Gemeindewechsel / Einigkeit unter Christen

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Rembremerding

Gemeindewechsel / Einigkeit unter Christen

Beitrag von Rembremerding »

Abgetrennt aus: Betreff: Gewaltherrschaft?
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Eigentlich schon wieder ein anderes Thema, aber zumindest darauf aufbauend:

Es ergibt sich mir, der evangelikale Gemeindebildung jetzt von außen betrachtet, bei diesem Beispiel folgendes Bild:

Man streitet über Menschen, ihr Verhalten, aber nicht über die geistige Ausrichtung einer Gemeinde, aber es ist Grund genug sie zu verlassen.
Man verlässt sie und geht zu einer anderen Gemeinde, um dort die andere zu verunglimpfen und zu beschimpfen.

Alles nur, weil man nicht seinen Willen durchsetzen konnte?
Weil man persönlichen Mangel (durch seine Sündhaftigkeit, die jeder Mensch hat) nur bei anderen, nie bei sich selbst sieht?
Weil man nicht bereit ist, sich versöhnen zu können?
Weil man nichts anspricht, alles nachträgt und sich darin verbittert?
Weil man persönliche Zwistigkeiten allen anlastet?

Das ist wenig christlich und Kindergeburtstag, Erwachsene sollten sich doch anders verhalten, oder?

Entsteht so dieses Gemeinde-Hopping, weil man nicht Gott, sondern nur ein Wohlgefühl in einer Gemeinde sucht?
Entstehen auch so die unzähligen Spaltungen im protestantischen und freikirchlichen Bereich?

Hier soll und darf niemand angeprangert werden.
Ich weiß, dass einige nun böse Absichten vermuten und sofort auf Konfrontation gehen wollen, weil dies ein Katholik schreibt. Aber gerade deshalb kenne ich so etwas nicht. Und ich bin mir sicher, enttäuscht mich nicht, dass für viele Evangelikale und Protestanten dies auch befremdlich ist und es sie ebenso schmerzt.
Rembremerding

Re: Gewaltherrschaft?

Beitrag von Rembremerding »

@jesher
das ehrt dich und bestätigt, dass du die richtige Wahl zum Mod bist.

Aber unabhängig davon: Sind noch mehrere der Meinung, es gibt eine perfekte Gemeinde und man sollte so lange hoppen und suchen, bis man sie gefunden hat?
jesher

Re: Gewaltherrschaft?

Beitrag von jesher »

Rembremerding hat geschrieben: Mi 21. Aug 2019, 15:45 Aber unabhängig davon: Sind noch mehrere der Meinung, es gibt eine perfekte Gemeinde und man sollte so lange hoppen und suchen, bis man sie gefunden hat?
Wäre das nicht eher ein eigenes Thema wert?
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Magdalena61
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Re: Gewaltherrschaft?

Beitrag von Magdalena61 »

Rembremerding, deine Beiträge sprechen mir so oft aus dem Herzen.
weil dies ein Katholik schreibt.
Wahrheit schert sich nicht um die Konfession, sondern ist das Band, das alle Christen verbindet- weil Jesus die Wahrheit ist.

Ist Jesus dein Herr, dann bist du mein Bruder.
Jesus "Herr" zu nennen beinhaltet den Gehorsam und die Liebe.
Entsteht so dieses Gemeinde-Hopping, weil man nicht Gott, sondern nur ein Wohlgefühl in einer Gemeinde sucht?
Entstehen auch so die unzähligen Spaltungen im protestantischen und freikirchlichen Bereich?
Ich denke mal, da ist viel "Fleischliches" mit drin, sowohl bei einigen oder vielen Gemeinden als auch bei den Christen, die, weil es ihnen überall nicht heilig genug ist, Gemeindetourismus betreiben.

Es ist nicht leicht in der heutigen Zeit. Man möchte und soll seine Gaben nicht vergeuden, und geistliche Nahrung braucht man ja selber auch.
(Danke, Gott, für das Internet! :D )
Die Entscheidung, wo er leben und Gott dienen und Frucht tragen will, muss jeder selbst treffen.

Ein Licht anzünden heißt für mich nicht, darin zu schwelgen, die Sünden "der anderen" grell zu beleuchten und ausführlich zu erklären, was die alles falsch machen. Hat Jesus das getan?
Nein. Er hat einfach seine Botschaft verkündigt; seinen Stil durchgezogen.
Die Pharisäer kamen schon oft genug, um Ihn zu kritisieren und mit Ihm zu streiten. Und wenn nicht sie die Initiative ergriffen, hat Er sie auch öfter angesprochen.
Direkte Konfrontation.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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Magdalena61
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Re: Gewaltherrschaft?

Beitrag von Magdalena61 »

Jetzt kommt das Aber.
Wir sind ja nicht zufällig geboren und in eine Familie, in eine Stadt, in ein Land hineingestellt worden. Jesus hat mit seinem Kommen auch nicht gewartet, bis die Römer weg waren. Er kam und tat, wozu der Vater Ihn berufen und beauftragt hatte. Mitten unter den Römern.
Er nützte die strategischen Möglichkeiten des "Feindes", um das Evangelium in die ganze Welt zu senden. "Feind" ist also nicht ausschließlich negativ, wenn der HERR ein Ziel verfolgt.

Grundsätzlich möchte ich die geistliche Ausrichtung eines jeden Bruders oder einer jeden Schwester respektieren und berücksichtigen.
Von meiner Seite aus gäbe es also keine Probleme mit einer "bunten Vielfalt", so weit diese im Blick auf die Richtlinien der Bibel vertretbar ist.

Es kann aber nicht jeder mit jedem, das ist in Foren immer das Problem, ich kenne es nicht anders. Und dann wird gekämpft und gestritten, bis eine Ausrichtung die Oberhand gewinnt und das Forum dominiert.
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Harte Arbeit in der Natur ist immer gut für den Kopf. Während der letzten Stunden habe ich viel nachgedacht. Das Ergebnis meiner Überlegungen würde ich euch gerne mitteilen, weil das Thema hier nämlich mit dem Forum zu tun hat:

Meine "Mission" oder "Sendung", wie auch immer man das nennen will, war und ist es schon lange, mit Christen (und Nichtchristen) Umgang zu haben, die von z.B. evangelikal geprägten Gläubigen als "Randgruppen", als "Synkretisten" oder sogar als "nicht dem Leib Christi zugehörig" eingestuft werden.

Ich habe da keinerlei Berührungsängste. Und mein Glaube leidet auch nicht.

In so manch anderem Zeitgenossen, der bei reinrassigen Evangelikalen keinen Fuß auf den Boden kriegen würde, erkenne ich den Bruder.
Nein, sein Glaubensbekenntnis unterschreibe ich nicht oder nur teilweise. Aber ich spüre sein Ringen um die Wahrheit. Und ich will ihm nicht die Gemeinschaft verweigern.

Das wäre also so das Grobe. Aus christlicher Sicht, denn mein persönliches Glaubens- Bekenntnis ist nach wie vor: Evangelikal. Ja, es gibt auch solche Katholiken :D .

Wenn man alle wegbeißt, die nicht das "richtige" Glaubensbekenntnis haben, treibt man sie noch mehr in die Isolation. Das kann und will ich nicht verantworten. Denn ich verstehe die Bibel anders.

Andererseits sollen wir auf die Schwachen im Glauben Rücksicht nehmen. Es muss auch Foren geben, die so etwas wie die Fortführung von 2jesus sind.

Das hier ist es nicht. Sorry. Ich kann nicht etwas anderes tun, so lange nicht GOTT mir SEHR deutlich und unmißverständlich eine Richtungsänderung aufträgt.
Gestern bzw. in der vergangenen Nacht hat Er mir etwas anderes gezeigt. Ich rief eine Seite auf, die ich lange nicht besucht hatte.

Hier ist sie: Stürmische See
Es dauert sehr lange, bis die Seite geladen ist.
Sicherheitshalber: https://de.devotions.eu/
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Rembremerding

Re: Gewaltherrschaft?

Beitrag von Rembremerding »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 21. Aug 2019, 20:09 Es kann aber nicht jeder mit jedem, das ist in Foren immer das Problem, ich kenne es nicht anders. Und dann wird gekämpft und gestritten, bis eine Ausrichtung die Oberhand gewinnt und das Forum dominiert.
Es gibt da m.A. nach zwei Linien: In einem Forum, das sich 4religion nennt, muss ein User im christlichen Bereich auch unverfälscht die christliche Lehre erfahren. Erst von einem festen Standpunkt aus, ist es dann nämlich möglich tolerant zu sein. Katholiken kennen das nicht anders und haben es da vielleicht leichter.
Ich kann deshalb nichts christlich bezeichnen, was nicht dem apostolischen Glaubensbekenntnis oder dem Nicäno-Konstantinopolitanum entspricht, dazu liebe ich meinen Herrn zu sehr und muss hier meinem Gewissen folgen.

Die andere Linie: Gott wirkt überall, und so hat hier alles seinen Platz was ein User inmitten seiner Gottsuche vertritt oder verkünden will. Aber er muss es können, ohne dem Gegenüber ständig die Würde zu nehmen (das sollte für Christen selbstverständlich sein). Dazu gehört auch seine Beiträge ins richtige Unterforum zu setzen. Was nicht christlich ist, gehört nicht in den christlichen Bereich. Wer es nicht einschätzen kann, darf hier die Empfehlungen von jenen annehmen, die es können: eben von Christen.

Servus :wave:
Zuletzt geändert von Rembremerding am Do 22. Aug 2019, 07:19, insgesamt 1-mal geändert.
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lovetrail
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Re: Gewaltherrschaft?

Beitrag von lovetrail »

Rembremerding hat geschrieben: Do 22. Aug 2019, 07:18
Das wäre schön, wenn dies
@Laodizea könnte. Die Plätze für sie alle an der Gemeindetafel bleiben stets reserviert und das Gedeck würde auf sie warten. :D
Von mir aus soll sie noch Teller werfen. Ich bin ein Freund der Konfrontation.

Die Gemeinde Gottes darf nix unter den Teppich kehren, oder dunkle Geheimnisse hinter schönen Worten bewahren. If you know what I mean...
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
Rembremerding

Re: Gewaltherrschaft?

Beitrag von Rembremerding »

Die Gemeinde in Korinth war eine vogelwilde Truppe.
Dennoch nannte sie Paulus "die Heiligen".
Stellt man sich vor Augen, dass da einem ein Heiliger in Christus gegenüber steht, sollte das Geschirr stehen und man auf dem Teppich bleiben können. :)
jesher

Re: Gewaltherrschaft?

Beitrag von jesher »

lovetrail hat geschrieben: Do 22. Aug 2019, 07:44 Von mir aus soll sie noch Teller werfen. Ich bin ein Freund der Konfrontation.
Ich auch, da dadurch auch Dinge auf den Tisch kommen die schon länger irgendwo schlummern und für Unheil sorgen. Ich mag also den reinigenden Effekt davon.
Munro

Re: Gewaltherrschaft?

Beitrag von Munro »

Rembremerding hat geschrieben: Do 22. Aug 2019, 07:59 Die Gemeinde in Korinth war eine vogelwilde Truppe.
Interessant!
In welcher Hinsicht waren die Korinther denn "vogelwild"?
Btw: Das Wort "vogelwild" kannte ich bisher noch nicht.
Was genau versteht man denn darunter?
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