Solaranlage

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Reinhold
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Solaranlage

Beitrag von Reinhold »

Ich habe vor mir eine Solaranlage aufs Dach zu setzen. Heute war das 1. Verkaufsgespräch. Hat hier jemand
damit Erfahrung? Wäre für jeden guten Hinweis dankbar.
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Abischai
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Re: Solaranlage

Beitrag von Abischai »

Wenn Du die Essenz des Gesprächs offenlegst, kann ich Dir was dazu sagen, aber so in Blaue hinaus, wo sollte ich anfangen?

Was brauchst Du? Was ist Dein Ziel? Ist ein Speicher dabei? Wenn ja, was kann der alles? (Welches Fabrikat?)

Ich komme aus der Branche, das kann man nicht mit zwei Worten sagen...
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
Reinhold
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Re: Solaranlage

Beitrag von Reinhold »

Abischai hat geschrieben: Di 20. Apr 2021, 20:43 Wenn Du die Essenz des Gesprächs offenlegst, kann ich Dir was dazu sagen, aber so in Blaue hinaus, wo sollte ich anfangen?

Was brauchst Du? Was ist Dein Ziel? Ist ein Speicher dabei? Wenn ja, was kann der alles? (Welches Fabrikat?)

Ich komme aus der Branche, das kann man nicht mit zwei Worten sagen...
Lieber Abischai, danke für deine Antwort. Aber zunächst geht es mir hier um Erfahrungswerte. Deine anderen
Fragen kann ich erst beantworten wenn mir der Kostenvoranschlag vorliegt. Wäre nicht schlecht wenn du mir
aber schon vorher als Fachmann mitteilen könntest-ob-und welche Fördergelder ich in Anspruch nehmen kann.
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Abischai
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Re: Solaranlage

Beitrag von Abischai »

Mit der Politik der Sache kenne ich mich nicht aus, also was Fördergelder wann und wo angeht, das ist in jedem Bundesstaat anders. Mein Part ist die Technik des ganzen.
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Reinhold
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Re: Solaranlage

Beitrag von Reinhold »

Abischai hat geschrieben: Mi 21. Apr 2021, 22:06 Mit der Politik der Sache kenne ich mich nicht aus, also was Fördergelder wann und wo angeht, das ist in jedem Bundesstaat anders. Mein Part ist die Technik des ganzen.
Hallo Abischai,
ich möchte den Strom für meine 8 KW Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einer Dach-Solaranlage versorgen . Wohnfläche ist ca. 120 m². Wieviel m² Dach benötige ich dazu-und was kann-darf das ungefähr kosten?
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Abischai
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Re: Solaranlage

Beitrag von Abischai »

Die aktuellen Module die ich kenne, haben im günstigsten Falle (Labormessung bei "Sonne" = 2kW/m² und 25°C) 350 W. die geometrischen Abmaße weiß ich jetzt nicht, mußt Du mal googlen. Die Leistung wird aber eben als Wp (Watt-peak, also maximal möglich) angegeben, in der Regel nie erreicht. Ich würde von einem Modul 2/3 erwarten, dann ist man nicht enttäuscht. Je nach Dachneigung und Ausrichtung (Himmelsrichtung) mußt Du das Dach vollpacken. Das kann Dir aber der Vertreter errechnen. Ich bin gerade dabei mich damit selbständig zu machen, verfüge also noch nicht über den Zugang zu entsprechenden Rechentools.
Bis 10kW (so war es bisher) zählt das als Kleinanlage, ohne eigene Messung. Eine 8kW-Anlage kannst Du damit aber nicht kontinuierlich betreiben, sonden nur unterstützend.
Das wird Dir jetzt nicht viel nützen, hier mußt Du Dir wirklich ein Angebot von einem Anbieter machen lassen.
Die Komplettanlagen, die ich kenne, kosten komplett (10kWp auf dem Dach) mit Speicher (10kWh) am Ende zwischen 20 und 30 T€, das ist viel... Und ob sich das amortisiert, bleibt abzuwarten.
Ich habe Kunden, die in einem Jahr tatsächlich effektiv keinen Strom eingekauft haben, sondern alles "vom Dach" bezogen haben. Das ist aber ein selten optimaler Fang. Man kann das nicht wirklich voerherberechnen, erst die Realität erzeigt, ob die Investition wirklich gelohnt hat.
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SilverBullet
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Re: Solaranlage

Beitrag von SilverBullet »

Reinhold hat geschrieben: ich möchte den Strom für meine 8 KW Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einer Dach-Solaranlage versorgen . Wohnfläche ist ca. 120 m². Wieviel m² Dach benötige ich dazu-und was kann-darf das ungefähr kosten?
Hallo Reinhold,
ich versuche dir mal einen ersten Einblick zugeben und "Abischai" (als Fachmann) wird mich sicher korrigieren, falls ich es "nicht ganz richtig" sehe.

Es ist verständlich, dass du ausgehend von einem Wunschverbraucher denkst, aber das ist mit Vorsicht zu geniessen.

Geh lieber von der realistischen Fähigkeit deiner Solaranlage aus:
an sehr sonnigen Tagen (keinerlei Schatten auf den Solarzellen) wirst du sehr viel Strom generieren können, sagen wir zwischen 9-18:00 Uhr im Sommer und 10-15:00Uhr im Winter (beides an knallig sonnigen Tagen).
Ausserhalb dieser Zeiten, sowie ausserhalb dieses optimalen Wetters, wirst du weniger (lockere Wolken), wenig (dichte Wolken) bis gar keinen Strom (schlechtes Wetter, Nebel, Nachts) erzeugen.
Deine Strategie muss es also sein, dass du den vielen Strom direkt nutzt und das "Zu-Viel" pufferst.

Der aktuell einfachste/beste Puffer ist das öffentliche Netz. Wenn du den Strom dorthin verkaufen kannst, dann kannst du quasi deine "schlechten Ertragszeiten" dadurch überbrücken, dass du "deinen Strom" aus dem öffentlichen Netz zurückholst.
Das ist natürlich ein "Illusionspuffer", denn deine Solaranlage versorgt dich nicht wirklich eigenständig, aber dieser "Puffer" kann funktionieren und sich rechnen (Staatszuschuss).
Das Problem dieses "Puffers" ist, dass die Illusion mit dem Vertrag irgendwann auslaufen wird, d.h. nach der vertraglich garantierten Abnahme deines Stromes hast du vermutlich das Problem, dass es sich vielleicht nicht mehr rechnen wird und du zur nächsten Pufferart (siehe nächster Abschnitt) wechseln müsstest und dann müsstest du wieder Geld in die Hand nehmen (Stichwort: "Batterie").

Ich habe mit diesem "öffentlichen Netz-Puffer" nichts zu tun. Meines ist eine "Inselanlage", d.h. es ist ein eigenes System mit einer eigenen Steckdose.
Mein Puffer besteht aus einer Solarbatterie. Bei Sonne wird diese geladen, während ich direkt auch Strom für kleine Verbraucher entnehme, bei Wolken und schlechtem Wetter hilft sie mir für eine kleine Überbrückung.
Das ist eine ganz kleine Anlage (nicht vergleichbar mit dem, was du vor hast!) mit zwei Solarmodulen, einem Regler, einer kleinen Batterie und einem Wechselrichter, um aus der Batterie (Gleichstrom) Wechselstrom zu entnehmen.

Die Wahrheit über so eine (Insel-)Anlage ist: die Batterie, also der Puffer, ist die Schwachstelle. Hier ist die Solaranlagentechnik (auch nach ca. 30 Jahren Förderung) einfach schlecht.
Der Preis für die Batterie ist hoch, der Wirkungsgrad ist aktuell nicht so gigantisch und die Lebenszeit soll ca. 10 Jahre betragen.
Ich habe mir nur eine kleine Batterie gekauft, weil ich darauf spekuliere, dass die Elektromobilität zu besseren Batterien führen wird.

Obwohl meines nur eine kleine Anlage ist, gilt das Prinzip auch für eine grosse Anlage, vor allem wirst du diese "Insel"-Überlegungen anstellen, wenn es zum Ende deiner staatlichen Förderung kommen wird.
Man kann durchaus grosse Batterie-Systeme kaufen (nicht wenig Geld - das werden einige Tausend Euros sein), aber bei so einer Anschaffung solltest du es nicht alleine in die Hand nehmen.
Ich habe mir als Anfänger einzelne Komponenten herausgesucht (für wenige 100 Euro), aber ich hatte dennoch regelrecht Bammel, ob das alles so ineinandergreift, wie ich es mir ausgedacht habe.
Es hat funktioniert, aber selbst mit dem heutigen Wissen/Erfahrung würde ich mich nicht alleine an einen grossen Geldbetrag heranwagen.

Zusatz:
Es gibt noch eine dritte Variante, ich glaube der Begriff ist "Balkonanlage".
Hier ist die Idee, dass man den Strom über eine Spezialsteckdose ins eigene Haus-Stromnetz einspeist und den Strom direkt verbraucht.
Das kann sich bei entsprechendem Grundbedarf an Strom durchaus rechnen. Es ist dann kein Puffer notwendig.
Bei gutem Wetter würde die Anlage quasi deinen Grundbedarf im Haus abdecken (der Stromzähler läuft langsamer oder gar nicht) und bei weniger/keinem Ertrag liefert automatisch das öffentliche Netz den Strom.
Das wird dann bestimmt keine grosse Anlage, aber vielleicht rechnet es sich besser, als die anderen Möglichkeiten.
Reinhold
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Re: Solaranlage

Beitrag von Reinhold »

Abischai hat geschrieben: Do 22. Apr 2021, 19:44 Die aktuellen Module die ich kenne, haben im günstigsten Falle (Labormessung bei "Sonne" = 2kW/m² und 25°C) 350 W. die geometrischen Abmaße weiß ich jetzt nicht, mußt Du mal googlen. Die Leistung wird aber eben als Wp (Watt-peak, also maximal möglich) angegeben, in der Regel nie erreicht. Ich würde von einem Modul 2/3 erwarten, dann ist man nicht enttäuscht. Je nach Dachneigung und Ausrichtung (Himmelsrichtung) mußt Du das Dach vollpacken. Das kann Dir aber der Vertreter errechnen. Ich bin gerade dabei mich damit selbständig zu machen, verfüge also noch nicht über den Zugang zu entsprechenden Rechentools.
Bis 10kW (so war es bisher) zählt das als Kleinanlage, ohne eigene Messung. Eine 8kW-Anlage kannst Du damit aber nicht kontinuierlich betreiben, sonden nur unterstützend.
Das wird Dir jetzt nicht viel nützen, hier mußt Du Dir wirklich ein Angebot von einem Anbieter machen lassen.
Die Komplettanlagen, die ich kenne, kosten komplett (10kWp auf dem Dach) mit Speicher (10kWh) am Ende zwischen 20 und 30 T€, das ist viel... Und ob sich das amortisiert, bleibt abzuwarten.
Ich habe Kunden, die in einem Jahr tatsächlich effektiv keinen Strom eingekauft haben, sondern alles "vom Dach" bezogen haben. Das ist aber ein selten optimaler Fang. Man kann das nicht wirklich voerherberechnen, erst die Realität erzeigt, ob die Investition wirklich gelohnt hat.
Hallo Abischai,
danke für deine Antwort. Werde mich aber demnächst wieder melden.
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Abischai
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Re: Solaranlage

Beitrag von Abischai »

SilverBullet hat geschrieben: Do 22. Apr 2021, 22:09 Es gibt noch eine dritte Variante, ich glaube der Begriff ist "Balkonanlage".
Die sind bis 600 Watt zugelassen, aber damit kommt man nicht sehr weit.
Stromüberschuß im Netz auf Abruf wieder bereitgestellt zu bekommen, das biete soweit ich weiß eine Firma an, die nennen das "Cloud", ob das mehrere anbieten, weiß ich nicht, und ob es "sich rechnet", weiß ich auch nicht.
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Re: Solaranlage

Beitrag von jsc »

Abischai hat geschrieben: Do 22. Apr 2021, 19:44 Labormessung bei "Sonne" = 2kW/m² und 25°C
Mich wundern deine 2 kW/m², weil als ich meine Anlage auf das Dach gebaut habe, sagte man mir, dass von der Sonne hier auf der Erde mehr oder weniger genau 1 kW/m² ankommen. Die runde Zahl habe ich mir gemerkt 😁
Täusche ich mich da?
Achtung! Der Post über dieser Signatur wirft Magdalena keine Lüge vor und bezichtigt sie auch nicht der Dummheit!
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