Universitäten schlossen ihre parapsychologischen Abteilungen. So wurde der einzige parapsychologische Lehrstuhl in Deutschland an der Universität Freiburg mit dem Tod von Johannes Mischo 2001 aufgehoben...."
(wikipedia)
Die Parapsychologie nahm sich bei ihrer Entstehung solcher Phänomene an, die später mit den Namen Telepathie, Telekinese, Nahtoderfahrungen, Reinkarnation und Karma, Begegnungen mit und Mitteilungen von Verstorbenen bekannt wurden.
Um also etwas erforschen zu können, muss erst einmal etwas da sein, das erforscht werden kann. Also besteht bereits der 1. Beweis darin, dass Dinge vorkommen, die nicht vorkommen dürften, wenn es nur materielle Gesetzmäßigkeiten gäbe.
Man ist dann allerdings in der parapsychologischen Forschung dem Fehler verfallen, nach naturwissenschaftlichen Kriterien etwas beweisen zu wollen. Auch wenn da tatsächlich das eine oder andere Phänomen wiederholt werden konnte (auf denen ja ein naturwissenschaftlicher Beweis aufbaut), so ist das doch nicht die angemessene Methode. Denn hier haben wir es mit spontan sich ergebenden, also lebendigen Erfahrungen zu tun. Das ist etwas anderes als Mechanik.

Die parapsychologische Forschung ist deshalb in einigen Dingen nicht weitergekommen als Phänomene zu sammeln und zu archivieren, da eben auch die entsprechende Weltanschauung fehlte, die diese Phänomene erklärbar macht. Aber, wie gesagt, die Phänomene selbst können nicht geleugnet werden. Sie sind unzweifelhaft da.
Bei der Reinkarnationsforschung verhält es sich etwas anders. Da konnte nachgewiesen werden,dass die Erinnerungen stimmig waren, und eben nur durch Reinkarnation eine befriedigende Erklärung fanden.
Canon

Re: Das Ende des Naturalismus

Beitrag von Canon »

Lena hat geschrieben: Mo 15. Feb 2021, 11:03
Hiob hat geschrieben: Mo 15. Feb 2021, 09:19 Hier wäre echte Aufklärung nötig.
Wie aufklären, was im unsichtbaren geschieht?
Wie Beweisen, dass es in Wahrheit existiert und nicht im eigenen Kopf nur?
Ausser durch persönlich erlebtes, das nicht anerkannt wird?

Hast Du eine gute Idee dazu Hiob?

Manchmal ist mir Naturalismus näher, als das viele das geschieht,
in Bereichen, wo ich finde, der Mensch sollte das lassen.
Ich versteh nicht recht Lena, der Hiob kanns doch auch? Warum sollte man es nicht anderen dann beibringen können. ;)

LG Canon
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