Neujahrsgedanken 2021: Ein lebenswertes Leben

Alles andere
Benutzeravatar
Magdalena61
Administrator
Beiträge: 26056
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44
Kontaktdaten:

Neujahrsgedanken 2021: Ein lebenswertes Leben

Beitrag von Magdalena61 »

Wenn ihr zurückschaut auf euer Leben-- was fühlt ihr?

Die Generation 50+ hat mit einiger Wahrscheinlichkeit mehr als die Hälfte ihrer Erdenzeit bereits hinter sich gebracht. Was ist davon geblieben? Hat es sich gelohnt?

Wird es so weitergehen?

Was von dem, was ich tat oder was mir begegnete wird die Zeiten überdauern; was wird bleiben von all der Arbeit und Mühe und meine Lebenszeit überdauern? Bleibt überhaupt etwas? Sind nicht schon so viele vor uns gegangen, namenlos, vergessen; und ihre Werke ebenfalls?

Ist da Bedauern, wenn du immer wieder äußerliche Zeichen der fortschreitenden Alterung an dir feststellen musst und dass du, rein körperlich, nicht mehr so belastbar bist wie du es im Alter von 25 Jahren gewesen warst? Wünscht du dir deine Jugend zurück?
Wie gehst du damit um, dass du eines Tages aussehen wirst wie ein alter Mann/ eine alte Frau?

Würdet ihr, wenn ihr zurückversetzt würdet und an euer Leben von vor 30, 40 Jahren anknüpfen könntet, andere Entscheidungen treffen? Was würdet ihr anders machen?

Wenn ich mit Brille in den Spiegel schaue, wundere ich mich ein wenig über das Bild, das ich darin sehe. Irgendwie hatte ich mich jünger in Erinnerung. Ich weiß nicht, ob ich damit einverstanden bin. Mal denke ich: Hm, es könnte schlimmer sein... und dann wieder: Das bin nicht ich!

Lasse ich die Brille also besser weg... :D -- dann sehe ich mit Weichzeichner, weil ich weitsichtig bin.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
R.F.
Beiträge: 7698
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:20

Re: Neujahrsgedanken 2021: Ein lebenswertes Leben

Beitrag von R.F. »

Magdalena61 hat geschrieben: Do 31. Dez 2020, 23:10 Wenn ihr zurückschaut auf euer Leben-- was fühlt ihr?

Die Generation 50+ hat mit einiger Wahrscheinlichkeit mehr als die Hälfte ihrer Erdenzeit bereits hinter sich gebracht.
- - -
Es sei denn...
Benutzeravatar
Abischai
Beiträge: 7212
Registriert: Sa 27. Apr 2013, 14:25

Re: Neujahrsgedanken 2021: Ein lebenswertes Leben

Beitrag von Abischai »

Meine Bilanz fällt nüchtern aus.
Was ich wollte, meine Ideen und Pläne, wurden ersatzlos gestrichen. Ich treibe durch die Zeit, passiv. Ich habe mir das nicht ausgesucht, aber Aktivitäten sind blockiert, gerade so, als wachte jemand darüber, daß ja nichts gelingen möge.
Aber das ist vielleicht auch richtig so, denn vielleicht sind meine Ideen und Pläne gar nicht gut, das kann ich nicht einschätzen. Ich bin da nicht beleidigt, aber traurig und gelähmt.
Geblieben ist nicht viel. Ob meine Passage hier auf Erden etwas bleibendes gebracht hat, wird die Ewigkeit zeigen.
An diesem Leben hier, habe ich aber gehörig die Laune verloren. Ich mache weiter, und irgendwann wird mir das Leben die Eselsmütze aufsetzen, weil ich am Ende der Reihe bin, nicht vorn, wo ich sein wollte.
Ich sehe da keinen Sinn drin, aber Gott wird wissen, was und wie es weitergeht.
Meine Kinder haben da noch mehr Elan, verständlich, in deren Alter habe ich das auch anders gesehen.
Ich weiß nur nicht, ob ich die Dinge damals, oder heute richtig sehe.
Aber ich mache weiter, Tag für Tag, ich habe ja noch ein paar Menschen, die auf mich angewiesen sind.
Mir fällt es zusehens leichter, die Wiederkunft des Herrn Jesus herbei zu sehnen. Meine Kinder wollen gern noch "ihr" Leben leben, auch das kann ich verstehen, aber ich fürchte daß das nicht so einfach werden wird.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
Benutzeravatar
Lena
Beiträge: 5517
Registriert: So 1. Sep 2013, 18:33

Re: Neujahrsgedanken 2021: Ein lebenswertes Leben

Beitrag von Lena »

Anfangs Jahr wollen wir doch nach vorne schauen oder nicht ;)?

Also ich fühle vor allem Schmerz wenn ich über mein Leben nachdenke.
Da ist wahrlich nicht vieles auf das ich Stolz sein könnte. Geblieben ist eigentlich sozusagen nichts.
Aus meiner Sicht hat sich mein Leben nicht gelohnt. Weitergehen wird es so auch nicht. Das Alter
klopft an der Tür und will sich immer mehr bemerkbar machen. Für mich ist mein Alter in Ordnung.
Ich möchte nicht jünger sein. Wäre ich es, ich würde versuchen weniger egoistisch zu leben und mehr
zu lieben. Vielleicht auch Hilfe annehmen und nicht immer alles selber wursteln zu wollen. Auch ich
erkenne mich oft nicht in meinem Spiegelbild. Fühle mich anders als die Person die mir entgegenschaut.
Doch bei allem Pessimismus hat es doch unendlich viele wunderbare und glückliche Momente gegeben.
Manchmal denke ich wie Precht es in seinem Buch formuliert: Wer bin ich und wenn ja wie viele?
Es währe natürlich toll, ich könnte zurückschauen und sagen alles oder das meiste war gut. An manchen
Tagen fühle ich sogar so. Eben, je nachdem wer ich grad bin.
Benutzeravatar
Magdalena61
Administrator
Beiträge: 26056
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44
Kontaktdaten:

Re: Neujahrsgedanken 2021: Ein lebenswertes Leben

Beitrag von Magdalena61 »

Lena hat geschrieben:Da ist wahrlich nicht vieles auf das ich Stolz sein könnte.
Möchtest du das denn gerne; stolz sein können auf deine Lebensleistung oder auf Fragmente derselben? Oder meintest du es anders?

Wie ich so darüber nachdenke, versuche ich, zu sortieren.
Man möchte nicht "umsonst gearbeitet" haben- das wäre verschwendete Lebenszeit. Irgendetwas sollte dabei herauskommen, irgendeine Frucht der Arbeit; des Einsatzes. Nicht, um Besitz und Reichtum zu vermehren. Eher etwas Ideelles... Schönheit... etwas, das mir selbst und anderen nützt.
Geblieben ist eigentlich sozusagen nichts.
Alles vergeht. Selbst die schönsten Kunstwerke verrotten irgendwann. Wir werden eh nichts Irdisches mitnehmen auf unserer letzten Reise. Nur uns selbst. Und unsere Erinnerungen.
An manchen Tagen fühle ich sogar so. Eben, je nachdem wer ich grad bin.
Früher hatte ich immer Ziele. Dies und das sollte oder musste erreicht und geschafft werden. Vieles davon war notwendig, also nicht für meine persönliche Wellness.

Heute mag ich nicht mehr so getrieben werden. Nicht mehr ständig unter Druck stehen. Für mein Empfinden ist da immer noch zu viel "du musst!".

Der im Sommer geerntete und im Haus nachgetrocknete Tee; Pfefferminze, Schafgarbe, Spitzwegerich... liegt seit drei Tagen in Zeitungspapier eingeschlagen oben in der Küche auf dem Tisch. Die Blätter sind jetzt absolut trocken und können in Gläser etc. umgelagert werden.
Früher hätte ich notfalls noch spät am Abend oder in der Nacht dafür gesorgt, dass der Tisch frei ist.
Heute... nee. Jetzt nicht. Keine Lust. :D
Morgen vielleicht. Wir essen sowieso nicht gegenüber-sitzend, Corona geschuldet und dem Alter/den Interessen der Hausbewohner. Das fertig gekochte Essen stelle ich in Töpfen auf den Tisch und sage allen oder lasse ausrichten, dass es fertig ist.
Der Tisch ist ziemlich groß, da kann man noch viel draufstellen...
Es währe natürlich toll, ich könnte zurückschauen und sagen alles oder das meiste war gut.
Auch ich weiß nicht, ob ich das so sagen könnte. Das kommt auf die Perspektive an, aus der man das Leben betrachtet.

Nein, es war nicht alles gut.
In der Rückschau sehe ich einen Unterschied zwischen den Zeiten, in denen Gott mich hielt, weil ich mich Ihm zugewandt hatte und Ihm vertraute und den Jahren, in denen, auch von meinem Umfeld her, also von außen, Gott-loses mein Leben belastete und bedrückte.

Mein Fazit: Mit Gott lebt es sich besser. Irgendwie ist Er wie ein Puffer.

Dann will ich mal hoffen, dass Er mir zeigt, wo Er Verbesserungsbedarf sieht.

Gute Vorsätze zu Beginn eines Jahres zählen nicht zu meinen Gewohnheiten. Warum ausgerechnet... und wie lange hält das vor?
Aber man kann diese etwas ungemütliche, für die meisten Menschen emotional besetzte Zeit nach Weihnachten vor dem Frühjahr dazu nützen, um sich wieder neu ausrichten zu lassen.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Benutzeravatar
Magdalena61
Administrator
Beiträge: 26056
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 20:44
Kontaktdaten:

Re: Neujahrsgedanken 2021: Ein lebenswertes Leben

Beitrag von Magdalena61 »

Abischai hat geschrieben: Fr 1. Jan 2021, 16:24 Meine Bilanz fällt nüchtern aus.
Was ich wollte, meine Ideen und Pläne, wurden ersatzlos gestrichen.
Ursprünglich wollte ich auch mal ganz anders, als die letzten 20 Jahre.
Ich wollte mehr "für die Welt" tun. Für Benachteiligte.
Nach dem Mauerfall wäre ich gerne in die ehemalige DDR gegangen. Die bodenständige Mentalität, vor allem die oftmals pragmatische Lebensweise der "einfachen Leute vom Land" war und ist mir lieber als der beinharte Egoismus der Verwöhnten. Das Land war noch nicht so aufgetakelt wie der Westen (damals)- auch das gefiel mir besser.
Aber für ein solches Unterfangen braucht man Geld. Und Begleiter/ Mitkämpfer, die genauso ticken. Es waren so viele original erhaltene geschichts- und sehr arbeitsträchtige Gebäude mit großen Ländereien zum Verkauf ausgeschrieben.

Jetzt bin ich zwar näher dran an der Grenze, aber immer noch im Westen. Genau genommen kann oder muß man sagen: Gott hat meinen Wunsch nicht vergessen und hat daran gearbeitet, so gut es eben ging, als ich ihn schon abgeschrieben hatte.
Ich treibe durch die Zeit, passiv. Ich habe mir das nicht ausgesucht, aber Aktivitäten sind blockiert, gerade so, als wachte jemand darüber, daß ja nichts gelingen möge.
Einer der Knechte hat fünf Talente erhalten, ein anderer zwei und der Dritte nur eines Mt. 25. Ein einziges Talent ist nicht selten unscheinbar und man denkt: Es ist gerade egal, ob ich damit wirtschafte oder nicht, es macht kaum einen Unterschied.
Mit fünf Talenten kann man freilich ganz anders disponieren.

Das Problem ist nicht immer persönliches Versagen, sondern die Erwartungshaltung der Umgebung. Jesus hat zu Scherflein ein bißchen eine andere Meinung als die Masse Mk. 12.
vielleicht sind meine Ideen und Pläne gar nicht gut, das kann ich nicht einschätzen.
Gibt Gott dir kein Feedback?
Meine Kinder wollen gern noch "ihr" Leben leben, auch das kann ich verstehen, aber ich fürchte daß das nicht so einfach werden wird.
Es ist positiv, wenn Kinder die Energie aufbringen und durchstarten.

Und so langsam darf man sich vielleicht auch ein wenig mehr zurückziehen und die Zügel mehr und mehr in die Hände der jungen Erwachsenen geben.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Benutzeravatar
Lena
Beiträge: 5517
Registriert: So 1. Sep 2013, 18:33

Re: Neujahrsgedanken 2021: Ein lebenswertes Leben

Beitrag von Lena »

Guten Tag Magdalena

Manchmal denke ich schon das es erfüllend wäre, auf so "Bauwerke im Leben" blicken zu können und zu denken:
Das habe ich geschaffen. Vielleicht ist Stolz das falsche Wort. Doch man hätte was vorzuweisen. Quasi ein
sichtbarer Beweis das man für etwas gelebt hat. Auf der andern Seite, es ist alles vergänglich wie Du richtig sagst.
Mir kommt auch immer mal wieder der Gedanke das ich zu wenig aus meinem Leben gemacht habe. Meine Talente
nicht erkannt, und die ich hatte zu wenig gebraucht. Zu wenig Ehrgeiz. Mit zu wenig zufrieden. Vermutlich geht
es vielen Menschen ähnlich wenn sie über ihr Leben nachdenken. Obwohl ich schon den Ausspruch vernommen habe:
Ich würde genau so leben wollen wie ich gelebt habe. Da ist ein Mensch mit sich und seinem Leben im reinen.
Benutzeravatar
Abischai
Beiträge: 7212
Registriert: Sa 27. Apr 2013, 14:25

Re: Neujahrsgedanken 2021: Ein lebenswertes Leben

Beitrag von Abischai »

Liebe Lena!

Ich besuchte das Grab eines Freundes und sah etwas abseits eine alte Dame am Grab ihres Mannes trauern. Wir kamen kurz ins Gespräch: "junger Mann, was soll man denn machen?!" "Seien sie dankebar für die Zeit die sie zusammen hatten!" "Ja, da haben sie wohl recht."

"Lobe Jahweh meine Seele, und vergiß nicht, was er dir gutes getan hat..." (Psalm) Das muß ich mir immer wieder in Erinnerung rufen.
Und ich wünsche Dir, daß Du diese Dinge erkennst, die Jahweh Dir in der Vergangenheit getan hat, das Gute, finde es heraus!

Magdalena gibt mir seit vielen Jahren von allen immer die besten Ratschläge, das beeindruckt mich, wo hat sie das nur her, na gut, die Lösung ist einfach; der HERR hat ihr das gegeben, finde ich gut, das freut mich, sowas.
Wassesnichallesgibt...

Liebe Grüße,
Tobias
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
Benutzeravatar
Lena
Beiträge: 5517
Registriert: So 1. Sep 2013, 18:33

Re: Neujahrsgedanken 2021: Ein lebenswertes Leben

Beitrag von Lena »

Abischai hat geschrieben: Sa 2. Jan 2021, 12:26 "Lobe Jahweh meine Seele, und vergiß nicht, was er dir gutes getan hat..." (Psalm) Das muß ich mir immer wieder in Erinnerung rufen.
Und ich wünsche Dir, daß Du diese Dinge erkennst, die Jahweh Dir in der Vergangenheit getan hat, das Gute, finde es heraus!
Danke Tobias.
Isai
Beiträge: 2280
Registriert: So 5. Mär 2017, 15:48
Kontaktdaten:

Re: Neujahrsgedanken 2021: Ein lebenswertes Leben

Beitrag von Isai »

Abischai hat geschrieben: Sa 2. Jan 2021, 12:26 Magdalena gibt mir seit vielen Jahren von allen immer die besten Ratschläge, das beeindruckt mich, wo hat sie das nur her, na gut, die Lösung ist einfach; der HERR hat ihr das gegeben, finde ich gut, das freut mich, sowas.
Und so geht es mir mit Tobias, dem HERRN sei aller Dank!
Sinnet um, und lasset euch auf den Namen Jesu Christi zur Erlassung eurer Sünden taufen, so werdet ihr das Geschenk des heiligen Geistes erhalten.
Apg 2:38

Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er in Gott.
1. Joh 4:15
Antworten