Schule der Kommunikation

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Rembremerding

Schule der Kommunikation

Beitrag von Rembremerding »

In Foren und sozialen Medien verliert sich der Vorteil Face-to-Face, Vertrauen lässt sich weitaus schwieriger aufbauen. Umso wichtiger ist es rechte Kommunikationsformen zu verwenden und auch innerhalb einer Organisation und Gesellschaft unterschiedliche Talente zuzulassen, die sich ergänzen.

Bei Kommunikation müssen Adressat und Absender, Ich und Du, übereinkommen ein gleiches Ziel anzustreben:
Eine Debatte hat das Ziel seinen Standpunkt darzulegen. Eine Diskussion hat das Ziel die Gegenseite argumentativ zu überzeugen. Ein Diskurs hat das Ziel einen gemeinsamen Standpunkt zu finden. Ein Dialog hat das Ziel gemeinsam neue Erkenntnisse zu erlangen.

Eine Gesellschaft darf sich nicht darin erschöpfen, sich in Rangkämpfe zu verwickeln und sich gegenseitig den Respekt abzusprechen. Große Organisationen und eine Gesellschaft brauchen ein Geflecht aus Karrieristen, Idealisten und Funktionseliten, aus Intro- und Extrovertierten. Ohne Funktionäre ertrinken die Idealisten in der Gesellschaft, brennen zuletzt an bürokratischem Klein-Klein aus. Ohne Karrieristen verzetteln sie sich die Idealisten im perfektionistischen Durcheinander, weil jeder seine Idee zu 100 % umsetzen will. Gute Funktionäre übernehmen das Tagesgeschäft und erhalten dafür halt Geld und Sicherheit. Gute Karrieristen schweißen die Idealisten zusammen, um deren gemeinsame Kraft zum Aufstieg in herrschende Ämter zu nutzen und so Macht und Geld zu erhalten. Und in allen muss die Idee des Füreinander herrschen, auch bei den Introvertierten, welche den geistigen und philosophischen Unterbau zu allem bilden, welchen die Extrovertierten nun durchdacht zum Aufbau bringen.

Zum Dialog hat Franz Kardinal König 7 Thesen zum Erfolg aufgestellt:

1. Der Dialog ist keine Preisgabe der Wahrheit
2. Der Dialog ist keine Mission von „Primitiven“
3. Der Dialog ist keine Konfrontation von Ideologien
4. Der Dialog ist nicht bloße Taktik – Er ist ein Prozess von Aggression zu Information zur Transformation in Vorsicht und Kühnheit. Ein Dialog ist ein Abenteuer
5. Der Dialog darf nicht missbraucht werden
6. Dialog ist nicht einfach praktische Kooperation
7. Der Dialog ist keine bloß theoretische Debatte

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Hiob
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Re: Schule der Kommunikation

Beitrag von Hiob »

Rembremerding hat geschrieben: Mo 4. Nov 2019, 10:11 Zum Dialog hat Franz Kardinal König 7 Thesen zum Erfolg aufgestellt
Das ist ein wichtiges Betätigungsfeld, da wir zunehmend in einer Meinungs-Gesellschaft leben, in der Meinungs-Freiheit mehr zählt als Meinungs-Qualität und Meinungs-Verantwortung. - Mal schauen, ob sich daraus eine echter Aufwecker entwickelt.
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Opa Klaus
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Re: Schule der Kommunikation

Beitrag von Opa Klaus »

Die Freiheit der Gedanken und Meinungen wird ja als sehr hoher Wert angesehen.

Allerdings wird dabei übersehen, dass solche Geistesaktivitäten einen Menschen
auch von der Realität in Träume, Illusionen, Hirngespinste und Luftschlösser entführen können.

Deshalb vergleiche ich unsere Geistesaktivitäten mit dem Feuer,
was je nach Umgang damit Segen oder Fluch bringen kann.

Es ist schade, dass meine Mitmenschen solche Sicht energisch ablehnen. Bin ich oder andere blöd?
Solche Ablehnung ist eigentlich typisch für Brandstifter, die sorglos mit Feuer (Gedanken) umgehen wollen.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Die neuzeitlichen globalen sehr erweiterten, verbreiteten Kommunikations-Medien (Handy, PC)
schaffen eine neue ungeahnte Verbindung von Menschen untereinander, wie es sie noch NIE gab.

Diese erweiterte Kommunikation kann verstärkt Segen oder auch Fluch sein,
je nach dem ob Lügen oder Wahrheit damit verbreitet werden.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Rembremerding schüttete hier ein Füllhorn von Begriffen zu Kommunikation aus:

Debatte, Diskussion, Diskurs, Dialog, Rangkämpfe, ertrinken, brennen, verzetteln, Tagesgeschäft, schweißen, Unterbau, Aufbau, 4. Der Dialog ist nicht bloße Taktik – Er ist ein Prozess von Aggression zu Information zur Transformation in Vorsicht und Kühnheit. Ein Dialog ist ein Abenteuer.

Wo Rembremerding mein Plädoyer einordnet, ist sine Sache.
Ich hätte mir gewünscht, dass er Segen und Fluch auch erwähnt hätte, also mehr Tiefgang.
Ich versteh das so wie dargelegt .weil ich mir bewusst bin, ich könnte total daneben liegen. www.prueter.eu und www.weltverbesserung.eu "Der schrecklichste der Schrecken ist der Mensch in seinem Wahn"
Rembremerding

Re: Schule der Kommunikation

Beitrag von Rembremerding »

Opa Klaus hat geschrieben: Mo 4. Nov 2019, 12:09 Ich hätte mir gewünscht, dass er Segen und Fluch auch erwähnt hätte, also mehr Tiefgang.
Das war deine Aufgabe, denn so geht Dialog. Kommunikation bedeutet nicht, dass alle schon alle Aspekte und Informationen besitzen, sondern sie erwerben wollen.
In diesem Sinn ist es destruktiv das Erwünschte zu verlangen, ohne das Seine beitragen zu wollen.
Wir sind hier "Off Topic", du darfst dich also öffnen.

Du und ich gehen in die Schule der Kommunikation. Wer alles zu wissen meint, hat zu lernen vergessen.
Hiob hat geschrieben: Mo 4. Nov 2019, 10:55 da wir zunehmend in einer Meinungs-Gesellschaft leben, in der Meinungs-Freiheit mehr zählt als Meinungs-Qualität und Meinungs-Verantwortung
Ist allein die Darstellung seiner Meinung schon Kommunikation?
Freiheit kann auch zu einem Ersatzgötzen werden. Gibt man sie sich ausschließlich selbst, wird sie zum Schutzschild des Egoismus.
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Opa Klaus
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Re: Schule der Kommunikation

Beitrag von Opa Klaus »

Kommunikation betreiben Pflanzen teilweise, Tiere und Säuglinge ohne "Schulung".
Kinder werden in der grundlegenden Muttersprache 'geschult'.
Heranwachsende werden in einem sehr erweiterten Wortschatz von Beruf und Gesellschaft 'geschult'.

In allen Bildungseinrichtungen wird ja Informationsfluss betrieben.
Bis hinunter zu Kneipen fließen Informationen.
Wie weit Informationsfluss, Kommunikation bei Einzelhaft eingeschränkt ist, weiß ich nicht.

Seit ich 24 Jahre Foren besuche, dort lese und schreibe, wünsche ich mir für diese Art der 'Kommunikation'
mehr Disziplin und höherwertige 'Kultur'.
Vor der Online-Zeit beteiligte ich mich an "CB"-Funk (Wiki fragen), da blieb ähnliches zu wünschen übrig.

Ich glaub, man kann "Schule der Kommunikation" nicht von der gesamten Schule des Lebens trennen.
Kommunikation ist sicher jeder Informationsfluss - auch Monolog.

Selbst über unsere 5 Sinne fließen Informationen, die wir auch dringend brauchen.

Also wäre näher zu untersuchen, wo eine Schulung wie etwas nützen würde.
Ich versteh das so wie dargelegt .weil ich mir bewusst bin, ich könnte total daneben liegen. www.prueter.eu und www.weltverbesserung.eu "Der schrecklichste der Schrecken ist der Mensch in seinem Wahn"
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Re: Schule der Kommunikation

Beitrag von Hiob »

Rembremerding hat geschrieben: Mo 4. Nov 2019, 12:46 Ist allein die Darstellung seiner Meinung schon Kommunikation?
Eine rhetorische Frage - natürlich nicht. --- Heute versteht man unter allerdings Kommunikation, wenn eine Response kommt, die zustimmend ist ("Der Kandidat hat 12.455 Likes").
Rembremerding hat geschrieben: Mo 4. Nov 2019, 12:46 Freiheit kann auch zu einem Ersatzgötzen werden.
Es ist bereits so.
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Re: Schule der Kommunikation

Beitrag von Magdalena61 »

Rembremerding hat geschrieben: Mo 4. Nov 2019, 10:11 Bei Kommunikation müssen Adressat und Absender, Ich und Du, übereinkommen ein gleiches Ziel anzustreben:

Eine Debatte hat das Ziel seinen Standpunkt darzulegen.
Eine Diskussion hat das Ziel die Gegenseite argumentativ zu überzeugen.
Ein Diskurs hat das Ziel einen gemeinsamen Standpunkt zu finden.

Ein Dialog hat das Ziel gemeinsam neue Erkenntnisse zu erlangen.
Das Letzte wäre das Beste.
Jeder gibt seine 5 Pence, und alle konzipieren davon.

Die ersten drei Punkte können auch fruchtbare Ergebnisse erzielen, wenn die allgemeinen Regeln der Kommunikation eingehalten werden.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Rembremerding

Re: Schule der Kommunikation

Beitrag von Rembremerding »

Opa Klaus hat geschrieben: Mo 4. Nov 2019, 13:18 Ich glaub, man kann "Schule der Kommunikation" nicht von der gesamten Schule des Lebens trennen.
Kommunikation ist sicher jeder Informationsfluss - auch Monolog.
Trennen kann man es nicht, aber ein großes Thema zu portionieren kommt heute der niedrigen Aufmerksamkeitsschwelle zu gute. Betrachtet man die mangelnde Kommunikationsfähigkeit und -bereitschaft, so hat dies ihre Ursache auch darin, dass schon die Eltern nicht mehr mit ihren Kindern kommunizieren, sondern sie lieber beschäftigen.
Kommunikation ist ja von der Wortbedeutung "Mitteilung", also ist ein Monolog eher keine Kommunikation, macht man zwischenmenschliche Beziehung hier zum Thema. Sinneseindrücke sind dann "innerbetriebliche" Abläufe.
Kommunikation ist Teilhabe. Eine Teilhabe an den Informationen des jeweils Anderen.
Hiob hat geschrieben: Mo 4. Nov 2019, 14:56 Heute versteht man unter allerdings Kommunikation, wenn eine Response kommt, die zustimmend ist ("Der Kandidat hat 12.455 Likes").
Das ist richtig, weil sich der Mensch besonders in den sozialen Netzwerken jene Liebe sucht, die er im RL nicht erhält.
Magdalena61 hat geschrieben: Mo 4. Nov 2019, 15:09 wenn die allgemeinen Regeln der Kommunikation eingehalten werden.
... und überhaupt derselbe Zeichenvorrat vorhanden ist. Viele Worte verändern mit rasenden Schritten ihre Inhalte.
Z.B. "Elite". Heute von einer Gruppe inhaltlich negativ verändert. Doch jeder weiß, dass eine Elite eine Gesellschaft erst erfolgreich macht. Doch das Denken weigert sich vielleicht schon, diesen positiven Aspekt überhaupt noch wahrzunehmen.

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AlfvonMelmac
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Re: Schule der Kommunikation

Beitrag von AlfvonMelmac »

Rembremerding hat geschrieben: Mo 4. Nov 2019, 10:11 In Foren und sozialen Medien verliert sich der Vorteil Face-to-Face, Vertrauen lässt sich weitaus schwieriger aufbauen. Umso wichtiger ist es rechte Kommunikationsformen zu verwenden und auch innerhalb einer Organisation und Gesellschaft unterschiedliche Talente zuzulassen, die sich ergänzen.


Zum Dialog hat Franz Kardinal König 7 Thesen zum Erfolg aufgestellt:

1. Der Dialog ist keine Preisgabe der Wahrheit
2. Der Dialog ist keine Mission von „Primitiven“
3. Der Dialog ist keine Konfrontation von Ideologien
4. Der Dialog ist nicht bloße Taktik – Er ist ein Prozess von Aggression zu Information zur Transformation in Vorsicht und Kühnheit. Ein Dialog ist ein Abenteuer
5. Der Dialog darf nicht missbraucht werden
6. Dialog ist nicht einfach praktische Kooperation
7. Der Dialog ist keine bloß theoretische Debatte

Servus :wave:
Daumen hoch für diesen Thread. :thumbup: :thumbup: :thumbup:

Im Prinzip hast du bereits alles gesagt , denn ich könnte es mit eigenen Worten nicht besser Ausdrücken. Im Dialog treten verschiedene Seiten verschiedene Ansichten aufeinander, so schrieb Aristoteles bereits 300- 400 Jahre vor Christus

Was aber eine Einheit bilden soll, muss der Art nach verschieden sein ….
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AlfvonMelmac
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Re: Schule der Kommunikation

Beitrag von AlfvonMelmac »

Hiob hat geschrieben: Mo 4. Nov 2019, 10:55
Rembremerding hat geschrieben: Mo 4. Nov 2019, 10:11 Zum Dialog hat Franz Kardinal König 7 Thesen zum Erfolg aufgestellt
Das ist ein wichtiges Betätigungsfeld, da wir zunehmend in einer Meinungs-Gesellschaft leben, in der Meinungs-Freiheit mehr zählt als Meinungs-Qualität und Meinungs-Verantwortung. - Mal schauen, ob sich daraus eine echter Aufwecker entwickelt.
Wer bestimmt die Meinungsqualität und soll nach deiner Meinung unqualifizierte Meinung unterdrückt werden ?
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